Unerwickliche Antisemitismusbeauftragte: Uwe Becker und Felix Klein

Herr Becker, Ich kann Ihnen nur raten nicht von Niveau zu schreiben, denn das, was Sie ständig sagen hat erst Recht kein Niveau. Bertold Brecht schrieb: Was ist der Einbruch in einer Bank gegen die Gründung einer Bank. Ich möchte mich daran anlehnen und sagen: Was ist die Beleidigung eines Menschen gegen die Diffamierung ganzer Menschengruppen und eines ganzen Volkes. Denken Sie mal darüber nach.

 Und übrigens: Wie kommen Sie darauf, dass ich mit Ihnen kommunizieren möchte. Sie sind eine öffentliche Person und Ihr Amt ein öffentliches Amt und da nehme ich mir, als braver Steuerzahler und Anhänger des GG, die Freiheit Ihnen hin und wieder zu schreiben und ihre Auftritte und Aussagen zu kritisieren. Wollen Sie es mir verbieten?

MfG
Abraham Melzer
Verleger, Herausgeber, Autor und Kritiker

Mein lieber Herr Becker,

wenn Sie es unbedingt wollen, dann kann ich auch Sie ein Arschloch nennen. Und jemanden ein Arschloch nennen ist noch lange kein Beweis für „schlechten Charakter“, da ist die Tatsache, dass Sie Menschen die demokratischen bürgerlichen Rechte, die vom GG garantiert sind, vorenthalten, schon eher ein Nachweis für schlechten Charakter, zumal seit 1983 Joshka Fischer mit dem Wort „Arschloch“ im deutschen Bundestag den damaligen  Bundestagsvizepräsidenten  Richard Stücklen („Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“) beschimpft hat, das Wort nicht mehr einmal von schlechter Erziehung zeugt. Und Joshka Fischer ist immerhin Bundesaußenminister geworden.

Wenn Sie „Anstand, Erziehung und ordentliche Kinderstube“ hätten, dann würden Sie auch mehr Achtung vor der Würde des Menschen haben (GG Art. 1) und Juden wie z.B. Prof. Moshe Zuckermann, Judith Bernstein oder mich, nicht als Antisemiten beleidigen und verfolgen und mehr Achtung vor Andersdenkende haben. Und wenn Sie „anständig“ wären, dann würden Sie auch Respekt vor der palästinensischen BDS-Bewegung haben, die nicht mehr will, als ein freies und unabhängiges Palästina in der Westbank, die aber leider mit völkerrechtswidrigen israelischen Siedlung gepflastert ist. Diese Siedlungen verschandeln nicht nur die Landschaft, sondern vergiften auch das politische Klima und sind ein Hindernis für eine faire und endgültige friedliche Lösung.

Dazu schweigen Sie leider sehr laut und das ist schlimmer als schlechter Charakter. Das ist nämlich auch noch dumm. Sie mögen in Zukunft nicht mehr antworten, was mir sehr recht ist, denn Ihre dummen Antworten sind wahrlich kaum lesenswert. Aber ich werde nicht aufhören Ihnen politische Artikel zuzuschicken, damit Sie nicht sagen können, Sie hätten nichts gewusst.

Und ich werde damit aufhören, wenn Sie aufhören zu sagen, dass Juden wie Moshe Zuckermann in Frankfurt nicht willkommen sind, oder wenn Sie sagen würden, dass Israelis wie Benjamin Netanjahu (potentieller Kriegsverbrecher) oder Ajelet Shaked, die behauptet, dass Faschismus wie Demokratie duftet, in Frankfurt nicht willkommen sind.

 Alles Gute für 2020

Abi Melzer

Mein lieber Herr Melzer,

wieder einmal versenden Sie unanständige Mails an einen größeren Verteilerkreis. Auch wenn Sie diesmal nicht mich, sondern den Bundesbeauftragten Dr. Klein als A…. titulieren, belegt auch diese Mail wieder einmal Ihren schlechten Charakter.

Als Vorsatz für das neue Jahr habe ich mir vorgenommen, nicht mehr auf beleidigende, respektlose, extremistische oder sonstige Mails zu antworten, die Anstand, Erziehung und ordentliche Kinderstube vermissen lassen und keinerlei Bewusstsein für die Werte unserer Gesellschaft erkennen lassen. Da all dies auf Ihre unanständigen und unsäglichen Mails zutrifft, können Sie mich gerne aus Ihrem Verteiler nehmen, ich werde darauf zumindest nicht mehr antworten.

Alles Gute für den Rest des Jahres 2019

Uwe Becker

Felix Klein sagt im Spiegel: „Wir können es als Gesellschaft doch in keiner Weise hinnehmen, dass ein jüdischer Künstler Morddrohungen bekommt“. Was für ein Arschloch! Und können wir es als Gesellschaft hinnehmen, dass ein moslemischer Künstler Morddrohungen bekommt? Können wir es hinnehmen, dass ein deutscher Künstler Morddrohungen bekommt? Können wir es hinnehmen, dass überhaupt irgendjemand, Künstler, Schauspieler, Politiker, Wissenschaftler oder einfacher Angestellter, Arbeiter oder Arbeitsloser, Morddrohungen bekommt?

Die Kriminalisierung von Morddrohungen nur bei Juden ist purer Antisemitismus. Wer befreit uns endlich von diesem primitiven und naiven Antisemitismusbeauftragten? Oder ist er vielleicht beauftragt worden Antisemitismus zu schaffen?

Armes Deutschland. Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann werde ich um den Schlaf gebracht. Oder ist Felix Klein ein von der israelischen Hasbara beauftragter Armleuchter?

Wenn überhaupt, dann hat Israel Interesse daran, dass in Deutschland und möglichst in ganz Europa Antisemitismus herrscht und Morddrohungen Juden nach Israel „spülen“.

Abi Melzer

Moderner Antisemitismus: gegen Aberglaube und kollektive Neurosen

von Eurich Lobenstein

ich habe von Ihnen zwei beiden (Uwe Becker und Felix Klein, A.M.) inzwischen so viel gelesen, daß ich Ihnen ein frohes antisemitisches Jahr wünschen möchte. In der „Süddeutschen“ (30.12.2019) schreibt ein Stefan Kornelius, daß

Antisemitismus sich auch deshalb rasant verbreitet, weil die Vermischung von religiösem und politischem Hass im Fall des Judentums und des Staates Israel die Konfliktmenge potenziert. Donald Trump selbst hat sich in diesem Dickicht verheddert, weil er Antisemitismus und Israel-Kritik gleichgesetzt hat.

Das machen Sie zwei beide genauso; zusätzlich vermischen Sie die Neige des deutschen Rest-Antisemitismus mit „neuem Antisemitismus“ und stellen ein virulentes Gemisch her, vielleicht auch ein „neues“ fein gefiltertes Elixier. Mich interessiert nur, ob es reine Dummheit ist, daß Sie das Konfliktpotential potenzieren (nicht addieren, das wäre nicht so schlimm), oder ob ein perfider Plan dahinter steckt.

Für ersteres spricht Ihrer beider Erscheinung (vom Foto her) von der traurigen Gestalt. Herr Becker ist liberaler Katholik, verkleidet sich aber bei Bedarf als Jude („je suis juif“) mit Pileolus (Jarmulke), was in dieser Form wahrscheinlich religiöse Gefühle von orthodoxen Juden irritieren könnte; das scheint ihn nicht zu genieren, Diese Handlung könnte man als perfides Unterfangen gegen die jüdische Orthodoxie verstehen. Es gibt schon deswegen Erklärungsbedarf seitens von Herrn Becker für seine nicht-religiöse Präsidentschaft bei der deutsch-israelischen Gesellschaft, die ein politischer Zusammenschluß abseits der Religion sein dürfte. Becker handelt also sehr widersprüchlich, m.a.W. schizophrenistisch.

Vielleicht sollte aber auch Herr Klein erklären, was er unter „neuem Antisemitismus“ versteht. Seine Interviews in der „Jüdischen Rundschau“ sind zu summarisch, als daß man eine Logik erkennen könnte. Er scheint nicht zu wissen: Der Antisemitismus ist so alt wie das Judentum selbst und im Orient bei den Semiten genauso alt und verbreitet wie bei den Okzidentalen (vgl. Eduard Meyer, Althistoriker, WIKIPEDIA). Insoweit kann es keinen objektiv „neuen“ Antisemitismus geben, sondern neu wäre allenfalls, daß der alte orientalische Antisemitismus inzwischen auch im Westen angekommen ist.

Aber auch dieser darf nicht politisch und religiös vermengt werden und zu einem verstärktem Konfliktpotential werden. Frage ist: Haben Sie schon einen Plan, wie man das Konfliktpotential entschärft?

Ich frage mich immer wieder aufs Neue, ob man die Bundesrepublik politisch überhaupt ernst nehmen darf. Ihr fehlt nämlich ein gewisses „etwas“, was in Frankreich als „civilisation francaise“ akzeptiert wird. Es gibt eben keine „deutsche Zivilisation“, nur eine Leitkultur, von der sich auch die Alt-Deutschen nicht mehr leiten lassen. Eine höhere deutsche Zivilisation würde das kulturelle Konfliktpotential erledigen.

Kurzum: Wie geht es jetzt in unzivilisierten Deutschland weiter mit dem Antisemitismus 2. 0.20?

„… in Ewigkeit; Amen“

Eurich Lobenstein