„Narrative“ von Genozid, Massenmord und „genozidale“ Tötungen: viele Begriffe

„Genozidal“ ist eine Wortschöpfung von Michael Wolffsohn. Eine ähnliche ist das in Mode geratene Wort „Narrativ“; beide bringen eine innere Antipathie gegen das zum Ausdruck, was ihnen nicht der Gegenrede wert, undenkbar, unsäglich oder unsagbar erscheint. Das richtige Wort wäre „Version“. Frau Emilia Roig (Vaterjüdin) trägt ihre Version von den Ereignissen um den 7.10. 23 vor; aber man schreibt, „ihre Narrative“. Ihre Version soll etwas Märchen- und Lügenhaftes an sich haben, was nach Auffassung des Gesprächsverweigerers niemals soll stimmen können.

N.B. Niemals im Zusammenhang mit Auschwitz das Wort „Narrativ“ verwenden – Zuchthaus droht.

Im Grunde kann man auf jedes Gespräch mit Leuten verzichten, die dieserart Vokabeln benutzen. Bei Emilia Roig käme noch dazu, dass sie „unter falscher Flagge segeln“ (Josef Schuster) würde, wenn sie unter Berufung auf ihr Jüdischsein die jüdische Version verbreiten würde.

In derselben Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen beklagt Bettina Spoerri-Rosza das Fehlen jeglicher Diskussion zu den Ereignissen um den 7.10.23. Über was soll man im Schatten eines Damoklesschwertes diskutieren? Der Zionist Chaim Arlosoroff (er wurde allerdings auch erschossen von den Zionisten) meinte dereinst, die Araber hätten genauso viel Recht auf Palästina wie die Juden, aber der Juden Recht sei letztendlich höher zu bewerten: Die Juden hätten kein anderes Land  außerhalb Palästinas, während die Araber noch über endlos Land jenseits von Karmel, Jorden und dem Sinai verfügten. Das ist allerdings geheuchelt; „die Juden“ konnten damals problemlos nach den USA auswandern; tatsächlich gingen auch mehr Juden in die Staaten als nach Palästina. Das Warum wäre zu diskutieren; in den USA hätten sie vielleicht keinen jüdischen Unionsstaat gründen können. Den Mormonen, die eine gewisse geistige Verwandtschaft zu den Zionisten haben, mussten viele ihrer Vorschriften aufgeben. Aber ein kleines Judäa bei den Rocky Montains wäre sicher möglich gewesen; davon abgesehen siedeln die jüdischen Amerikaner auch nicht kreuz und quer verstreut in den Staaten. Selbst ein amerikanisches Mea Shearim (Williamsburg) ist möglich gewesen.

So gesehen konnten Juden nur in Palästina einen für westliche Verhältnisse anachronistischen Judenstaat errichten. Das haben sie auch 1948 über das Knie brechen können. Leider springen sie mit Nicht-Juden schlimmer um als es Antisemiten mit Juden umzuspringen vermöchten. Zwar gilt die deutsche Behandlung von Juden in Auschwitz nach wie vor als das Non-Plus-Ultra eines Verbrechens, aber abgesehen vom verbrecherischen Charakter der „Nazis“ wurden diese auch durch mörderische Bombardements, der Aussicht auf eine totale Niederlage und auf den Galgen von alles Menschlichkeit enthemmt. Destilliert man aus den jüdischen Darstellungen heraus, was derzeit Antisemiten Juden in Europa antun und setzt das in Relation zu dem, was Juden in Israel Arabern angedeihen lassen, wäre das Ergebnis eindeutig: in dieser Relation sind Antisemiten angenehme Mitmenschen gegenüber  Juden, obwohl sie Juden nicht hochschätzen.

Im Zusammenhang mit Arlosoroff kalkuliert, stellen die kollateralen toten Palästinenser keinen Völkermord dar, weil die 35.000 Leichen zu Lebzeiten nur 0,003% der arabischen Bevölkerung darstellten. Warum regt man sich dann wegen der 1.200 Toten vom 7.10 auf: diese stellten auch nur 0,001 % der jüdischen Bevölkerung Israels. Die toten Araber als Opfer eines Völkermords zu definieren sei „absurd“ und haltlos (deutsche und israelische Einlassung vor dem IStGH), aber der „genozidale Charakter“ des Terrorangriffs vom 7.10 sei (nach Auffassung von Leuten wie Michael Wolffsohn) eindeutig.

Der gelehrige Zeitgenosse, der dies unbefangen hört oder liest, hat damit gewisse Probleme. Wie kommt er mit diesen zurecht?

Schon die Rabbiner verboten, die aristotelische Logik auf Tora und Talmud anzuwenden. Wo nicht einmal die Regeln der Mathematik und die der trivialen Logik nicht gelten, „hat jeder Kaiser sein Recht verloren“. Alles, was mit Israel zu tun hat, darf nicht an aristotelischer Logik angegangen werden. Das machen nur Antisemiten, was niemand sein will. Für Sigmund Freud (nach Michael Wolffsohn ein „Alibi-Jude“ für Antisemiten) wurzelt der Antisemitismus der europäischen Völker auf einer Sublimierung ihrer instinktiven Abneigung gegen das Christentum auf die Juden. Eine direkte Konfrontation mit dem Christentum ist nicht ungefährlich. Sogar Heinrich Grätz weicht ihr in seiner 10-bändigen Geschichte der Juden aus und verweist auf Ludwig Feuerbach (Das Wesen des Christentus) und auf David Strauß (Das Leben Jesu). Beide Autoren wurden christlicherseits schwer attackiert. An Freuds Annahme ist was dran:

das Christentum wurde zwangsweise 395 eingeführt, und die  Staatsmacht pfropfte den genuinen Kulturen den jüdischen Aberglauben von einem Schöpfergott auf.

Das Judentum legitimierte die christliche Dogmatik indirekt, auch wenn einem Juden der Glaube an Jehu Nasri albern erscheint. Aber das „Zeugnis“, das sie indirekt für die christliche Jesus und Apostelgeschichte lieferten, ersparte ihnen das Schicksal christlicher Ketzer. Christliche Eiferer, die Juden abschlachteten, erhielten niemals den päpstlichen Segen: Armleder, Fettmilch und ähnliche Spießgenossen verfielen dem Henker.

Diese biblischen Narrative strotzen von Unwahrheiten. Durch Täuschung seines Vaters Isaac erschleicht sich Jakob sein Vorrecht vor Esau; mit welchen Recht wird Hagar mit Israel in die Wüste verjagt, obwohl ihr Sarah selbst den Beischlaf mit Abraham gestattet hatte. Die ganze Tora ist eine Verherrlichung von Unehrlichkeit; und als Lug und Trug nehmen heute distanzierte Beobachter des Gaza-Krieges die Narrative der den Israelis wohlgesonnenen deutschen Presse über die Ereignisse und deren Rechtfertigung wahr.

Rein technisch ist es also töricht, die „Anderen“ der Lüge und der Narrative zu zeihen, wenn man selbst widerlegbare Versionen auftischt.

Dann darf man sich nicht wundern, wenn Leute demonstrieren, und wenn in der Konsequenz eine Israel-Verachtung zunimmt, die dann jüdischerseits als Antisemitismus verstanden wird. Der Araber versteht unter einer Kippa auf dem Kopf eines Passanten das Pendant dessen, was ein Jud in einem Palästinensertuch erkennen will.

Das Problem ist also nicht, dass Michael Wolffsohn lügt, sondern dass die deutsche Journaille aus Furcht vor Konsequenzen ihre Leser, Zuschauer und Hörer belügt und die deutsche Politik (Faeser vorneweg) und Justiz (hinterher) quält. Recht im klassischen Sinn gibt es in DFeutschland schon lange nicht mehr. Behörden, Medien, Anstalten  lügen, weil sie sich von Juden genötigt fühlen. Die Leute sehen, dass ihre Regierung sich vor Israel beugt. Sie fühlen sich selbst von den Juden erniedrigt. Genau so macht man Antisemitismus. Cui bono?

„Die Juden“ mögen glauben, was sie für richtig halten. Es ist auch annehmbar, dass sie sich ihr eigenes Irrenhaus geschaffen haben. Irrenhaus? Das Wesen ihres Glaubens besteht darin, dass der Gott, der sie geschaffen hat oder haben soll, als Herr und Schöpfer von ihrem Stammvater absoluten Gehorsam forderte, den in der Logik jeder Jude auf ewig schuldet. Gott verlangte von Abraham sogar die Schlachtung seines einzigen Sohnes. Für einen Nomaden wäre das der Ausrottung seiner Sippe gleichgekommen. Das „Narrativ“ zeigt, wie tyrannisch dieser Gott ist. Um dem auswählenden und streng im Glauben prüfenden Gott  ergeben zu sein, blieb Isaac am Leben, weil Abrahem die totale Unterwerfung  akzeptiert hatte. Als Zeichen diese Unterwerfung wurde Isaac und werden alle Juden beschnitten. Die Juden nennen das Zeichen ihres Bundes mit Gott, es ist aber ein Symbol absoluter Unterwerfung unter diese „König“: Wegen der faktischen Freiwilligkeit ist es eine Obszönität..

Die Beschnei symbolisiert die Kastration, die der Jude Gott schuldet, der sie aber nicht umsetzt, um „sein Volk“ zu erhalten. Die Kastration ist die höchste Form der Unterwerfung (Hans Peter Duerr in: Obszönität und Gewalt) eines Besiegten. Im Orient kastrierte man die Gefangenen, die den Siegern auf ewig zu dienen hatten. Der freiwillig Beschnittene ist ein Sklave seines Gottes. „Die Juden“ praktizieren die symbolische Kastration als Abschneiden der Vorhaut ihrer Buben am 8. Lebenstag bis auf den heutigen Tag. Sie nennen das „Religionsfreiheit“.  Der Kleine wird „einfach“ in die Reihe der Gottessklaven eingereiht.  Gefragt werden kann er nicht.

Für einen rechten Antisemiten sind die Juden sowohl ein obszön-masochistisches Völkchen als auch ein bösartiges, das seinen Kinder den Aberglauben einfleischt. Umgekehrt halten die Juden jeden für einen Antisemiten, der ihrem obszönen Kult opponiert.

Diese Form der Gottesverehrung darf man nicht mit dem jüdischen Derivat des Christentums vergleichen; dessen Theologie ist noch viel idiotischer. Der Schlüssel zum Christentum ist dessen Christologie, was hier nicht erörtert werden kann. Das Christentum wurde 395 im Römischen Reich zur Staatsreligion gemacht in einer Fassung, die mit dem Judentum nicht mehr viel gemein hatte außer die biblische Historie. Weil man den Kaiser als absoluten Herrscher über die zu Untertanen degradierten Bürger erheben wollte, übernahm man den Monotheismus der an geistige Sklaverei gewohnten Orientalen. Alle anderen Götter wurden verboten, die Tempel geschändet und Kulte   – sogar die Olympischen Spiele –  untersagt.

Wenn man abschätzen will, was die Kaiser mit der Einfühung des Christentums den Völkern antaten, muss man das Judentum mit dem vergleichen, was das Christentum ersetzte: das Heidentum und die freie Philosophie.

Was glaubten die alten Heiden anderes als die Juden?  Nach den klassischen „Narrativen“ (Mythologie) war der Mensch eine Schöpfung des Prometheus, ein Spross des Göttergeschlechts der Titanen, das von den olympischen Göttern in der Vorzeit gestürzt wurde. Der Mensch erschien den neuen Göttern als Gräuel, sie wollten ihn wie die Titanen von der Erde tilgen. Der Mensch überlebte aber dank seiner Intelligenz und Schläue den Zorn der Götter. Den herrschenden Göttern schuldete der Mensch  – anders als wie die Juden ihrem Gott  –  keine Unterwerfung nach despotischer Art. Lediglich Vorsicht und Respekt vor ihren Naturgewalten und ihrer Macht sind angebracht, allenfalls noch eine Verehrung, böswillig ausgedrückt, wie gegenüber Mafia-Bossen. Den Zorn der Götter provoziert man besser nicht. Man baut einem Gott einen Tempel und häuft ihm dort Schätze an, in der Erwartung, dass er seinen Tempel nicht wird zerstören wollen.

Der klassische Mensch entwickelte für sein eigenes Zusammenleben die Demokratie (Athen) und die republikanische Gestaltung (Rom) des Staatswesens. Bei den Juden? Fehlanzeige. Sie blieben Gott unds seinen Priestern pflichtig.

Das heißt letztlich: jüdisches Wesen, das in den sozialen Bereich hinübergreift, passt zur christlichen Monarchie, ist aber für eine Demokratie gemeinschädlich. Das heißt natürlich nicht, dass Juden in Staat und Verwaltung immer schädlich seien. Viele fallen meist von Judentum ab (vgl. Felix Theilhaber in: Der Untergang der deutschen Juden). Lächerlich wird es, wenn (konservative) Juden sich auf das Judentum eines Leo Bronstein, Erich Mühsam oder Baruch Spinozas berufen. Der Zionismus mit seinen demokratischen und republikanischen Komponenten ist daher auch nicht-jüdisch (vgl. Yakov Rabkin in: Im Namen der Thora). Die Völker überwinden derzeit mühsam die christlichen Reste in ihren Gemeinschaften, möge Gott die Israelis aus ihrer orientalischen Servitüde ihm gegenüber entlassen. Vielleicht dauert der Marsch aus der obsönen Unterwerfung 7 mal 40 Jahre. Eine gerechte Verfassung hat das Land nicht. Israels Justiz begründet sich eher wie die päpstliche des Mittelalters, die Regierung stellt bis zu einem Drittel der Abgeordneten des “Parlaments“  (Knesset). Die Gewaltenteilung steckt „It´s a long way to“ …  freedom westlicher Art, wenn man geistig noch den Pharao im Nacken fühlt.

von Lobenstein

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