Diaspora und Zionismus

Wer die „Jüdische Allgemeine“ über einen längeren Zeitraum liest, könnte auf die Idee kommen, dass es sich bei ihr um ein spezielles, aber deutsches Regierungsblättchen handelt. Was die amtliche Politik in Berlin tut oder unterlässt, oder tun sollte, wird dort journalistisch gutgeheißen; das wurde während der Corona-Krise in unschöner Weise deutlich, wo selbst die dämlichsten Maßnahmen ihren jüdischen Segen erhielten. Inzwischen weiß man, dass man den Regierungsstil der Zeit aufarbeiten müsste, und dass man in Bezug auf die Schulkinder nur Scheiße gebaut hatte. Man ahnt, dass das Volk in Deutschland in seiner Mehrheit immer noch auf autoritäre Winke hin funktioniert, aber dass . Minderheiten neuer Art entstehen, die die Mehrheit gefährden. Egal ob ein medizinischer Scharlatan oder ein Hauptmann von Köpenick auftreten, die Deutschen spielen immer noch mit. Deutschland funktioniert immer auf gleiche Weise (vgl. Lea Fleischmann im: Das ist nicht mein Land). In Stuttgart war eine Corona-Verbrecherin ertappt worden, sich 10 Minuten vor Ende der Sperrstunde auf den Weg zur Arbeit gemacht zu haben. Das Bußgeld wurde gnadenlos beigetrieben. Eine Amnestie für Verstöße wurde später nicht verkündet. Die offensichtliche Parallele zur NS-Kriegszeit wurde von der Jüdischen Allgemeinen ignoriert. Deutschland ist offenbar das Land der politisch veganen Juden. Die es der Bundesregierung und dem israelischen Botschafter in Berlin immer recht machen wollen. .

Die Jüdische Allgemeine machte sich im Sinne der CDU besonders entschlossen für eine „Brandmauer“ gegen die AfD stark. Seit der „Nazi-Zeit“ hassen Juden alles, was braunheimatlich schimmert und als „rechts“ interpretiert werden kann. Als „rechts“ gelten vor allem die „Nazis“ bzw., als „Nazis“ gilt alles, was „rechts“ ist. Der ehemaligen Verfassungsschutzpräsident Maaßen galt plötzlich als „Nazi“, ohne dass man sich verpflichtet gefühlt hätte, seine Akten zu entnazifizieren. Es ist also nur Tünche, die in Deutschland das Wesentliche ausmacht. Widersprüchlich sind die Farbanstriche geworden, als sich Ayelet Shaked mit dem Duft des Parfüms „Fascism“ öffentlich besprühte. Seitdem rechtsreligiöse „Siedler“ das jüdische Volkstum auf der Westbank festigen mittels willkürlicher Maßnahmen gegen arabische Dörfer, sind viele irritiert. Aber Claudia Roth ist die Böse, die Antisemitismus fördert. Solche Ereignisse empören in Deutschland vornehmlich linksorientierte Menschen, die man wiederum schlecht als „Nazis“ definieren kann. . Das Engagement der AfD für die Festigung des Volkstums in Thüringen machte aus den Zentralratsjuden wahre Baumeister von Brandmauern gegen „Rechts“. Dem Berliner Tagesspiegel konnte man (13.8.24) entnehmen, dass der, der

„….  von einer Brandmauer redet, immer lächerlicher wirke. Auf Bundesebene spricht vor allem die CDU von einer Brandmauer nach rechts, doch im Kommunalen zeigt sich ein anderes Bild.

So erscheint die Jüdische Allgemeine auch als immer lächerlicher, mit ihren Brandmauern, mit denen sie der gesamten Diaspora einen Bärendienst erweist. Was der Tagesspiegel der CDU rät, gälte auch die die Herren Schriftleiter von der „Allgemeinen“:

„sie sollte sich endlich ehrlich machen…“.

Natürlich sind nicht  „die Juden schuld“, aber dank der politischen Architekturentwürfe ihrer Verbandspolitik und einer dümmlichen Trittbrettfahrerei mit dem Springerverlag kann die NZZ knappe 3 Wochen vor den Landtagswahlen schreiben::

Keine Mehrheiten möglich ohne AfD oder BSW – die neuesten Umfragen zu den Landtagswahlen In Ostdeutschland finden am 1. September statt. Wie schneiden die Parteien in Sachsen und Thüringen in Umfragen ab, was treibt die Wähler um?

Thüringen: nach neuen Umfragen im Wahltrend,zeichnet sich ein Wahlsieg von Björn Höckes AfD ab. Auch das nach der ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht benannte Bündnis (BSW) kommt aus dem Stand auf ein zweistelliges Ergebnis…..“

Ehrlichkeit verlangt eine realistische Sicht der Dinge. Die CDU als maßgeblicher Partei hatte 1990 die „Ossis“ über den Tisch gezogen und Länderchen geschaffen, die nach 35 Jahren nicht in der Lage sind    – technisch nicht und als CDU-regierte Einheiten zwei Mal nicht – ihre natürlichen Interessen wahrzunehmen. Gerade dies vernebelt die „Allgemeine“ (in Behörden, Kasernen und Universitäten) kooperativ mit den Alt-Parteien, so dass man eigentlich gar keine Lust mehr hat, zu gucken, welchen Quatsch die Herren dort wieder und wieder zusammenschreiben. Andererseits bringt die „Allgemeine“ alles so wunderbar versimpelt auf das Tablett, dass man schnell im BILD und in der WELT ist. In der (ihr wohlgesonnenen) WELT machte ein Thomas Schmid ganz im Sinne der „Allgemeinen“ auf der ersten Seite für Zentralratsjuden ein Bonbon auf, dass die

„Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen immer wieder beweise, wie linksideologisch ihre Perspektive auf den Israel-Palästina Konflikt ist. Albanese zieht gar die schlimmstmöglichen Vergleiche zulasten des jüdischen Staats. Dass ihre Organisation an der Italienerin festhält, nimmt ihr jede Glaubwürdigkeit.:::2

Das ist es: Die vermeintliche Glaubwürdigkeit der UNO soll nicht an objektiven Maßstäben, sondern an den Vorstellungen der deutschen Journaille und ihrer Regierung hängen, bzw. an dem, was diese glauben wollen. Dort wird die öffentliche Meinung inszeniert. Man glaubt und macht glauben, unter anderem auch, dass Israel erstmalig seit dem 7.10.23 gegen Hamas und Hisbollah Krieg führe. Jede neue Nachricht vom Krieg wird entsprechend eingeleitet, dass

„israelische Truppen … blabla ….  aufgrund des Terrorüberfalls vom 7.10.23 soundso viele Zivilisten versehentlich getötet hätten.“.

Die HAMAS soll offenbar aus tiefsten Frieden und aus einem luftleeren Raum heraus einen terroristischen Angriff auf friedliche Festivalbesucher ausgeführt haben. Irgendwo ist es noch so wie im Mittelalter: Auf den Glauben derer, die ihn verbreiten, kommt es an. Was soll aber werden, wenn der Glaube in breiteren Volksschichten erschüttert ist? Was kommt, wenn die Leute merken, dass sie immer nur vorgeführt werden? Kommt dann wieder der Moment, wo es heißt

„… a Ordnung muaß sei und a Judenpogrom…“

(Simplizissimus)? Ja, die Zeiten haben sich geändert. Die Jüdische Allgemeine macht mit als potentielles Sündenböckelein, auf die dann die Enttäuschung über die traditionellen Parteien „sublimiert“ (Sigmund Freud)  ihren Zorn auslassen werden. Aber die braven Zöglinge in den Schlüsselstellen des Jüdischen Zentralrats haben nicht selbständig denken wollen. Sie haben nicht einmal wahrgenommen, dass im früheren linken und antifaschistischen Lager heute jüngere Leute nicht antizionistischen Gedanken campieren, die in Israels Politik kolonialistische und faschistische Prinzipien erkennen. Die Jüdische Allgemeine muss gedacht haben. Sie lesen offenbar auch nicht Haaretz, wo der frühere Ministerpräsident Ehud Barak mit einer Aussage zitiert wird:

“Im Schatten des Kriegs (in Gaza und an der Nordgrenze) findet in diesen Tagen eine Art Putsch statt, der, wenn er nicht sofort gestoppt wird, Israel innerhalb von wenigen Wochen in eine Diktatur verwandeln kann.

Netanjahu und seine Regierung fäde3ln ein Attentat gegen die Demokratie ein. Ganze Gesellschaften sind so in den letzten hundert Jahren in den Abgrund geführt worden. Es darf nicht sein, dass es auch uns passiert….“

Um ihre eigenen Hände in Unschuld an der desaströsen Entwicklung waschen zu können, positioniert sich die „Allgemeine“ und der Zentralrat zwar nicht gegen die Regierung Netanjahu, aber doch gegen dessen Problem- und Profilminister, indem sie gegen Bezalel Smotrich einen Schmähartikel publiziert. Smotrich soll (hatte sich aber mit Nichten so ausgedrückt) bedauert haben, dass man die Gaza-Bevölkerung nicht verhungern ließe. Als bedauerlich erscheint ihn vielmehr die chaotische Kriegsführung des israelischen Militärs, das seine glorreichen Zeiten offenbar schon länger hinter sich hat. Wahrscheinlich will der Zentralrat die kleine Mücke gegen Smotrich bei Bedarf zu einem Elefanten aufblasen, wenn die Dinge in Israel aus dem Ruder laufen. Einen anderen Sinn für das Zentralratsstatement kann man sich nicht vorstellen.

Es ist völlig logisch, dass Israel die Kontrolle über Gaza hat übernehmen müssen; es grenzte an Irrsinn, dass von dort nach Lust und Laune irgendwelcher Raketenbastler nach Israel hineingeschossen werden konnte. Luftschläge der IDF als Antwort führten zu keiner Resonanz, denn die Raketenbastler führen ihren Krieg nicht im Sinne der Ortsbevölkerung, sondern im Sold des Iran, der sein altes Weltreich wieder errichten zu wollen scheint. Jeder Luftschlag produziert neue Betroffene, die den Kampf gegen Israel aufzunehmen bereits sind; „für wen oder was“ dieser Kampf geführt wird, ist den Aktivisten gleichgültig.

Ob AfD oder HAMAS, das politische Auftreten der Jüdischen Allgemeinen konnte weder den deutschen Alt-Parteien noch Israel nützen, hat aber die Diaspora lächerlich und unglaubwürdig gemacht.

Nach 10 Monaten Krieg flammen selbst in Gaza-City die Kämpfe immer wieder auf. Die Herren um Joav Gallant hatten offensichtlich von vorneherein nur völkerrechtswidrige Ziele im Blick wie die Vertreibung der Araber oder eine möglichst blutige Vergeltung. Das rächt sich jetzt. Man erfährt auch nicht, welchen Blutzoll die IDF inzwischen errichtet haben; für jede Geisel dürften bereits drei IDF-Soldaten geopfert worden sein.

Der politische Schaden für Israel ist immens; muss er die Diaspora auch betreffen? Jüdische Nibelungentreue? Wenn Frau Albanese Netanjahu mit Adolf Hitler vergleicht, dürfte sie die Meinung der halben Dritten Welt zum Ausdruck bringen. Der Staat Israel wird daran nicht zerbrechen; die USA stehen hinter ihrer Kreation. Aber das Leben der Diaspora-Juden wird dank der bedingungslosen Parteinahme für ein Regime, dem der IStGH Verbrechen vorwirft, schwieriger. Kippa tragen sein lassen, heißt es in Berlin. Speien im jüdischen Lokal nur unter Polizeischutz. Vielleicht haben die Israelis „keine Wahl“, wenn sie ihren Staat als souverän erhalten wollen. Es kann schon sein, dass Ideen von Verhandlungen mit den Arabern objektiv wenig versprechen: denn die arabische Welt steht am Anfang einer Umgestaltung. Es ist unwahrscheinlich, dass politische Gebilde wie der Libanon dieses Jahrhundert überleben, oder, dass die Throne der arabischen Monarchen nicht zu wackeln beginnen: was nützten Israel in einer neu gestalteten arabischen Welt vom Orontes bis zum Golf von Aden oder innerhalb eines neuen Perserreiches vom Indus bis zum Nil Verträge mit dem King of Jordan? Diese Verträge hätten den gleichen Wert wie alte Bibelstellen über die Einweisung der Juden nach Kanaan auf Geheiß des (Namen). „Die Juden“ haben sich offensichtlich den ungünstigsten Platz für eine Staatsgründung ausgewählt. Sie hätten besser doch auf den göttlich inspirierten Messias warten sollen. Vielleicht sind sie nur zur falschen Zeit am richtigen Ort?

Aber warum soll sich die Diaspora Kampfstiefel anziehen? Sie kann auf den Messias warten.

Konsultiert man Salcia Landmanns Buch „Die Juden als Rasse“ oder Arthur Ruppins Bände „Soziologie der Juden“, so könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Juden als Volk „der Vergangenheit angehören. In der Diaspora paaren sich Männlein wie Weiblein mit fremder Völker Geschlechtspartner, selbst die „jüdischen“ Enkelkinder von Donald Trump würde Ezra aus dem gelobten Land verjagen. Landmann meint, der Chassidismus des 18. Jahrhunderts sei die letzte geistige Bewegung im Judentum gewesen. „Der Zionismus ….… teilt die Ansichten der Rassisten aller Schattierungen“,  Was „Juden“ heute zu Papier bringen, ist Gemeingut: alle akzeptieren Sigmund Freud, Otto Kernberg, Bernard Lewis, die nicht für Juden, sondern für die Zivilisation forsch(t)en und schreiben. Die Banalität der „Jüdischen Allgemeinen“ bestätigt diese These täglich neu; Landmann bezeichnet es als Problem, dass man als Jude (also als Mensch mit 3 oder mehr volljüdischen Großelternteilen „inmitten anderer Völker leben kann“. Ist es ein Problem? Ja, wenn man sich dafür als lächerlich und unehrlich abstempeln lassen muss. Auch dort, wo das Problem des Jüdischseins in der Diaspora gelöst sein soll, in Israel,  beginnt eine neue Rassenmischung (Landmann), die „neue kollektive Kulturimpulse aus der Diaspora nicht zu erwarten habe“. Ganz offensichtlich ist es so: Was dort als Demokratie aufgezogen wird, hat mit westlicher Demokratie wenig gemeinsam.

Das sollte eben ein Regierungsblättchen wie die Jüdische Allgemeine berücksichtigen, die eigentlich für die Diaspora und nicht für Israel geschrieben wird.

von Lobenstein

 

 

 

 

 

 

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