Judaea barbarica

Die „Jüdische Allgemeine“ erreicht nur zu einem Bruchteil ihre offizielle Zielgruppe, die Juden in Deutschland, und dürfte, wenn diese zu 90% in Deutschland russophon sind (wie die „JA“ bei anderer Gelegenheit behauptete), diese Neu-Deutschen noch magerer erreichen. Verteilt wird diese Zeitung   – wahrscheinlich auch zu 90%  –     bei Bundesinstitutionen Sie erreicht jedenfalls mehr nicht-jüdische als jüdische Leser. Das ist ein Dilemma. Welche psychische Reaktion können ihre Hetzartikel bei wem hervorrufen? Beispiel:

240 Hamas-Kämpfer in Klinik gefasst….Die israelische Armee teilte mit, sie habe in der Klinik nicht nur etliche Terroristen verhaftet, sondern auch Granaten, Handfeuerwaffen, Munition und andere militärische Ausrüstung gefunden. Israels Armee hat bei der Erstürmung eines Krankenhauses … 240 mutmaßliche Hamas-Kämpfer gefangen genommen. Unter den Festgenommenen ist auch der Direktor des Krankenhauses [ein Hamas- KÄMPFER?]. Er werde verdächtigt, für die Hamas aktiv zu sein….. Zu Beginn der Razzia umstellten IDF-Truppen das Krankenhaus,  töteten Bewaffnete und führten präzise Aktivitäten [??] im Inneren des Krankenhauses durch…[Anm. man kann sich kaum vorstellen, welche diffusen Aktivitäten möglich gewesen wären]…Mehr als 240 Mitglieder der Hamas, des Palästinensischen Islamischen Dschihad und andere, die verdächtigt werden, Mitglieder von Terrorgruppen zu sein, wurden festgenommen. ….Einige der Terroristen haben versucht, sich als Patienten und medizinisches Personal auszugeben, und einige haben versucht, in Krankenwagen zu entkommen….Viele gaben zu, dass sie an »terroristischen Aktivitäten« in der Krankenhausgegend beteiligt waren…. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagte auf X, das Krankenhaus sei bei dem Einsatz außer Betrieb gesetzt worden – als letzte größere Gesundheitseinrichtung im Norden des Küstengebiets. Sie warf der israelischen Armee vor, das Gesundheitssystem im Gazastreifen systematisch zu zerlegen. /ja mit dpa“

Die IDF „zerlegt nicht nur das Gesundheitssystem“, sondern widerlegt indirekt durch ihre geistigen Mitstreiter von der „JA“  nicht nur den Glauben an eine saubere Berichterstattung, sondern auch den an eine saubere Kriegführung und Besatzung. Waren es nun 240 Hamas-Kämpfer oder nur Verdächtige, die mehr als nur zum Dunstkreis der Hamas gehören? Wahrscheinlich handelte es sich, wenn man unsere Maßstäbe anlegt, um eine Polizeiaktion, die im Resultat die Liquidierung eines Krankenhauses    – noch dazu des letzten in Gaza-Nord  –   zum Ergebnis hat, Die „JA“ bejubelt dies. Genau das ist das Problem. Wenn unter den 240 Verdächtigen wirklich nur 15 Beteiligte an der Aktion vom 7.10.23 beteiligt waren, stünde dieser Erfolg in keinem Verhältnis zum Schaden der politisch unbeteiligten Zivilisten in Gaza. Wenn man es als jüdisches Blatt so beschreibt wie getan, dann muss die Redaktion der „JA“ selbst eine blutrünstige Racheclique oder derart abgestumpft sein, dass sie nicht mitbekommt, was die dpa summarisch mitteilt. Eine minimal denkende Redaktion müsste also die summarischen Informationen der Presseagentur für deutsche Verhältnisse sieben. Man hätte so schreiben können:

„In Nord-Gaza hat die IDF das N.-Krankenhaus schließen und dessen Patienten auf andere Krankenhäuser verteilen müssen, weil das Personal 15 Hamas- Kämpfer in seine Reihen aufgenommen hatte; bei der Festnahme der Verantwortlichen, darunter der des Direktors, wurden Waffen und umfangreiche militärische Ausrüstung in den Räumen des Krankenhauses gefunden, die nicht in einer geschützten Einrichtung verwart werden dürfen. Das setzte insgesamt 240 Personen des Verdachts der Kollaboration mit Terroristen aus, die folglich vorläufig in Gewahrsam genommen wurden. Die WHO warf der IDF zwar vor, das palästinensische Gesundheitssystem zu zerlegen, aber die IDF hat noch keine Alternativen gefunden, als derart missbrauchte Einrichtungen zu schließen und die Patienten, im konkreten Fall waren 350, in andere Krankenhäuser zu verlegen.“

Dieselben Informationen wären so vernünftig verpackt gewesen. Die „JA“-Leute sind für geistige Mühen zu bequem, intellektuell überfordert oder selbst so fanatisiert, dass sie in den 240 Verdächtigen abzuschlachtende Hamas-Krieger sehen wollen. Das ist das Problem: Wenn die Diaspora durch solche Waisenknaben medial vertreten wird, wird ihre jüdische Existenz in Deutschland unterminiert.  Das zeigt zum Beispiel ein weiterer, nicht aufgearbeiteter Artikel der „JA“:

„Israels Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, nach einem Post über angeblich an Unterkühlung gestorbener Säuglinge im Gazastreifen kritisiert. ..es warf Seibert vor, sich dabei nicht auf verifizierte Fakten, sondern vage Annahmen gestützt zu haben. Es wurde oft bewiesen, dass Ärzte in Gaza statt Fakten nur Hamas-Propaganda veröffentlichen. Seibert hatte auf der Plattform X geschrieben:

»Wenn Berichte über drei in Gaza erfrorene Babys uns nicht bewegen, dann verstehen wir nicht die Geburt in einer Krippe in Bethlehem oder das Licht Chanukkas.“

In einem weiteren Post räumte Seibert ein, dass er nicht genau wisse, was vorgefallen sei, sich aber gut vorstellen könne, dass ein Neugeborenes unter den Bedingungen im Gazastreifen an Unterkühlung sterben könne. Ich glaube nicht, dass alle Ärzte im Gazastreifen lügen.« dpa/ja

Hier hätte die „JA“ besser die Klappe halten können. Die deutsche Außenministerin ist eine Schnattergans und folglich gackern ihre Botschafter auch wie auf dem Hühnerhof „X“. „Neugeborene“ überleben auch bei uns den ersten Lebenstag nicht immer. Wenn ein Kind zu früh geboren wird, dann stirbt es im Gazastreifen mit hoher Wahrscheinlichkeit anders als bei uns. Die Kriegsbedingungen fördern die Säuglingssterblichkeit. Niemand hat die toten Säuglinge untersucht, deren Leichen so oder so abkühlen, weswegen eine kalte Kinderleiche kein schlüssiger Beweis für einen Erfrierungstod wäre. Hier wird ein typischer Streit „um des Kaisers Bart“ veranstaltet. Das israelische Außenministerium hat den deutschen Botschafter eher zurecht abgemahnt, seine albernen Allegorien auf das Jesulein in der Krippe des Stalls von Betlehem bleiben zu lassen. Diese biblische Story ist schon selbst verkitscht, denn es war schon zu Zeiten des Kaisers Augustus höchst unwahrscheinlich, dass eine junge Mutter ihr Neugeborenes in eine Futterkrippe legen würde statt es am Körper warmzuhalten. Die Geburtsstory trieft von mythischer Symbolik, angefangen von Ochs und Esel bis hin zur Bezugnahme auf die Geburt des Mithras, der deswegen als Kindlein aus einem Felsen geboren wurde, weil ein Mensch das Erscheinen eines Gottes allenfalls in der Gestalt eines hilflosen Säuglings ertragen könnte. Auch diese Notiz lässt erkennen, dass die Radakteure der „JA“ nichts wissen, nichts lernen und nichts verstehen, aber ihre Informationen auf ein zivilisiertes Publikum auszurichten.

Zur gleichen Zeit schreibt die FAZ in einer Art und Weise, die sozialverträglich war:

„Das letzte große Krankenhaus im Norden des Gazastreifens ist außer Betrieb gesetzt. Die israelische Armee sieht in der Einrichtung ein „Kommandozentrum der Hamas“ und nimmt mehr als 240 Menschen fest. Die WHO kritisiert den Einsatz. … Unter den Festgenommenen ist auch der Direktor Krankenhauses. Er werde verdächtigt, ein „Terror-Kader“ der Hamas zu sein….  Spezialkräfte seien auf das Gelände vorgedrungen und hätten dort Waffen gefunden…. Einige Milizionäre hätten sich als Patienten verkleidet, andere bewaffneten Widerstand geleistet. …. Die Armee habe bei ihrem Vorgehen Zivilisten, Patienten und Mitarbeiter der Klinik geschont und …  350 Patienten und medizinisches Personal aus dem Krankenhaus evakuiert.

Die letzten 15 Patienten, 50 Pfleger und 20 weitere Mitarbeiter wurden in das nahe gelegene indonesische Krankenhaus gebracht….. Die WHO äußerte sich „entsetzt“ ….  Sie warf der israelischen Armee vor, das Gesundheitssystem im Gazastreifen systematisch zu zerlegen, was einem Todesurteil für Zehntausende Palästinenser gleichkomme…..“

Der FAZ-Bericht, der nicht im israelischen Sinn gefiltert ist, ist jedenfalls noch günstiger für Israel als das Geschreibsel, das die „JA“ der Diaspora zumutet. Offenbar sind die dort wie in der FAZ durch Zahlenangabe „15“ präzisierten Personen tatsächlich Patienten und zugleich vielleicht Verwundete im Zusammenhang mit dem Angriff vom 7.1023 gewesen.

Steigt man von der taktischen Denkebene auf die Ebene des Operativen auf, dann kommt man dank der dümmlichen Informationspolitik der „JA“ auf den Gedanken, dass Israel kein westlicher Staat sein kann, sondern eher ein illegitimer Nachfolgestaat der Sowjetunion sein müsse. Der Israelfreund reist auf dem falschen Dampfer. Ein Land wie die Türkei  ist westlicher gestrickt als eine jüdische Ex-Sowjetrepublik oder -kolonie. Es gibt zwar Sowjetnachfolge-Staaten, die heute zum Westen gehören, etwa die baltischen Länder. Diese waren aber zur Zarenzeit ein Ausweis für das Zarenreich, dass Russland zu Europa gehörte. Wie Polen und die Ukraine wurden sie 1919 selbständig; sie sind 1990 wieder von der russischen Herrschaft freigekommen. Aber kann man Analoges zu Israel sagen? Sind die Israelis Juden wie man sie in Deutschland schätzte oder doch „Ostjuden“ ? Hatten die USA und England den Zionismus nur deswegen gefördert, um eine Fluchtbewegung aus der russischen Barbarei umzuleiten, wobei sie gleichzeitig eine „Alien-Gesetzgebung“ schufen?  Oder haben die Juden in Israel eine russische Blutsbeimischung dominant werden lassen? Dann wirkten die „zurückkehrenden“ Juden wie ein neuerlicher Mongoleneinfall in die arabische Hemisphäre wie der von 1250, der zur Zerstörung Bagdads führte. Diesmal scheint es für Gaza dumm zu laufen……

von Lobenstein

 

 

 

 

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