Wild West in Nah-Ost

Wer Karl v. Rottecks Weltgeschichte noch nicht entsorgt hat, kann dort im 10. Band von der „Umsiedlung“ der Indianer der Appalachen lesen. Man kann auch „Cowboy-Filme“ angucken, die die Ruhmestaten der US Cavalry verherrlichen, wie mit den Indianern umgegangen wurde. Die führenden Köpfe Israels sind in diesem Milieu groß geworden. So sollte man nicht den bösen Itamar für die „originelle Idee“ verantwortlich machen, sondern ganz sachlich den geistreichen Donald. Niemand braucht sich zu wundern, dass die Tribüne Jüive vermelden kann, dass eine

Israel-Umfrage [ergab], dass eine große Mehrheit für Trumps Vorschlag, die Bevölkerung des Gazastreifens in andere Länder umzusiedeln steht……

…. Etwa sieben von zehn Israelis befürworten die Option, dass „Araber in Gaza in ein anderes Land gehen, um in einem anderen Land zu leben. Die Umfrage des Jewish People Policy Institute zeigt, dass auch unter den Juden eine Mehrheit der Meinung ist, dass es sich um einen „praktischen Plan handelt, den man zu fördern versuchen sollte“. Die meisten Araber lehnen Trumps Vorschlag dagegen ab. 43% der Israelis glauben, dass der Trump-Plan „praktisch“ ist. 30% der Juden antworteten, der Plan sei „unrealistisch, hätte es aber gerne gehabt“. Mit anderen Worten, sie unterstützen es, glauben aber nicht, dass er eine echte Chance hat, verwirklicht zu werden. Unter den Juden liegt der Anteil derjenigen, die den Vorschlag für „unmoralisch“ halten, bei 3 Prozent. Nur etwa 7% aller Juden ist zurückhaltend, wenn es um die Moral des Programms geht, und selbst innerhalb dieser Gruppe sind moralische Vorbehalte nicht vorherrschend Insgesamt genießt der Vorschlag, der zuvor von vielen Israelis als illegitim angesehen wurde, nun breite Unterstützung unter den Juden, und wenn er keine Unterstützung erhält, ist der Grund dafür in der Regel eher praktischer als prinzipieller Natur. Umfragen, die sich in den 1990er Jahren oder in der Mitte des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts mit der Frage der Umsiedlung von Arabern aus den Gebieten befassten, ergaben im Allgemeinen, dass vierzig bis fünfzig Prozent der Juden die Möglichkeit eines Bevölkerungstransfers befürworteten.

© Gruppe „Ewiges Israel“.

Die Zeiten ändern sich, „wie im Himmel, also auch auf Erden“. Hierzulande testet „man“ von der CDU aus die Stabilität der politischen Brandmauer nach rechts. Mit ihrer moralischen Wichtigtuerei und ihrem Verrat an Merz hat sich die ehemalige deutsche Kanzlerin und rotgesockte Ratte Angela Merkel öffentlich von der Politik des Kanzlerkandidaten und letztlich ihrer eigenen Partei distanziert. Die Partei folgt ihr nicht mehr. Zu sehr belasten die 16 Jahre CDU-Politik nach Hausfrauenart, der weitere 4 Jahre ein Regierungstheater der Ampelkoalition folgten,  die Verhältnisse in Deutschland verschärften. Das trifft auch die jüdische Diaspora, deren offizielle Repräsentierer sich bedingungslos hinter Merkel, Steinmeier und Scholz gestellt hatten. Auch die verblödete deutsche Justiz kann daran nichts mehr ändern. In Haaretz schreiben verschiedene Leute (5.2.25), dass

  1. Netanjahu eine dauerhafte Vertreibung der Araber aus Gaza plane (Ben Samuels, Washington)
  2. Westbank-Alptraum: Israel ist inzwischen über den Punkt hinaus, ein Apartheitssystem bestreiten zu können
  3. Hasbara Hitch :  Die pro-israelische Bot Goes Rogue, nennt die IDF-Soldaten weiße Apartheitskolonisatoren
  4. Omer Benjakob meint, dass Gaza zwar kein kleines Auschwitz sei, aber trotzdem ein Völkermord
  5. Daniel Blatman meint, dass Gaza noch kein Völkermord sei, aber in die Richtung dahin laufe
  6. Benny Morris berichtet, dass die IDF 20 Mal auf ein ziviles Haus geschossen hätten und dabei ein Kleinkind töteten.

Im Zweifel werden US-Truppen dabei helfen, aus Gaza eine »Riviera des Nahen Ostens« zu machen.  Trump spricht von 1,7 Millionen Gazanern, die den Gazastreifen verlassen werden (!). Sie werden nicht Nein sagen [bekommen sie ein Angebot, dass man nicht ablehnen kann?]. Der Wiederaufbau von Gaza ist unmöglich [Warum gibt es keine palästinensiche Riviera?]. Die Palästinenser in Gaza müssen dauerhaft umgesiedelt werden.

Die CDU-treue Jüdische Allgemeine erklärt dazu:

Das Küstengebiet, in dem schon vorher äußerst schwierige Lebensbedingungen für die Zivilbevölkerung herrschten, weil es von Terroristen regiert und seit 2007 in eine Terror-Hochburg verwandelt wurde, und nun ein Trümmerfeld ist, hat 365 Quadratkilometer.“.

Benny Gantz zu Trumps Gaza-Idee: «Kreativ und originell»

Und die „JA“ schwadroniert weiter:

Der US-Präsident und frühere Unternehmer Trump schwärmt, das immense Potenzial für Wirtschafts- und Immobilienentwicklung zu aktivieren. Dort könnten künftig Menschen aus aller Welt leben. Das Ganze könne auch für die Palästinenser wunderbar werden. Man werde sich darum kümmern, alle gefährlichen nicht explodierten Bomben zu beseitigen. Auf diese Weise sollte eine unbegrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen und Wohnraum für die Menschen in diesem Gebiet« geschaffen werden. Trump bemüht sich klarzustellen, er sorge sich um das Wohlbefinden der Palästinenser. Er beschreibt das Küstengebiet als unhygienisch. Es ist kein Ort, an dem Menschen leben wollen. Der Gazastreifen sei nach gut 15 Monaten Krieg ein elendes Loch geworden. Die Idee einer Zwangsumsiedlung der Palästinenser sorgte bereits vor der Pressekonferenz für viel Empörung. Jordanien und Ägypten lehnten den Vorstoß ab, weil sie ihn als Ende der langen Bemühungen um einen Palästinenserstaat betrachten. Unterstützung für seine Gaza-Pläne bekommt Trump vom israelischen Ministerpräsidenten. Er sieht eine andere Zukunft für dieses Stück Land, das der Ursprung von so viel Terrorismus war. Das ist etwas, das die Geschichte verändern könnte. Netanjahu schwärmte generell über Trumps Abkehr von »konventionellen Denkweisen« und dessen »frische Ideen«.

Selbst wenn Ägypten und Jordanien nicht mitmachen wollen, es gibt ja noch den alten Adolf Eichmann Plan, den man aus den Archiven herausholen könnte. Er scheiterte seinerzeit an den mangelnden Möglichkeiten der deutschen Kriegsmarine, aber die US Marine hätte kein Problem, den Transport nach Madagaskar umzusetzen. Natürlich könnten nach der Vorarbeit von Itamar Ben Gvir auch einzelne Guppen auf Höhe des Kongo aussteigen und dort ein neues  Glück versuchen.

Deutschland scheint seinerseits einen Einsatz an Trumps und Israels Seite in Gaza vorzubereiten. Denn in der Bundeswehr finden sich nur 3 Soldaten jüdischer Abstammung (TAZ -Tageszeitung); aber man hat schon 6 Militärrabbiner. Mit ihnen kann Deutschland helfen, den Traum von 97% aller jüdischen Israelis durchzusetzen. Die „JA“ lässt vorausschauen:

Rabbiner Geballe ist seit September 2024 in der Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn tätig und wurde durch Rabbiner Avichai Apel und den Bundesmilitärrabbiner Zsolt Balla als Militärrabbiner in Köln eingeführt. Er konnte sich schon intensiv einarbeiten. Er hat sich den evangelischen und katholischen Kollegen vorgestellt. Andere Akteure, wie das psychosoziale Netzwerk der Bundeswehr, darunter Sozialarbeiter und Truppenärzte, mit denen man sich vernetzt sind auch zugänglich. Nach dem Soldatengesetz hat jede Soldatin und jeder Soldat Anspruch auf Seelsorge und ungestörte Religionsausübung. Da kommt es nicht darauf an, ob und was jemand glaubt. Es kommen Soldatinnen und Soldaten mit einem Problem oder sei es einfach nur mit dem Wunsch zu sprechen. Es kommen jüdische Soldatinnen und Soldaten, die Fragen etwa zu koscherer Verpflegung haben – so gibt es seit Neuestem die koscheren Einsatzrationen. Der lebenskundliche Unterricht (LKU), der für jede Soldatin und jeden Soldaten verpflichtend ist – wird von den militärischen Seelsorgern gegeben, ist aber religionsfrei [gemeint ist wohl bekenntnisunabhängig]. In Planung ist, dass der LKU gemeinsam gehalten wird. Es gibt bundesweit fünf Dependancen des Militärrabbinats. Die Außenstelle West ist ein sehr großes Gebiet mit vielen Liegenschaften der Bundeswehr. Es gibt Luftwaffenstandorte und Heereseinheiten bis hin zu Liegenschaften der Cybersecurity. Das geht mit einer gewissen Reisetätigkeit einher und eröffnet viele Möglichkeiten, mit Leuten in Kontakt zu treten und ins Gespräch zu kommen. Es geht darum, da zu sein für die Soldatinnen und Soldaten,  egal, welchen Hintergrund sie haben, und ihnen zu helfen…. Die Seelsorgebegleitung endet nicht an der deutschen Grenze. Es war bereits ein jüdischer Kollege mit der Marine unterwegs, und in diesem Jahr gehen womöglich zwei weitere Kollegen in einen Einsatz, wo immer wir gebraucht werden.

Schade, dass das Seelenleben der Palästinenser nur Terroristen interessiert.

Von Lobenstein

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