Antisemitismus-Seminar der besonderen Art in München

Landauf landab finden Antisemitismus-Seminare statt, in denen gerne über Juden statt mit Juden geredet wird. Ich habe bereits einige von diesen Veranstaltungen besucht und fuhr immer angewiederter nach Hause, weil sich dort so genannte Experten trafen, die über ein Phänomen redeten, das außer einer Ingroup niemanden interessiert, weil es an der Realität völlig vorbeigeht. Da ich ein unverbesserlicher Optimist bin, wollte ich es in München noch einmal versuchen, was aber misslungen ist. München hatte schon in den 1930er Jahren einen fragwürdigen Ruf, der sich bis heute scheintar gehalten hat. In keiner anderen deutschen Stadt sind soviele Veranstaltungen über die israelische Besatzungspolitik verboten worden wie in der bayerischen Landeshauptstdt. Artikel 5 Grundgesetz scheint in Bayern außer Kraft gesetzt zu sein.

Im Folgenden dokumentiere ich meinen Email-Verkehr mit  der für die Anmeldung zuständigen Person.

……………………………………………………….

Von A. Melzer abimelzer@t-online.de                    Do, 17 Nov 2016 11:27 am
An ‚Renate Grasse‘ demokratische-bildung@agfp.de

Nun ja, ich habe den Eindruck, dass Sie mir nicht die Wahrheit sagen. Ich werde mir erlauben den Tatbestand zu thematisieren als Beispiel, wie man in Deutschland, besonders in München, mit kritischen Juden umgeht. Sie wollen lieber über uns reden, aber nicht mit uns. Gut zu wissen.Vielleicht hat am Ende Henryk M. Broder Recht, der immer wieder behauptet, manche Deutsche wollen lieber tote Juden bemitleiden, als mit lebenden Juden reden. Dann werde ich eben darüber schreiben.

Von: Renate Grasse [mailto:demokratische-bildung@agfp.de]
Gesendet: Donnerstag, 17. November 2016 10:53
An: A. Melzer <abimelzer@t-online.de>
Betreff: Re: Antisemitismus Seminar

Sehr geehrter Herr Melzer,

die räumlichen Kapazitäten im Feierwerk sind ausgereizt, und es grassiert derzeit keine Grippewelle in München, so dass mit einem ungewöhnlich hohen Anteil an Nicht-Erscheinenden gerechnet werden muss.

Der Fachtag richtet sich auch ganz dezidiert an lokales Publikum aus den Bereichen Bildung, Kultur und Soziales.

Sorry, ich kann nichts anders sagen / schreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Renate Grasse

Am 17.11.2016 um 10:37 schrieb A. Melzer:

Sehr geehrte Frau Grasse, sind Sie sicher, dass die Veranstaltung überbucht ist? Dabei habe ich noch nicht entschieden bei welchem Arbeitskreis ich sein will. Ich bin Presse und bereite zZt eine umfassende Reportage über dieses Thema. Vielleicht können Sie unter diesem Aspekt etwas machen?

MfG

Abraham Melzer

Verleger + Publizist

Von: Renate Grasse [mailto:demokratische-bildung@agfp.de]
Gesendet: Donnerstag, 17. November 2016 09:31
An: A. Melzer <abimelzer@t-online.de>
Betreff: Re: Antisemitismus Seminar

Sehr geehrter Herr Melzer,

vielen Dank für Ihr Interesse am Fachtag. Leider ist die Veranstaltung bereits überbucht, so dass wir Ihnen absagen müssen.

Mit freundlichen Grüßen

Renate Grasse

Am 16.11.2016 um 18:13 schrieb A. Melzer:

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchte ich zu diesem Seminar anmelden. Ich gehe davon aus, dass ich ihre Antwort und Genehmigung per Mail bekomme. Ich wäre für eine baldige Antwort dankbar, denn ich müsste ein Bahn-Ticket besorgen.

MfG

Abraham Melzer

Bermondstr. 9

63263 Neu Isenburg

Tel,: 06102-31602

2 Gedanken zu „Antisemitismus-Seminar der besonderen Art in München

  1. Ich googel „Renate Grasse“ und was finde ich, eine Dame die sich Heinrich Böll und Patra Kelly zu Schutzpatronen gewählt hat und nun offenbar unter falscher Flagge segelt, mit ein bisschen Wind in ihrem fauligen Segel von zwei Menschen, die bekanntlicher weise für ihren Mut und ihre Überzeugungen einstanden. Etwas Barmherzigkeit empfinde ich für diese Sorte mutiger Menschen – die tatsächlich auch noch ihr Gesicht zeigen – die gemeinsam mit Charlotte Knobloch in einer Stadt leben müssen. Da heißt es schon parieren, auch wenn die Peitsche nicht geschwungen wird.

  2. Bitte beachten Sie: Misstöne nach dem Erinnerungsnag.
    Nordwest-Zeitung, Oldenburg, 18. November 2016 S. 31
    und
    Jerusalem Post.
    Der „Erinnerungsang“ fand am 10. November zu.
    Literatur:
    Klaus Dede: Gegen den Konsens. Ein Bericht.
    Privatddruck.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert