Hitler war Deutschland, aber Deutschland bleibt Hitlerland

Bei Amazon ist Konrad Heidens vielgerühmte Biografie über Adolf Hitler als überarbeitete Neuauflage erhältlich; sie war 1934 geschrieben worden, also lange bevor es alle anderen auch besser wussten. Heiden liefert den Beweis, was man schon zuvor hätte erkennen können. Er meint, dass ohne Hitler die nationalsozialistische Partei alsbald wieder verschwunden wäre. So ähnlich ist es nach seinem Tode 1945 auch gelaufen: Obwohl 10 Millionen Deutsche von 80 Millionen in der Partei eingeschriebene Mitglieder waren, wollte dann niemand dabei gewesen sen. Die ganze Partei, alles war letztlich Show, eine einmalige politische Theatervorstellung, die den Leuten gefallen haben muss. Genauso hatte es Konrad Heiden vorausgesagt

So gesehen war Hitler der große Katalysator, der das Amalgam Deutschland schuf. Schon 1934 reihten sich auch die Arbeiter in das Millionenheer der SA ein. Nach dem 30.6.34 hatte der Führer alle staatlichen Schlüsselstellungen in seiner Hand vereinigt: Reichspräsident, Reichskanzler und innenpolitisch (als Reichsstatthalter) die Staatsführung von Preußen, das 70% von Deutschland darstellte. Er reorganisierte die Wehrmacht, die auf ihn vereidigt wurde. Seine Partei militarisierte die Zivilgesellschaft nach Clausewitz Prinzipien. Deswegen konnte der Krieg 1945 bis zum absoluten Zusammenbruch geführt werden, aber nicht mehr darüber hinaus.

Hitlers Stellung war derart gefestigt, dass   – anders als bei Mussolini –   kein Faschistischer Großrat (etwa der Gauleiter) ihn absetzen konnte, oder dass ein Kabinett seine Abdankung erzwingen konnte wie 1814 die von Napoleon. Deswegen wäre es der Sache wert, seine Politik zu untersuchen, warum sie zwingend in den Untergang führen musste. Nach Innen wurde ein soziales System aufgezogen, das die Deutschen mit KdF und DAF wirklich wollten, aber die Außenpolitik überließen sie ganz dem Genie des Führers.

Die „Nazis“ sind nicht viel anderes gewesen als Deutsche an sich, die sich generell und gerne einer Führung unterordnen. 2005 nahmen sie immer noch eine Angela Merkel als Kanzlerin hin, und haben deren politische Albernheiten als „alternativlos“ folgsam mitgemacht. Jeder andere Hitlervergleich, etwa Benjamin Netanjahus (Francesca Albanese) oder mit Donald Trump scheitert daran, dass ihnen ein so blödes und gehorsames Volk wie das Deutsche fehlt. Rudolf Hess hatte es durchaus zutreffend auf die Formel gebracht:

„Hitler ist Deutschland“.

Deutschland ist vom Wesen her anders als England; dies wird zutreffend beschrieben in Ferdinand Wichtls Buch „Weltfreimaurerei, Weltrevolution, Weltrepublik: Eine Untersuchung über Ursprung und Endziele des Weltkrieges. Amazon hat auch dieses Buch neu verlegt und kommentiert:

Von den einen als unkritische Schmähschrift gegen die Freimaurerei beschimpft, von anderen als Beitrag zur Entlarvung einer Weltverschwörung gefeiert, gilt das erstmalig kurz nach Beendigung des ersten Weltkrieges erschienene Werk „Weltfreimaurerei, Weltrevolution, Weltrepublik“ bis heute als umstritten.“

Umstritten, warum? Es ist immer noch nicht richtig verstanden worden.  zWichtl schreibt zwar gegen die Freimaurerei, aber die Tatsachen lassen sich trotzdem richtig verstehen. Das Buch zeigt nämlich den unversöhnlichen Gegensatz der westlichen Welt und dem kontinentalen Deutschland auf. Diese Tatsache will man in Deutschland nicht wahrhaben.

Adolf Hitler hatte wahrscheinlich durchschaut, wie die Deutschen denken und funktionieren. Will man Deutschland als kontinentales Gebilde erhalten (was die Deutschen erhofften), kann es nur dann eine Zukunft haben, wenn es ein Koloss wie Russland wird; nur dann könnte es gegen die anglo-amerikanische Welt von Demokratie und Freiheit bestehen. Ein solches Großreich mit „Großraum“ (Carl Schmitt) zu schaffen war Hitlers Plan. Deutschland wird sein oder Nicht-Sein. Den Weg bis zum Start ins Nicht-Sein beschreibt Konrad Heiden (in:  Adolf Hitler: Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit-Ein Mann gegen Europa)

Das ganze Deutschland war gegen Europa. Dazu schreibt WIKIPEDIA:

„Der jüdische Journalist Konrad Heiden veröffentlichte zwischen 1935 und 1936 diese »erste bedeutende Hitler-Biografie« (Joachim Fest). Konrad Heiden hat den Aufstieg Adolf Hitlers von Anfang an begleitet und schildert in seiner Biografie vor allem die persönliche Seite im Leben des Führers. Die Durchleuchtung seiner Gestalt liefert den entscheidenden Schlüssel, um für Hitlers politische Ziele und Ideen das entscheidende Verständnis zu entwickeln, und was für die Welt von Anfang an auf dem Spiel stand. Dementsprechend nennt der Historiker John Lukacs Heidens Biografie »die erste substanzielle Studie über Hitler«. Aus nächster Nähe beobachtete Heiden die Auftritte des Demagogen, beschreibt detailgetreu und nicht selten mit sarkastischem Unterton die Wirkung auf die Zuhörer, arbeitet das Gewöhnliche und Spießbürgerliche an Hitlers Wesen heraus – und das lang vor der Katastrophe des Krieges und des Holocausts….“.«

Hätte Hitler sein Ziel, das Großdeutsche Reich von der Maas bis zum Jenissei geschaffen, wären die Deutschen sicher glücklich geworden. Aber weil die Welt die Deutschen hasst (vgl. Magnus Hirschfeld in: Warum hassen uns die Völker? A. Marcus & E. Weber, Bonn 1915.), waren diese Pläne kaum durchzuführen. Hitler und seine Diplomaten haben verkannt, dass die Briten nur darauf lauerten, den Weltkrieg gegen Deutschland wieder aufzunehmen.

Dabei hatte das Dritte Reich sehr vielversprechend begonnen: die Franzosen hatten in Versailles gegen Deutschland schikanöse Friedensbedingungen durchgesetzt, die teilwiese so abstoßend waren, dass die Menschen in Frankreich und England selbst sie nicht mehr akzeptierten. Belgien wollte von sich aus das annektierte Gebiet von Eupen und Malmedy an Deutschland zurückgeben. Aber die Politiker versuchten, den Status quo zu erhalten: Österreich erhielt eine Anleihe gegen das Versprechen, sich weitere 20 Jahre lang nicht dem Reich anzuschließen.

Während solcher Aktivitäten konnten „die Nazis“ das Rheinland „besetzen“, zumal die Franzosen 10 Jahre zuvor widerrechtlich das rechtsrheinische Ruhrgebiet besetzt hatten. Die Saarabstimmung fiel überwältigend für Deutschland aus. Alle die ersten Schritte Hitlers waren objektiv gesehen keine wirklichen Rechtsbrüche: Es gibt kein  Recht, eine große Nation militärisch zu diskriminieren; folglich konnte keine der westlichen Regierungen Deutschland den Krieg erklären, weil es sein eigenes  Rheinland besetzte, den Eintritt Österreichs in das Reich veranstaltete, und so fort. Die später annektierten Gebiete waren von Deutschen besiedelt (Österreichisch Schlesien, Reichenberg, Memel). Erst der Überfall auf Polen, die Zerschlagung einer eigenen großen Nation, für deren Befreiung  im Ersten Weltkrieg Millionen gestorben waren, gab der britischen Regierung den Rückhalt, Deutschland den Krieg zu erklären. Dass es in diesem Krieg keinen Zweiten Versailler Vertrag mehr geben werde, war objektiven Beobachtern ziemlich schnell klar.

Der erste Großfehler, den Hitler auf dem Weg zum Großreich gemacht hatte, war die Unterstützung des Militärputsches des General José Sanjurjo 1936; als dieser Putsch im Grunde mit dem Flugzeugabsturz von Sanjurjo gescheitert war, flogen deutsche Flugzeuge die Kolonialtruppen des General Franco auf das europäische Festland und brachten die faschistische Militärdiktatur auf den Weg. Was Dümmeres konnte nicht gemacht werden. Nichts wäre für Deutschland günstiger gewesen als ein bolschewistisches Regime im Rücken Frankreichs. Ein bolschewistisches Regime in Spanien hätte ganz Nord- und Westafrika beunruhigt, wahrscheinlich auch die dortigen britischen Kolonien. Selbst in der monumentalen Person Adolf Hitlers zeigt sich der deutsche „Sowohl-Als-auch- und Wackel-Charakter“: Ordnung muss sein, in der Deutschland einen Platz an der Sonne hat: dabei kann Deutschland nur als Deutschland existieren, wenn der Westen Schiffbruch erleidet, weil das westliche Schlachtschiff immer ein mächtiges Deutschland plattlegen wird, aber niemals Russland.

Als Deutscher muss man die Sache etwas objektiver sehen; ein Großdeutschland ist zuletzt unter Kaiser Karl V. ausgeträumt worden. Die dämlichen Deutschen moralisierten lutherisch statt weltmachtpolitisch. Nach 1556 verlor das Reich Burgund, die Niederlande, die Schweiz, seine italienischen Territorien usw.

Trotzdem sind die historisch deutschen Länder des Hl. Römischen Reichs, die Schweiz und die Niederlande, auch Belgien, gut im westlichen Fahrwasser weitergefahren. Baden-Württemberg w könnte als 10 Millionenstaat seine Bürger genauso gut leben lassen wie die Schweiz. Bayern ist ein gewissen Problem, weil es sich „Franken“ ans Bei gebunden hat. Aber die alt-bairischen Kreise Ober- und Niederbayern mit Regensburg wären in der Bundesrepublik Österreich gut aufgehoben. Die alten Reichskreise Franken, Sachsen, der rheinische Kreis usw., könnten durchaus zu ihrer historischen Eigenstaatlichkeit zurückfinden. Sie könnten auch zusammenbleiben mangels regionalen Stolzes. Dass sich die oberdeutschen Länder diesen Sklavenländern unterwerfen, und dass das blöde Bayern allein 3 Milliarden nur für das bankrotte Berlin jährlich hinblättert, dass man Pseudoländer wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern finanziert, statt sie in natürlicher Armut vegetieren zu lassen, so viel Dummheitsbeschreibung geht auf keine Kuhhaut eines bayerischen Ochsen mehr. Ein halbwegs intelligenter Mensch kann sich mit der Inkarnation der Dummheit nicht identifizieren. Seit 1848 gehen die intelligenteren Deutschen nach Amerika (z.B. Friedrich Hecker, dem bis 1948 mehr als 300.000 deutsche Juden folgten).

Die BRD gehört aufgelöst und seine Länder in die Freiheit entlassen

ceterum censeo Germaniam esse delendam

von Lobenstein

 

 

Ist Israel-Hass einfach Antisemitismus?

Eigentlich sind alle Rechten verdächtig, Antisemiten zu sein; Sahra Wagenknecht soll Israel hassen. Politisches Billardspielen? Die Welt nahm die Kugel auf, die ihr Dr. Schuster zuspielte:

Eigentlich sind alle Rechten verdächtig, Antisemiten zu sein; Sahra Wagenknecht soll Israel hassen. Politisches Billardspielen? Die Welt nahm die Kugel auf, die ihr Dr. Schuster zuspielte:

© dpa/Michael Reichel

Der Zentralrat der Juden übt Kritik an Sahra Wagenknecht und BSW

Zentralratspräsident Josef Schuster stellt sich gegen Sahra Wagenknecht. Er wirft ihr und dem BSW einen „Hang zur Verschwörungsideologie“ und Populismus vor. Er hat scharfe Kritik an den Äußerungen von Sahra Wagenknecht und ihrem Bündnis BSW zu Israel und dem Krieg in Gaza geübt.

„Das BSW befeuert mit seiner eher populistischen Positionierung den Israelhass in Deutschland“

sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der „Welt“. Wagenknecht ziehe „Radikale von allen Seiten an“, kritisierte er, und fuhr fort:

„Aus meiner Sicht ist ihr Hang zur Verschwörungsideologie bedenklich. Wir haben während Corona gesehen, dass dies immer wieder antisemitische Narrative bedient.“

Wagenknecht vertrete eine „nicht untypische Denkweise der politischen Linken“, in der ein vereinfachtes Bild von „David gegen Goliath“ im Nahost-Konflikt vorherrsche, sagte der Zentralratspräsident weiter. „Die Realitäten in diesem Krieg werden aber nicht anerkannt: Israel kämpft gegen die Terrororganisation Hamas – und nicht gegen die palästinensische Bevölkerung.“

Im April hatte das BSW im Bundestag die Einstellung von Rüstungsexporten nach Israel beantragt. Wagenknecht sagte im März zudem, Israels Kriegsführung in Gaza trage „Züge eines Vernichtungsfeldzugs“. Schuster nannte die Wortwahl „völlig unangemessen“. (AFP)

Was die Dame nun tatsächlich gesagt hatte, erfährt man allerdings nicht, nur die Wertung dessen im spießbürgerlichen Sinn als radikal, populistisch, verschwörungsgläubig und antisemitisch

Und in der JA selbst wird es wie folgt geschrieben:

Zentralrat kritisiert Sahra Wagenknecht

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht auf einem Wahlplakat in Sachsen Foto: picture alliance / dts-Agentur

„Der Zentralrat der Juden übt scharfe Kritik an den Äußerungen von Sahra Wagenknecht und ihrem Bündnis BSW zu Israel und dem Krieg in Gaza. »Das BSW befeuert mit seiner eher populistischen Positionierung den Israelhass in Deutschland« …. Wagenknecht vertrete eine »nicht untypische Denkweise der politischen Linken«, in der ein vereinfachtes Bild von »David gegen Goliath« im Nahost-Konflikt vorherrsche. »Die Realitäten in diesem Krieg werden aber nicht anerkannt: …. Diese Sicht zeige sich in Protesten gegen Israel und in der Kunstszene, wo »eine ganz erhebliche Abneigung und Antipathie gegen Israel« herrsche. »Das geht so weit, dass israelische Künstler ausgeladen oder gar nicht erst eingeladen werden.« ….“

Was nach wie vor zu bedauern bleibt ist das Bündnis des inszenierten Judentum mit der Springerpresse. JA und „WELT“ beklagen eine versimpelte Sichtweise von Wagneknecht, versimpeln und verallgemeinern selbst mit der Gleichung „Israel = Judentum“ und leiten davon „Israelhass = Antisemitismus“ ab. 2 Gleichungen mit 4 Unbekannten. Diese Gleichsetzungen können gar nicht richtig sein. Schon Karl Kraus in seiner Fackel und Israel Zangwill hatten davor gewarnt, in Palästina jüdische Kolonien zu gründen. Jakob Israel de Haan, der schon in den 20er Jahren von den ungünstigen Entwicklungen zwischen Arabern und weltlichen Zionisten schrieb, wurde von diesen abgeknallt. Israel ist von Anfang an eine Gründung von Gewalt und Zwang. Das Ablehnen von Gewalt und Zwang ist mit Sicherheit kein „Antisemitismus“, und folglich kann der „Hass“ auf staatliche Gewalt und innerstaatlichen Zwang nicht mit Antisemitismus gleichgesetzt werden. Israelhass und Antisemitismus sind immer zwei paar Stiefel.

Der jung verstorbene Theodor Herzl (+1904) wäre durchaus bereit gewesen, in Uganda sein Alt-Neuland zu realisieren, aber der jüdische Mythos verlangte eine „Rückkehr“ nach Palästina und nicht ins Land Gosen oder auf den Sinai. Im Heiligen Land siedelten zwar bereits fromme Juden, und der deutsche Architekt Conrad Schick hatte für sie lange vor Herzl das Viertel Mea Shearim geplant. Die Juden siedelten dort als Pilger. Denn   – wie es Yakov Rabkin (in: Im Namen der Thora) beschreibt –   gehört zum Mythos, dass erst der Messias, der an St. Nimmerlein kommen würde, das Reich Davids wieder errichten wird.

So kann man sagen, die zionistischen Epigonen der frommen Juden gehören in die Reihe eines Bar Kochba und eines Sabbatai Zvi. Bar Kochba provozierte einen sinnlosen Aufstand gegen die römische Oberherrschaft (135) und Sabbatai Zvi irritierte (um 1650) die Aschkenasim mit seinen Theorien. Was macht heute die Zionisten aus: Sie erkannten das immense Potential unzufriedener russischer Untertanen, von denen eine Million in die USA immigrierte, von denen wenigstens ein paar zigtausende auf den Zug des europäischen Kolonialismus aufzuspringen ermuntert werden sollten: 1911 nahmen die Italiener den Türken Libyen weg, die Briten hielten Ägypten unter Kontrolle und die Franzosen machten sich in Westafrika breit. Sogar die Deutschen öffneten sich Herrschaftsgebiete an den afrikanischen Küsten. Warum sollten nicht von den Millionen Juden ein ähnlich  großer Teil wie bei den Briten Kenias sich eine Kolonie ergattern. Gedacht, gesagt, getan: bis 1948 kamen tatsächlich gute 200.000 Juden nach Palästina. Die weitere Geschichte ist bekannt: die angepissten Araber vertrieben aus ihren Ländern die dort ansässigen Mizrachim: nun kann man darüber diskutieren, ob Israel ein Kolonialstaat ist, oder ob ein riesiges Fluchtareal für Juden aus aller Herren Länder darstellt.

Mit dieser Frage beschäftigen sich inzwischen genug Institutionen. Selbst wenn man meint, das Recht der jüdischen Israelis währe geringer als das der vertriebenen Araber: so wenig wie man die in Europa lebenden Araber wieder vertreiben kann, so wenig kann man das mit den Juden Israels machen. Es ist deren Sache, dem Staat eine Verfassung zu geben, nach der auch die Millionen Araber eine Zukunft haben.

Deswegen sind die Posaunentöne eines Dr. J. Schuster und die des Springerverlags in einer nahezu kriminellen Weise volksverhetzend. Sie „befeuern“ nämlich politische Starrheit statt einer politischen Flexibilität, sie bejubeln grauenhafte Massaker statt von der Sicherheit Europas aus Hilfe zu leisten, und brüllen nach Blut und Rache in einer Weise, dass Blutströme und Leichenteile von Kindern die nächste Generation der Araber zu erneuten Schlägen der Ehre halber verpflichten müssen. „Krieg gegen die terroristische Hamas“ ist ohnehin eine lächerliche Formel; es klingt nach „Krieg gegen ein Phantom“, wie George Bush „den Krieg gegen Terrorismus“ eröffnete. Real spielt sich der Krieg gegen Irans lange Arme ab, aber man ist im Westen zu feige, das Mullah-Regime als terroristisch abzuqualifizieren. Kein einziger Jude in der Diaspora wäre verpflichtet, sich mit der Regierung Netanjahu, Ben Gvir und Smotrich zu identifizieren. Dessen Ahnen haben gewusst, warum sie nicht Zionisten wurden, die Eltern Dr. Schuster werden entsprechende Gründe gehabt haben, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Sie müssen also „etwas“ gegen Israel gehabt haben, auch wenn es nicht zum Hass ausgeartet sein muss. Deswegen ist es schon schlichtweg kriminell, anderen „Israel-Hass“ zu unterstellen und noch krimineller, einen solchen als Antisemitismus zu verkaufen. Es werden in der Diaspora doch allenfalls die Juden angefeindet, die „Heil Bibi“ brüllen. Dr. Schuster betreibt eigentlich eine verqueerte Form eines zionistischen Antisemitismus, indem er das jüdische Leben in der Diaspora beunruhigt. Er will ersichtlich den Diaspora-Juden verängstigen.

In ihrer historisch etablierten Dummheit fährt die deutsche Regierung im Fahrwasser der israelischen Regierung; aber warum machen die Amerikaner die „überzogene“ (Joe Biden) israelische Politik mit? Dazu muss man wissen, dass schon die Balfour-Erklärung, so unbestimmt sie war, eine conditio sine qua non war für den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg auf britischer Seize.

Was lag den USA so sehr am Herzen an einer jüdischen Heimstatt in Palästina? Was stellte man sich 1917unter einer „jüdischen Heimstatt“ vor? 1920 war die jüdische Einwanderung noch so schwach, dass an einen jüdischen Staat nicht zu denken war. Der Antisemitismus in Europa trieb dann die jüdische Einwanderung in die Höhe.

Aber genau hier erkennt man auch den inneren Widerspruch in der Gleichung „Israel-Hass“ und Antisemitismus. Wäre der Israel-Hasser Antisemit, würde er Israel stärken. Hasst er Israel, dann kann er kein Antisemit sein, weil er als Antisemit immer die jüdische Einwanderung nach Palästina begünstigen würde. Entweder – oder. Die „Nazis“ förderten die jüdische Einwanderung nach Palästina; sie unterhielten landwirtschaftliche Schulen zur Vorbereitung jüngerer Siedler. Das Bündnis mit dem Mufti von Jerusalem kam erst während des Krieges zustande.

Vor dem Krieg war von Giselher Wirsing bei Eugen Diederich (Jena) ein Buch erschienen, das man auch heute noch lesen sollte; antiquarisch ist es erhältlich:

Chaim, Arlosoroffs (er wurde von Zionisten ermordet) Geschichte des Zionismus ist auch nur mehr antiquarisch erhältlich, aber die von Michael Brenner (Sohn zweier Holocaustüberlebender lt. WIKIPEDIA) wurde neu verlegt:

Man kann sich also nicht darauf hinausreden, dass man nur die Springerpresse als Informationsquelle zur Verfügung habe. Antisemitismus ist also gänzlich anderes als eine ablehnende, selbst eine hasserfüllte Haltung zu Israel. Eine solche wird man bei Giselher Wirsing, der zur Nazi-Zeit schrieb,  auch nicht entdecken. Axel Meier berichtet 2014 im Netz:

Im April 1933 traten der Journalist und spätere SS-Untersturmführer Leopold von Mildenstein und der Berliner Zionist Kurt Tuchler gemeinsam mit ihren Gattinnen eine Reise nach Palästina an. … Tuchler wollte Mildenstein für die Idee gewinnen, dass die „Lösung der Judenfrage“ in der Auswanderung der deutschen Juden nach Palästina liegt. Welchen Eindruck diese Reise bei von Mildenstein hinterließ und inwiefern er im Anschluss in der Emigration eine Option sah, schilderte der spätere Leiter des „Judenreferats“ in der SS in der Artikelserie „Ein Nazi fährt nach Palästina“.

(© Goldfinger / Tuchler Familienarchiv )

Mildenstein veröffentlichte in der NS-Zeitschrift „Der Angriff“ einen Bericht über diese Reise.

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….Nach der Ankunft im Hafen von Haifa fuhren v. Mildenstein, seine Frau und das Ehepaar Tuchler mit einem aus Deutschland mitgebrachten Auto nach Tel Aviv, der ersten von palästinensischen Zionisten gegründeten Stadt. „Hier wohnen nur Juden, hier arbeiten nur Juden, hier handeln, baden und tanzen nur Juden. Die Sprache der Stadt sei Hebräisch, eine antike Sprache, obwohl die Stadt mit ihren großzügigen Straßen und anziehenden Geschäften modern und westlich wirkt. Überall sah er die Bautätigkeit, mit der auf die Bevölkerungsexplosion im jüdischen Palästina reagiert wurde. V. Mildenstein gestand, dass die große Mehrheit der Juden in Palästina optimistische, hart arbeitende und idealistische Menschen seien, die die Absicht hätten, das Land mit ihrem eigenen Schweiß aufzubauen – das genaue Gegenteil des Stereotyps, das die Nazis von den Juden propagierten.

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Leopold von Mildenstein in Palästina (1933). (© zero one film)

Immer wieder betonte v. Mildenstein in seinen Artikeln den Fleiß und die Tatkraft der jüdischen Pioniere, obwohl Juden von Antisemiten pauschal ein Unwille gegen körperliche Arbeit unterstellt wurde. In der Jesreel-Ebene etwa bewunderte v. Mildenstein die Leistung der Siedler, die innerhalb weniger Jahre die Sümpfe in fruchtbares Land verwandelt hatten. Der Leiter des Kibbuz Gewa, ein russischer Jude namens Gurion, erläuterte, dass das gemeinschaftliche Leben im Kibbuz den Mitgliedern soziale Absicherung bot und die Arbeitsabläufe effizienter machte. In der folgenden Diskussion kam v. Mildenstein auf das Thema Geld zu sprechen, das für ihn untrennbar mit dem antisemitischen Klischee des Juden verbunden war. Er fragte Gurion, ob man nicht in der ständigen Versuchung sei, in die Städte zu gehen, um Geld zu verdienen. Gurion gab ihm darauf eine Antwort, die ihn für v. Mildenstein zum Prototyp des „neuen Juden“ werden ließ: „Wir wissen, dass wir unser Vaterland bauen und dass es nur gebaut werden kann, wenn jeder mit dem geringsten zufrieden ist. Wir kriegen unsere neue Heimat nicht geschenkt, wir müssen sie erarbeiten.“ V. Mildenstein entdeckte in der Person Gurions einen idealistischen und anspruchslosen Menschen, der im Gegensatz zum angeblich von Natur aus nomadischen Juden eng mit seinem Land verbunden: „Die gedrungene Gestalt Gurions steht vor uns im Mondlicht. Er passt zu diesem Boden. Der Boden hat ihn und seine Gefährten in einem Jahrzehnt neu gestaltet. Diese neuen Juden sind ein neues Volk.“

….. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass v. Mildenstein die arabischen Palästinenser mit Eigenschaften beschrieb, die Antisemiten Juden zuwiesen. Zum Beispiel die Geldgier der Kofferträger in Haifa, die schmutzigen Bettler in der Jerusalemer Altstadt sowie die Rückständigkeit der Fellachen, die in Häusern lebten, die aus mit Sand gefüllten Benzinkanistern bestanden – Darstellungen, die den antisemitischen Vorstellungen über das Leben der Juden in den Schtetln Osteuropas ähnelten.

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Dr. Schuster hat noch sehr viel zu lesen vor sich, bevor er pauschale Urteile verkündet..

von Lobenstein

 

Höcke ante Portas der Brandmauer!

Eine plumper agierende Innenministerin als Nancy Faeser kann man sich kaum vorstellen. Erst geht der Holzhammer über der Blauen Moschee in Hamburg nieder, dann trifft er „Compact“. Die Jüdische Allgemeine fordert bereits, „endlich die AfD zu verbieten“. Allen drei Betroffenen und zu betreffenden ist gemeinsam, dass sie unerwünschtes Vokabular verwenden. Das sei menschenrechtsverletzend. Von einem distanzierteren Standpunkt aus betrachtet praktiziert Faeser Maßnahmen, die der Generalbundesanwalt vom Prinzen Heirich XIII v. Reuß erwartete. So gehen Staatsstreich und Staatsrettung eben nicht; deswegen sollten wir die Verhältnisse einmal etwas von einem anderen Standpunkt aus beleuchten:

Zur Erinnerung: In den westdeutschen Städten gingen hunderttausende gegen „Rechts“ auf die Straße, um gegen die Bereitschaft Thüringer, sächsischer und anhaltinischer Wähler zu demonstrieren, AfD zu wählen oder deren Vertreter gar in eine Landesregierung zu hieven. In Westdeutschland wählt kaum jemand die AfD, während sie im Osten zweistellige Ergebnisse erreicht. Man erinnert sich vielleicht, dass die Gründung der NPD und die spätere der „Republikaner“ in Westdeutschland zu keiner rechten politischen Machtbasis geführt haben. Was ist im Osten anders als im „Westen“?:

Die Grundlagen wurden zwischen 1945 und 1955 gelegt. Der „Osten“ war russisch besetzt; „die Russen“ sind nicht berühmt dafür, psychologisch geschickt mit unterworfenen Völkern umzugehen. Praktizierter Brutalität der Niederwerfung fehlt die Raffinesse, die Trümmer wieder zusammenzusetzen. Die DDR wurde nicht viel anders behandelt als die auf der Siegerseite stehende Tschechei, bzw. Polen. Der Ostdeutsche lernte schnell, wie man brutale Schläge vermeidet, genauso wie die „befreiten“ Ungarn oder Polen. Die Polen, Tschechen und die DDR-Deutschen mussten nur die Hemden wechseln und die Klappe halten. Die Polen blieben katholisch, die DDR-Deutschen vermarkteten ihren Martin Luther samt preußischem Stechschritt vor der Neuen Wache und die Bulgaren blieben orthodox. Stalin hatte unterlassen, das lateinische Alphabet durch das kyrillische zu ersetzen. Ohne dieses Versäumnis wäre die Welt heute eine andere.

Die Anglo-Amerikaner rollten zwar auch mit ihren Panzern durch die deutschen Landschaften und ihre Flugzeuge hatten die deutschen Städte bis hinab zu historischen Kleinodien wie Rothenburg ob der Tauber flach gelegt. Aber sie führten ihr „Alphabet“ ein, die Entnazifizierung analog den späteren McCarthy – Untersuchungen, mit denen sie in Amerika selbst wüteten. Die Deutschen im Westen wurden so behandelt, dass sie ihre Niederlage nicht einmal betrauern konnten (Mitscherlich in: Die Unfähigkeit zu trauern). Gleichzeitig erfuhren die Besiegten, dass man mit den Siegern zurechtkommen konnte, wenn man deren Stil übernahm. Schon der Korea-Krieg der Amerikaner gab der deutschen Wirtschaft neuen Export-Schwung. Der Verzicht auf das Hakenkreuz wurde durch materiellen, amerikanischen Wohlstand belohnt. Einen entsprechenden „russischen Wohlstand“ gab es nie. Kaviar verkauften die Russen im Westen. Nachdem die Russen wieder weg waren, 1990, blieben die kohlschen Versprechungen von blühenden Landschaften leeres Geschwätz.  Die westlichen Altparteien ersetzten die Russen, abgehalfterte Gestalten wie Hans-Jochen Vogel und Kurt Biedenkopf spielten im Osten Ministerpräsidenten, waren aber in Wirklichkeit so etwas wie Reichsstatthalter der Bonner Regierung. Eine „Treuhand“ veruntreute das rückerstattungsfähige Vermögen, indem sie die hohen Grundsteuern für geschlossene Betriebe weiter entrichtete. Gewisse Investitionen in die Verwaltungsstruktur folgten, aber die DDR-Industrie wurde liquidiert. Ein Spanier, der das Schaltgerätewerk in Bad Muskau für einen symbolischen Euro erworben hatte, verlegte den Betrieb nach Spanien, nachdem er die Technik verstanden hatte. Ganze Industrie-Brachen wurden von dieser „Treuhand“ für € 1.000 über die „Sächsische Grundstücksauktionen AG“ verscherbelt.

Der „Ossi“ steht im Grunde 2024 ähnlich gelackmeiert da wie dessen Urgroßvater 1924 nach der Inflation da stand: Sein Vermögen war weg. Das geschlagene Land hat zwar Frieden, aber keine Zukunft als Anhängsel Westdeutschlands. In 5/6 politische Klein-Einheiten zerlegt, die nicht einmal einen Bezug zur eigenen Geschichte haben (Brandenburg ohne seine Altmark, Mecklenburg mit Pommern zusammengelegt, Sachsen ohne Gotha) kann nur ein Preußen oder ein ganzes Deutschland den Betrogenen die ideelle Alternative bedeuten.

Dies ist im Prinzip die Theorie des Drehbuchs; die Praxis der Filmaufnahmen ist noch viel schlimmer: denn diese werden durch den berufslosen Abschaum Deutschlands vorgenommen. Die Medien berichten an der Realität vorbei und hangeln sich von Scheinskandalen zu Pseudoskandalen, die inzwischen eigene Blüten treiben: Die Drogeriekette Rossmann schafft für ihren Fuhrpark keine Tesla-Fahrzeuge mehr an, weil der Unternehmer Elon Musk für Donald Trump votiert; wissen wir, welche Fahrzeuge die Konzernbonzen sonst kutschieren? in NRW werden Waffenscheine und Jagdkarten für AfD-Mitglieder widerrufen. Das Oberverwaltungsgericht sekundiert:

„Die Mitgliedschaft in einer verfassungsfeindlichen Vereinigung reicht aus, um von einer waffenrechtlichen Unzuverlässigkeit auszugehen. Das gelte auch für den Fall der AfD, auch wenn es sich nur um einen Verdachtsfall handelt. Darauf hat das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in zwei Eilverfahren hingewiesen.“

Etwa 30% der Ossis werden also vom Vergnügen von Jagd und Fischerei ausgeschlossen, wenn CDU und SPD dort regieren. Das fehlende staatliche Vertrauen könnte sich auf Zulassung von Rechtsanwälten und Steuerberatern erstrecken. Ein für die AfD im Bundestag (nicht im Knast) gesessen habender Richter wurde aus dem Dienst entfernt. Nicht einmal als Grundbuchrichter durfte er ins Amt zurück. Das sind die Maßnahmen, mit denen im Osten geherrscht wird.

Die Jüdische Allgemeine applaudiert dazu; sie rekrutiert sich (bös ausgedrückt) aus deutschen „Beute- und displaced-persons- Juden“, aus konvertierten Alttestamentlern, abgesegneten Vaterjüdinnen und anderen Not- und Hilfsjuden, was eine „un-orthodoxe“ Deborah Feldman die Haare zu Berge stehen ließ. Avitall Gerstetter und Barbara Steiner sprechen von „inszeniertem Judentum“. Alt-Zentralratsvorsitzende Charlotte Knobloch (Halbjüdin mit arischer Mutter) bekannte, dass es zwar in Deutschland etwa 300,000 Juden göbe, dass aber nur ein knappen (Feldman) oder gutes (Michael Fürst) Drittel sich der Körperschaft des öffentlichen Rechts angeschlossen hätte. Die meisten Juden sind also „Menschen wie du und ich“, assimiliert an die politischen Verhältnisse von Atheismus und Agnostik,  (Georg Liebe). Wozu also der Fake?

Weil ganz Deutschland ist ein einziger Fake ist.

Die BRD war 1949 gegründet worden als Frontstaat gegenüber dem Ostblock; mit dem Untergang des Ostblocks ist auch der Frontstaat überholt. „Die Deutschen“ auf den Gebieten, die ihnen 1945 verblieben, müssten sich seit 35 Jahren neu organisiert haben. Fehlanzeige. Aber in der Präambel dessen „Verfassung“ von 1949  hieß es,

„…. um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine staatliche Ordnung zu geben…“

die nach Art 146 GG enden sollte

„… an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die vom deutschen Volk in freier Entscheidung getroffen worden ist.“ (Text von 1959)

Entweder argumentiert man, der Tag, an den eine freie politische Entscheidung möglich ist, sei noch nicht gekommen, die Übergangszeit noch nicht vorbei, oder, der Tag sei bereits da gewesen, aber die etablierten Institutionen hätten sich so gefestigt, dass sie das Volk hindern könnten, eine Verfassung frei zu beschließen. So oder so bedeutet dies, dass „die Deutschen“ noch unterdrückt seien. Immerhin wird der Spruch „Deutschland den Deutschen“ als rechtsradikal und verboten behandelt, obwohl er genauso nichtssagend ist wie ein Spruch „arriba Espana“ oder „vive la France“. Erst indem die Journaille    – einschließlich der Jüdischen Allgemeinen –   den Begriff „den Deutschen“ in dem Sinn interpretiert, es könnten nur die Leute mit Urgroßeltern gemeint sein, die schon 1933 in den Grenzen von 1937 gelebt hätten, bekommt der Slogan durch Medienmonopol eine „rechtsradikale“ Bedeutung. Diese Praxis kann man durchaus so verstehen, dass die Medien eifrig daran beteiligt sind, die Unterdrückung von freier Meinung in Deutschland fortzusetzen, um mit ihren Fakes weiter Geschäfte machen zu können.

Jedenfalls haben unsere Neu-Deutschen durchaus das Recht, die Etablierung eines Kalifats für Hamburg ins Spiel zu bringen wie andere das Recht hätten, die Grenzen der Bundesländer mit ihren noch napoleonischen Grenzen zu verändern, etwa ein Bundesland „Franken“ unter Einschluss Nordbadens zu verlangen und “bayerisch Schwaben“ an Württemberg anzugliedern. Der „Bayerische Löwe“ ist auch ein Fake wie der „Kini“ in Neuschwanstein. : es gibt keinen bayerischen Löwen: Der Löwe ist das Wappentier der Pfalz, an dessen Herrscherhaus Bayern 1777 fiel , weil noch der alter Fritz gegen einen Anschluss von Ober- und Niederbayern an Österreich militärisch intervenierte. Das eigentliche bayerische Wappentier ist der blaue Panther, aber die depperten Bayern wissen das nicht.

So ist es eben in ganz Deutschland, sie wissen nichts und denken trotzdem, was Eugen Bleuler als „dereistisches Denken“ (in: Lehrbuch der Psychiatrie) und Oswald Bumke als „Fühldenken“ definiert (in: Grenzen geistiger Gesundheit). Wie man so sagt: Deutschland ist ein Irrenhaus und seine „Schülerzeitung“ ist die Jüdische Allgemeine. Und ein paar falsche Worte genügen, um in Thüringen und Sachsen die braune Gefahr heraufzubeschwören.

von Lobenstein

 

 

Nachrichten aus der politischen Klapsmühle

In der Jüdischen Allgemeinen (8.8.24) konnte man lesen:

„Schutz von Juden ins Grundgesetz? Bayerns Antisemitismusbeauftragter will den Schutz von Juden als Staatsziel…“

Man könnte fast meinen, es handle sich um einen Tippfehler, und dass „Schutz vor Juden“ gemeint gewesen sein könnte. „Schutz von Juden“ ist nämlich missverständlich. Juden sollen schützen und vielleicht bevorzugt Bundeswehr- und Polizeidienste leisten, weil die grünen Christen den Wehrdienst verweigern? Wen oder was sollen Juden schützen? Offenbar ist „Schutz für Juden“ gedacht gewesen. Versuchen wir den CSU-Mann zu verstehen; die „JA“:

„Die Initiative des bayerischen Antisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle (CSU), den Kampf gegen Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens als Staatsziel im Grundgesetz und in den Landesverfassungen zu verankern, hat in der Politik für gemischte Reaktionen gesorgt. Dirk Wiese, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, betonte, dass der Schutz jüdischen Lebens eine gemeinsame Aufgabe sei, der mit Entschlossenheit begegnet werden müsse. Allerdings kritisierte er, dass Gespräche über Verfassungsänderungen bisher gescheitert seien, da die CDU/CSU eine solche Anpassung ablehne.“

Ayayai! Schutz jüdischen Lebens sei eine Gemeinschaftsaufgabe, der begegnet werden müsse? Ja können diese Leute allesamt kein Deutsch mehr? Gemeint ist doch eher, dass dieser latenten Aufgabe entsprochen werden soll. „Begegnen“ bedeutet das direkte Gegenteil. Und „Anpassung“ in diesem Zusammenhang? Ins Grundgesetz soll etwa hineingeschrieben werden, was ohnehin praktiziert wird. Warum also? Vielleicht weil man befürchtet, 2048 seien andere Tendenzen angesagt? Alarm! Lesen wir noch vorsichtiger weiter im Text:

„Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann und Katharina Dröge, äußerten ihre Besorgnis über die anhaltende Bedrohung durch Antisemitismus. Sie signalisierten grundsätzliches Interesse an einer Verfassungsänderung, bedauerten jedoch die fehlende Unterstützung für die notwendige Zweidrittelmehrheit im Bundestag….“

Bedrohung durch Antisemitismus? Verfassungsänderung? Wer wird durch Antisemitismus bedroht? Was steht im Grundgesetz, das geändert werden müsse? Gemeint ist eher eine „Verfassungsergänzung“. Zum Thema steht ja nichts im Grundgesetz, was geändert werden uss.  Das Wort „bedrohen“ passt auch nicht. „Bedrohung“ unterstellt, dass das, was bedroht, nicht aktuell ist. Es soll jedoch schon Antisemitismus geben. Wenn diese Leute dann Gesetzestexte promulgieren, dann kann offensichtlich nur mehr Unsinn herauskommen. Eugen Bleuler (in: Lehrbuch der Psychiatrie) verstand solche sprachlichen Unzulänglichkeiten als Folge dereistischen Denkens.  Aber weiter:

„Friedrich Merz…. betonte, dass die bestehende Verfassung bereits ausreichenden Schutz biete und eine zusätzliche Klausel keine nennenswerten Verbesserungen mit sich bringen würde. Alexander Dobrindt….  unterstützte zwar den Kampf gegen Antisemitismus, stellte jedoch infrage, ob eine Verfassungsänderung [sic! Ist auch des Deutschen nur dereistisch mächtig]  in der Praxis tatsächlich zu mehr Schutz führen würde. Die Linke vertrat die Ansicht, dass das Grundgesetz ….  den Eindruck erwecken könne, dass andere Diskriminierungsformen weniger ernst genommen würden.

Da haben die Linken durchaus recht. Warum soll man schiitisches Leben, das von Mormonen und auch von Hinduisten nicht ausdrücklich schützen? Immer nur die Juden! Man könnte glauben, der Staat sei auf sie angewiesen. Und nun kommt noch der Senf der Hinterbänkler und Politikversager:

Ilse Aigner bezeichnete Antisemitismus als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie begrüßte die Idee einer Ergänzung [endlich richtig!] des Grundgesetzes und sicherte zu, den Vorschlag in die weitere politische Diskussion einzubringen. Ludwig Spaenle …..  verwies auf positive Erfahrungen in Bundesländern wie Brandenburg, Bremen, Hamburg und Sachsen-Anhalt, die bereits entsprechende Verfassungsänderungen vorgenommen haben. Spaenle regte an, dass Bayern und andere Bundesländer diesem Beispiel folgen sollten.

Vorab: „Antisemitismus als größte Herausforderung unserer Zeit. Ja, Wahnsinn. Wie konnte es in unserer Zeit so kommen? Hunger in der Welt, Klima, Seuchen, alles tritt hinter dem Phänomen des Antisemitismus zurück. Lassen wir es dabei.

Nehmen wir lieber Spaenles Spur auf: Es sind dezidiert SPD-regierte Länder, die den Sonderschutz für Juden gesetzlich verankert haben; man könnte auch sagen, es seien Länder, in denen gar keine „antisemitischen Rechten“ das jüdische Leben stören. Allerdings soll Sahra Wagenknecht als historisch Linke den Israel-Hass „befeuern“ (Josef Schuster), trotz rechtlicher Untersagung durch Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Nir NZZ nimmt den Ball Dr. Schusters auf:

Die Haltung zum Gaza-Krieg von Sahra Wagenknecht und dem BSW stößt beim Zentralrat der Juden auf Kritik. Der Zentralrat der Juden kritisiert die Äußerungen von Sahra Wagenknecht und dem (sic!) Bündnis BSW zu Israel und dem (müsste heißen: „zum“) Gaza-Krieg scharf. Wagenknecht sieht beispielsweise in Israels Kriegsführung Züge eines «Vernichtungsfeldzugs». In einem Interview der «Welt» vom Sonntag (18. 8.) sagte Zentralratspräsident Josef Schuster: «Das BSW befeuert mit seiner eher populistischen Positionierung den Israel-Hass in Deutschland.»

Der verankerte Landesstaatszweck erweist sich schon im Ansatz als eine politische Leerformel. Was viele nicht wissen, ist, dass Landesverfassungen im Rang nicht nur unter den allgemeinen Bundesgesetzen, sondern auch dem Rang nach unter einer vom Bundesrat erlassenen Verordnung stehen. In Landesverfassungen kann man viel hineinschreiben, ohne dass es rechtlich zum Tragen käme.

Was steht in einigen Verfassungen? Hier:

Art. 37a LSAVerf: Nichtverbreitung nationalsozialistischen, rassistischen und antisemitischen Gedankenguts

Die Wiederbelebung oder Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts, die Verherrlichung des nationalsozialistischen Herrschaftssystems sowie rassistische und antisemitische Aktivitäten nicht zuzulassen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt und Verantwortung jedes Einzelnen.

Art. 7a BbgVerf: Schutz des friedlichen Zusammenlebens

(1) Das Land schützt das friedliche Zusammenleben der Menschen und tritt Antisemitismus, Antiziganismus sowie der Verbreitung rassistischen und fremdenfeindlichen Gedankenguts entgegen.

(2) Das Land fördert das jüdische Leben und die jüdische Kultur.

Art. 65 Ia BremVerf

Demokratiefeindlichen Bestrebungen, insbesondere der Wiederbelebung, Verherrlichung oder Rechtfertigung der nationalsozialistischen Gewalt- und Willkürherrschaft, sowie rassistischen, antisemitischen und sonstigen menschenverachtenden Aktivitäten entschieden entgegenzutreten, ist Verpflichtung aller staatlichen Organisation und Verantwortung jeder und jedes Einzelnen. Die Freie Hansestadt Bremen fördert die Entwicklung einer offenen, vielfältigen und toleranten Gesellschaft sowie eines respektvollen und friedlichen Miteinanders.

Das Schutzinteresse ist offensichtlich in den Ländern unterschiedlich; Bremen behauptet, Antisemitismus sei menschenverachtender Rassismus. Das Land Hamburg meint (in: Das jüdische Hamburg):

Erst in jüngster Zeit wird die Funktion des Antisemitismus für die Konstruktion der »Nation« hervorgehoben. Mangels eindeutiger empirischer Definitionskriterien besaß der Glaube an eine Abstammungsgemeinschaft große Bedeutung. »Volk« und »Abstammung« ethnisierten die Nationsvorstellung, längst bevor Rassentheorien populär wurden. Aus der [deutschen] Abstammungsgemeinschaft blieben Juden prinzipiell ausgeschlossen, so dass sich das bis heute geläufige, sozial- und verfassungsgeschichtlich unsinnige Gegensatzpaar »Deutsche und Juden« etablieren konnte.

Problem dabei ist, dass „die Juden“ ihrerseits auf eine separate Abstammungsgemeinschaft pochen, in der sogar  Proselyten stets in der Kritik standen. Der Zionismus berief sich auf „rassistische Vorstellungen jeglicher Art“ (Salcia Landmann). Was sagt Salcia Landmann (in: Die Juden als Rasse) weiter zu diesem Thema?

„Wir sehen, dass sich eine Rasseschilderung des jüdischen Volkes nicht auf Selbstschilderung der Juden aufbauen lässt. Wir müssen immer wieder den umgekehrten Weg einschlagen (S. 191)“

Ohne ein gutes Stück Rassismus kann es also kein jüdisches Leben geben. Die Verfassungsbestimmunen, die sich in Deutschland verallgemeinern sollen, sind also für Juden kontraproduktiv. Ganz abgesehen davon scheinen die Bremer auch nicht in der Lage zu sein, ihre diffusen Ansichten sprachlich umzusetzen: Soll nur „menschenverachtender Rassismus“ abzgelehnt werden oder halten sie Rassismus, also auch den jüdischen, generell für menschenverachten?

Es fragt es sich letztlich sogar, warum man nicht menschenverachtend (Misanthrop) sein soll dürfen. Außerdem kann Antisemitismus nach dem breiten Verständnis von Leuten wie Dr. Schuster auch eine Abwehrhaltung gegen Aberglauben, Speisezettelverbote und Tierquälerei sein. Jedes Bekenntnis zu einem Atheismus schließt in der Logik Antisemitismus ein;  Sachsen-Anhalt will offenbar nur Proteste gegen Schächtung von Tieren und Beschneidungen von Kindern  nicht zulassen, aber das Land Brandenburg will jüdisches Leben und Kultur direkt fördern. Wie könnte dies gehen, wenn dieses jüdische Leben in Deutschland seit der Aufklärung dem Untergang entgegengeht (Felix Theilhaber in: Der Untergang der deutschen Juden) und es (nach Salcia Landmann) eigentlich gar nicht mehr existiert, vielleicht nöch in einer inszenierten Neugestaltung (Barbara Steiner)? Wollen Brandenburg und dann auch Bayern Geldprämien für Eheschließungen halachisch einwandfreier Partner geldlich honorieren, um Leute, die noch „3 und mehr volljüdische Großeltenteile“ (Nürnberger Gesetze)  haben, von rasseunbewussten Mischehen abzuhalten; soll jede Geburt über das zweite Kind hinaus bei Juden prämiert werden, wenn der kleine Jude beschnitten wird? So bliebe die „Förderung jüdischen Lebens“ kein bloßes Lippenbekenntnis und ein stabiler Stamm echter Juden würde herangezüchtet,  wo sich selbst Israelis ein Stück abschneiden könnten.

Leider verbietet das Grundgesetz solche Sonderförderungen. Das soll sich nun laut Ludwig Spaenle und Ilse Aigner verfassungsrechtlich ändern. Man sieht, bei der bloßen „Ergänzung“ der Verfassung um weitere Satzhülsen wird es nicht bleiben können.

von Lobenstein

 

 

 

Scilla und Charybdis des Antisemitismus für die Jüdische Allgemeine

Es musste so weit kommen. Man erinnere sich: Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume durfte als „selektiver Antisemit“  bezeichnet werden. Wie konnte das passieren? WIKIPEDIA informiert über dessen Person:

„..Michael Blume ist ….  seit 2018 Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben. …. Blumes Eltern wurden 1975 durch die Bundesrepublik Deutschland aus der Deutschen Demokratischen Republik freigekauft  Ein Jahr später wurde Blume in Filderstadt geboren.[2] Im Juni 1997[3] heiratete er …. seine türkischstämmige frühere Mitschülerin Zehra. Mit ihr bekam er drei Kinder. Er war Mitgründer der 2013 aufgelösten Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG)… Seit März 2024 ….  ist er auch „Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben“. …. ….  Weil sich unter den Muslimen, die er im Rahmen seiner Magisterarbeit interviewt hatte, ein Islamist befand, wurde Blume unterstellt, dass er „radikale islamistische Kräfte“ unterstütze.[2] …. Der Vorsitzende der Israelitische Religionsgemeinschaft Baden Rami Suliman lobte Blumes „hervorragende, unverzichtbare Arbeit“ als Antisemitismusbeauftragter, weil es auf das Fortbestehen der Entfernungen von jüdischen Namen auf der Buchstabiertafel seitens der Nationalsozialisten aufmerksam machte…..“

Anmerkung dazu: Alexa Weiss hat dazu ein ganzes Buch geschrieben: Statt „S wie Salomon“ hieß es plötzlich „S wie Siegfried; bei der Bundeswehr heißt es heute „S wie Sierra“. Wahrsinnig wichtig ist das natürlich. Weiter mit WIKIPADIA:

„Das Simon-Wiesenthal-Center warf Blume Ende Dezember 2021 vor, antisemitische Akteure und Positionen zu unterstützen bzw.  nur unzureichend gegen diese vorzugehen, anstatt sie zu bekämpfen, und nannte Blume im Punkt Deutschland, das auf Platz sieben der Top-Ten-Liste des globalen Antisemitismus 2021 aufgeführt wurde. Blume habe etwa mehrfach in sozialen Medien Unterstützung für antisemitische bzw. antijüdische und antiisraelische Positionen signalisiert und entsprechende Beiträge weiterverbreitet. Außerdem dulde er in seiner Funktion als Antisemitismusbeauftragter Partnerschaften baden-württembergischer Städte mit iranischen Städten, deren Verwaltung zur Vernichtung des Staates Israel aufgerufen habe.[23][24] ….. Der Zentralrat der Juden in Deutschland stellte sich hinter Blume und nannte die Vorwürfe „absurd“.[26] Die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland teilte mit, „die Entscheidung hinterlasse große Fragezeichen“…. DDie Kontroverse ist eng mit einer heftigen Twitter-Auseinandersetzung mit dem Korrespondenten Benjamin Weinthal von The Jerusalem Post verknüpft.[29] ….  Blume erklärte gegenüber seinem Kontrahenten: „Sie haben Beschimpfungen, Drohungen und “Fristsetzungen” auch am Sonntag und Schabbat übersandt und es letztlich nur geschafft, die Reputation der Jerusalem Post und eines Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem zu beschädigen….“

Weit her ist es mit dem Simon-Wiesenthal-Center ohnehin nicht; man erinnere sich an die künstliche Empörung über einen mexikanischen VW-Vertreter, der Fotos von der Gründung des VW-Werks in seinem Show-Room hängen hatte, auf denen die historische Gründung des Werkes abgebildet war. Die Leute vom SWC sind skandalsüchtig, hirnlos und suizidär, was auch der Blume-Skandal zeigt.

Wie dem auch sei, wild geht es in der Welt des Antisemitismuskarussells zu. Das falsche Wort einer Mücke wird mittels Lautsprecher zum Trompetengetöse einer Elefantenherde. Dass eine solche Herde durch den deutschen. Porzellanladen des Jüdischen Zentralrats stürmen könnte, müssen die Redakteure der Jüdischen Allgemeinen inzwischen selbst befürchten.  Wild geht es nämlich auch auf der „Westbank“ (Galiläa und Samaria) zu, einem Gebiet, das noch nach der Staatsgründung Israels bis zum 6-Tage-Krieg arabisch war. Dabei geht es durch die dortigen jüdischen Besiedlungen derart wild zu, dass das Bataillon 97 Netzach Jehuda, das sich aus frommen, d.h. besonders moralischen Soldaten der IDF rekrutiert,  von den Amerikanern auf die Sanktionsliste gesetzt wurde. Die jungen Leute hatten einen alten Mann, der dummerweise auch die US-Staatsbürgerschaft innehatte, zu Tode gequält. …. Ein Einzelfall war das eher nicht.

Das Verhalten von „Siedlern“, die dort zur „Festigung des jüdischen Volkstums“ (NS-Jargon) hochmotiviert aktiv sind, kann in unseren Breiten auch anders verstanden werden; die Jüdische Allgemeinen in ihrer allgemein positiven Publizistik zu allem, was in Israel gemacht wird, könnte sich im Zusammenhang mit den Untersuchungen des IStGH zu Gaza dem Vorwurf ausgesetzt sehen, „semitische Akteure und Positionen zu unterstützen bzw.  nur unzureichend gegen diese vorzugehen, anstatt sie zu bekämpfen, und ….. auf einem Platz x der Top-Ten-Liste des globalen volksverhetzenden Terrorismus aufgeführt zu werden“…… Immerhin signalisiert die Jüdische Allgemeine „in sozialen Medien Unterstützung für siedlerische bzw. antiarabische Positionen und verbreitet entsprechende Beiträge weiter….,“.

Kann es sich die Bundesrepublik Deutschland leisten, ein solch primitives Hetzblatt weiter zu finanzieren und es kostenlos in Kasernen, Behörden und Universitäten verteilen zu lassen? That is now the question.

Die frühen Antworten der „Jüdischen Allgemeinen“ auf den Siedler- (und Staats-?) Terror sind ein bisschen zu knapp ausgefallen. Wie die JA die Leser informiert, überwiegt noch der Applaus. Wenn man sich erinnert, wie sie gegen Claudia Roth gewettert hat, als diese einen Dokumentarfilm bei der Berlinale über die Liquidierung eines arabischen Dorfes durch Handlanger eines  Staats- und Siedlerterrors beklatschte, dann kann man durchaus der Meinung sein, die Jüdische Allgemeine befürworte die praktizierte „Festigung des jüdischen Volkstums“ auf der „Westbank“. Das wird auch für diese Zeitung langfristig riskant. Jetzt schreibt die JA,  (vermutlich, ohne dass sie die Siedler verteufeln möchte) von einem Pogrom, das Juden veranstalten; allerding nannte es auch der Präsident Herzog ebenso:

„…. Mehr als 100 extremistische israelische Siedler, zum Teil bewaffnet und maskiert, haben ein palästinensisches Dorf im Westjordanland überfallen. Sie warfen Steine und Molotowcocktails und steckten mindestens vier Häuser und sechs Fahrzeuge in Brand. Dabei sei auch ein palästinensischer Mann getötet und ein weiterer verletzt worden (und einschränkend: „, gab das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) an“). ….. Unklar, wodurch Palästinenser getötet wurde

Der 23-jährige Palästinenser Rasheed Seda sei getötet und ein weiterer palästinensischer Zivilist durch die »Kugeln der Siedler« (wieso setzen Sie dies in Anfühhrungszeichen?) schwer verletzt worden….. Der israelische Präsident Isaac Herzog verurteilte den Angriff als »Pogrom«….“

Es fällt gleich auf, dass das Wort „Pogrom“ in Anführungszeichen gesetzt wird. Warum? Pogrom ist Pogrom, auch wenn es Juden veranstalten. Nach „unserem“ Recht in Deutschland, dem auch die Jüdische Allgemeine unterliegt, kommt es nicht darauf an, ob der Palästinenser durch die Kugel eines Soldaten oder die eines Siedlers getötet wurde. Ob jemand ein Straßenrennen auf dem Ku-Damm in Berlin, eine gemeingefährliche Überschwemmung verursacht oder ein bewohnbares Haus abfackelt: wenn ein Mensch dabei zu Tode kommt, kriegen die Beteiligten lebenslänglich.  Man kann also sagen, die aufrührerischen Siedler seien Schwerverbrecher. Sitzen sie in Haft? Eher nicht.

Das interessiert das halbamtliche Hetzblatt „JA“ wahrscheinlich nicht wirklich. Warum haken die Redakteure nicht nach? Weil sie Gefahr laufen, von er jüdischen Rechten sich den Vorwurf eines „siedler-bezogenen Antisemitismus“ einzuhandeln? Ist es besser, dem Vorwurf völkerrechtswidriger Hetze ausgesetzt zu sein? Immerhin versuchen sie dieser Klippe zu entgehen seit einem harten Artikel der Kritik an Bezalel Smotrich. Also kann man inzwischen auch die Leute um Dr. J. Schuster und Philipp Peyman Engel in die Kategorie der speziellen Antisemiten stecken, theoretisch. Praktisch wäre es besser, die ganzen alten Antisemitismusmacher auszuwechseln! Abraham Melzer hat rundherum recht (in: Die Antisemitenmacher). Erlauben wir uns, hier mit Salcia Landmann (in: Die Juden als Rasse) zu schließen: sie meint, dass die Juden generell, „getauft oder ungetauft“, anders seien als andere Völker und folglich, „dass Israel im Gegensatz zu seinen kulturell erschöpften arabischen Nachbarn den ökonomischen und landwirtschaftlichen Aufbau Palästinas glänzend meistere und dass Israel strategisch glasklare Dispositionen zu treffen wisse…..“

Taktisch und operativ schaut es aktuell nicht danach aus, dass das meisterliche Wirken der Juden Israels zu einer Renaissance jüdischen Lebens führen werde. Schon gar nicht, wenn ein siedlerbezogener Antisemitismus in der Redaktion der Jüdischen Allgemeinen Einzug hält; natürlich rein taktisch, we suppose…

von Lobenstein.

 

 

 

 

 

Diaspora und Zionismus

Wer die „Jüdische Allgemeine“ über einen längeren Zeitraum liest, könnte auf die Idee kommen, dass es sich bei ihr um ein spezielles, aber deutsches Regierungsblättchen handelt. Was die amtliche Politik in Berlin tut oder unterlässt, oder tun sollte, wird dort journalistisch gutgeheißen; das wurde während der Corona-Krise in unschöner Weise deutlich, wo selbst die dämlichsten Maßnahmen ihren jüdischen Segen erhielten. Inzwischen weiß man, dass man den Regierungsstil der Zeit aufarbeiten müsste, und dass man in Bezug auf die Schulkinder nur Scheiße gebaut hatte. Man ahnt, dass das Volk in Deutschland in seiner Mehrheit immer noch auf autoritäre Winke hin funktioniert, aber dass . Minderheiten neuer Art entstehen, die die Mehrheit gefährden. Egal ob ein medizinischer Scharlatan oder ein Hauptmann von Köpenick auftreten, die Deutschen spielen immer noch mit. Deutschland funktioniert immer auf gleiche Weise (vgl. Lea Fleischmann im: Das ist nicht mein Land). In Stuttgart war eine Corona-Verbrecherin ertappt worden, sich 10 Minuten vor Ende der Sperrstunde auf den Weg zur Arbeit gemacht zu haben. Das Bußgeld wurde gnadenlos beigetrieben. Eine Amnestie für Verstöße wurde später nicht verkündet. Die offensichtliche Parallele zur NS-Kriegszeit wurde von der Jüdischen Allgemeinen ignoriert. Deutschland ist offenbar das Land der politisch veganen Juden. Die es der Bundesregierung und dem israelischen Botschafter in Berlin immer recht machen wollen. .

Die Jüdische Allgemeine machte sich im Sinne der CDU besonders entschlossen für eine „Brandmauer“ gegen die AfD stark. Seit der „Nazi-Zeit“ hassen Juden alles, was braunheimatlich schimmert und als „rechts“ interpretiert werden kann. Als „rechts“ gelten vor allem die „Nazis“ bzw., als „Nazis“ gilt alles, was „rechts“ ist. Der ehemaligen Verfassungsschutzpräsident Maaßen galt plötzlich als „Nazi“, ohne dass man sich verpflichtet gefühlt hätte, seine Akten zu entnazifizieren. Es ist also nur Tünche, die in Deutschland das Wesentliche ausmacht. Widersprüchlich sind die Farbanstriche geworden, als sich Ayelet Shaked mit dem Duft des Parfüms „Fascism“ öffentlich besprühte. Seitdem rechtsreligiöse „Siedler“ das jüdische Volkstum auf der Westbank festigen mittels willkürlicher Maßnahmen gegen arabische Dörfer, sind viele irritiert. Aber Claudia Roth ist die Böse, die Antisemitismus fördert. Solche Ereignisse empören in Deutschland vornehmlich linksorientierte Menschen, die man wiederum schlecht als „Nazis“ definieren kann. . Das Engagement der AfD für die Festigung des Volkstums in Thüringen machte aus den Zentralratsjuden wahre Baumeister von Brandmauern gegen „Rechts“. Dem Berliner Tagesspiegel konnte man (13.8.24) entnehmen, dass der, der

„….  von einer Brandmauer redet, immer lächerlicher wirke. Auf Bundesebene spricht vor allem die CDU von einer Brandmauer nach rechts, doch im Kommunalen zeigt sich ein anderes Bild.

So erscheint die Jüdische Allgemeine auch als immer lächerlicher, mit ihren Brandmauern, mit denen sie der gesamten Diaspora einen Bärendienst erweist. Was der Tagesspiegel der CDU rät, gälte auch die die Herren Schriftleiter von der „Allgemeinen“:

„sie sollte sich endlich ehrlich machen…“.

Natürlich sind nicht  „die Juden schuld“, aber dank der politischen Architekturentwürfe ihrer Verbandspolitik und einer dümmlichen Trittbrettfahrerei mit dem Springerverlag kann die NZZ knappe 3 Wochen vor den Landtagswahlen schreiben::

Keine Mehrheiten möglich ohne AfD oder BSW – die neuesten Umfragen zu den Landtagswahlen In Ostdeutschland finden am 1. September statt. Wie schneiden die Parteien in Sachsen und Thüringen in Umfragen ab, was treibt die Wähler um?

Thüringen: nach neuen Umfragen im Wahltrend,zeichnet sich ein Wahlsieg von Björn Höckes AfD ab. Auch das nach der ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht benannte Bündnis (BSW) kommt aus dem Stand auf ein zweistelliges Ergebnis…..“

Ehrlichkeit verlangt eine realistische Sicht der Dinge. Die CDU als maßgeblicher Partei hatte 1990 die „Ossis“ über den Tisch gezogen und Länderchen geschaffen, die nach 35 Jahren nicht in der Lage sind    – technisch nicht und als CDU-regierte Einheiten zwei Mal nicht – ihre natürlichen Interessen wahrzunehmen. Gerade dies vernebelt die „Allgemeine“ (in Behörden, Kasernen und Universitäten) kooperativ mit den Alt-Parteien, so dass man eigentlich gar keine Lust mehr hat, zu gucken, welchen Quatsch die Herren dort wieder und wieder zusammenschreiben. Andererseits bringt die „Allgemeine“ alles so wunderbar versimpelt auf das Tablett, dass man schnell im BILD und in der WELT ist. In der (ihr wohlgesonnenen) WELT machte ein Thomas Schmid ganz im Sinne der „Allgemeinen“ auf der ersten Seite für Zentralratsjuden ein Bonbon auf, dass die

„Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen immer wieder beweise, wie linksideologisch ihre Perspektive auf den Israel-Palästina Konflikt ist. Albanese zieht gar die schlimmstmöglichen Vergleiche zulasten des jüdischen Staats. Dass ihre Organisation an der Italienerin festhält, nimmt ihr jede Glaubwürdigkeit.:::2

Das ist es: Die vermeintliche Glaubwürdigkeit der UNO soll nicht an objektiven Maßstäben, sondern an den Vorstellungen der deutschen Journaille und ihrer Regierung hängen, bzw. an dem, was diese glauben wollen. Dort wird die öffentliche Meinung inszeniert. Man glaubt und macht glauben, unter anderem auch, dass Israel erstmalig seit dem 7.10.23 gegen Hamas und Hisbollah Krieg führe. Jede neue Nachricht vom Krieg wird entsprechend eingeleitet, dass

„israelische Truppen … blabla ….  aufgrund des Terrorüberfalls vom 7.10.23 soundso viele Zivilisten versehentlich getötet hätten.“.

Die HAMAS soll offenbar aus tiefsten Frieden und aus einem luftleeren Raum heraus einen terroristischen Angriff auf friedliche Festivalbesucher ausgeführt haben. Irgendwo ist es noch so wie im Mittelalter: Auf den Glauben derer, die ihn verbreiten, kommt es an. Was soll aber werden, wenn der Glaube in breiteren Volksschichten erschüttert ist? Was kommt, wenn die Leute merken, dass sie immer nur vorgeführt werden? Kommt dann wieder der Moment, wo es heißt

„… a Ordnung muaß sei und a Judenpogrom…“

(Simplizissimus)? Ja, die Zeiten haben sich geändert. Die Jüdische Allgemeine macht mit als potentielles Sündenböckelein, auf die dann die Enttäuschung über die traditionellen Parteien „sublimiert“ (Sigmund Freud)  ihren Zorn auslassen werden. Aber die braven Zöglinge in den Schlüsselstellen des Jüdischen Zentralrats haben nicht selbständig denken wollen. Sie haben nicht einmal wahrgenommen, dass im früheren linken und antifaschistischen Lager heute jüngere Leute nicht antizionistischen Gedanken campieren, die in Israels Politik kolonialistische und faschistische Prinzipien erkennen. Die Jüdische Allgemeine muss gedacht haben. Sie lesen offenbar auch nicht Haaretz, wo der frühere Ministerpräsident Ehud Barak mit einer Aussage zitiert wird:

“Im Schatten des Kriegs (in Gaza und an der Nordgrenze) findet in diesen Tagen eine Art Putsch statt, der, wenn er nicht sofort gestoppt wird, Israel innerhalb von wenigen Wochen in eine Diktatur verwandeln kann.

Netanjahu und seine Regierung fäde3ln ein Attentat gegen die Demokratie ein. Ganze Gesellschaften sind so in den letzten hundert Jahren in den Abgrund geführt worden. Es darf nicht sein, dass es auch uns passiert….“

Um ihre eigenen Hände in Unschuld an der desaströsen Entwicklung waschen zu können, positioniert sich die „Allgemeine“ und der Zentralrat zwar nicht gegen die Regierung Netanjahu, aber doch gegen dessen Problem- und Profilminister, indem sie gegen Bezalel Smotrich einen Schmähartikel publiziert. Smotrich soll (hatte sich aber mit Nichten so ausgedrückt) bedauert haben, dass man die Gaza-Bevölkerung nicht verhungern ließe. Als bedauerlich erscheint ihn vielmehr die chaotische Kriegsführung des israelischen Militärs, das seine glorreichen Zeiten offenbar schon länger hinter sich hat. Wahrscheinlich will der Zentralrat die kleine Mücke gegen Smotrich bei Bedarf zu einem Elefanten aufblasen, wenn die Dinge in Israel aus dem Ruder laufen. Einen anderen Sinn für das Zentralratsstatement kann man sich nicht vorstellen.

Es ist völlig logisch, dass Israel die Kontrolle über Gaza hat übernehmen müssen; es grenzte an Irrsinn, dass von dort nach Lust und Laune irgendwelcher Raketenbastler nach Israel hineingeschossen werden konnte. Luftschläge der IDF als Antwort führten zu keiner Resonanz, denn die Raketenbastler führen ihren Krieg nicht im Sinne der Ortsbevölkerung, sondern im Sold des Iran, der sein altes Weltreich wieder errichten zu wollen scheint. Jeder Luftschlag produziert neue Betroffene, die den Kampf gegen Israel aufzunehmen bereits sind; „für wen oder was“ dieser Kampf geführt wird, ist den Aktivisten gleichgültig.

Ob AfD oder HAMAS, das politische Auftreten der Jüdischen Allgemeinen konnte weder den deutschen Alt-Parteien noch Israel nützen, hat aber die Diaspora lächerlich und unglaubwürdig gemacht.

Nach 10 Monaten Krieg flammen selbst in Gaza-City die Kämpfe immer wieder auf. Die Herren um Joav Gallant hatten offensichtlich von vorneherein nur völkerrechtswidrige Ziele im Blick wie die Vertreibung der Araber oder eine möglichst blutige Vergeltung. Das rächt sich jetzt. Man erfährt auch nicht, welchen Blutzoll die IDF inzwischen errichtet haben; für jede Geisel dürften bereits drei IDF-Soldaten geopfert worden sein.

Der politische Schaden für Israel ist immens; muss er die Diaspora auch betreffen? Jüdische Nibelungentreue? Wenn Frau Albanese Netanjahu mit Adolf Hitler vergleicht, dürfte sie die Meinung der halben Dritten Welt zum Ausdruck bringen. Der Staat Israel wird daran nicht zerbrechen; die USA stehen hinter ihrer Kreation. Aber das Leben der Diaspora-Juden wird dank der bedingungslosen Parteinahme für ein Regime, dem der IStGH Verbrechen vorwirft, schwieriger. Kippa tragen sein lassen, heißt es in Berlin. Speien im jüdischen Lokal nur unter Polizeischutz. Vielleicht haben die Israelis „keine Wahl“, wenn sie ihren Staat als souverän erhalten wollen. Es kann schon sein, dass Ideen von Verhandlungen mit den Arabern objektiv wenig versprechen: denn die arabische Welt steht am Anfang einer Umgestaltung. Es ist unwahrscheinlich, dass politische Gebilde wie der Libanon dieses Jahrhundert überleben, oder, dass die Throne der arabischen Monarchen nicht zu wackeln beginnen: was nützten Israel in einer neu gestalteten arabischen Welt vom Orontes bis zum Golf von Aden oder innerhalb eines neuen Perserreiches vom Indus bis zum Nil Verträge mit dem King of Jordan? Diese Verträge hätten den gleichen Wert wie alte Bibelstellen über die Einweisung der Juden nach Kanaan auf Geheiß des (Namen). „Die Juden“ haben sich offensichtlich den ungünstigsten Platz für eine Staatsgründung ausgewählt. Sie hätten besser doch auf den göttlich inspirierten Messias warten sollen. Vielleicht sind sie nur zur falschen Zeit am richtigen Ort?

Aber warum soll sich die Diaspora Kampfstiefel anziehen? Sie kann auf den Messias warten.

Konsultiert man Salcia Landmanns Buch „Die Juden als Rasse“ oder Arthur Ruppins Bände „Soziologie der Juden“, so könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Juden als Volk „der Vergangenheit angehören. In der Diaspora paaren sich Männlein wie Weiblein mit fremder Völker Geschlechtspartner, selbst die „jüdischen“ Enkelkinder von Donald Trump würde Ezra aus dem gelobten Land verjagen. Landmann meint, der Chassidismus des 18. Jahrhunderts sei die letzte geistige Bewegung im Judentum gewesen. „Der Zionismus ….… teilt die Ansichten der Rassisten aller Schattierungen“,  Was „Juden“ heute zu Papier bringen, ist Gemeingut: alle akzeptieren Sigmund Freud, Otto Kernberg, Bernard Lewis, die nicht für Juden, sondern für die Zivilisation forsch(t)en und schreiben. Die Banalität der „Jüdischen Allgemeinen“ bestätigt diese These täglich neu; Landmann bezeichnet es als Problem, dass man als Jude (also als Mensch mit 3 oder mehr volljüdischen Großelternteilen „inmitten anderer Völker leben kann“. Ist es ein Problem? Ja, wenn man sich dafür als lächerlich und unehrlich abstempeln lassen muss. Auch dort, wo das Problem des Jüdischseins in der Diaspora gelöst sein soll, in Israel,  beginnt eine neue Rassenmischung (Landmann), die „neue kollektive Kulturimpulse aus der Diaspora nicht zu erwarten habe“. Ganz offensichtlich ist es so: Was dort als Demokratie aufgezogen wird, hat mit westlicher Demokratie wenig gemeinsam.

Das sollte eben ein Regierungsblättchen wie die Jüdische Allgemeine berücksichtigen, die eigentlich für die Diaspora und nicht für Israel geschrieben wird.

von Lobenstein

 

 

 

 

 

 

Vom Jordan bis zur Meeresgischt, wird aus Palästina nischts

Diese unbekannte Fassung des bekannten Songs „From the River ….. will be free“ haben wir gewählt, um vor der blutrünstigen Strafverfolgung durch die Berliner Justiz etwas sicherer schreiben zu können. Außerdem ist sie aktueller. Der Tagesspiegel berichtet (12.8.24), dass

„angesichts eines erwarteten iranischen Gegenangriffs auf Israel das US-Militär seine Präsenz im Nahen Osten noch weiter verstärkt. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots „USS Georgia“ befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und seine Begleitschiffe ihre Fahrt  beschleunigen….  In der Region operiere bereits der Flugzeugträgergruppe „USS Theodore Roosevelt“. In einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant habe Minister Austin  die Verpflichtung der Vereinigten Staaten betont, jeden möglichen Schritt zu unternehmen, um Israel zu verteidigen…. Die Flugzeugträger des US-Militärs sind jeweils mit Dutzenden Kampfflugzeugen und mit bis zu 154 Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk bestückt, in ihren Verbänden befinden sich zudem Zerstörer und andere Kriegsschiffe. …“

Die eigentliche Fassung “From the River to the Sea, Palestine will be free” ist also nichts anderes als ein Lied arabischer Sehnsüchte. Aber der Araber darf davon auch nicht träumen. Der Liedtext veranlasste im August 24 eine Amtsrichterin in Moabit, eine junge Frau mit € 600 Geldstrafe zu belegen. Denn, so „das Gericht“, drücke dieser Satz die Forderung aus, den Staat Israel zu vernichten und den (terroristischen) Angriff vom 7.10.23 zu verherrlichen. Die „WELT“ lieferte unverzüglich eine erstaunliche Anzahl von Leserbriefen, die dieses Urteil eher für zu milde hielten. Rosen für die Richterin! Denn wer den Film „Rosen für den Staatsanwalt“ kennt, dem kommt eine unangenehme Parallele zu Bewusstsein:

Ein Landser hatte von holländischen Schwarzhändlern gestohlene Fliegerschokolade gekauft; das war natürlich nicht einfach nur Hehlerei, sondern Sabotage, Wehrkraftzersetzung und weiß nicht was alles noch, was den Tod verdiente.

Es gab tatsächlich damals Todesurteile für ähnlich kleine Diebstähle, die von unseren „furchtbaren Juristen“ (Ingo Müller) mit dem Tod geahndet wurden. Mit „Nazis“ hatte diese Rechtspflege gar nichts zu tun haben können, denn der Kommentar von Dr. Roland Freisler zur Volksschädlingsverordnung betont, dass derartige Lappalien nicht nach der Volksschädlingsverordnung abzuurteilen seien. Nach dem Krieg wertete man solche  exzessiven Urteile als Totschlag im Amt,, was dem damaligen Ministerpräsidenten Hans Filbinger sein Amt kostete, der solche Urteile als Militärstaatsanwalt beantragt hatte. Natürlich hat sich die Berliner Richterin von 2024 nicht für ein Todesurteil entschieden bzw. entscheiden können, aber ihre „parapathische“ (Ewald Bohm) Argumentation ist im Wesentlichen der Argumentation der NS-Justiz nachgezeichnet, d.h. natürlich, die NS-Justiz war gar keine solche, sondern sie war auch nur deutsch.

Facit: Unsere Justiz ist psychisch genauso krank wie die Justiz der letzten Nazi-Jahre, die das Finis Germaniae vor Augen hatte. Meint denn die Richterin von Moabit, dass mit dem 7.10.23 das Ende Israels eingeläutet worden sei? Oder das der BRD, des geistigen Vasallenstaats Israels?

Zur Ehrenrettung des deutschen Richters muss man erwähnen, dass inzwischen das Landgericht in Mannheim geurteilt habe, der Satz “From the River to the Sea, Palestine will be free” könne auch andere, straflose Interpretationen zulassen. Unabhängig von diesem Juristeninterpretationsstreit stellt sich für weitere Diskussionen die Frage, was unter „Palästina“ verstanden werden soll. Muss man dazu beim Springer-Verlag nachfragen? Man könnte darunter auch das Gebiet verstehen, das die alten Römer als Palästina verwalteten. Innerhalb dieser Provinz waren kommunale jüdische „Vierfürsten“ die Potentaten ihrer Herrschaftsbereiche (z.B. Herodes), ähnlich, wie heute die „palästinensische Autonomiebehörde“ politisch autonom ist. Dann kann man unter Palästina das verstehen, was die Israelis nur besetzt halten, also Gaza und die Westbank, wobei die eine am River und die andere an der Sea liegen. Vielleicht zählen andere noch den arabisch bevölkerten Norden Israels dazu. Frei im Sinne von souverän und unabhängig sind diese arabischen Kommunen nicht, so dass man durchaus deren Freiheit von israelischer Bevormundung müsste fordern dürfen. Dass das simultan den Untergang Israels bedingen würde, wäre erstaunlich.

Man könnte auch Israel als Teil des historischen Palästinas betrachten, was bedeuten könnte, auch die jüdisch besiedelten Gebiete in die Freiheitsforderung einzubeziehen seien. Die Juden dort leben nicht wirklich frei; frei wären sie nur, wenn sie die Religionsgesetze bezüglich der Partnerwahl einhalten. Man weiß, dass Verlobte ihre Ehen im Ausland schließen müssen, wenn sie als halachisch unzulässig angesehen werden. Tatsächlich hat die „einzige Demokratie in Nah-Ost“ nicht einmal eine geschriebene Verfassung. Die Gewaltenteilung ist nicht entwickelt, ein einzelnes  Menschenleben wird gering geachtet (z.B. „Hannibalbefehl), und der politische Gegner wird kriminalisiert. Die Killer Israels schwärmen in der ganzen Welt herum (Lillhammer), um Rache auszuüben  und die israelische Luftwaffe fliegt Angriffe auf Hilfskonvoys der UNO, wenn sie am Steuer eines Hilfs-LKW einen ehemaligen Hamas-Kämpfer vermuten.  Wie dem auch sei, es ist Israel nicht wert, für dessen Politik das Recht bei uns zu vergewaltigen.

Dank der ständigen Rechtsverletzungen auf internationaler Bühne und den Rechtsvergewaltigungen bei uns  nimmt der Antisemitismus wieder zu: selbst wer der Politk zuliebe bisher geschwiegen hatte, fühlt sich in seiner Ehre betroffen, zur Judenfrage zu schweigen; der neue Antisemitismus ist überwiegend ein Gaza-bezogener, den auch Juden teilen. Man kommt sich selbst verhöhnt vor, sich still anhören zu müssen, „Israel habe die moralischste Armee der Welt“, wenn seine Vormarschstraßen die Leichen von 15.000 kleinen Kindern säumen. Allerdings können auch Leute hergehen und denken, dass man von Juden nichts anderes erwarten dürfe als die aktuelle Militärpolitik, die exzessive (Joe Biden: „überzogene“) Vergeltung für ca. 800 ermordete Zivilisten, zu denen noch 400 überrumpelte IDF-Krieger addiert werden müssen. Die Antwort Israels hat ein Ausmaß erreicht, dass sich eigentlich die USA sogar von Israel distanzieren könnten. „Die Juden“ blicken mit gemischten Gefühlen auf die bevorstehenden US-Wahlen zum Präsidentenamt. Eine distanzierte Haltung der USA zu den Schlächtereien könnte zur Folge haben, dass Israel zur Beute der Araber bzw. der Iraner werden könnte.

Also gehen die Massaker aus weltpolitischen Gründen weiter. Was geht es uns in Deutschland an? Überall verrecken Menschen und verendet das Vieh. Das Problem der Massaker in Gaza und Umgebung ist lediglich, dass der Verwesungsgeruch durch unsere Schaufenster dringt. Die Jüdische Allgemeine informiert die Philosemiten:

„… Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) und der Geheimdienst Shin Bet haben am Samstagabend 19 Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad identifiziert, die bei einem Luftangriff am Samstagmorgen(nix mehr Sabbat)  getötet worden sein sollen. …. Der Angriff zielte auf einen Kommandoraum der beiden Gruppen in der Taba’een-Schule in Gaza-Stadt (War die Stadt nicht vor Monaten erobert worden?). Die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen…. meldete, dass bei diesem Luftschlag über 90 Menschen ums Leben gekommen seien und sprach von einem »grausamen Massaker«. Die IDF geht von deutlich weniger Toten aus. Mehrere westliche Diplomaten, sowie ägyptische und katarische Vermittler in den Waffenstillstandsverhandlungen und viele muslimische Länder verurteilten Israel scharf für den Angriff. Auch das Weiße Haus zeigte sich »äußerst besorgt« über den Luftangriff. …..“

Wunderbar; „Die IDF geht von deutlich weniger Toten aus.“ Unterstellen wir, die kollateralen Opfer beliefen sich nur auf 45 Personen. Die Israelis lassen bedenkenlos die doppelte Zahl an Unschuldigen als an Zielpersonen über die Klinge springen, beschweren sich aber, dass am 7.10.23 neben 400 IDF-Angehörigen 800 Zivilisten „ermordet“ wurden.

Das passt doch alles nicht mehr zusammen. Das amtliche Israel qualifiziert sich als Staat von Mördern, Killern, Totschlägern usw. Schon vor der Staatsgründung ermordeten die Zionisten Jakob Israel de Haan; auch Chaim Arlosoroff, dem man heute eine Straße in Jerusalem widmet, gönnte man nicht ein natürliches Ende. Janusz Piekalkiewcz (in: Israels langer Arm) beschreibt endlose Mordgeschichten, auf die der israelische Geheimdienst stolz ist. Die Mafia mordet ähnlich: Aber ist die ganze westliche Welt gegenüber Israel zur Omertá verpflichtet? Die Deutschen und die in Deutschland lebenden Araber scheinen es zu sein. Das demonstrierte die Berliner Richterin in Moabit.

Das Recht wäre an sich anders.  Wir in Deutschland müssen nicht die Augen vor der völkischen Siedlungspolitik auf der Westbank (Galiläa und Samaria) verschließen. Es geht schon gar nicht, protestierende Mitbürger gegen die Killerpolitik Israels zu verurteilen oder „Palästina-Kongresse“ zu sprengen.

Und was ist mit der Gefahr des normalen, prä-palästinensischen altdeutschen Antisemitismus? Auch das ist rechtlich erfasst: Der klassische Antisemit hasste Personen, die 3 oder mehr jüdische Großelternteile hatten (Nürnberger Gesetze). Aber die Großeltern interessieren heute niemanden mehr. Folglich ist, abgesehen von Leuten mit einem Interesse an Stammbäumen, der klassische Antisemitismus völlig irrelevant. Mit welchem Recht wird dieser so transferiert, dass man einen Staat wie Israel nicht als Kreation des Satans sehen darf. Yakov Rabkin (in: Im Namen der Thora) sieht es als Jude nicht anders. Man wird doch wohl auch heute noch das Recht haben, den jüdischen Glauben als einen Aberglauben (vgl. Baruch Spinoza) mit teils lächerlichen (Kapparot), teils obszönen Gebräuchen (Beschneidung; vgl. Hans Peter Dürr in: Obszönität und Gewalt) abzulehnen. Schon Karl Kraus plädierte für die vollständige Assimilation der Juden, die Felix Theilhaber als „Untergang der deutschen Juden“ beschrieb. Sollte sich Israel nicht an die westliche Staatengemeinschaft assimilieren? Also wird man wohl auch für ein assimilatives Untergehen der Juden in Deutschland plädieren dürfen, dass auch Juden heiraten dürfen, wen sie wollen und Meeresfrüchte genießen dürfen wie Benjamin Netanjahu (Moshe Zimmermann). Theilhaber stellte fest, dass die Aufklärung das völkische Sonderleben der Juden aushöhlte. Sehr gut: Auch Juden sollen aufgeklärt werden. Die mutterrechtlichen Vorstellungen (J.J. Bachofen) der Halacha sind als obsolet zu sehen, seit Juden in einem eigenen Staat leben können. Das Schächten der Schlachttiere sollte zu hohen Gefängnisstrafen führen. Im Grunde schächten unsere Metzger die Tiere auch, nur betäuben sie diese zuvor mit einem Bolzenschlag. Es ist purer Aberglaube, wenn der Rabbi lehrt, dass damit das Hirn des Rindviehs verletzt werde. Sein Hirn hat vielmehr Schaden genommen, vielleicht durch einen Schlag mit der Thorarolle. Es ist also höchste Zeit, auch bei den Juden andere Saiten aufzuziehen: Antisemitismus? Ja, natürlich Antisemitismus, nicht bezogen auf die Abstammung verstorbener Großeltern, sondern auf den Applaus für die israelische Politik. Jeder Atheist, ja schon jeder Irreligiöse ist im Grunde ein Antisemit. Er „leugnet“, ohne es zu wissen, dass G´tt („der Name“) den Juden Palästina versprochen haben kann. Der (linke) Schweizer Tagesanzeiger bringt am 11.8.24 einen Artikel von Paul Collier (Oxford):

Die Menschen haben guten Grund, wütend zu sein. Die gewalttätigen Unruhen in Großbritannien nehmen kein Ende. Die Demonstranten werden zu Unrecht als «Rechtsextreme» und «Rassisten» abgetan.

Genauso ist es: Rechte, Radikale, Antisemiten sind objektiv gar keine Hasser von geschützten Minderheiten: sie werden nach formalen Maßstäben verteufelt, weil sie sich keinem Mainstream unterwerfen. Die Objektivität ist gänzlich anders als es die Mehrheiten sich vorstellen. Zur realen Objektivität müssen wir wieder kommen.

Die größten Verbrechen gegen Objektivität werden von Richterinnen verübt, deren Aberglaube  Fehlurteile verursacht und Liedtexte über die  Freiheit  böswillig interpretier en lässt.

von Lobenstein

Wozu brauchen Juden ein Hetzblatt?

Die maßgebliche Zeitung in Deutschland ist die BILD-Zeitung; etwas angereichert mit bürgerlichen Informationen ist das Flaggschiff ihres Verlags, die „WELT“; flankierend dazu erscheinen für das gebildetere deutsche Publikum die „FAZ“ und für linkere Leute mit Bildung die „Süddeutsche“. Regionaler orientiert sind dann die Blätter mit Landeshauptstadtbezug auf mittlerem Niveau: Stuttgarter Zeitung, Münchner Merkur, Hannoversche bis hinab zum „Südkurier“, der schon erschreckend primitiv schreibt. Allen deutschen Blättern ist gemeinsam, behördenfreundlich zu schreiben. Wozu bedarf es einer „Jüdischen Allgemeinen“, die es tatsächlich gibt.

Sie hat eine Auflagenstärke von gut 10.000 Exemplaren in der Woche. Eine J“üdische Rundschau“ ist ähnlich stark verbreitet, erscheint aber nur einmal im Monat. Diese ist deutlich „rechter“ und religiöser geprägt: sie ist (z.B.) für Donald Trump, für Benjamin Netanjahu, für „Bibis“ Ambitionen usw.. Die „Allgemeine“ lässt dagegen das allgemeine flache Profil erfühlen. Sie schimpft auf die AfD, ignoriert aber ähnliche Parteien in Israel; sie regt sich über alles auf, was einen „antisemitischen“ Schein an deutet. Ein falsches Wort und es erbet sich ein lautes Geschrei.  Gleichzeitig rechtfertigt sie das  brutale Vorgehen des Ministerpräsidenten Netanjahu in Gaza mit 40.000 kollateral abgeschlachteten Zivilisten. UNO, IStGH und viele Hilfswerke seien allesamt von Antisemiten dirigiert. Die schlimmsten Bösewichter sind derzeit linke Intellektuelle, die Argumenten radikalerer Palästinensern zustimmen, und die Palästinenser selbst. Die „Allgemeine“ liegt im psychopathischen Trend der Gesamtgesellschaft, den Otto Kernberg (in: Die Bordeline Persönlichkeitsstörung)  als das Aufkommen einer Borderlinegesellschaft analysiert.

Eigentlich könnte jeder Jude in Deutschland auch Haaretz oder die The Times of Israel lesen. Moderne Computer und Übersetzungsprogramme erlauben auch den Zugang zur „Tribune Juive“, die in gedruckter Fassung gar nicht mehr erscheint. Für wen also werden die politischen Artikel in den Jüdischen Allgemeinen gedruckt?

Man kann zu dem Schluss kommen, dass religiös interessierte Juden eher die „Rundschau“ favorisieren (je gläubiger sie sind) statt der „Allgemeinen“, deren Rubrik „Religion“ ziemlich banale Beiträge zu Talmudweisheiten bringt. Und so wundert es niemanden, dass die „Allgemeine“ an Universitäten, in Kasernen und Behörden in Deutschland frei herumliegt, ein Verteilmodus, den sich der Verleger der „Rundschau“, Raffael Korenzecher, nicht leisten könnte. Offenbar schreibt „man“ die „Jüdische Allgemeine“ nicht für Juden, sondern eher für Leute, deren Meinung über Juden man beeinflussen will: man schreibt für deutsche Staatstreulinge zu deren Orientierung zum Judentum.

So wäre das gesamte Konzept bereits ein Schwindel; der nicht-jüdische Leser glaubt, Einblick in das jüdisches Leben zu gewinnen, erhält aber nur eine Anleitung, wie es das Judentum zu sehen habe.

So lässt es sich erklären, dass nach der Darstellung der „Allgemeinen“ alles Jüdische gut und alles der jüdischen Welt Oppositionelle schlecht sein muss. Die Bundesregierung setzt diese Sicht politisch um. Der Zentralrat präsentiert sich mit seiner Zeitung als so etwas wie eine Eier legende Wollmilchsau der deutschen Politik, ein wenig auch als eine Art „Giftpilz“ (Ernst Hiemer), giftig natürlich für die Bösen, folglich als Heilmittel gegen Antisemitismus. Was die Leute objektiv repräsentieren, ist genauso schwierig auf einen Nenner zu bringen wie bei der CDU: linkskonservativ und liberalsozialistisch? Ein Mischmasch.

Wahrscheinlich sind die meisten Redakteure der „Allgemeinen“ Juden, sei es im Sinne der Halacha, sei es im Sinne der „Nürnberger Gesetze“. Es liegt nahe, dass die Zeitung von der deutschen Regierung finanziert wird. Allerdings dürfte das Medium ein getürktes bzw. zur Wollmilchexistenz „inszeniertes“ Blatt sein. Sie wetterte gegen „Nena“ als Geistesfunzel, weil diese die Corona-Impfung als Individualentscheidung erklärte, lag alöso in ihrer Regierungstreue ziemlich neben der Spur. Sie schreibt nichts, was ein aufmerksamer Jude bereits aus Haaretz und der Times of Israel erfahren könnte, aber der staatstreue Nicht-Jude noch auszugsweise erfahren soll.

Hans Wagner, der am Münchner Institut für Zeitungswissenschaft lehrte, hat die Qualität einer Zeitung am „Zeitgespräch“ aufgehängt. Natürlich ließ der damalige „Bayernkurier“ keine linken Meinungen in seinen Sparten zu; aber ist die Jüdische Allgemeine nicht auch so ein „Juden-Kurier“? Ein so genanntes „Zeitgespräch“ im Sinne einer Meinungsfindung findet in der „Allgemeinen“ (wie im eingegangenen Bayernkurier) so gut wie nicht statt. Es fällt schon auf, dass nicht einmal Leserbriefe abgedruckt werden. „Der deutsche Einheitsjude“, wie er in der Allgemeinen vermittelt wird, könnte durchaus eine Erfindung des Springer-Verlags sein. In der WELT von Springer steht im Grunde das ziemlich Gleiche wie in der „Jüdischen Allgemeinen“.

Der Nicht-Jude mit einer gewissen Affinität zu Israel weiß eher nichts von Erich Grözinger, der über die diversen Denkrichtungen im Judentum einen Band verfasst hat. Tatsächlich ist das reale Judentum auch viel breiter aufgestellt, als es die „Allgemeine“ vermittelt. Die „Allgemeine“ vergibt sich also die Chance, ein für Juden und Philosemiten interessantes Blatt sein zu können. Man erinnere sich, dass schon das Ghetto Nuovo unterschiedliche jüdische Schulen kannte, die alle separat für sich wurstelten. Die „Allgemeine“ ist gar nicht so allgemein, sondern nur verallgemeinernd, um die Unterschiede im Judentum zu nivellieren.

Sie ist aber auch streitsüchtig. Sie sucht gleichsam nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner für eine möglichste breite konservative Schicht. Folge ist, dass sich die Fraktionen außerhalb der Jüdischen Allgemeinheit bilden, die Herren der „Allgemeinen“ aber für die Deutschen „das Judentum“ als zentrale Organisation unrichtig repräsentieren. Das war zur Nazi-Zeit ähnlich. Wie es Lea Fleischmann (in: Das ist nicht mein Land) bemerkte, fördert der Staat den deutschen Zweckjuden für seine amerika-affine Politik.

Folglich organisieren sich viele Juden gesondert. Es gibt z.B. auch eine „Jüdische Stimme“, die sich um einen gerechten Frieden in Nah-Ost bemüht, ein Vorhaben, das derzeit nicht in das Konzept der israelischen Regierung passen dürfte. Die Berliner Polizei unterband folgerichtig einen von diesem Verein mitgetragenem „Palästina-Kongress“ in Berlin auf ziemlich üble Weise (wie man es eben von KZ-Wärter-Epigonen erwarten darf). Aktuell versucht ein obskurer Journalist, der der Springer-Journaille nahestehen oder zugehören dürfte, die „Jüdische Stimme“ zu diskreditieren. Die angegriffene Organisation veröffentlichte auf ihrer Webseite den Briefwechsel:

Am 01.07.2024 bekamen wir [die Jüdische Stimme] vom Journalisten Martin Niewendick eine Presseanfrage im Namen der Jüdischen Allgemeinen. Er schrieb an unseren Vorsitzenden:

Sehr geehrter Herr Hoban,

ich schreibe einen Artikel für die „Jüdische Allgemeine“ über Pro-Palästina-Aktivist:innen mit jüdischem Hintergrund (SIC!). Dazu hätte ich ein paar Fragen an Sie:.

Wie viele Mitglieder hat Ihr Verein?
Wie finanziert sich Ihr Verein?
Zu welchen anderen jüdischen Organisationen hat Ihr Verein Verbindungen?
In welchem Turnus wird der Vorstand gewählt, wann sind Sie das letzte Mal gewählt worden?
Ist Ihr Verein offiziell mit der amerikanischen „Jewish Voice“ assoziiert?
Sie sind Mitglied der „Revolutionären Linken“.

Man muss sehr lange suchen, um diese Information zu finden, als Selbstauskunft tauchen diese – korrigieren Sie mich – nirgends auf, auch nicht bei der „Jüdischen Stimme“ selbst. Warum scheinen Sie mit dieser Doppelrolle nicht offen umzugehen? (SIC! Hallo, Hallo; merken wir uns das Stichwort „Doppelrolle“)
….. Martin Niewendick

Die Jüdische Stimme hat folgende Antwort gesendet:

„….. weil Ihre Fragen suggestiv formuliert sind und nicht für eine ethische journalistische Arbeit sprechen, möchten wir nicht mit Ihnen telefonieren. Unsere Antwort dürfen Sie ausschließlich in ihrer Gänze zitieren.

Unsere Mitglieder haben nicht nur einen „jüdischen Hintergrund“, wie Sie anfragen. Sie sind Jüd*innen. …. Die Anzahl der Mitglieder steigt jedes Mal stark an, wenn Israel den Gazastreifen bzw. den Libanon attackiert. Die Repression durch den Zentralrat der Juden macht uns auch zunehmend bekannter, was uns auch neue Mitgliedsanfragen beschert. Seit dem 7.10.2023 ist die Zahl unserer Mitglieder noch weiter deutlich angestiegen. ….  Weil viele der etwa 500.000 jüdischen Israelis, die Israel seit dem 7.10 verlassen haben, nach Berlin ausgewandert sind, erwarten wir weitere solche Anfragen. Diese Menschen sehen wir bereits bei verschiedenen pro-palästinensischen Aktivitäten.

Bis 2008 hatte sich unser Verein nur über Mitgliedsbeiträge finanziert. 2008-9, als Israel zum ersten Mal den Gazastreifen, hat der Zentralrat der Juden in Deutschland eine Zeitungsanzeige veröffentlicht und diese israelische Politik unterstützt. Wir haben eine Anzeige im Namen unserer damals wenigen Mitglieder gegen diese Politik veröffentlicht und die Summe selbst vorgestreckt, mit der Bitte um Spenden. Wir haben dann mehrere kleine Spenden von Privatmenschen bekommen. Seitdem brauchen wir die Zeitungen dafür nicht, weil wir bekannter wurden und dafür weder Geld ausgeben müssen noch wollen. Wenn wir Geld für eine bestimmte Aktion brauchen, wenden wir uns an diese Menschen. Das ist aber selten der Fall. Unsere Aktivitäten basieren auf ehrenamtlicher Arbeit mehrerer Mitglieder und Sympathisant:innen. Wir wurden nie durch irgendeine Organisation gefördert – schon deswegen nicht, weil wir uns von solchen nicht abhängig machen wollen, aber auch, weil keine Organisation uns nsolches nie vorgeschlagen hat.

Wir stehen in Verbindung mit folgenden jüdischen Organisationen:

AJAB – Anti-Zionist Jewish Alliance Belgium
Alternative Jewish Voices of Aotearoa NZ – Sh’ma Koleinu (Neuseeland)
Another Jewish Voice /Een Andere Joodse Stem (Belgien
Associació Catalana de Jueus i Palestins – JUNTS (Spanien)
Black-Jewish Alliance (Großbritannien)
Boycott From Within/Israeli Citizens for BDS (Israel)
Coletivo Vozes Judaicas por Libertação (Brasilien)
De-colonizer – Research and Art Laboratory for Social Change (Belgien)
Een Ander Joods Geluid (Niederlande)
Erev Rav (Niederlande)
Independent Jewish Voices (Kanada)
Independent Australian Jewish Voices (Australien)
International Jewish Anti-Zionist Network (IJAN)–Canada
Israelis against Apartheid
Jewish Bund (Deutschland)
Jewish Call for Peace (Luxemburg)
Jewish Network for Palestine (Großbritannien)
Jewish Voice for Labour (UK)
Jews for Palestine–Ireland (Ireland)
Jewish Socialists“ Group (Großbritannien)
Jewish Voice for Peace (USA)
Jews Against the Occupation ‘48 (Australien)
Jews Say No! (USA)
Jøder for en Rettferdig Fred (Dänemark)
Judar för Israelisk-Palestinsk Fred (Schweden)
Judeobolschewiener*innen (Österreich)
Judeus pela Paz e Justiça (Portugal)
Jüdisch antikolonial (Schweiz)
LeA – Laboratory for Anti-Racist Jews (Italien)
Marad – collectif juif décolonial (Schweiz)
Na“amod (Großbritannien)
Nahlieli – Jews for Justice in Palestine (Finnland)
Not In Our Name (Österreich)
Rete degli Ebrei contro l’Occupazione (Italien)
South African Jews for a Free Palestine
Tzedek Collective Sydney (Australien)
Tsedek! Collectif Juif Decolonial (Frankreich)
Union des Progressistes Juifs de Belgique
Union Juive Francaise Pour La Paix (Frankreich)
Zochrot (Israel)

Wir setzen uns nur mit der Politik der israelischen und deutschen Regierung auseinander, weil nur diese im Namen „der Juden“ oder „für die Juden“ zu sprechen behaupten, womit wir als jüdische Individuen ohne unser Einverständnis vereinnahmt werden. Im Gegensatz zum Zentralrat der Juden in Deutschland behauptet die Jüdische Stimme nicht, im Namen aller in Deutschland lebenden jüdischen Menschen zu sprechen; so eine Behauptung wäre im Grunde antisemitisch. Wir stehen zu den Prinzipien des Völkerrechts, daher sind unsere Adressaten diese Regierungen, die dem Völkerrecht verpflichtet sind.
MfG
Der Vorstand der Jüdischen Stimme

Bedenkt man noch, dass engagierte jüdische Damen, Abigail Gerstetter, Barbara Steiner und Deborah Feldman das amtlich (bzw. springerlich) vorgestellte Judentum für eine Art Fake halten, so verstärkt sich dieser Gedankenschluss, wenn man die Texte der „Allgemeinen“ hinterfragt.  Dazu passt auch, dass „Kostümjuden“ (Jargon der Allgemeinen) wie Fabian Wolf und Damen von der Sorte Mirna Funk ( „Vaterjüdin“) mit ihren Thesen die Sparten voll mit jüdischem Enthusiasmus füllen; aber auch Artikel des Chefredakteurs Peyman Engel sind für Juden nur dünnbrettgebohrte Analysen, für nicht-jüdische Israelfreunde in Kasernen, Krankenhäusern und Hochschulen eventuell eine  geistige Nahrungsergänzung.

Daher stellt sich die Frage, ob die Zeitung zum Thema, wie geht man gegen Antisemitismus vor, nicht ziemlich kontraproduktiv wirkt (vgl. Abraham Melzer in: Die Antisemitenmacher): sie drängt (wettbewerbswidrig) die „Jüdische Rundschau“ als echtes Organ von Juden zurück; sie ist ein Verbandsorgan einer staatlich inszenierten Pseudoreligionsgesellschaft bzw. einer Art Partei. Aus der Süddeutschen konnte man zeitgleich erfahren:

Premierminister Benjamin Netanjahu bei einem Termin in der Westbank. (Foto: Reuters)

 

Die USA und Deutschland stellen sich schützend vor Israels Premierminister Netanjahu – und bitten den Internationalen Strafgerichtshof, von einem Haftbefehl wegen Gaza-Kriegsverbrechen abzusehen. Experten sehen das kritisch.

Von Deutschland wird allerdings auch ein klares Bekenntnis vor den Kulissen der Politik erwartet, Ein Artikel des Chefredakteurs Philipp Peyman Engel, der die Notwendigkeit eines Einsatzes der Bundeswehr an der Seite Israels für den Fall eines offenen Konflikts mit dem Iran forderte, machte deutlich, dass verbale Bekenntnisse nicht genügen. Die NZZ berichtete, dass

„… Berlin nach Beitritt zur Uno-Truppe auf der koreanischen Halbinsel mehr Verantwortung im Indopazifik (gibt es diesen Ozean überhaupt?) übernehmen wolle.

Verteidigungsminister Boris Pistorius überreicht Anfang August im Hauptquartier der US-Armee in Südkorea die deutsche Nationalflagge…… um so den Beitritt zu der multinationalen Truppe zu symbolisieren.

Warum soll Deutschland nicht auch in Palästina mehr Flagge zeigen? Soll Pissi-Mausi eine solche Standarte auch Netanjahu überreichen? Wohl stehen die deutschen Streitkräfte nicht der deutschen Regierung für deren Politik, sondern der NATO zum Zwecke der Verteidigung Europas zur Disposition. Die Bundeswehr hat nämlich nicht einmal einen eigenen Generalstab. Aber als amerikanische Ersatzbataillone lassen sich die deutschen sogar in Korea verwenden. Können nach Israel nicht wenigstens ein oder zwei Kompanien abkommandiert werden?

Peyman Engel forderte allerdings nur diffus „militärischen Beistand von Deutschland“ an. Was genau will er sehen? Der Begriff „Militärisch“ ist unter den heutigen Bedingungen von Krieg auch ein sehr weit gefasster Begriff geworden; die zivile Kriegswirtschaft vom Panzerbau über den Mercedes-SUV bis zu Computern gehört heute auch dazu. Die unglückliche BRD sieht sich jetzt schon wegen Beihilfe zum Völkermord in Gaza dank ihrer Munitionslieferungen vor den IStGH angeklagt; dem parallelen Verfahren gegen Israel ist sie streithelfend beigetreten. Sie leistet also militärische Beihilfe im weitesten Sinn.

Vielleicht hätte sich die deutsche Luftwaffe auch an der Bekämpfung iranischer Raketen (April 2024) beteiligen können? Immerhin war sie sogar bei Einsätzen in Mali und Afghanistan mit Fußsoldaten dabei. Aus Afghanistan flüchtete sie unter Zurücklassen ihres Hilfspersonals, aus Mali zieht sie sich aus Furcht vor russischen Söldnern zurück; es wäre nicht vorteilhaft, wenn deutsche Panzergrenadiere etwa die Golanhöhen „verbissenen und fanatisch“ verteidigten wie die letzten Aufgebote 1945 die Seelower Höhen. Also können Bundeswehreinsätze für Israel eher nur den Schein einer Hilfe bringen, etwa so wie die verbalen Bekundungen der deutschen Politik. Lasst es bei den Munitionslieferungen, sie sind Beihilfe genug.

Das scheint die Jüdische Allgemeine durchaus zu wissen; Engel schreibt selbst, dass die Bundeswehr überhaupt und eigentlich auch in Europa nur „bedingt einsatzbereit“ sei. Gucke man einmal nach Litauen: außer dem Vorauskommando steht dort seit Monaten kein einziger Panzer der versprochenen Brigade.

Man stelle sich vor, dass wirklich eine oder zwei Kompanien Bundeswehr zum Kampf an einem möglichen Frontabschnitt in Arabien lägen? Wäre dies für Israel nicht sehr risikobehaftet wie für die Deutschen, wo die von Italienern und Rumänen besetzten Frontabschnitte vor Stalingrad nicht gehalten wurden? Vielleicht schicken die Deutschen nur die 6 Militärrabbiner als Vorauskommando des Kantinenpersonals, um die koschere Verpflegung sicher zu stellen. Die 6 deutschen Militärrabbiner zählen bei den 2% Pflichtaufwand für die Nato mit, warum sollten sie nicht als militärische Hilfe für Israel genutzt werden können? . Die drei anderen jüdischen Soldat*inn*en, die in der Bundeswehr Dienst tun, können leider keinen Leopard fahren.

Engels Forderung, soweit ernstlich gemeint, führt zu ironischem Grinsen.

Was versprechen sich die Redakteure der Allgemeinen von solchen Jammerartikeln, mit denen sie die Jüdischen Interessen eher ins Lächerliche ziehen? Mehr Abonnenten? Kaum. Mehr soldatisches Denken in Deutschland? Auf die Bundeswehr könnte auch die NATO verzichten. Wenn Israel ernsthaft deutsche Soldaten würde an der Seite der Seinen sehen wollen, hätte die Jüdische Allgemeine schon vor Jahren dafür Stimmung machen müssen, dass die Bundeswehr ein Nah-Ost-Einsatzkommando aufstellte. Die potentielle Diskussion über solche Dinge geht sie aber behutsam aus dem Weg.

Aber es geht hier nicht um taktische, sondern um grundsätzliche Fragen. Und diese werden in zwei in der „Allgemeinen“ erschienen Artikeln deutlich: Die Widersprüchlichkeit, einerseits Jude in der Diaspora zu sein und andererseits bedingungslos für Israel zu plädieren. Das ist schon seit Karl Kraus (Die Fackel) ein Widerspruch in sich. Die Jüdische Allgemeine offenbart die „Doppelrolle“ (s.o.), die sie ihren Konkurrenzblättern unterstellt. Doppelrolle? Der Diaspora-Jude könnte durchaus Palästina from River bis zur Sea „frei“ werden lassen; was geht ihn Israel an? Die „Allgemeine“ müsste sich zum Thema Doppelrolle an die eigene Nase fassen. Ein israelischer Staat mit radikalen Moslems als Nachbarn kann nur bewaffnet und wehrhaft überleben, was letztlich immer als „Faschismus“ interpretiert werden kann. Aber in der Diaspora will niemand Faschist sein, auch wenn viele Juden Italiens 1922 Faschisten waren.  Mit diesem Widerspruch kommt die „Allgemeine“ nicht zurecht. Sie ist gegen Faschismus und konservativ-links, aber gleichzeitig zionistisch; wie eng ist eigentlich ihr objektiver Standpunkt?

Wie dem auch immer sei, für Israel kommt es zum Überleben auf die Diaspora der USA an. Sara Farzan kommt in der „Allgemeinen“ zu Wort:

„…. Die Entscheidung für Tim Walz als Vize-Präsidenten-Prätendenten hat eine außenpolitische Dimension, die [für Juden] sehr gefährlich ist. Die Hamas/Hisbollah/Iran-Fraktion der US-Demokraten hat gewonnen. Eine digitale Kampagne gegen den Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, hat ihn als Vize-Kandidaten verhindert, weil er unerschütterlich an der Seite Israels steht und Jude ist. Er … hätte viele noch unentschlossene und mit Trump stark hadernde Wähler gewinnen können. Es wäre auch eine einmalige Gelegenheit gewesen, die Unterwanderung der Demokratischen Partei durch …. antisemitische Stimmen wie die von Ilhan Omar einzudämmen … Die Leute um Ilhan Omar herum lehnen den jüdischen Staat in seiner Gesamtheit ab und sind taub für die vielen unterschiedlichen Diskussionen innerhalb Israels und innerhalb der jüdisch-amerikanischen Gemeinde.,.. Tim Walz ist zwar kein Israel-Feind, aber er bezieht keine klaren Positionen. Er hat nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober die Flaggen in seinem Bundesstaat Minnesota auf Halbmast gesetzt, um kurz danach auch Palästinenser in Gaza in Schutz zu nehmen: »Die überragende Mehrheit der Palästinenser sei nicht Hamas und die Hamas repräsentiere nicht die Palästinenser. „Ein Narrativ“, welches nicht der Wahrheit entspricht, denn Umfragen zeigen, dass 73 Prozent der Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland die Massaker vom 7. Oktober gutheißen. Auch hat sich Walz für einen Waffenstillstand ausgesprochen, der zurzeit nur der Hamas nutzen würde.

Also müsste man als Jude auf Trumps Wahlsieg hoffen? In einem separaten Artikel schreibt Hannes Stein in der „Allgemeinen“, dass

„…. Donald Trump ein „Philosemitischer Antisemit“ sei und appelliert an Juden, sie sollten nicht in die Falle tappen, Donald Trump für einen Verbündeten zu halten. Denn das Gesicht von Donald Trump ist das Gesicht des amerikanischen Faschismus. …. In seinen Reden hat sich Donald Trump wiederholt antisemitischer Ressentiments bedient. …. Juden seien geldgierig und handelten nur für die Interessen ihres eigenen Clans. …. Allerdings hat Trump einen jüdischen Schwiegersohn. Seine Tochter Ivanka ist zum Judentum übergetreten; Trump hat also jüdische Enkelkinder. Der ausländische Staatschef, mit dem Trump in seiner Amtszeit am besten harmonierte, war Benjamin Netanjahu. Er hat die Israelis nie mit der Zweistaatenlösung genervt. Als Trump Präsident war, wurde die amerikanische Botschaft nach Jerusalem verlegt; er hat die Annexion der Golanhöhen anerkannt….. Trump hat immer wieder dem Iran gedroht, Krieg zu führen, wenn das Mullah-Regime eine Atombombe entwickle. Trump hat den Befehl zum Luftschlag gegeben, durch den Qassem Soleimani getötet wurde, der Kopf einer iranischen Elitetruppe. Haben wir es hier mit einem judenfreundlichen Faschisten zu tun? So etwas kam schon vor, …. Dem griechischen Diktator Ioannis Metaxas, der sehr philosemitisch war, wollten die Juden von Athen 1941 ein Denkmal errichten. Oder ist Trump doch ein Judenhasser?….. Die Frage ist nur scheinbar paradox: Wir haben es bei Donald Trump mit einem philosemitischen Antisemiten zu tun. Was heißt das? Trump glaubt die üblichen antisemitischen Märchen, und …glaubt tatsächlich, dass Israel ein rassistischer Apartheidstaat ist, nur findet Trump das gut. …..  Juden unterstützen ihn, weil er ihrer Meinung nach gut für Israel ist, und sehen es nicht als Problem an, dass Trump nur mit einem Teil der israelischen Öffentlichkeit solidarisch ist: mit den Rechten. ….

Was nun? Die israelischen Rechten gelten doch wohl mehr als praktizierende Juden als die säkulare jüdische Linke; letztere rühmen sich sogar, liberal und politisch indifferent zu sein. Selbst diese Linke nennt Israel einen rassistischen Apartheitsstaat, nicht nur der antisemitische Nicht-Jude in Süd-Afrika oder der philosemitische Faschist. Eines ist klar: Es gibt eben keine „Allgemeine“ jüdische Denkrichtung, nicht nur nicht bei Erich Grözinger, sondern es gab sie schon nicht zur Zeit von Peter Beer zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Fazit:

Die Jüdische Allgemeine versucht, die Meinungsvielfalt im Judentum, nicht nur die zwischen einem „faschistischem“ Israel und einer linksdemokratischen Diaspora unter den Teppich zu kehren. Die Deutschen versuchen diesen Spagat seit 1949 ähnlich. Sie leisten möglichst wenig Unterstützung für die Ukraine, aber beten, dass bloß kein Trump als Präsident den Krieg für verloren geben könnte. Es ist das pathologisch gleiche Schaukeln des „Sowohl-Als auch“. Insoweit produziert sich die Jüdische Allgemeine wie ein Springerprodukt, das sich über „Nazis“ empört und gegen die Linken hetzt.  Im mittleren politischen Nirvana fühlt man sich zuhause. Hauptsache ist, dass der für jüdische Dinge interessierte Leser nur leicht beunruhigt bleibt. So gesehen hat die Jüdische Allgemeine mit Judentum und Israel so viel zu tun wie China Today mit dem realen Leben in China.

von Lobenstein

 

Apropos und eigentlich:

Was ist denn bei dem gemeinsamen Training von israelischer Luftwaffe und der der Bundeswehr herausgekommen? Man erfährt darüber nichts in der „Allgemeinen“. Wäre wahrscheinlich auch nur ein Hoch auf den militärisch notwendigen Faschismus.

 

Der Joe Biden der deutschen Juden

Kaum zu glauben, aber wahr: die Jüdische Allgemeine publiziert mit der Zeitangabe „14.08.2024 16:37 Uhr“ einen Artikel mit der Überschrift

„Josef Schuster ist erschrocken darüber, wie verbreitet Antisemitismus unter Lehramtsstudenten ist

von Josef Schuster

und beendet ihn mit dem Hinweis

„Der Autor ist Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland“.

Das dicke Auftragen lässt s ch kaum toppen; es belegt den Vorhalt Deborah Feldmans, dass das deutsche Judentum ein Fake sein muss, bzw. die Ansichten von Barbara Steiner und Abigail Gerstetter, dass es „inszeniert“ sei. Selbst der Auslöser des Schrecks, den Dr. med. Josef Schuster will erlitten haben, klingt unaufrichtig. Eine ehrliche Haltung lässt sich kaum aus dem „literarischen“ Gestammel dieses Menschen nicht herausfiltern. Ein einziger Satz lässt erraten, woher er seine Vorurteile hat und welche Schemata er verwendet:

„….. Und die Nachrichten (aus der Zeitung der WELT) zeigen zudem, dass es in der Tat nötig ist, konsequent und schon im Ansatz gegen vermeintlich propalästinensische Proteste an Universitäten vorzugehen. Wir sehen nun schwarz auf weiß, was dahintersteckt….“

Da haben wir es schon: Der arme Mann glaubt, was „Springer“ druckt. Was meint er, seien die „propalästinensischen Proteste“ in Wahrheit? „Schon im Ansatz [der Proteste?] seien diese im Keim zu ersticken? Totale Oppression durch den bundesdeutschen Staat oder eine Obsession von Dr. Schuster? Man könnte glauben, er schnappe bald über. Er hätte auch einmal in die FAZ oder in die israelfreundliche NZZ gucken können, aber nein, er lässt sich von Springer verhetzen. Springer lebt vom Skandal- und Empörungsgeschäft. Dr. Schuster fällt voll darauf rein. In der Realität werden die jungen Lehramtsstudenten die Informationen über die Blutbäder in Gaza eher nicht der Springerpresse entnommen haben; aber es ist leider so, wie es Haaretz berichtet, die ARD meldet und die Süddeutsche diskutiert, dass der Gaza-Feldzug Israels aus dem Ruder gelaufen ist.  Wenn Dr. Schuster die Juden der Diaspora nicht als Ausland-Israelis vertreten würde, müsste er sich nicht über einen zunehmenden „Antisemitismus“ beklagen. Binnenländisch gibt es diesen nämlich gar nicht. Keinen Lehramtsstudenten, wahrscheinlich nicht einmal Björn Höcke als ausgewachsener Lehrkraft, interessiert die Abstammung irgendwelcher Kommilitonen.

Schuster erinnert sich nicht: „Die Studenten“ protestierten 1968 gegen die Vietnam-Massaker, so dass es völlig normal ist, dass aktuell die Gaza-Massaker das Missvergnügen der Studenten provozieren. Auch damals hetzte Springer gegen den SDS, so dass ein irregeleiteter Leser der BILD den Studentenführer Rudi Dutschke niederschoss. Wer die heutigen „propalästinensischen Proteste“ als „Antisemitismus“ interpretiert, versucht eher, neuen Judenhass zu säen. Dazu muss man nur die Identität von friedlichen Mitbürgern jüdischer Abstammung mit den Siedlern in Galiläa und Samaria behaupten, was, wenn es „Neo-Nazis“ täten, als Volksverhetzung gewertet werden würde. Man kann also sagen, Dr. Josef Schuster betreibt so etwas wie komplementäre Volksverhetzung vom Negativ her.

Insoweit wäre, vom parakriminellen Gehalt seiner Empörung abgesehen, alles okay. Aber Sorge bereiten die restlichen Zeilen des verdienten Zentralratsvorsitzenden und Hohepriesters israelischer Politik. Seine Zeilen lassen auf eine intellektuelle Erschöpfung schließen. Dr. Schuster:

„….Sie belegen das, was vermutet, was befürchtet wurde: Die von der Zeitung »Die Welt« veröffentlichten Chat-Nachrichten von Studenten an Berliner Universitäten und aus Potsdam zeichnen ein erschreckendes Bild der Verbreitung von Israelhass und antisemitischer Stereotype in einem Teil der Studentenschaft. Ja, in der Hauptstadt gibt es Schmelztiegel für gesellschaftliche Niedertracht jeder Art, wenn man danach sucht, doch wir sollten das nicht einfach abtun. [SIC! Furchtbares Deutsch; es müsste heißen „wir dürfen das nicht ignorieren“]. Die Erfahrung zeigt, dass es diese Art von Chats auch an anderen Universitäten gibt. Ich kann mir kaum vorstellen, was diese hasserfüllten Nachrichten bei jüdischen Studierenden anrichten, die auch im nächsten Semester wieder neben diesen Kommilitoninnen und Kommilitonen im Hörsaal sitzen werden. Universitäten sind kein Abbild der Gesellschaft – zum Glück. Dass nach Angaben der »Welt« ein großer Teil der Chatgruppenmitglieder Lehramtsstudenten sein sollen, sollte uns aber zu denken geben. Uni-Leitungen haben keine Verantwortung für diese Chats. Aber sie haben einen Bildungsauftrag – wenn dieser gerade bei angehenden Lehrkräften nicht ankommt, dann läuft etwas schief. Hass-Exzesse sind auch ein Social-Media-Phänomen. Konsequenzen haben sie selten, wie zuletzt auch der Fall der Berliner TU-Präsidentin Geraldine Rauch gezeigt hat. Wer Propaganda und Stimmungsmache perfektioniert, hat in unserer Plattform-Welt Erfolg. Dieses Prinzip haben nicht nur Israelhasser und Islamisten verstanden, sondern es wurde auch ganz links und ganz rechts im politischen Spektrum verinnerlicht. Gesellschaftliche Vernunft und Mitte drohen daran zu zerbrechen. (Ende)“

Als entscheidenden Satz dieser Gedankenführung erkennt der Psychologe schnell:

„… Ich (Schuster) kann mir kaum vorstellen, was diese hasserfüllten Nachrichten bei jüdischen Studierenden anrichten, die auch im nächsten Semester wieder neben diesen Kommilitoninnen und Kommilitonen im Hörsaal sitzen werden…“.

Kann er sich nicht vorstellen, er braucht es auch nicht. Es gibt eine ganze Reihe jüdischer Gruppen, denen die Massaker der IDF in Gaza ebenso Missvergnügen bereiten, wir brauchen nur Frau Feldman zuzuhören, um zu erfahren, dass jährlich tausende Israelis Israel verlassen; schon vor Deborah Feldman konnte man dies im SEMIT lesen und die „Jüdische Stimme“ berichtet dies auch. Diese Israelis würden sich wundern, wenn sie in Berlin und anderen Städten auf eine deutschartige Netanjahu-Jugend oder auf Siedler-Unterstützer stoßen würden. Apropos Israel: Nicht einmal „Haaretz“ wäre wegen seiner Artikel vor Antisemitismusvorwürfen eines Dr. Schuster sicher. Diese Zeitung wunderte sich, dass „die Israelis“ mehrheitlich die Massenschlachtungen von arabischen Kindern empathielos hinnähmen.

Und jetzt geht ein Dr. Schuster her und empört sich, dass die Studenten in Deutschland nicht so verroht sind wie die Menschen in Israel, und nennt das „Antisemitismus“. Politisch völlig verqueert, der Herr?

Quod erat demonstrandum: Die „WELT“ ist ein übles Hetzblatt, dass naive Großmütter oder andere ältere Herrschaften durch künstlich erzeugte Aufregung ins Grab bringt, bzw. wie im Fall Schuster, hysterische Artikel schreiben lässt.

von Lobenstein