Der Mensch verkindscht in der Beurteilung von Tatsachen, je länger sein Abstand zu den historischen Vorgängen wird. Die Figuren der Vergangenheit, von Abraham bis Arminius werden zu vergötterten Heroen, andere zu Inbegriffen der Niederträchtigkeit. Grautöne verschwinden gänzlich. Kinder brauchen dies, meint Bruno Bettelheim, weil sie dadurch Begriffe wie Gut und Böse zu differenzieren lernen. Aber der Erwachsene bräuchte mehr als die kindlichen Schemata. Heinrich Graetz bescheinigt „den Juden“ der frühen Neuzeit eine völlige Verkindschung.
Damals waren Sohar und Kabbala die Vehikel der Verkindschung, heute sind es die Narrative zur Nazi-Zeit.
Die FAZ schreibt unter Berufung auf eine Konstanzer Universitätsforschung von Felix Wolter, der inzwischen in München wirkt, dessen Weisheiten für das erwachsene Publikum zurecht. Universität und Stadt Konstanz sind jedoch ein wissenschaftlicher Saftladen. Das lässt sich an einem „Fall“ Willi Hermann gut darstellen, weswegen dieser Fall hier eingeblendet wird. Konstanz ‘Archivdirektor hatte schon vor Jahren „den wenig strebsamen, bei dessen Versuchen, Lehrer zu werden, abgewiesenen jungen Mann, der damals zum Funktionär der Deutschen Arbeitsfront (früher Gewerkschaftsbund) aufstieg, als „eingefleischten Nazi“ diffamiert. Heute will man ihn als Gewohnheitskriminellen und mit dem Ruf eines potentiellen Kriegsverbrechers verschatten. Er war aber in Wirklichkeit für deutsche Verhältnisse offensichtlich viel zu wenig militaristisch, um im Dritten Reich etwas werden zu können. Er wurde zwar Unteroffizier, was für einen Abiturienten nicht viel Karriere bedeutet; als solcher war er gelegentlich des Waffenstillstands Italiens mit den Alliierten auf Kefalonia in italienische Gefangenschaft geraten, aus der er von bayerischen Gebirgsjägern, die die italienischen Truppen dort entwaffneten, wieder befreit wurde. Aus der gesamten Art und Weise des Lebens von Willi Hermann spricht, dass er während des gesamten Krieges nicht einen einzigen Menschen getötet haben dürfte. Selbst während der Nazi-Zeit hat er sich eher nur Verdienste (wenn man Volksbelustigung mit dem Prädikat „Verdienst“ überhaupt ehren will) um den Karneval (Fasnet) erworben. Hermanns Fasnetlieder lassen sich bei YouTube noch laden, waren aber von staatlich eingeschüchterten Inserenten schon gelöscht worden. Konstanzer Wissenschaft funktioniert simultan als Volksverhetzung. Aber das kaputte Deutschland braucht wehrlose Opfer. In Google schreibt jemand über Willi Hermann:
„Wilhelm Hermann war ein früher [Anm.1: unter „früher“ versteht man eigentlich Personen, die schon vor der „Feldherrnhalle“ Mitglieder der NSDAP waren; Hermann stieß erst 1931 zur Partei] Nationalsozialist und Komponist mehrerer im Bodensee-Raum bis heute bekannter Fastnachtslieder.
Geboren am 23. November 1907 in Stockach als Sohn des dortigen Stadtrechners August Hermann (1876–1949), besuchte Wilhelm Hermann die Volksschule in Stockach… und schließlich die Rotteck-Oberrealschule in Freiburg im Breisgau. Dort erhielt er Deutsch-Unterricht von Gymnasialdirektor Friedrich Georg Ludin, dem in rechtsextrem-völkischen Kreisen bekannten Vater des späteren SA-Obergruppenführers und deutschen Gesandten in Preßburg, Hanns Elard Ludin [Anm.2: wie die politische Einstellung auf unseren Hermann binnen dreier Jahre abgefärbt haben soll, kann sich kein Mensch erklären; er wird kaum ein Privatschüler Ludins gewesen sein] . Willi Hermann bestand 1926 das Abitur. Danach nahm er …. ein Studium der Fächer Deutsch, Englisch, Geschichte und Französisch auf. …. Ein Staatsexamen legte der wenig zielstrebige, mehr an „Musik und Kunst“ interessierte Student nicht ab, an der Prüfung scheiterte er zwischen 1931 und 1933 dreimal. Das Badische Innenministerium teilte ihm 1934 mit: „Ihre nochmalige Zulassung zur Prüfung ist ausgeschlossen“. Ohne Staatsexamen blieb Willi Hermann der Beruf als Gymnasiallehrer verschlossen, er blieb finanziell weiterhin von seinen Eltern abhängig [Anm. 3 Trotz Partei keine Existenz? Das spricht doch eigentlich dafür, dass er kein ernstzunehmender Nazi gewesen sein kann]…. Willi Hermanns Vater August Hermann wurde im Mai 1933 durch den Stockacher Gemeinderat zum Bürgermeister bestimmt………. August Hermann musste jedoch Anfang 1938 von seinem Amt zurücktreten. Er verzog mit seiner Ehefrau nach Konstanz, wo er seinen durch ein Ruhegehalt und Nebenverdienste als „Rechnungssteller“ finanzierten Lebensabend verbrachte.
Vater und Sohn Hermann waren im Nationalsozialismus aktive Teilnehmer der Stockacher Fasnacht. Der Kreisleiter der Stockacher NSDAP, Ernst Bäckert (1899–1962), berief den 27-jährigen Willi Hermann im Herbst 1935 in die Stockacher Leitung der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ (KdF), die … Reisenden aus dem Rheinland und Westfalen zu betreuen hatte. Von da an wurde Willi Hermann als NS-Schulungs- und Propaganda-Redner [Anm. 4 bei Vergnügungsfahrten?] eingesetzt…. Er übernahm die Leitung des Volksbildungswerks innerhalb der „KdF“ im Kreis Stockach [Anm. 5 Er war immerhin als Lehrer ausgebildet, auch ohne Examen]. …. Hermann sprach beispielsweise … … vor NS-Funktionären über die „Nationalsozialistische Weltanschauung“. Zudem organisierte Willi Hermann Unterhaltungsabende für KdF-Urlauber und Einheimische. …. 1939 wurde er in einer statistischen Erhebung des Gauschulungsamts als „Gaustellenleiter“ und der Dienststellung „Gauhauptstellenleiter“ erfasst. … Der örtliche NSDAP-Kreisleiter Willi Worch (1896–1972) urteilte auf einem „Begutachtungsbogen“ vom Juni 1938 über seinen Kreisstellenleiter Hermann: „sehr gut als Redner […] absolut gefestigt im Sinne der NSDAP“…… 1940 wurde Willi Hermann zur Wehrmacht eingezogen…..Im Dezember 1940 wurde er mit dem Dienstgrad Schütze [Anm. 6: also ohne Dienstgrad!]… in die Normandie kommandiert. ….….. 1943 wurde er in eines der Bewährungsbataillone zum Festungs-Grenadierbataillons 909 (straf(? ) versetzt. Besagtes Festungs-Grenadierbataillon 909 wurde im August 1943 auf die griechische Insel Kefalonia verlegt. Nachdem … Italien am 8. September 1943 seinen mit Großbritannien und den USA bekanntgab, sollte das deutsche Festungs-Grenadierregiment 966 die italienische Division auf Kefalonia entwaffnen und in deutsche Kriegsgefangenschaft führen. Doch die Italiener leisteten bewaffneten Widerstand gegen ihre Gefangennahme. In den folgenden Tagen wurden auf Kefalonia mindestens 2500 italienische Soldaten, die sich bereits ergeben hatten, von deutschen Truppen erschossen. Die deutschen Verluste sollen sich auf 60 Tote, sieben Vermisste und 104 Verwundete summieren…“
Dass weder Vater noch Willi Hermann „große Nazis“ gewesen sein können, ergibt sich gnz einfach daraus, dass sie trotz der örtlichen Nähe zu Walter Buch, dessen Tochter die Gattin von Martin Bormann wurde, keine NS-Karriere machten; Walter Buch selbst wurde Leiter des Obersten Parteigerichts. Schon seit dem 2. Juni 1933 war er einer der Hitler direkt unterstellten Reichsleiter der NSDAP.
Folglich können beide Hermanns allenfalls „ganz kleine Nazis“ gewesen sein. Trotzdem: Jetzt kommt die typische Schmiererei unserer Zeit:
„Ob Willi Hermann selbst auf wehrlose italienische Kriegsgefangene geschossen hat oder ob er seiner Grenadier-Gruppe solche Erschießungen befohlen hat, kann nicht geklärt werden; sicher ist jedoch, dass das Bataillon in dieses Kriegsverbrechen verwickelt war ….. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft …. durchlief Hermann ein formales [Anm. 7 falsches Wort: gemeint ist „förmliches Entnazifizierungsverfahren“] Entnazifizierungsverfahren, in dem er als „minderbelastet“ eingestuft wurde. ….. Er siedelte nach Konstanz über ….. Nach 1949 war Willi Hermann bei diversen Konstanzer Unternehmen tätig, später als einfacher Angestellter bei der Firma Herosé. Er führte ein kleinbürgerlich-unauffälliges Leben. …. In der Saalfasnacht in Konstanz konnte er ab den 1950er Jahren als Büttenredner und Komponist Anerkennung bei einem breiten Publikum erlangen. Hermann trat als Komponist der im Bodenseeraum bis heute bekannten Lieder „Ja, wenn der ganze Bodesee ein einzig Weinfass wär“ und „Mädle, wenn vuu Konstanz bisch, warum kaasch Du nit küsse …“ hervor. Er amtierte als Vizepräsident der Großen Konstanzer Narrengesellschaft Niederburg und wirkte ab 1961 insgesamt 16 Jahre lang im Kollegium des Stockacher Hohen Grobgünstigen Narrengerichts mit. In das dortige Kollegium wurde er von residenzpflichtigen Stockacher Mitgliedern gewählt – trotz seiner NS-Biografie, die unzweifelhaft in der 4000 Einwohner zählenden Kleinstadt bekannt gewesen sein muss.
Hat Hermann wirklich eine „NS-Biografie? Ganz Deutschland hat eine solche; z.B. auch der DGB als Organisation. Der DGB konnte 1945 problemlos wieder funktionieren, weil der ganze Apparat unverändert und nahtlos 1933 in die DAF/KdF übernommen worden war. Große Nazis prägten die Bundesrepublik Deutschland: Reinhard Gehlen, Otto Kretschmer, die NS-Führungsoffiziere „FJS“ und Helmut Schmidt-Schnauze, die Pg´s Kurt-Georg Kiesinger, Ludwig Erhard usf., usf….Nach dem Verleumdungsartikel über Willi Hermann wagen aber die Karnevalsvereine nicht mehr, Hermanns Lieder zu spielen.
In dieser Logik der politischen Einschüchterung und Verteufelung darf man sich auch nicht wundern, dass zum Thema „gerecht“ von einer Konstanzer Universität einerseits nur Unsinn verzapft werden kann, andererseits auch nur Neidprinzipien legitimiert werden können. Diese Uni – offiziell seriös – und die als seriös geltende FAZ meinen, dass
unter „gerecht“ mindestens Zweierlei voneinander verschieden Gerechtes verstanden werden könne.
Geniale Erkenntnis! Wer ist der Federführer Felix Wolter, der nun auch das wissenschaftliche Niveau in München reduziert? Google publiziert dessen Lebenslauf:
„Seit 04/2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians Universität (LMU) München (100%, Lehrstuhl Quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung, GLEN-Projekt, Prof. Dr. Auspurg). Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Soziologie und im Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“,
Universität Konstanz (100 %, Arbeitsgruppe Prof. Dr. Claudia Diehl). Beurlaubt von 10/2022 bis 07/2023.
Vertretungsprofessor (W3) im Fach Soziologie, Lehrstuhl Mikrosoziologie, Universität Konstanz (Vertretung Prof. Dr. Claudia Diehl). Projektleiter DFG-Projekt „Heikle Fragen und soziale Erwünschtheit –
Theorie und Methoden“, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (100%, Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Preisendörfer (em.)). Beurlaubt von 04/2015 bis 03/2016. Vertretungsprofessor (W3) am Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissen schaften, Karlsruher Institut für Soziologie (KIT), ehem. Lehrstuhl für Soziologie des Wissens. Studentische Hilfskraft und Tutor am Institut für Soziologie, Johannes Gutenberg Universität Mainz (Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Preisendörfer und Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Hradil). Studentische Hilfskraft und Tutor am Institut für Soziologie, Johannes Gutenberg Universität Mainz (Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Preisendörfer). Zivildienst, Vinzenz-Pallotti-Kolleg, Rheinbach.“
Fakt ist: Normativ aufgeladene Gerechtigkeitsvorstellungen durchzögen alle Bereiche der Gesellschaft. Wo etwas ungleich verteilt ist, hinterfragt der Deutsche die Richtigkeit dessen. Das Problem ist der mangelhaft analytische Verstand dabei. Man fragt, ob „die Wohlhabenden“ höhere Steuern zahlen sollen, ohne sich zu fragen, was „wohlhabend“ sei. Man hält es für ungerecht, dass kinderreiche Ehen vom Staat mehr gefördert werden als solche ohne Kinder, und verkennt, dass die Leistung von erziehenden Eltern erst 30 Jahre später gesellschaftlich zum Tragen kommt. Es ist wie beim Pflanzen eines Waldes. Erst der Enkel profitiert von der Arbeit des Pflanzers.
Allein die Auswahl der Fragestellungen stellt die Lächerlichkeit der Konstanzer Universität bloß. Die soziologische Forschung dort unterscheidet nur grob zwei Gerechtigkeitsprinzipien:
die Leistungsgerechtigkeit (Entlohnungsgerechtigkeit ) und
die Bedürfnisgerechtigkeit.
Dabei rechnet die Universität die „Bedürftigkeit“ erziehender Eltern der Gruppe von Leuten zu die „aus selbst verschuldeten Gründen der gesellschaftlichen Leistungserwartung nicht entsprechen kann oder will.“
Natürlich kann sich der, der sich um Kinder kümmert, dem Arbeitsmarkt nicht in voller Leistungsfähigkeit zur Verfügung stehen. Er braucht kurze Wege zur Arbeitsstelle, kann kaum Überstunden leisten und fällt auch bei Erkrankung seiner Kinder gelegentlich aus. Die FAZ sekundiert Wolters Scharlatanerie:
„Der Konstanzer Sozialwissenschaftler Felix Wolter hat diese Frage empirisch anhand von Wohnungsgrößen untersucht. —-Die in den Experimenten zur Verfügung gestellten Informationen bestanden aus Kennziffern zu den Bewohnern (Singles, Ehepaare, Familien mit Kindern), ihren Lebensumständen (beruflicher Status und Leistungsbereitschaft) und zu ihren Wohnverhältnissen (Größe und Lage der Wohnung und die Miethöhe).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten eher dazu neigen, Bedürftigkeit über Leistung zu stellen und Leistung über Status. Am besten noch schnitten Familien mit Kindern ab, deren Wohnungssituation generell als ungerechterweise zu schlecht eingeschätzt wurde. Die Kinder gelten als unschuldig an der Bedürftigkeit. …. Bemerkenswerter allerdings ist, dass ein höherer beruflicher Status die Befragten veranlasste, die Wohnungssituation etwa eines Managers oder Arztes als ungerecht einzustufen, weil zu gut. Dagegen stünden einer Krankenschwester oder einem Fabrikarbeiter bessere Wohnbedingungen zu als diesen beiden viel höheren Statusgruppen. Arbeitslose dagegen sollten sich mit einer Verschlechterung ihrer Wohnsituation zufriedengeben…. Selbst die gerechte Höhe der Miete für eine Wohnung konnte die Studie ermitteln: 14 Euro für den Quadratmeter fanden die Bewohner der Stadt fair, was Konstanz zu einer der teuersten Städte Deutschlands macht. Allerdings zeigt sich auch hier die Dominanz der Vorstellung einer „Bedürfnisgerechtigkeit“: Wer Kinder im Haushalt hat, sollte fairerweise ein Drittel weniger Miete zahlen und ein Drittel mehr Wohnraum haben, so die Studienteilnehmer.
Natürlich hat auch diese Studie ihre spezifischen Schwächen. … liefert aber das interessante Bild der Dominanz von zwei Gerechtigkeitsprinzipien, die sich vielleicht nur scheinbar gegenseitig ausschließen. Vermutlich ist es eher so, dass die Bereitschaft, Kinder zu erziehen, selbst als eine Art von Leistungserbringung gewertet wird, die von der Gesellschaft eben auch „belohnt“ werden will….“
Das also ist der intellektuelle Schrott, den drittklassige Leute über die Vergangenheit analysieren. In Frankreich läuft es nicht viel anders, nur mit etwas anderen Vorzeichen. Andere politische Gegner stehen am Pranger. Der Tribüne Jüive kann man entnehmen:
Das sind die jüdischen Maskottchen der französischen Universitäten und Medien.
Vincent Lemire, Rym Momtaz und Denis Charbit.
Warum publizieren wir diesen Artikel eins zu eine? Aus zwei Gründen: man kann uns nicht strafrechtlich verfolgen für Aussagen jüdischer Persönlichkeiten, die nur gesagt haben, was in Frankreich erlaubt ist, und dann, um dem deutschen Leser Tipps zu geben, sich eventuell Bücher der „Maskottchen“ und anderer kritisierter Personen zu beschaffen. Die deutsche intellektuelle Szene ist ziemlich blutleer. In Frankreich haben sie vielleicht Dinge zu sagen, die hierzulande niemand so auszudrücken wagt. Eine Yana Grinshpun schreibt über die Maskottchen:
„Nach vierundzwanzig Jahren akademischer Laufbahn muss ich zugeben, dass der Name „Israel“ nie seinen negativ wahrgenommenen Klang verloren hat. Dafür ist der Kampf gegen den Zionismus die Ursache schlechthin: Blockaden, Demonstrationen, Generalversammlungen, Versammlungen des Palästina-Komitees… alles Mittel, die gut und praktisch , um Israel zu bekämpfen.
Die negative Charakterisierung hat sich seit dem 7. Oktober 23 gesteigert. Sie lässt sich durch eine antikolonialistisch-kommunisierende Ideologie illustrieren, die für die französische Universität seit den sechziger Jahren spezifisch ist. Die Akteure, die diese Ideologie nähren, sind zahlreich: Kommunisten, intersektionale Progressive, progressive Islamisten und schließlich Juden, insbesondere progressive israelische Juden, die eine entscheidende Rolle bei der geduldigen Arbeit an der Neudefinition des Bildes Israels spielen.
Der Historiker Zeev Sternell zeigte als erster mit dem Finger auf die „Verrohung der israelischen Gesellschaft“. In Sternhells „Nachruf“, den ein CNRS-Historiker für die Zeitung L’Humanité verfasst hat, lesen wir:
„Aber seine Arbeit bleibt, weil er auf die Verrohung der israelischen Gesellschaft hinwies, die nun darauf aufgebaut wurde, die Palästinenser zu eliminieren, indem sie sich weigerte, zuerst die Nakba anzuerkennen, eine Voraussetzung für jede Gründung eines palästinensischen Staates.
Der Philosoph Yeshayahu Leibovitz, ein brillanter nationaler Intellektueller, erlangte nach dem ersten Libanonkrieg internationale Berühmtheit, indem er die israelische Armee als „jüdisch-nazistisch“ bezeichnete:
„Alles, was Israel getan hat, alles, betone ich, ist böse Dummheit oder Böses, das aus Dummheit hervorgerufen wird“
An der Universität beziehen sich meine Kollegen nur auf israelische literarische Werke von David Grossman, speziell aus „Der gelbe Wind“, ferner aus dem Bericht über seine Reise nach Ophra, einer Siedlung in Judäa. Den Schriftsteller verärgerte das iIn der Tat sehr irritierende Erbe des Judentums, all seine religiösen Bücher und all die Juden, die er als „potentielle Terroristen betrachtet. Für Grossman ist der potentielle Terrorismus der Juden weitaus schwerwiegender als der reale Terrorismus der Araber.
Kommen wir zu Shlomo Sand und Ilan Pappe, den Helden der linken akademischen Intelligenz Frankreichs (es ist ein Pleonasmus). Sie sind die beliebtesten zeitgenössischen Referenzen dieser Hundertschaften von Universitätsprofessoren, meiner Kollegen oder LFI-Abgeordneten (es läuft oft auf das Gleiche hinaus). Diese Autoren sind grobe Negationisten, deren Position von Yoram Hazony, dem Autor von „Der jüdische Staat, der Zionismus, der Postzionismus, die Schicksale Israels“, perfekt analysiert wurde. Und wer sich für die psychischen Mechanismen dieser Menschen interessiert, ist mit der Lektüre von Daniel Sibony, Proche-Orient, psychoanalyse d’un conflit, gut beraten.
Diese Akademiker sind die Welpen desr gesellschaftspolitischen Trends
C Politik. 5.
Seit dem 7. Oktober sagen „gemäßigte“ israelische Juden, die in den Medien publizieren dürfen, dass „es in Israel keine Apartheid gibt, aber doch so etwas wie ‚ein bisschen Apartheid“. Wenn dieselben israelischen Juden zum Beispiel an der Universität Vorlesungen über Israel halten oder wenn sie einen Kurs bekommen, sprechen sie von ihrem Land in der Sprache der Feinde Israels.
Ihr ideologisches Vokabular und ihre Rhetorik sind den Umweg wert. Einige passen ihren Ausdruck der Situation, dem Ort und dem Publikum an. Denis Charbit sprach in der Akademie von „Judäa und Samaria“ – ein Begriff, der geografisch und historisch korrekt war, frei von Ideologie –, aber von „Westjordanland“ in allen französischen Fernsehstudios, zu denen er oft eingeladen wurde. „Westjordanland“ ist jedoch ein Begriff, der genau wie Palestina funktioniert, der Name, den Kaiser Hadrian Judäa gab, um sogar in der Sprache jede jüdische Präsenz im Heimatland der Juden auszulöschen. .. Darüber hinaus zögern diese Medienjuden nicht, die Begriffe „Kolonisierung“, „Besatzung“, „besetzte Gebiete“, „militärisches Besatzungsregime“, „jüdische Siedler“, „rechtsextrem“, „radikales Judentum“ und „Radikalisierung nationalistischer IDF-Soldaten“ zu verwenden. Wenn der Name Benjamin Netanjahu fällt, versteht jeder, dass der israelische Ministerpräsident ein Äquivalent zum Sheitan (Luzifer auf Arabisch) ist.
Israelische Juden, verwöhnt von rationalistischen, antiklerikalen, säkularen und atheistischen Akademikern, die alle Religionen außer dem Islam ignorieren, beteiligen sich an der vorherrschenden Illusion, dass Israel eine „normale“ Identität ohne Wurzeln oder Traditionen braucht, wie die der postnationalen westlichen Staaten. Alle glauben, dass Israel den Juden von der UNO „gegeben“ wurde, wie Präsident Macron kürzlich sagte, und alle stimmen der Idee zu, dass die UNO eine Organisation ist, die Normalität repräsentiert und deren Mitglieder alle respektabel sind.
Vor einigen Wochen konnten wir auf der Website von France 24 lesen, dass Denis Charbit, „ein sehr konsultierter israelischer Forscher“ sei, der kürzlich ein von der Knesset verabschiedete Gesetz kritisierte, das jede Aktivität bei der UNRWA verbietet, diesem Zweig der Hamas:
„Es ist die derzeitige israelische Hybris zu sagen: ‚Wir wissen alles, wir wissen, wie man es macht, und wenn sie nicht glücklich sind, zeigen wir ihnen, dass wir die Stärksten sind'“, sagte der Forscher. Israel, das sich bereits in einer schlechten internationalen Situation befindet, läuft Gefahr, sich für seine Verbündeten immer unverständlicher zu machen“, und fügte hinzu.
In der Tat hat das Verbot der terroristischen Aktivitäten der UNRWA (ich spreche nicht nur von der Beteiligung der sogenannten Lehrer dieser UN-Tochter an den Massakern vom 7. Oktober, sondern auch von den antiisraelischen Schulbüchern, die sie produziert, und ihrer Komplizenschaft beim Bau von Kriegstunneln) viele überrascht, außer Charbit… die LFI-Abgeordneten.
Denis Charbit, der in Fernsehen und Radio sehr präsent ist, widerspricht nie den falschen Anschuldigungen der Satelliten von François Burgat, zu denen er eingeladen ist. Ich denke hier an die Journalisten Christophe Ayad und Vincent Lemire, die der France Palestine Solidarity Association nahe stehen und offizielle Historiker der Sets sind. Alle sind heftig antiisraelisch eingestellt. Denis Charbit protestiert nicht nur, sondern sein Lächeln ist gleichbedeutend mit Vorsicht und Duldsamkeit. Denis Charbits Freund, Vincent Lemire, publizierte seit dem 7. Oktober viele Male in Kolumnen für Le Monde, deren antijüdische Ausrichtung bekannt ist.
In der gleichen Sendung sagte die Moderatorin, dass israelische Soldaten, die darauf warten, in den Libanon einzumarschieren, sich „radikalisieren. Charbit antwortete, dass „es eine Tendenz zur Radikalisierung gab, leider ja“. In Minute 38 hören wir: „Es stimmt, dass es eine Radikalisierung gibt.“ Und er erklärt, dass „die Beteiligung der religiösen Bevölkerung signifikant ist, wo die Eliten, diejenigen, die Geheimdienste betreiben, viel weniger radikalisiert sind“.
Der Linguist Jean-Claude Milner nannte diese „Akademiker“ die „Haustierwelpen“ der Sozialpolitik.
Diese Befürwortungen des Diskurses der Delegitimierung Israels durch jüdische Intellektuelle sind de facto Befehle von Politikern mit dem Ziel, die Juden der Diaspora zu spalten. Der Machtapparat fordert die Juden auf, das Vokabular des Antizionismus zu legitimieren, so dass die Worte des Antizionismus nicht mehr rational gerechtfertigt werden müssen. Wenn die Juden so sprechen wie die Palästinenser, dann haben die Palästinenser recht.
Warum laden wir immer wieder diese Juden ein, die niemanden repräsentieren und die nicht einmal in Israel sehr bekannt sind? Man muss sagen, dass Denis Charbit keine Strömung der Ideen in Israel repräsentiert und nur dem Publikum von Libération oder L’Humanité und den Hörern von France Inter oder France Info bekannt ist.
Die Medien nutzen den Narzissmus und die intellektuelle Mittelmäßigkeit dieser „Forscher“ aus, die es vorziehen, ihr Land und ihre Landsleute zu verkaufen, anstatt die völkermörderische islamo-nazistische Ideologie anzuprangern, die in der Hamas-Charta oder in der PLO-Charta zum Ausdruck kommt, die nie geändert wurde. Diese Universitätsprofessoren sagen niemals, dass sowohl die Muslimbruderschaft Jassir Arafat als auch der Muslimbruder Yahya Sinwar die gleichen Koran- und Nazi-Bezüge in ihrem Programm zur Vernichtung der Juden hatten.
Ich habe viel an den Reden der Terroristen gearbeitet, die Juden in Frankreich töteten. So unglaublich es auch klingen mag, sie wiederholen nur, was sie in den Medien gelesen und gehört haben. In Hannah Assoulines Film It’s Our Turn! erklären junge Menschen, dass sie das, was sie über Israel wissen, aus den Medien gelernt haben. Wenn israelische Juden immer und immer wieder wiederholen: Kolonialisierung, Apartheid, Besatzung, Ungleichheit der Rechte, niederträchtige Interessen der Rechten… wie können wir Israel nicht hassen?
Auf der letzten akademischen Konferenz „How to talk about Israel“, die vom Elie Wiesel Institut organisiert wurde, warnte Denis Charbit das Publikum, dass die israelische Regierung beschlossen habe, (endlich! Anm. d. Red.) diejenigen, die den Terrorismus in der nationalen Bildung verherrlichen. Unser Held war alarmiert über das, was er als „Verletzung der akademischen Freiheit“ bezeichnete. Die gleichen Reden habe ich auf der Sitzung des Palästina-Komitees an meiner Universität gehört.
Völkermörderischer Antisemitismus beruht auf der Umkehrung der Opferrolle, der Nazifizierung der Juden und dem Vorwurf des Völkermordes. Um diese Anschuldigungen vom ethischen Standpunkt aus und nicht vom intellektuellen Standpunkt aus zu legitimieren, ist es notwendig, Juden und noch bessere Israelis, vorzugsweise Akademiker, zu zitieren. So schafft der Antisemitismus einen Markt für jüdische Akademiker, die in ihrem Land nicht sehr bekannt sind, die aber trotzdem zu Konferenzen eingeladen werden können oder um Artikel im Stürmer des Tages zu signieren.
Es ist unmöglich, Alain Soral oder Hourija Bouteldja einzuladen, um zu sagen, dass Israel ein Apartheidstaat ist, der vom Teufel Netanjahu geführt wird. Dies könnte als antisemitisches Vergehen angesehen werden. Aber Juden, die die „Radikalisierung der Soldaten“, „die Radikalisierung des Judentums“, „die Verweigerung des Friedens mit den Palästinensern“, „Netanjahus verbrecherische Politik“ heraufbeschwören… sind von der besten Wirkung. Die Zuschauer können sich nicht vorstellen, dass Narzissmus und das Bedürfnis zu existieren einen jüdischen Akademiker dazu bringen, die Medienszene auszunutzen, um seine Leute zu verkaufen. Diese Intellektuellen haben noch kein Blut an ihren Händen, aber es wird vielleicht nicht mehr lange dauern, bis sie es tun. Der nächste Mörder von Juden in Frankreich wird nicht unbedingt im Namen seiner „unterdrückten palästinensischen Brüder“ handeln, sondern im Namen der Juden, die danach streben, in Frieden zu leben, in Übereinstimmung mit dem offiziellen Antizionismus des Staates und der Medien.
© Yana Grinshpun
Wie lange wollen wir mit der gegenseitigen Verteufelung weitermachen?
von Lobenstein