Benefizveranstaltung in Wuppertal – Offener Brief

von Erhard Arendt

Lieber Palästinensische Gemeinde zu Dortmund,

vielen Dank für die Einladung zur  Benefizveranstaltung in Wuppertal am 27. September 2014.

Leider kann ich aus zwei Gründen nicht teilnehmen: Mein Gesundheitszustand ist zur Zeit nicht so stabil, und Reisen ist für mich eine Qual. Ich wünsche der Veranstaltung viel Erfolg.

Folgende Tatsache hält mich aber auch von einer Teilnahme ab: Ich lese im Flyer, dass Frau Evelyn Hecht-Galinski, als  Ehrengast eingeladen wurde. Um eine offene Auseinandersetzungen zu vermeiden, ist es deswegen für alle Beteiligten besser, wenn ich nicht an der Veranstaltung teilnehme.

Ich bin mit meinem Palästina-Portal offen für die unterschiedlichsten Stimmen, Positionen, Parteien und Gruppierungen, für alle, die sich ehrlich zur Solidarität mit dem palästinensischen Volk bekennen und dafür eintreten. Eine meiner Aufgaben sehe ich im Zusammenführen unterschiedlichster Standpunkte.

Frau Hecht-Galinski hat sich in den letzten Jahren mehr als einmal unsolidarisch, verleumderisch und schädlich anderen Aktivisten gegenüber verhalten. Dazu gehören verdiente Persönlichkeiten wie Felicia Langer und Abraham Melzer, generell alle Befürworter einer Zwei-Staaten-Lösung. Nachdem ich  diese Persönlichkeiten verteidigt und deutlich gemacht habe, dass ich nicht für eine „Sekte“, die ausschließlich die Ein-Staaten-Lösung vertritt und andere diffamiert, Werbung betreiben wollte, bin ich auch von ihrem Bannstrahl getroffen worden, und sie fing an, auch mich zu diffamieren.

Ich bin offen für alle Lösungen, Maße mir aber nicht an, den Palästinensern eine Lösung des Konfliktes „vorzuschreiben“.  Ich erwarte auch ein solidarisches Miteinander, Nebeneinander derer, die sich für einen gerechten Frieden in Palästina engagieren. Hier war die Grenze unserer vorherigen Zusammenarbeit erreicht.

Erst kürzlich versuchte sie, Abraham Melzer zu blamieren. Er hat die Zeitschrift: „Der Semit“ Online wieder ins Leben gerufen und kündigte das in einem kleinen Email-Verteiler an. Eben an diesen Verteiler (unter anderem Journalisten, Medien, Persönlichkeiten), der damit gar nichts zu tun hatte, schickte Hecht-Galinski eine persönliche Abraham Melzer diffamierende Mail.

Wer so unsolidarisch wie sie mit seinen „Mitstreitern“ umgeht, kann für mich kein Partner sein.

Ebenso unsolidarisch geht sie mit der palästinensischen Regierung, der Fatah und besonders mit dem früheren Generaldelegierten Palästinas, Herrn Abdallah Frangi, um.

Man kann jeden kritisieren. Eine palästinensische Regierung in dieser verallgemeinernden Form zu diffamieren und sie dadurch zu delegitimieren, ist für mich völlig inakzeptabel, weil damit die eh nicht leichte Position Palästinas weiter geschwächt wird. So handelt kein Freund Palästinas.

Ich habe ihre Aussagen nicht umfassend gesammelt. Als exemplarische Beispiele für ihr öffentliches Auftreten füge ich nachfolgend einige Zitate aus ihren Artikeln an. 

Aussagen von Evelyn Hecht-Galinski                           

„Die Vertriebenen wurden von einer „korrumpierten Clique verkauft“, von der Weltöffentlichkeit vergessen und von Israel gnadenlos entrechtet. Ich frage mich: Wann wird das palästinensische Volk aufstehen und diese „korrupte Clique“ endlich verjagen und durch eine legitimierte, gewählte, Regierung ersetzen?“
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16126

 „Diese Papiere zeigen in schonungsloser Offenheit, wie “Vichy-Ramallah“ sein Volk verkauft. Wie lange kann sich das palästinensische Volk noch so eine Führung erlauben?….“

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16126

 „Die „Vichy Regierung“ hat keine Existenzberechtigung mehr.“

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16126

 „Dieses “korrupte Vichy Regime”, hat sich immer mit den Besatzern arrangiert und nur vordergründig die vermeintlichen Interessen der palästinensischen Bevölkerung vertreten.“

http://sicht-vom-hochblauen.de/ein-signal-der-solidaritaet-die-heuchler-vom-dienst/

 „Die palästinensische Behörde unter Abbas träumt sicher schon davon, sich am Wiederaufbau zu bereichern.“

„In diesem Zusammenhang erscheint es mehr als peinlich wenn der von Palästinenserpräsident Abbas eingesetzte Gouverneur von Gaza, Frangi, von guten Zukunftsaussichten für einen Palästinenserstaat spricht. Kein Wunder, dass man diese „Fatah-Kollaborateure“ nicht mehr haben will in Palästina.“

„Die internationale Politik und der „Jüdische Staat“ wollen die Hamas weiter als Terrororganisation einstufen und die Abbas-Frangi-Clique ohne Wahlen einsetzen.“
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20759

 „Wie die „Vichy Abbas Regierung“ weiter mit dem „Jüdischen Staat“ kollaboriert und das palästinensische Volk verrät!“

https://www.facebook.com/permalink.php?id=240929706099538&story_fbid=297274890465019

„Die Vorhut von “Vichy Abbas” ist ja schon in Gaza, der neu ernannte “Gouverneur von Gaza”, der Abbas Berater Abdallah Frangi!“

http://sicht-vom-hochblauen.de/ein-signal-der-solidaritaet-die-heuchler-vom-dienst/

http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18602&css=print

„ Franziska besuchte den palästinensischen Diplomaten und heutigen Abbas-Berater Abdallah Al-Frangi in Ramallah. Eine Hofberichterstattung über einen Mann von gestern, der vor allen Dingen aus der Vergangenheit erzählte. (…)

Auf Franziska wartete am Tel-Aviver Flughafen ein palästinensischer Herzchirurg, um sie abzuholen, als besondere Anerkennung und Gastfreundschaft des Sohnes eines stolzen Beduinen-Scheichs wie es Al-Frangi ist. Franziska musste also nicht im Taxi kommen, sondern im Auto des Chirurgen, mit einem besonderen Nummernschild am Auto. Damit wird man auch von israelischen Sicherheitskräften nicht lange aufgehalten und kann so flott ins Wunderland des Königs (Abbas) ohne Reich fahren. (…) Sie stellt auch die überaus intelligente Frage, ob das Leben in den eigentlich illegalen, aber von der israelischen Regierung geförderten Siedlungen, nicht den Eindruck von Mini-Ghettos mache und dort zu leben, furchtbar sein muss. Doch das verneint Abdallah Al-Frangi, weil diese Siedlungen dermaßen gut subventioniert würden, dass ihre Bewohner einen besseren Lebensstandard hätten, als viele andere Israelis.

Klar, auch die Palästina-Behörde und ihre Berater haben ein besseres Leben, als ihre „Untertanen“, da kennt er sich aus. War er doch vor kurzem aus Gaza-Stadt zurückgekehrt, wo er Verhandlungen führte, als Vertreter der Fatah mit der Hamas. (…)  Welch eine Illusion! Hat doch gerade diese Behörde ohne Mandat sich schon mit den Besatzern arrangiert, aber auch das hat ihnen nichts genutzt (…)

Ja, das passt zu dieser PA, hatte er nicht auch schon den palästinensischen Schlüssel des Rückkehrrechts aus der Hand gegeben? (…) Zurück zu Franziska und Abdallah im Wunderland: Solche Fragen wurden natürlich nicht erörtert, nein, Al-Frangi schwelgte in der Vergangenheit über Arafat(…) Dann aber kam der eigentliche „Hammer“: Al-Frangi sagte folgende völlig die wahren Tatsachen verdrehenden Sätze, eigentlich ganz im Sinne von Israel: „Dass die Fatah mit der Hamas jetzt ohne Vorbehalte verhandeln kann“, liege – so Al-Frangi – auch daran, dass die Hamas den Acht-Tage-Krieg nicht vom Zaun gebrochen habe: „Das war eine andere Gruppierung, sie nennt sich ‚Volksfront‘, die nahe der Grenze einen israelischen Jeep attackiert hat“.“

 http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18602&css=print

Diesen Brief habe ich auch zur Kenntnisnahme an Botschafterin Dr. Khouloud Daibes in Berlin geschickt.

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