Endlich erhebt einmal ein deutscher Bischof (Hans-Jürgen Abromeit, Greifswald) seine Stimme gegen die Ungerechtigkeit in Israel. Er stellt eine „Überidentifikation“ der politischen Klasse in Deutschland mit Israel fest, was zu einer Vernachlässigung der Sicherheitsinteressen der Palästinenser führe.
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„Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), hat dazu aufgerufen, im Israel-Palästina-Konflikt nicht nur die israelische Sichtweise wahrzunehmen. Er habe den Eindruck, dass etwa die palästinensischen Sicherheitsinteressen in den Diskussionen in Deutschland oft nicht richtig beachtet würden, sagte er am 1. August auf der Jahreskonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz im thüringischen Bad Blankenburg. Er hielt ein Seminar zum Thema „Zwei Völker – ein Land. Eine biblische Vision für Frieden zwischen Israel und Palästina“ an.
Laut Abromeit resultiert aus dem Schuldbewusstsein der Deutschen infolge des Holocausts eine Überidentifikation mit dem Staat Israel. Es werde bewusst nicht unterschieden zwischen dem biblischen Israel und dem heutigen Staat. Das führe aber zu einer Vermischung der theologischen und der politischen Ebene. Ferner werde das Eintreten für die Sicherheit des Staates Israels von deutschen Repräsentanten zur Staatsraison erklärt, so Abromeit. Da sich der israelische Staat als jüdischer Staat verstehe, folge daraus prinzipiell die Benachteiligung der Palästinenser und eine Zurücksetzung ihrer berechtigten Sicherheitsinteressen.“ >>>
Es bedarf keiner prophetischen Gaben um vorauszusehen, dass es in den nächsten Jahrzehnten kein emanzipiertes Neben- und/oder Miteinander geben wird, weder zwischen Deutschen und Juden noch zwischen Deutschland und Israel, wie dies zwischen Russen, Franzosen und Deutschen oder Deutschland und Frankreich und Russland möglich ist.
Der Bischof wird das Problem schon richtig sehen;sofort fällt man über ihn als Voll- oder Halbantisemiten her. Tatsächlich ist der Grad der Identifizierung der Deutschen keine Sache Israels, sondern ein psychologisches Problem der Deutschen. Schon Bismarck war mit einem ähnlichen psychologischen Problem „der Deutschen“ konfrontiert, die damals ähnlich hysterisch sich mit dem polnischen Freiheitskampf identifizierten. Leidenschaftlich begeisterten sich „die Deutschen“ zuvor für den griechischen Freiheitskampf. Dieser Philhellen-polon-ismus half weder den Griechen noch den Polen: Massaker in Griechenland und besonders in Polen 1939-45 zeigen den Wert deutscher Sympathien. Auf die heutige „Distanzierung von Bischof Abromeit“ und die empörten, erschreckten und angemessenen Philosemiten braucht „kein Jude was zu geben“. Die heutigen philosemitischen Sympathisanten sind Leute minderen Verstandes, mangelhaften Charakters und fehlenden Schneids, quasi „die Letzten“ wie es Jesus sagte, weil sie die ersten sein werden, die in Deckung gehen, wenn der Wind dreht. Das konnte Hildegard Hamm- Brücher (+) sehr gut beschreiben. Es ist nur bedauerlich, daß die deutsche Pathologie am jüdischen Menschen gemessen werden kann; denn der deutsche Schleim ist nicht koscher.