Eine alte Frage

Anno 1920 meinte Frank Kafka

„Juden und Deutsche haben vieles gemeinsam. Sie sind strebsam, tüchtig, fleißig und gründlich verhasst bei den anderen. Juden und Deutsche sind Ausgestoßene… Letzten Endes ist es ein religiöser Grund. Bei den Juden ist es klar. Bei den Deutschen sieht man das nicht so gut, weil man ihnen noch nicht ihren Tempel zerstört hat. Aber das kommt noch… Die Deutschen haben den Gott, der Eisen wachsen ließ. Ihr Tempel ist der preußische Generalstab“

1945 wäre der Tempel dieses Gottes so zerstört worden, dass die Deutschen zu keiner Selbstverteidigung mehr taugen. Die Deutschen wurden tiefererniedrigt als durch Napoleon. Aus den Ländern jenseits von Oder und Neiße und aus den Ostblockländern vertrieben, fehlte es aber an einer Verpflanzung nach „Babylon“. Ehemalige Fremdarbeiter, Ostflüchtlinge aller Nationen und inzwischen Asylanten von der ganzen Welt haben die Kriegsverluste längst kompensiert. Die Niederlage ist daher was Eigenes. So ist es eben mit den geschichtlichen Parallelen; sie führen nur über kurze Strecken in gleichem Abstand an einander vorbei.  Zwar hat auch Nahum Goldman (in: Mein Leben als deutscher Jude) Punkte gefunden, die das Ziehen von Parallelen erlaubte. Man müsste einmal darüber nachdenken, ob die Juden den Deutschen wirklich seelenverwandt sind. Gucken wir mal:

Als der Zionismus seine ersten Anhänger fand, protestierte Charles Montefiori (als Engländer) gegen die Idee eines jüdischen Nationalstaats und erntete einen Shitstorm. Zwar lebte die Hälfte der Juden ohne jede Ambition sich in Palästina zu etablieren, im Westen, aber sie förderten doch eine jüdische Einwanderung in dieses Land. Der englische „Alien-Act erlaubt den Schluss, dass man diese Leute aus dem Zarenreich nach Palästina umleiten wollte. Eine spezielle Frage ist immer noch unbeantwortet geblieben: was motiviert einen in Europa lebenden Juden, sich als Zionist oder als israelischer Patriot zu gebärden, und gleichzeitig seine Heimat in Europa zu sehen. Haben wir es hier mit einer „kollektiven Neurose“ (Sigmund Freud) zu tun?. Und was macht seine Einstellung derart aggressiv, dass er einen Montefiori beschimpfte (und heute seine arabischen Mitbürger im europäischen Land), aber selbst „behaglich lebt“ in Europa. Das passt nicht zusammen. Tasten wir uns an das Problem heran: Die ersten Vorfahren der heutigen Israelis siedelten notgedrungen in Palästina, wo es keine Bodenschätze gibt und nie Reichtümer zu gewinnen waren. Juden, die in der Antike etwas werden wollten, verteilten sich über das Mittelmeer hinweg (vgl. Karl Georg Kuhn in: Juden in der Antike). In unseren Tagen sind sie teils aus arabischen Ländern verjagt worden, teils sind als Opfer des deutschen und des osteuropäischen Antisemitismus nach Palästina gekommen. Allerdings siedelten fromme Juden seit Jahrhunderten schon länger dort, aber diese vertreten nicht den Mainstream des Volkes. Wir lassen diese außer Betracht. Es geht um säkulare Diaspora-Juden, deren Einstellung hier interessiert. Welche Modulationsbreite haben die psychologisch verwertbaren Aussagen von ihnen? Als Maßstab diene eine Rede von Isaac Herzog, den Repräsentanten des „partikularen“ (Nathan Sznaider) Judentums, die die Tribüne Jüive veröffentlichte (die Jüdische Allgemeine dagegen nicht):

„In einer Rede an die israelische Nation forderte Präsident Isaac Herzog am 15.1.25 die Regierung auf, das Abkommen über die Freilassung der Geiseln zu akzeptieren. Er nannte es gerecht, wichtig und erforderlich. Es sei von Bedeutung, allen Geiselfamilien beizustehen, gerade denen, deren Angehörige in der ersten Phase des Abkommens nicht freikommen. Als Präsident sagte er in aller Deutlichkeit: Es gibt keine höhere moralische, menschliche, jüdische oder israelische Verpflichtung, als unsere Söhne und Töchter nach Hause zu bringen, auch wenn das Abkommen sehr schmerzliche Momente und große Herausforderungen mit sich bringt. Dabei erinnerte Herzog an die Freilassung der 4-jährigen Avigail Idan, die nach dem Tod der Eltern zur Waise wurde. Er unterstrich, dass die Rettung eines einzigen Lebens die Rettung einer ganzen Welt bedeute. Er dankte den internationalen Vermittlern, darunter den Vereinigten Staaten, Katar und Ägypten, und schloss mit den Worten: „Ich glaube von ganzem Herzen, dass dies uns zu einer stärkeren, besseren und geeinigten Nation machen wird und zitierte Israels Grundwerte: „Gegenseitige Verantwortung, Einheit und das Verständnis, dass die Rettung eines Lebens die ganze Menschheit rettet.“

Es gibt dazu auch ganz andere Ansichten. Etwa von Paul Germon, der zur gleichen Zeit in Paris in der Tribüne Jüive schreibt:

„Das ist nur ein Waffenstillstand. Israel musste verhandeln. Alle seine Soldaten, ob lebendig oder tot, sind die Helden der Juden, sie haben der ganzen Welt Lektionen erteilt.

 

Foto aus der Tribüne Jüive: Gefallene vom Tage des  Abschluss der Verhandlungen

…. Israel hat seinen Krieg auf Kosten von 900 toten Soldaten und vielen Verwundeten gewonnen, der gesamte Nahe Osten steht auf dem Kopf. Die Welt sollte es ihnen danken. Amerika, unser Verbündeter, hat bewiesen, dass es dank Israel eine Hypermacht bleibt. China steht vor immensen Schwierigkeiten, der Iran versteckt sich, die Russen halten hin, eine Million Tote und nichts hat sich wirklich bewegt, die Araber wollen sich fügen: Arabien, Ägypten, die Emirate, Jordanien, Syrien auf dem Boden, trotz El Joulany, der nur 60000 Mann hat, der Türke gibt sich interessiert, aber an dem Tag, an dem Trump ihm befiehlt, sich hinzulegen, wird er es tun. Nur die Idioten aus Algerien und Tunesien denken andersherum, weil sie weit weg sind. Aber der Wokismus ist auf dem Rückzug. Unsere unglücklichen Söhne haben die Welt gerettet. Wir müssen es immer wieder sagen. Der 20. Januar wird der Beginn einer Renaissance sein, ich glaube und hoffe es.“© Paul Germon

Wunderbar ausgeführt: Israel als Speerspitze der USA; die morschen Knochen der arabischen Welt zittern, Gaza liegt vom Kampf in Trümmern und wir (wer genau?) bauen es wieder auf. Leider können die 900 Gefallenen Germon ihren Dank nicht mehr zum Ausdruck bringen, aber die 45.000 toten Araber auch nicht ihre Flüche.

Wenn es nach Germon geht, kann der Krieg morgen weitergehen. Unser bekanntes Hetzblatt doziert in aller Naivität, vermutlich frustriert über das mögliche Kriegsende:

Warum bejubelt ihr den Terror,

statt euch über Frieden zu freuen?

Ganz offensichtlich hat Peyman Engel das Interview von Michael Thaidigsmann mit dem deutschen Geheimdienstler in seiner eigenen Zeitung nicht redigiert oder nicht verstanden: Für die Araber erscheint das Abkommen wie ein Sieg: Sie bekommen ihre Leute aus der Sicherungsverwahrung frei, erreichen also, dass die lokale Speerspitze der Supermacht herausgibt, was sie im Oktober 23 herauszugeben verweigert hatte. Um nicht als Laienprediger zu erscheinen, schreiben wir ab, was in der vom NZZ (18.1.25) ein Morton Freidel schreibt:

Wie Faktenchecker die Unwahrheit verbreiten und die Debatte vergiften. Immer wieder heißt es, das Ende der Faktenprüfer gefährde die öffentliche Diskussion bei Facebook und anderswo. Doch wer genau hinsieht, erkennt: Es ist genau andersherum.

Als Mark Zuckerberg ankündigte, die Zusammenarbeit mit Faktencheckern auf Facebook und Instagram in den USA zu beenden, waren deutsche Politiker entsetzt. Der EU-Abgeordnete der SPD Tiemo Wölken sprach von einer «Katastrophe», sein Parteikollege, der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz, hörte gar «das Totenglöcklein der Wahrheit» schlagen. Alexandra Geese von den Grünen teilte mit, Zuckerberg flute nun seine Plattformen mit «Hass, Hetze und Desinformation».

Wokisten und Faktenchecker sind die wirklichen Feinde Israels. Dummes Zeug. Der Faktenprediger Engel darf hier mit seiner Hetze weiter zu Wort kommen:

„Die Bilder aus Berlin-Neukölln stimmten zuerst hoffnungsfroh: Mehr als hundert Menschen hatten sich spontan auf dem Hermannplatz getroffen, um die Waffenruhe im Gazastreifen zu feiern. Die Veranstaltung hatte »Jubelcharakter«, wie die Polizei wohlwollend mitteilte, es wurden Baklava und Bonbons verteilt. Doch es dauerte nicht lange, bis die Stimmung kippte [wieso „kippte“?]. Teilnehmer skandierten »From the River to the Sea« und feierten den getöteten Hamas-Führer Yahya Sinwar. Aus der Friedensfeier war eine Jubel-Show für den Terror geworden, an dessen Ende mehrere Festnahmen standen….“

Ist es wirklich eine Show für den Terror? Die Araber freuen sich doch eher auch über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Sicherungsverwahrten aus israelischen Lagern. Ist denn für Araber „from Jordan bis zum Meer“ Palästina ein freies Land? Und braucht es gleich Festnahmen bei einer Feier eines seit 15 Monaten ersehnten Stopps der Gewalt? Die Berliner Polizei ist als hirnloser Schlägerverein bekannt. Weiter mit dem Text des Hetzers:

Die Szenen sind schockierend, aber wenig überraschend… [schon blödsinnig: Ohne Überraschung kann es keinen Schock“ geben; der Publizist meint wahrscheinlich, dass einige Ahnungslose geschockt, aber die Vorurteilsträger nicht überrascht werden konnten]…. Sie zeigen, wie tief verankert der Hass auf Juden in den Herzen derer ist, die sich gerne als »pro-palästinensische Aktivisten« bezeichnen. Schon einmal wurden in Neukölln Baklava verteilt – damals um die Massaker der Hamas vom 7. Oktober zu feiern, bei denen rund 1200 Menschen auf grausamste Weise ermordet wurden. Seitdem erleben wir fast jeden Tag, wie sich der Judenhass auf israelfeindlichen und nur vermeintlich »pro-palästinensischen« Demonstrationen Bahn bricht.

Dennoch drängt sich die Frage auf: Was bringt Menschen dazu, ausgerechnet an solch einem Abend der Hoffnung in Hass zu verfallen? [Antwort: Empathie mit der „falschen“ Seite] Was bringt es den Palästinensern im Gazastreifen, die seit 15 Monaten unter dem Krieg leiden, wenn in Berlin gefordert wird, solange zu kämpfen, bis Israel vom Fluss bis zum Meer erobert wurde?

Was Engel geistig nicht erfasst: In Israel trauerte man um 1200 Tote, seit seinen militärischen Aktionen sogar um 2.500. Aber die Araber betrauern 45.000 Tote, fast 20-mal so viele. Also muss ihre Freude auch 20-mal höher sein dürfen. Engel muss das spüren und lässt seinen Text in Heuchelei umschlagen:

„In Israel hingegen [??] gehen seit dem 7. Oktober wöchentlich Zehntausende auf die Straße, um für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu demonstrieren. Den Israelis, aber auch der israelsolidarischen Szene in Deutschland, ist das Leid der Menschen im Gazastreifen alles andere als egal. Es sollte niemanden unberührt lassen, wenn unschuldige Menschen sterben, egal ob sie in Khan Younis oder Kfar Aza leben [müsste heißen „lebten“]. Das müssen auch die Terror-Unterstützer vom Hermannplatz verstehen. Denn, wie Golda Meir treffend sagte: »Frieden wird es geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben, als sie Israel hassen. «engel@juedische-allgemeine.de

Die 10.000 Demonstranten sind offensichtlich eine Minderheit in Israel, retten aber das jüdische Ansehen, so dass man nicht sagen kann, „die Juden sind alles Killer“. Aber Engel, der hirngewaschene Hetzer, redet pauschalierend von „den hassenden Palästinensern“ ohne zu wissen, wie viele über die 100 Feierteilnehmer vom Hermannplatz hinaus nicht am „Simwar-Terror-Gedenken“ teilgenommen haben. Es dürften tausende sein.

Aber warum sollte es im jüdischen Lager keine gegensätzlichen Positionen geben dürfen? Sie gibt es in jeder Gesellschaft und in allen Ländern. Die Frage ist anders zu stellen; sie ist eine psychologische: Warum stellt sich die offizielle Vertretung der Juden in der Diaspora   – in Deutschland wie in Frankreich –   auf die Seite der Hard-Liner in Israel, statt der Linie des israelischen Präsidenten (die Rettung eines einzigen Lebens bedeute die Rettung einer ganzen Welt) zu folgen? Sie setzen sich nicht einmal mit dieser Ansicht auseinander, sondern setzen die Meinungsführer als Idioten, Wokisten und Judenhasser herab. Es geht um die Erforschung der Psychologie der Mainstream-Juden, die im 10-bändigen Werk von Wilhelm Wundts Völkerpsychologie nicht vorkommt.

Wikipedia meint dazu,

Völkerpsychologie war im 19. und frühen 20. Jahrhundert die Wissenschaft vom „Geistig-Seelischen“ im Leben der Völker, von „Volksgeist“ und „Volksseele“. Sozialwissenschaften gehen heute nicht mehr davon aus, dass „Völker“ ein einheitliches Seelenleben haben können. Mit den Fragestellungen dieses Gebiets befassen sich heute Vertreter getrennter Wissenschaften:

der Ethnologie (Völkerkunde), die Wissenschaftsgeschichte, die Kulturanthropologie,

die Kulturpsychologie,

die Sozialpsychologie und

die Kultursoziologie.

Der Begriff Völkerpsychologie wurde um 1800 von Wilhelm von Humboldt geprägt, der davon ausging, dass das Denken auf Sprache beruhe und sich deswegen bei jedem Volk andere „Weltansichten“ finden. Begründet wurde die empirische Völkerpsychologie durch [zwei Juden] Moritz Lazarus (1851) und den Sprachforscher Heymann Steinthal. Grundlegend für ihre Konzeption war die Annahme übereinstimmender und geschichtlich herausgebildeter Wertvorstellungen („Volksgeist“). Wilhelm Wundt setzte sich kritisch mit den – seines Erachtens – noch ungeordneten Absichten von Lazarus und Steinthal auseinander. Wundt hebt fundamentale Motive der kulturellen Entwicklung hervor: Lebensfürsorge und Arbeitsteilung, Jungenpflege und Gemeinschaft, Selbsterziehungsmotiv, Herstellungs- und Nachahmungsmotiv, Beseelung und magisches Motiv, Rettungs- und Erlösungsmotiv, Spieltrieb und Schmuckmotiv, und Werte wie Freiheit und Gerechtigkeit.

Sind diese bei den Juden in Deutschland anders als bei den gewöhnlichen Deutschen? Felix Theilhaber (in: Untergang der deutschen Juden) meint „nein“. Die Juden verschwanden, weil sie sich unter das gemeine Volk mischten. Egbert Klautke (Prof. in Heidelberg) meint in unseren Tagen, dass, wie schon bei Lazarus und Steinthal auch Wundts Völkerpsychologie als Fach ohne eigentlichen eigenen Gegenstand und ohne spezifische Methode erscheint. Wundt erscheint als eine Persönlichkeit, die „deutsches Wesen“ in  idealisierter Weise verkörperte: Wundts „tiefgegründete Sachlichkeit“ sei ebenso typisch deutsch wie seine Wanderlust und seine tiefe Verbundenheit mit dem einfachen Volk. ….

Offenbar unterscheidet sich das Arbeiten Wundts nicht von den Methoden der jüdischen Kollegen Lazarus und Steinthal.

Aber die seines Sohnes Max Wundt eher. Er zählte zu denen, die die Weimarer Republik  ablehnten: „Dieser Staat ist undeutsch von der Wurzel bis zum Gipfel.“  Max Wundt war Mitglied des antisemitischen „Deutschen Hochschulrings für Dozenten“. In Tübingen betrieb Max Wundt gemeinsam mit Gerhard Kittel die „Forschungsabteilung Judenfrage“,  Auf einer Tagung des Reichsinstituts hielt er einen Vortrag zum Thema „Das Judentum in der Philosophie“.  Diesen Vortrag stufen andere als „krassesten“ Rassismus ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg befasste Wundt sich wieder mit der Philosophie der Antike.

Ein Problem dürfte darin liegen, dass die Völkerpsychologie auf Staatsvölker abstellt, die sich im 19. Jahrhundert sprachlich definierten. Die Sprache formt die Volksseele. Minderheiten assimilierte man in Deutschland, so in Posen und in Schleswig, wo man das Friesische sogar in historischen Gebäuden überpinselte. Jiddisch war in Deutschland (außer bei Viehhändlern out), so dass die deutschen Juden ganz deutsch werden mussten. Ivrit wurde reanimiert, in der Diaspora spricht man es nicht; in Deutschland sprechen viele sogar noch Russisch. Aus diesem Grunde hatte man vor 1948 nur auf eine Völkerpsychologie der Ost-Juden abstellen können, was als antisemitisch verstanden werden würde. Hierzu erinnere man sich an den Shitstorm, den Max Liebermann erntete, als er sein erstes Bild „Der 12-jährigen Jesus im Tempel“ vorstellte. „Der Spiegel“ erntete, als er eine Fotografie zweier namenloser Juden veröffentlichte, ähnliche Opposition. Auch das „Institut zur Erforschung des Judentums“ (Nachdruck von Roland Bollinger) analysiert bevorzugt einzelne jüdische Persönlichkeiten (Walter Rathenau, Maximilian Harden), um deren Fremdheit zum wahren Deutschtum zu destillieren. Eugen Fischer (z.B.) befasste sich dort mit der Rassenkunde der Hebräer. Karl Georg Kuhn (in: Das Judentum in der Antike) ähnlich wie Arthur Ruppin (in: Soziologie der Juden) kommen gar nicht auf die Idee über das Vorliegen einer Volkspsyche bei Juden zu schreiben. Sie wird ihnen meist sogar abgestritten. Ruppin ist stolz auf eine lange Listung von Personen, die sich internationale Verdienste erworben haben und eo ipso über jeder Volkspsyche gestanden haben müssen. Else Croner sieht eher einen Charakterzug bei der modernen jüdischen Frau als typisch an, auch als Gattin hochgestellter Personen zu taugen.

Eine jüdische Völkerpsychologie scheint sich erst in unseren Tagen in der BRD herauszukristallisieren, deren Wurzeln in Zwangsgemeinschaften wie Theresienstadt (HG Adler) liegen. Heute suchen sie zwanghaft nach Anerkennung als Juden. Dabei sind nicht alle Äußerungen des bundesdeutschen Judentums wirklich jüdisch. Die Diaspora wird auch von Empathisanten zusammengehalten. Man kann also davon ausgehen, dass die Juden in Deutschland nicht anders sind als die Deutschen im Allgemeinen. Die Verbandsführung folgt jedoch einen sozialdemokratischen Kurs. Damit wird dieser Verband von „sozialdemokratischen Juden und führt den Titel „Zentralrat“ unrechtmäßig.  In Deutschland hetzt die Jüdische Allgemeine im Interesse von CDU und SPD gegen die AfD. Auch das hat nicht viel mit „Juden“ zu tun. Es gibt in Berlin ein koscheres Hotel, in dem die Mehrheit der Juden nie übernachten wollte. Michael Thaidigsmann schreibt ganz im Sinn der nicht-jüdischen CDU in der „JA“, was die deutsch-jüdische Verwandtschaft der Mittelschicht belegt:

Mit ihren Aussagen zu Adolf Hitler im Gespräch mit Elon Musk hat die AfD-Chefin erneut ihre Inkompetenz bewiesen. AfD-Kanzlerkandidatin macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt, zurecht. Die überwiegend linken Demonstranten gegen den AfD-Parteitag in Riesa nannte Alice Weidel in ihrer Rede am Samstag »rot lackierte Nazis«. Dagegen seien die Nationalsozialisten braun lackierte Linke gewesen, so Weidel sinngemäß in einem Live-Podcast mit Elon Musk. Adolf Hitler? Ein Kommunist, dozierte Weidel. Die NSDAP habe schließlich den Sozialismus im Parteinamen geführt und Hitler die Industrie verstaatlicht. »Ich bin Ökonomin, und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war«…. Klar, die nachträgliche Umwidmung der Nazis dient der Reinwaschung ihrer in großen Teilen rechtsextremen Partei. Bewusst blendet Weidel dabei aus, dass Hitler nur durch massive Unterstützung deutscher Industrieller und konservativer Kreise an die Macht kam. Und dass er die Großindustrie eben nicht verstaatlichte. Sie verschweigt auch, dass die Nazis Linke als ihre Erzfeinde ansahen und nach der Machtergreifung 1933 in Konzentrationslager sperrten. Nein, Hitler war nun wirklich kein Linker…..

(Die Argumentation ist dämlich: In der Sowjetunion wanderten Trotzkisten ebenso in den GULAG wie Linksanweichler; Kommunisten waren eher nicht wirklich Feinde, sondern Konkurrenten der Nazis)

…. Hitler war der prototypische Rechtsextremist. Das Wohl arbeitender Menschen war ihm gleichgültig, obwohl seine Partei natürlich um deren Unterstützung buhlte und auch einige linke Ideen vereinnahmte. Folgt man Alice Weidels Logik, stünde auch die AfD links. Schließlich steht die Partei mit einigen ihrer Forderungen in der Tradition des deutschen Rechtsextremismus. Wollte die NSDAP laut Programm von 1920 Juden aus Deutschland entfernen, verwendet die AfD heute den rechten Kampfbegriff »Remigration« zur Ausschaffung von Zugewanderten.

Dass Alice Weidel den Judenhass der Nazis »sozialistisch« nennt und ausgerechnet ihre Partei zur »einzigen Beschützerin« der Juden in Deutschland ausruft, ist infam. …“

Naja; ein Leser von „Mein Kampf“ scheint Thaidigsmann nicht gewesen zu sein. Dort führt Hitler aus, dass er sehr viel vom Marxismus gelernt habe. Generaloberst Felix Steiner sagt Thaidigsmann offenbar auch nichts. Dieser führt aus (in: Armee der Geächteten)

„Als Politiker hatte Hitler das Wesen der Massengesellschaft begriffen. Nach seiner ganzen Veranlagung selbst ein Mann der Masse, verstand er es, an deren Instinkte zu appellieren…“

Je totaler der Krieg wurde, umso bolschewistischer agierte die NS-Führung. Von Anfang des Dritten Reichs an kommen in den Unternehmen Parteimitglieder als Funktionäre zum Zuge. Hugo Junkers (z.B.) wurde enteignet. „Rechts“ im Sinne von konservativ, den liberalen Werten verbunden war Hitler so wenig wie die von ihm um das Placet der Massen bekämpfte marxistische Konkurrenz. „Die Nazis“ agieren dabei ziemlich willkürlich, bei Bedarf genauso wie die Kommunisten. Thaidigsmann argumentiert genauso primitiv wie Alice next door.

Facit: Das Diaspora-Judentum ist eine politische Sekte im irrlichternden Deutschland. Es hat mit „Judentum“ im Sinn der Aufklärung und des Liberalismus wenig zu tun. Als eher individuell geprägte Gruppe kann das Diaspora-Judentum gar keine Volksseele haben. Die „JA“ und ihre Empathisanten repräsentieren auch nicht die Seele (Psyche) eines israelischen Volks. Was sagte „Stahl-Jolson“ (Carl Schmitt)?

„Kein System bildet sich selbst, sondern es wird von Menschen gebildet. Es muss daher irgendein Trieb, ein Interesse in der menschlichen Natur sein, durch welches es hervorgebracht wurde und auch in der Dauer sein Dasein erhält. Seine Grundannahme kann ihrer Natur nach nicht anderes sein als eben jenes Interesse; welches der Denker in seinem Inneren findet… …“

– Friedrich Julius Stahl: Philosophie des Rechts. 1. Auflage 1830,

Deutschen und Diaspora-Juden in Deutschland geht es offenbar um den Erhalt eines Schemas: Links ist gut und rechts ist Böse; Nazis sind böse, also sind sie allesamt „rechts“. Wie heißt es im Horst Wessel-Lied:

„Kameraden die Reaktion erschossen, marschiern im Geist ….“

Die Reaktion ist traditionell rechts zu verorten. Wahrscheinlich war die NSDAP eine Partei der deutschen Mitte. Und den Leuten des Zentralrats und ihrer Gemeinden dürfte“ jeglicher Trieb, jegliches Interesse, das in ihrer menschlichen Natur liegen“(Stahl) könnte, abgehen. Ihr Agieren ist wohl reine intellektuelle Willkür.

Von Lobenstein

 

 

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