Die „taz“, die deutsche Obsession und Sex unterm Restauranttisch
Mirna Funk, die beim Fischer Verlag einen Roman über eine ostdeutsche Frau veröffentlicht hat, die im Westen plötzlich entdeckte, dass sie Jüdin ist und eine Vorliebe für beschnittene Schwänze hat, entpuppt sich auch als Zionistin, die komme, was wolle hinter Israel und seiner völkerrechtswidrigen Politik steht. Anlässlich eines Interviews in der taz fragt sie naiv und selbstgerecht: „Warum hat jeder Hanswurst eine Meinung zu Israel?“ Natürlich stört sie nicht, dass jeder eine Meinung zu Israel hat, sondern dass jeder, oder fast jeder, eine kritische Meinung zu Israel hat. Dabei wäre jeder von uns, ganz besonders wenn er Jude ist, froh gewesen, wenn in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts jeder Hanswurst eine kritische Meinung zu Hitler und den Nazis gehabt hätte.
Sie ist der Typ der neuen jungen Frauen, die arrogant, überheblich, selbstgerecht und forsch sind, die schon Monate vor der Geburt ihres Kindes weiß, dass es ein Mädchen sein wird und dass sie Deutsch, Hebräisch und Englisch sprechen wird. Hoffentlich wird es richtig programmiert und nichts läuft schief, denn es kann sein, dass das intelligente und weltoffene Kind eigene Wege gehen wird und am Ende, Gott behüte, auch arabisch spricht und einen Moslem heiratet.
Das Buch, das die studierte Mama jetzt geschrieben hat, ist jedenfalls so banal und langweilig, dass es mir schwer gefallen ist es zu lesen. Ich musste quer lesen und manche Seite überspringen, besonders wenn sie beschreibt, wie sie entdeckt hat, dass ihre Umgebung aus „Antisemiten“ besteht, „die sich niemals als solche bezeichnen würden“. Sie musste als „Jüdin“ unter einem Haufen Antisemiten arbeiten, und sie erkannte die Antisemiten daran, dass sie offen etwas sagten, in der Regel gegen Israel.
Didi Hallervorden, der nur gesagt hat, dass er in einem Land leben möchte, wo er Israels Politik kritisieren kann, ohne gleich als Antisemit diffamiert zu werden, kann stellvertretend stehen für ihre Protagonisten. Sie schreibt: „Ich kann dazu nichts sagen. Das geht mir irgendwie alles zu weit. Sprich darüber lieber nicht mit einer Jüdin. Das führt zu nichts.“ Denn es führt in der Tat zu nichts, mit zionistisch missgebildeten Juden zu diskutieren. Die zionistische Gehirnwäsche ist so perfekt und nachhaltig, dass man selbst mit den besten Argumenten keine Chance hat.
„Israelis sind noch richtige Männer“, meint Mirna Funk und eigentlich hatte ich bei der taz einen Aufschrei erwartet, aber dort hat man eine solch martialische und dumme Aussage ignoriert. Wie man auch nicht gefragt hat, weil man vielleicht auch keine Ahnung hatte, wieso „Haaretz“ eine links-radikale Version der „Zeit“ sei? Haaretz ist mit der Zeit überhaupt nicht zu vergleichen, oder umgekehrt. Und linksradikal ist Haaretz sicherlich auch nicht, trotz Gideon Levy und Amira Hass. Das Problem liegt im Auge des Betrachters. Wenn Kritik an der rechtsradikalen Politik Netanjahus und seines Kabinetts für Mirna Funk schon linksradikal ist, dann sagt es mehr über Frau Funk aus, als über die liberale Haaretz.
Schade, dass Mirna Funk Propagandazahlen der israelischen Hasbara ungeprüft benutzt und uns die üblichen zionistischen Lügen auftischt. Sie behauptet, dass 1920 in Jerusalem „45000 Juden und nur 12000 Araber lebten“. Da glaube ich aber mehr dem jüdischen Autor Simon Sebag Montefiori, der in seinem ebenfalls bei Fischer erschienene 872 Seiten Buch, Jerusalem – die Biografie – behauptet „28000 der 45300 Bewohner der Stadt waren Juden“. Die Zahl der Juden war also um ein Drittel höher als die der Araber, aber nicht das Vierfache. Das ist aber kein Fehler, sondern bewusste Manipulation. Abgesehen davon sollte man auch wissen, dass 1920 in Palästina 752000 Menschen lebten, davon nur 84000 Juden, kaum mehr als 11%.
Sehr gut kennt sich Mirna Funk aber in sexuellen Praktiken aus, die Spaß machen und Fingerspitzengefühl erfordern. „Und dann spuckt Lola auf seinen beschnittenen Penis, mehrmals hinreichend, weil beschnittene Penisse einfach viel mehr Spucke brauchen als unbeschnittene.“ Da kennt sich jemand aus und es wäre besser, sie würde dabei bleiben. Es ist nämlich peinlich, wenn sie uns politische Agitation der israelischen Propaganda als historische Tatsachen verkaufen will. „Es gab nie einen palästinensischen Staat“. Das stimmt sogar, aber wenn sie damit auch die ungeschriebene Aussage verbinden möchte, dass es auch nie Palästinenser gab, dann wird es ärgerlich. „Israel hat nichts gemacht, was andere nicht auch gemacht haben“, meint sie, weil an den Händen jedes Landes, jeder Nation in dieser Welt Blut klebt. Vor hundert Jahren war Kolonisierung völlig selbstverständlich“. Und schon wieder argumentiert sie wie ein Kalb, das studiert hat und Ochse geworden ist. Älter, aber nicht klüger. Die europäischen Länder, die vor hundert Jahren Kolonien gehabt haben, haben alle ihre Kolonien verloren. Israel betreibt aber Kolonialismus heute, nicht vor hundert Jahren. Das ist auch Israels Pech und Unglück, dass der Zionismus zu spät gekommen ist. Wäre der Zionismus nicht am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, sondern hundert Jahre davor, dann hätte die Palästinenser das Schicksal der Indianer erfahren und Israel wäre „araberfrei“. Wer sagt das dieser „Sexy-Woman“, die Israelis scharf findet!
Da wo sie politisch argumentiert, ist es traurig und lächerlich. „Fast zwölftausend Raketen in weniger als zehn Jahren, die auf Israel abgefeuert wurden.“ Bei diesen zwölftausend Raketen starben aber weniger als fünf Israelis, meistens ältere Leute an Herzinfarkt. Eine einzige israelische 1000 Kilo Bombe hat aber für mehr als 50 Tote und hunderte Verletzte gesorgt. „Wie soll man da angemessen reagieren?“, lässt Funk fragen. Ja, richtig, wie sollen die Palästinenser da reagieren, wenn nicht so, wie sie heute reagieren, mit einem Volksaufstand.
Es ist ärgerlich solche Sätze zu lesen: „Wir warten alle sehnsüchtig (auf den Frieden. A.M.) Aber nicht dieses illusorische linksradikale Gerede: Die Palästinenser wollen Frieden, das ist hier Apartheid, und wir unterdrücken das palästinensische Volk. Das ist nicht wahr. Die (die Palästinenser A.M.) wollen uns umbringen und glauben, sie bekämen dieses Stück Land zurück. (Mich erinnert das an die Behauptung der Nazis, dass die Juden den Deutschen den Krieg erklärt haben, nachdem am 5. Sept. 1939 die Kriegserklärung durch Chaim Weizman in der Zeitung „The Jewish Chronicle“ gedruckt wurde. Wörtlich: „… citizen of a nation (Israel?) at war with Germany“ ) Aber das wird nicht passieren. Niemals. Nicht nach mir, nicht nach dir und auch nicht nach deinen Kindern. Ich sage nicht alle Palästinenser sind böse.“
Aber, sie sind alle Terroristen, diese Menschen, die Freiheit und Würde haben wollen. Freiheit und Würde sind für Juden reserviert. Palästinenser sind eben doch böse und deshalb werden die Israelis nie verzichten und nie einsehen, dass sie im Unrecht sind. „Und radikal links ist, wenn man findet, dass das Verhalten der IDF (Israels Verteidigungsarmee) in der Westbank unmenschlich ist.“ Wieso auch, wo doch diese Armee auf die Palästinenser nicht mit Hartgummi Geschosse schießt, sondern mit Mozartkugeln.
Und auch Lola erinnert sich an den Holocaust, als man in den KZs jüdische Aufseher hatte und Juden, die die Gräber aushoben, was sie vergleicht mit der Behauptung: „Wenn wir Israel schon nicht kritisieren dürfen, dann holen wir uns einfach ein paar Juden, die das für uns erledigen.“ Ich bin so ein Jude, der Israel kritisiert, aber mich braucht kein Deutscher zu holen.
Hinter der Israelkritik, meint diese etwas einfach gestrickte Jüdin, stecke oft Antisemitismus. Dabei ist es doch schon längst klar, dass man kein Antisemit sein muss, um Israel zu kritisieren. Israel gibt uns täglich freiwillig genügend Gründe, um es zu kritisieren; allein die drei Lynch-Morde in wenigen Tagen, davon ein Mord an einem Juden, der so aussah wie ein Araber.
Lolas, Mirnas, Aufenthalt in Tel Aviv endet damit, dass ihr israelischer Freund sie auf dem harten Tisch so hart penetriert, wie er kann. Zwischendurch haut er ihr auf dem Hintern, so doll, bis er langsam blau wird. Und „als Assaf zum letzten Mal auf ihrem Hintern kam, spürte Lola (Mirna) immer noch dieses dumpfe Gefühl in ihrer Brust.“
Und warum das alles? Weil sie keine Jüdin schaffen wollte, die weichgespült ist und alles für „den Deutschen“ aufbereitet, damit der sich nicht schämen muss. Sie wollte eine „durchgeknallte Jüdin“ schaffen, „die sagt und denkt, was sie will“. Sie soll das Kantige repräsentieren, das in Deutschland nicht besonders beliebt ist. Warum? Weil es Mirna Funk gefallen und Spaß gemacht hatte. Und das ist wohl auch gut so. Denn die Deutschen sollen wissen, dass es auch durchgeknallte jüdische Frauen gibt und dagegen wäre nichts zu sagen, wenn sie nur das Politische gelassen hätte.
Irgendjemand musste ja mal ein solch wichtiges Buch schreiben um zu dokumentieren, dass es tatsächlich Antisemitismus ist zu meinen, Juden (m/w) seien die klügeren Menschen.