Israelkritik und Antisemitismus

Zu meinem Vortrag in Bremen ist in der unsäglichen  „taz Bremen“ ein Bericht erschienen, in dem es einzig und allein darum ging, den Referenten zu diskreditieren und ins Zwielicht zu rücken. Dies ist kein Journalismus, sondern einzig und allein Meinungsmache oder, um es Neudeutsch auszudrücken, „fake news“ zu produzieren oder verfälschte Berichterstattung zu verbreiten. 

Der folgende Leserbrief von Professor Johannes Feest ging der Redaktion zu. Es bleibt abzuwarten, ob er die interne taz-Zensur passiert:

„Mäandern für Meinungsfreiheit“ (taz.bremen 24.01.2017)

Benno Schirrmeister schreibt von einem „langatmigen Vortrag“. Tatsächlich ist an Abi Melzer nicht zuletzt der lange Atem bemerkenswert. Er hat sich schon seit den 60er-Jahren publizistisch für „deutsch-jüdische Freundschaft“ eingesetzt, aber auch für eine Aussöhnung mit den Palästinensern. Dies hat ihn letztlich in Konflikt mit der zunehmend verständigungs-feindlichen Politik Israels gebracht. Und damit ins Visier der offiziellen und offiziösen Vertreter dieser Politik. Leider hat Schirrmeister beim Zuhören nicht ähnlich langen Atem bewiesen, weshalb sein „Bericht“ über die Veranstaltung eher eine Polemik darstellt, einschließlich zweifelhafter, falscher und regelrecht perfider Angaben:

  • zweifelhaft ist, dass sich im Publikum „fundamentalistische Islamisten“ befunden hätten. Sie sind jedenfalls nicht als solche hervorgetreten. Sonst hätte das Publikum und Melzer sich dagegen verwahrt.
  • falsch ist es, wenn Melzer der Satz „von da kommt man schnell zum Vorwurf der Lügenpresse“ in den Mund gelegt wird, so als ob er sich damit identifiziert hätte. Er hat jedoch ergänzt „was ich immer gehasst habe, das Wort“ und hinzugefügt hat: „Wir haben aber keine Lügenpresse, sondern eine Lückenpresse“. Nachzuhören auf YouTube https://www.youtube.com/watch?v=lTsNEHv2Rqc&feature=youtu.be
  • Perfide ist es, wenn Schirrmeister über den gerichtlich ausgetragenen (und von Melzer vorläufig gewonnenen) Prozess gegen Charlotte Knobloch schreibt: „Knobloch hat Ausschwitz überlebt. Deshalb darf sie nicht sagen, Melzer, 1944 in Samarkand geboren, äußere sich antisemitisch“. Spätestens hier ist die Grenze einer seriösen Berichterstattung überschritten. Dieses „deshalb“ ist falsch und perfide. Wenigstens hätte Schirrmeister sich darüber informieren sollen, wieso Melzer in Samarkand geboren wurde.

Prof. Dr. (i.R.) Johannes Feest, Bremen

 

2 Gedanken zu „Israelkritik und Antisemitismus

  1. Ich habe den ganzen Vortrag gehört. Langatmig war er für den Veranstalter, offenbar aber nicht für das Publikum, Für mich natürlich auch nicht. Ich stimme im Übrigen dem Inhalt schlicht zu. Die Frage ist doch in der Tat, wie wir in Deutschland die Meinungsfreiheit gegen die zionistische Verleumdungs-Industrie durchsetzen können. Ich bin ja auch ein Opfer, kann mich aber nicht wehren. Ich bin zu alt, zu krank und zu arm, also muss ich schweigen. Abraham Melzer tut das nicht, dazu wünsche ich ihm noch viel Mut und Kraft. Klaus Dede

  2. Die #ZionHasbaraGroups der rechtsextremen Zionisten in D sind schon gut organisiert und auch finanziell super ausgestattet. Das Ziel, Selbstzensur bei Journalisten und PolitikerInnen hervorzurufen, ist ziemlich gut gelungen.

    Aber durch das Internet wird diese Selbstzensur als auch ‚militärische‘ Zensur in Israel unterlaufen, sodaß die Ungeheuerlichkeiten in Israel/Palästina schon sichtbar werden. Dafür sorgen immer mehr Plattformen und Aktivisten, die die rechtszionistischen Greuel und Verbrechen filmen und berichten.

    http://ifamericansknew.org/
    https://nocheinparteibuch.wordpress.com/

    https://twitter.com/PalObserver
    https://twitter.com/AbbsWinston
    https://twitter.com/benabyad

    https://twitter.com/BDS_Queen

    Auch wenn ZDF, ARD, … die australische Doku ‘Stone Cold Justice’ on Israel’s torture wegen deren Angst vor Juden (genauer: vor Rechtszionisten) nicht senden, so ist die Doku im web dennoch zu sehen.
    Es besteht also große Hoffnung, daß das tägliche bzw. wöchentliche Morden von Zivilisten (inkl. der unbewaffneten Fischer, die durch Kanonenboote gekillt werden) durch zionistischen Soldaten endet.

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