Marcus Lanz sein Judenrat

Anfang Juli veranstaltete Markus Lanz mit 4 prominenten Juden eine Diskussionsrunde, in der es so zuging, wie in der sprichwörtlichen „Judenschule“. Manchmal sprachen alle 4 auf einmal. Die jüdische Schauspielerin, die sich als AfD-Hasserin offenbarte („ich könnte denen den Hals umdrehen“), vertrat das emotionale Lager, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Hannover, Fürst, das sachliche und Michael Wolffsohn und Deborah Feldman  …. ihre übliche bürgerliche bzw. linke Position. Die Schauspielerin fragte gelegentlich sogar „von was reden wir eigentlich?“.  Natürlich weiß jeder Antisemit, dass die jüdischen Denkrichtungen breit gefächert sind (vgl. Erich Grözinger in: Jüdische Denkrichtungen) und hat vielleicht in „Mein Kampf“ gelesen, dass trotz dieser Fächerung „die Juden“ im Fall eines Angriffs von außen zusammenstehen. Aber seit dem 7.10.23 ist „irgendetwas anders“ geworden. Was das „Etwas“ sein könnte, sollte die Runde herausbekommen; sie schaffte es nicht außer in dem Punkt, dass das Böse von außen käme.

Aber es ist nicht nur „etwas“ außen anders, sondern auch innerhalb des Judentums. In der Runde war man sich zwar einig, dass die Antisemiten an Boden gewonnen hätten. Aber wie und wo? Feldman beschuldigte die verkappten Rechtsradikalen in Polizei und Bundeswehr, die vor linksdemonstrierenden Juden nicht Halt machten, was Wolffsohn aber als gerecht billigt. Was ist da dran? Vergleichen wir es mit dem Theater um den „türkischen“ Wolfsgruß bei den Europameisterschaften; die FAZ meint:

VIERTELFINALE IN BERLIN:

Der „Wolfsgruß“ ist überall

„…..  erst die deutsche „Wolfsgruß“-Debatte hat … Deutschtürken bewogen, aus Gelsenkirchen zum Viertelfinale nach Berlin zu reisen. Wie Erdogan…..“

Man erinnere sich:  am 8.10.23 verteilten Palästinenser auf der Berliner Sonnenallee Bonbons und freuten sich des taktischen Erfolges der Hamas, die 250 Israelis als Geiseln genommen hatte. Vielleicht hofften sie auf die baldige Freilassung von Inhaftierten Palästinensern. Von der Bonbonverteilung als solcher hätte schon der Berliner in Kreuzberg kaum etwas mitbekommen. Aber profilsüchtig machten deutsche Journaille und Berliner Justizbehörden nicht nur einen Skandal, sondern ein Bündel von Strafverfahren daraus: „Verherrlichung des Terrorismus“. Die deutsche politische Dummheit ist auch dynamisch. Inzwischen ist Deutschland vor den IStGH wegen Beihilfe zum Völkermord angeklagt und erste Gerichte haben Zweifel, dass die Parole „From the River to the Sea, Palestine shall be free“ wirklich die Forderung zur Auslöschung Israels einschösse. Der Fehler: Jede Debatte zu jüdischen Themen ist eine mit extremen Standpunkten. Der „Antisemit“ will quasi ein neues Auschwitz; es fehlt ein komplementäres Werk zu Erich Grözinger: „Die Denkrichtungen des Antisemitismus“. Es würde „den Juden“ wahrscheinlich viel helfen können.

In Deutschland würde man die Leute, die gegen Netanjahu in Israel demonstrieren, als Antisemiten mit Strafverfahren überziehen. Ein Drittel der Juden in Israel scheinen nach deutschen Maßstäben Antisemiten zu sein. Isaac Deutscher (in: Der nicht-jüdische Jude) hatte für die Anfangszeit des Zionismus festgestellt, dass die Mehrheit der Ostjuden gegen die zionistischen Ideen waren und bemerkt; „Sie als Antisemiten zu bezeichnen, wäre absurd“. Wir leben aber in Deutsch-Absurdistan. Also blicken wir auf einen Bericht der FAZ auf „antisemitische Aktivitäten“ in Israel:

„…. Zehntausende fordern in Israel Geisel-Deal …..

…… Genau neun Monate nach dem Hamas-Massaker in Israel fordern Angehörige der Geiseln von Regierungschef Netanjahu endlich ein Abkommen … Doch die Verhandlungen verlaufen zäh, die Hamas will Garantien. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gerät … immer mehr unter Druck. Bei landesweiten Protestkundgebungen forderten Zehntausende von Menschen, den wieder in Gang gekommenen indirekten Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe im Gazastreifen zum Erfolg zu verhelfen. „Abkommen jetzt!“, skandierten Demonstranten in Tel Aviv. Es kam am Rande zu Zusammenstößen mit der Polizei und zu Festnahmen. … Eine Mutter sagte: „Netanjahu, wir haben gesehen, wie Sie immer wieder die Abkommen im Moment der Wahrheit torpediert haben und unsere Herzen jedes Mal in Stücke gerissen haben. Wagen Sie es nicht, unsere Herzen noch einmal zu brechen!“. … Auf dem Tisch liegt ein Stufenplan, der zunächst eine zeitlich befristete Waffenruhe sowie den Austausch von weiblichen, älteren und kranken Geiseln gegen eine größere Zahl von palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen vorsieht…..“

Allerdings kann es für Abkommen inzwischen zu spät sein. Viele Geiseln sollen binnen der 9 Monate Krieg und Gefangenschaft  verstorben sein. Hier haben wir ein „Etwas“, was seit dem 7.10. das jüdische Leben verändert hat. Der „Staat der Juden“ opfert aus Gründen der Staatsraison das Leben von 150 Juden. Er massakriert lieber 150 Palästinenser, Frauen und kleine Kinder inklusive, um 3 Geiseln gewaltsam zu befreien als 50 Mal so viele gewaltlos freizubekommen. Es erinnert an Auschwitz: 100.000 Juden wiegen den Wert von 10.000 LKW nicht auf. Hätte man es am 8.10. anders machen können? Natürlich: man hätte die 250 Geiseln ausgetauscht gegen 5.000 in israelischen Gefängnissen einsitzende Palästinenser (natürlich alles Mörder und Terroristen). Wo hätten diese hingehen können? Nach Gaza. Der nächste Raketenangriff aus Gaza wäre so sicher wie das Amen in einer christlichen Kirche gekommen. Das heißt, den Krieg in Gaza hätte man immer führen können, der lief dem Staate Israel nicht weg. Dann hätte man die Auslieferung der Terroristen vom 7.10. und die Überstellung der Verurteilten, die noch mehr als xx Jahre abzusitzen habe, verlangen können. Hätte, hätte…. „Für Hätte gibt der Jude nichts“ (altes deutsches Sprichwort). Also: Es gibt auch „Jüdisch Absurdistan“. Nahum Goldmann (in: Mein Leben als deutscher Jude) meint, dass Deutsche und Juden viel Gemeinsames hätten. Jawoll, das stimmt. Beide neige zu Exzessen an Prestige und Gewalt, wo Eleganz und Verstand gefragt wären.

Folglich kann die FAZ weiter schreiben:

„ .. Das Sterben …. und die Kämpfe in Gaza gehen vorerst weiter. Bei einem Luftangriff auf eine Flüchtlingsunterkunft im mittleren Abschnitt des abgeriegelten Gebiets wurden 16 Menschen getötet. Bei dem Ziel handele sich um eine ehemalige Schule des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA. Das israelische Militär teilte mit, dass das Objekt den Terroristen als Versteck und Operationsbasis für Attacken auf das israelische Militär gedient habe……

Überprüfen lassen sich die Angaben nicht; alles ist reine Glaubensfrage. Die Diskussion bei Lanz glich daher einem Glaubensgespräch von Sektenpredigern, die schnell gelernt hatten, dass sie sich gegenseitig nicht überzeugen könnten. M. Wolffsohn sprang sogar auf, weil er die Lügen von Deborah Feldman nicht länger ertragen wollte und setzte sich auf Bitten von Lanz wieder. Dann predigten die Vier  gleichzeitig auf ihre Sektengläubigern los….. Alles klar? Bei den Nicht-Juden hat sich auch „etwas“ geändert. Jetzt weiß auch der Frömmste, dass es für jede jüdische Behauptung eine jüdische Gegenbehauptung gibt…. Den 90.000 amtlichen Juden (Deborah Feldman) bzw. 120.000 ((Präsident Fürst) stehen ebenso viele „nicht-jüdische Juden“ (Isaac Deutscher) gegenüber. Sie haben wahrscheinlich auch den Kanal voll von den ….. (Bla Bla haha)  —-

von Lobenstein

 

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