von Deutscher Koordinationskreis Palästina Israel
Der KoPI-Sprecherkreis hat gerichtlich eine einstweilige Verfügung beantragt und ist zuversichtlich, dass die Veranstaltung wie geplant stattfinden wird. „Wir lassen uns von den Vorwürfen des CDU-Bürgermeisters Uwe Becker und einzelner Vertretern der Jüdischen Gemeinde Frankfurt nicht einschüchtern und weisen die Verleumdung zurück, diese Tagung würde Antisemitismus verbreiten“, so Matthias Jochheim für den KoPI-Sprecherkreis. Drei der sieben eingeladenen Referenten sind jüdische Israelis, auch deshalb seien die Vorwürfe abwegig.
KoPI ist ein Zusammenschluss von 28 bundesweiten und regionalen Organisationen und Gruppen, die für ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben der Menschen in Israel und Palästina eintreten.
Es ist den Verantwortlichen wichtig, dass die Öffentlichkeit erfährt, wie die seit 50 Jahren andauernde israelische Besatzung mit Unterdrückung, Entwürdigung, Enteignung und Vertreibung der Palästinenser einhergeht. Sie hat extrem negative Auswirkungen nicht nur auf die palästinensische, sondern auch auf die israelische Gesellschaft, die in den letzten Jahrzehnten immer weiter nach rechts abgedriftet ist. Der Konflikt betrifft nicht nur die Menschen in der Region selber, sondern stellt eine Gefährdung des Weltfriedens dar.
Der Sprecherrat hält darüber hinaus an der Tagung fest, um ein Zeichen für die Meinungsfreiheit zu setzen, die eine Voraussetzung für Demokratie ist. Arnd Festerling, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, schrieb (FR 22.3. 2017), der Versuch, die KoPI-Konferenz zu verhindern, sei ein „Schlag gegen Demokratie“. „Es reicht offenbar aus, die Diskussionsrunde als antisemitisch zu brandmarken und den Vermieter derart unter Druck zu setzen, dass er den Mietvertrag kündigt.“ Wegen fehlender plausibler Begründung würde kein deutsches Gericht die Veranstaltung verbieten.
Moshe Zuckermann, Professor für Geschichte und Philosophie an der Universität Tel Aviv und einer der Referenten der Konferenz, schreibt: „Ich habe in Frankfurt der 1960er Jahre als Sohn von Holocaust-Überlebenden gelebt“ und greift Uwe Becker scharf an: „Ich weiß nicht, was die Familie von Uwe Becker im Krieg gemacht hat, hingegen weiß ich sehr wohl, was meine Familie erlitten hat. Ich meine, Uwe Becker sollte sich sehr vorsehen, ehe er sich anmaßt, mir oder irgendeinem anderen Juden suggerieren zu wollen, Antisemit zu sein“.
Kontakt: Matthias Jochheim, matthias.jochheim@t-online.de
Ich steune sehr über den Kommentar von Roi Idan im Maariv. Ist das die Ansicht von Herrn Melzer?
Was ist das für eine komische Frage?
Abi Melzer
Ich habe mich gefragt, warum das übersetzt werden musste. Vielleicht müsste das etwas an Kontext nachgetragen werden, damit man das in Deutschland verstehen kann.
Ich bin dankbar für diesen Text: zeigt er doch das ‚Original-Israel‘. Davon hören und lesen wir hier m.E. zu wenig.
Ganz im Gegenteil: Ich wünschte mir mehr dieser Texte, lieber Abi.. Wenn du Zeit hast, das zu bewerkstelligen.
Walter Wiese