Abrechnung mit Broder

Das Blog, Die Achse des Guten, gründete Broder 2004 zusammen mit den Journalisten Dirk Meixner und Michael Miersch mit der Absicht, einen liberalen, weltoffenen und aufgeklärten Autorenblog zu etablieren. Zehn Jahre später haben einige Autoren das Blog unter Protest verlassen, und einer der Gründer, Michael Miersch, verabschiedete sich im Januar 2015 mit einem Artikel unter der Überschrift: Na, dann ohne mich. Er schrieb unter anderem: „Es ist zu mühselig geworden, zumindest etwas Meinungsvielfalt aufrecht zu erhalten. Manche, denen diese Entwicklung missfällt, haben sich bereits zurückgezogen (zum Beispiel Alan Posener). Ich möchte nicht der letzte Andersdenkende sein, der geht. Und ich möchte nicht in einem Topf geworfen werden mit jenen übel gelaunten Ex-Linken, für die liberales Denken nur eine Durchgangsstation war auf ihrem Weg zum Deutschtümler, Frömmler oder Abendländer.“ Im Übrigen aber richtet sich Mierschs Abrechnung vor allem gegen Deutschlands bekanntesten Islamophoben Henryk M. Broder

Im Blog veröffentlichte Broder diese etwas seltsam anmutende Mitteilung: unser Kollege Michael Miersch hat in dieser Woche seinen Abschied als Autor, Redakteur und Herausgeber der Achse des Guten erklärt. Wir bedauern seinen Schritt sehr. Michael Miersch verlässt die Achse allerdings nur zum Teil. Er hat die Achse-Gesellschafter darüber in Kenntnis gesetzt, dass er auch weiterhin Gesellschafter und Miteigentümer der Achse bleiben wird, um an der Zukunft des Blogs teilzuhaben. Unseren treuen Lesern möchten wir versichern, dass wir die Achse des Guten auch in Zukunft so weitermachen werden, wie wir es seit ihrer Gründung halten: Die Achse des Guten bietet Raum für unabhängiges Denken. Ihre Autorinnen und Autoren lieben die Freiheit und schätzen die Werte der Aufklärung. Sie versuchen populären Mythen auf den Grund zu gehen, und sind skeptisch gegenüber Ideologien.

Entweder haben die verbliebenen Gesellschafter Kreide gefressen und wollten ihre Leser blenden, oder Michael Miersch hatte Angst, komplett über seinen Schatten zu springen und wollte nur ein wenig rebellieren, mit der Möglichkeit den Sprung rückwärts zu machen, wenn er es für opportun halten wird. Tatsache ist aber, dass das,   was er geschrieben hat, richtig war und richtig bleiben wird.

Jetzt, wo die „Ratten“ anfangen, das Schiff zu verlassen, besteht auch die Hoffnung, dass dem Springer Verlag, besonders seinem Geschäftsführer Mathias Döpfner, endlich die Augen geöffnet werden und er einsieht, dass er seinem Konzern und seinem Image nichts Gutes damit antut, dass er einen Redakteur beschäftigt, der von sich aus behauptet, das er ein Reaktionär sei, der offen und in aller Öffentlichkeit mit der AfD und mit der Pegida fraternisiert und ihren Gründer Lutz Bachmann in Schutz nahm, als dieser ausgerechnet von der Zeitung wegen seiner Hitlerparodie angegriffen wurde, in dessen Konzern auch Broder beschäftigt ist. Broder schrieb in der „Welt“ einen Beitrag unter dem Titel: Wir sind Adolf!

2 Gedanken zu „Abrechnung mit Broder

  1. Was für ein unterhaltsamer Morgen mit Abi+Henryk – nichts hat sich geändert, seit die Beiden vor gefühlten 100 Jahren in Köln lebten und ich ihnen Zuschauen durfte. Irr, aber lustig.

  2. Ehrlich gesagt, missfällt mir schon allein die Name „Die Achse des Guten“. Es ist schon eine bewusste Assoziation mit dem üblen Begriff aus der Bush-Ära „Die Achse des Bösen“, mit dem wirklich furchtbare Dinge wie der Irak-Krieg (der ISIS letztendlich fabriziert hat) und der Drohnen-Krieg in Pakistan und im Jemen gerechtfertigt wurden.

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