Schöne Aussichten mit dem „Antisemitismus“

Die Debatte um Antisemitismus nimmt wieder Fahrt auf. Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland forderte eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen, weil er Angst hat, dass Flüchtlinge den Antisemitismus nach Deutschland bringen. Armes Deutschland. Es muss jetzt Antisemitismus importieren.

In der CDU ist jetzt der Vorschlag gemacht worden, allen Flüchtlingen in Deutschland die Integration zur Pflicht zu machen: sie sollen alle unterschreiben, dass sie das Existenzrecht Israels anerkennen.

Jan Fleischhauer sattelt zu Schusters Forderung noch einen drauf und fordert in SPIEGEL-online eine Bestrafung für angeblichen Antisemitismus. Er meint: „Wir Deutsche haben gezeigt, dass die Tabuisierung des Antisemitismus ganz gut funktioniert“.   Weiterlesen

Die Ursünde des Zionismus

Arn Strohmeyer erwähnt den britisch-jüdischen Philosophen Brian Klug, der gesagt haben soll: „Im Übrigen unterstellt die andauernde Betonnung des Existenzrechts, dass Israel unter einer andauernden Bedrohung seiner Existenz steht usw.“

Es stimmt alles, was Klug geschrieben hat, aber dennoch hat er etwas wichtiges vergessen: Israel leidet unter einer andauernden Erkenntnis, dass sein Existenzrecht tatsächlich fraglich ist. Israel ist nicht durch eine „natürliche Geburt“ zur Welt gekommen. Es war eine „künstliche Geburt“ auf Kosten der arabischen Bewohner.

Die Ursünde des Zionismus, und das hat Gerschom Scholem schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts erkannt, lag darin, dass sich der Zionismus auf die imperialistischen Weltmächte eingelassen hat und sich mit dem Sieger aus dem Ersten Weltkrieg, Großbritannien, verbündet hat. Diese Macht jedoch, mit der sich der Zionismus verbündet hatte, war eine verachtenswerte Macht, die eine aggressive und menschenverachtende Politik betrieb. Der Zionismus hätte sich mit der verborgenen, gedemütigten und ausgebeuteten Macht verbünden sollen, deren Zukunft noch auferstehen sollte.   Weiterlesen

Flüchtlinge sollen Israels „Existenzrecht“ anerkennen

Die CDU will auf ihrem Parteitag nach Informationen des SPIEGELS eine Integrationspflicht für Migranten verabschieden – unter anderem sollen diese sich zum Existenzrecht Israels bekennen.

Wenn Israel das nötig hat, dann muss es schlimm stehen um das Land. Wenn Israels Sicherheit davon abhängt, dass die armseligen und Überlebenden der Massaker im Nahen Osten ein Bekenntnis  unterschreiben, dass nicht einmal das Papier wert sein wird, auf dem es gedruckt werden wird, dann steht es schlecht um diese Sicherheit, oder die CDU will Herrn Schuster wieder einen Steigbügel reichen.

Wie bescheuert kann man denn bei der CDU sein? Warum sollen die Flüchtlinge aus Syrien und anderen muslemischen Staaten gezwungen werden, sich zum Existenzrecht des Staates Israel zu bekennen, wo doch den meisten von ihnen dieser Staat vollkommen gleichgültig ist, da sie zur Zeit ganz andere Sorgen haben, nämlich wegen ihrer eigenen Existenz und da kann ihnen doch die Existenz des Staates Israel mindestens genauso gleichgültig sein, wie sie vielen Deutschen ist.  Weiterlesen

Josef Schuster und der „Antisemitismus“ der Flüchtlinge

Christian Lindner hatte vollkommen Recht, indem er Josef Schuster kritisierte. Schuster macht sich mitnichten Sorgen um Homosexuelle und um die Gleichberechtigung von Frauen. Ihm ging es einzig und allein um „seine“ Juden und um die Angst, dass die Flüchtlinge den Antisemitismus nach Deutschland importieren. Als ob es in Deutschland keinen Antisemitismus gibt und je gab.

Antisemitismus gab es nicht im Irak und schon gar nicht in Syrien. Die Juden dort betrachteten sich als Syrer, und im Iran dürfen sie sogar in der Armee dienen und sind im Parlament vertreten. Wenn es dennoch Spannungen gibt, dann sind diese eindeutig dem israelisch-palästinensischen Konflikt geschuldet. Der Hass auf Juden ist kein fester Bestandteil der arabischen Welt. Wer das behauptet ist ignorant und borniert. Und das trifft leider auch auf die FAZ zu.

Man kann verstehen, dass Juden in Deutschland Angst haben, aber daran ist auch ihre Führung, der Zentralrat der Juden in Deutschland, schuld, der diese Angst schürt und immer wieder, durch unverantwortliche Interviews nährt. Juden haben keinen Grund mehr Angst zu haben als Nichtjuden. Und was der liberale Lindner befürchtet, dass befürchten manche Juden in Deutschland auch, dass nämlich Schuster mit solchen Aussagen die Atmosphäre vergiftet, zumal es besser gewesen wäre, wenn er geschwiegen hätte.

Wenn Juden dumm sind

Man sagt, wenn ein Jude klug ist, dann ist er sehr klug. Daraus kann man aber folgern, dass, wenn ein Jude dumm ist, er dann sehr dumm ist. Diese Satz haben uns dieser Tage wieder Dr. Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, und der Anne Frank Fonds in Basel bestätigt.

Josef Schuster meinte, seine unmaßgebliche und dazu noch falsche Meinung der Presse mitteilen zu müssen, dass es für Flüchtlinge eine „Obergrenze“ gebe und dass die Bundesregierung diese Grenze beachten solle. Warum sich der Zentralrat der Juden in der Auseinandersetzung zwischen der CDU und der CSU einmischt und ausgerechnet die Position von Seehofer unterstützt, ist mir ein Rätsel,  und es zeigt ein absolutes Fehlen an Fingerspitzengefühl, an Klugheit und Bescheidenheit.  Weiterlesen

Controls the Zionist Lobby the US Congress?

by Ludwig Watzal

Beattie_CongressWhen US President Barack Obama and Israel’s Prime Minister Benyamin Netanyahu met the other day in Washington they tried to get along fairly well. The fundamental conflict between the US superpower and its political client state was watered down and rhetorically whitewashed. Obama has put up a brave front because he thinks of the day after leaving the White House and the election chances of Hillary Clinton. And Netanyahu was in great shape because he got all his wish fulfilled. A 50 % increase in subsidies, plus the most sophisticated warplanes in order to test them on the Palestinians and the neighboring countries such as Lebanon, Syria or Iran.

For a foreign observer of US foreign policy, it’s elusive that a sassy leader of a tiny country who behaves like a political madman, can push a US President around and gets amply rewarded for his sass. Just before Netanyahu set off for the US, his media adviser Ran Baratz called the President a „modern-day anti-Semite“ and about Secretary of State John Kerry he wrote that he has the „intellectual acuity of a 12-year-old“. The political misery of the progressive institutions was demonstrated by the Centre for American Progress. The president Neera Tanden in her „conversation“ with Netanyahu acted as a mere stooge. The audience was all convinced Zionists. Controversial opinions: None.

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Die Palästinenser in Geschichte und Gegenwart

von Ludwig Watzal

LebrechtHans Lebrecht schrieb zeitlebens gegen Unrecht und Unterdrückung an. In dem vorliegenden Buch, das erstmals 1982 in Westdeutschland und 1984 in Ostdeutschland erschienen ist, erzählt er die Geschichte der Entstehung und Entwicklung des Nationalbewusstseins des palästinensischen Volkes sowie die wechselvolle Geschichte des Palästinaproblems. Beginnend in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als das Osmanische Reich Palästina beherrschte, über die 30-jährige Kolonialherrschaft der Briten, bis zum Beginn der zionistischen Besiedlung Ende des 19, Jahrhunderts und der heutigen zionistischen Kolonisierung.

Herausragende Merkmale dieser Kolonialisierung sind Massenvertreibungen wie 1948 und 1967, die Errichtung von Siedlerkolonien, Enteignungen in großem Stil und offener Landraub, Dehumanisierung des palästinensischen Volkes und die Verweigerung der Rückkehr der Flüchtlinge. Neben den Kriegen Israels zeigt Lebrecht den Rassismus, die Arroganz und die Selbstgerechtigkeit des Zionismus und beschreibt aus eigener Erfahrung den Kampf der Palästinenser um Selbstbestimmung und Freiheit.

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Let’s „Pray for Paris“ and for all the Victims of Terrorism

von Ludwig Watzal

„Pray for Paris“ oder „Je suis Charlie“ klingt gut und ist Balsam für die europäische Seele und deren Moral, lenkt aber von den wirklichen Problemen des Terrorismus ab. Das G20-Treffen im türkischen Belek ist ein Treffen der Scheinheiligkeit, weil sich unter ihnen einige Hauptsponsoren und die Godfathers des staatlich geschaffenen islamischen Terrorismus befinden. Al-Kaida, Al-Nusra-Front, Islamischer Staat (IS) uund die sogenannten „moderaten“ Terroristen sind alle Kreationen diverser Geheimdienste. Die Geister die sie riefen, werden sie jetzt nicht mehr los.

Beim G20-Treffen wurden rhetorische Krokodilstränen über die Opfer der Terroranschläge von Paris vergossen, den nicht-weißen Opfern von Beirut, Bagdad, Kabul, Nairobi, Nigeria, Pakistan, Mumbai usw. wurde keine Sekunde lang gedacht. Dieser Rassismus, dieses selektive Mitgefühl, die Indifferenz, Ignoranz und Doppelmoral des Westens stellt das eigentliche Problem dar. „Westerners are finally being given just a small taste of the constant fear that people from other nations have endured for generations. So solidarity with, and compassion for, the French is a good thing. But solidarity and compassion for the victims of terrorism everywhere is even better, in particular, those who’ve fallen victim to the terrorism sponsored in all our names“, schreibt Chris Graham.

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Die Mär vom islamischen Antisemitismus

Es ist  ärgerlich, wenn man immer wieder lesen muss, dass islamistische Terroristen „virulent antisemitisch“ sind. Bei den Anschlägen in Paris hat Antisemitismus keine Rolle gespielt und mehrere hochrangige Politiker haben bestätigt, dass es nicht nur ein Anschlag auf Frankreich war, sondern auf ganz Europa und schließlich auch auf die ganze Welt. Warum eine durch geknallte jüdische Autorin wieder übertreiben und behaupten muss, dass „schließlich sterben in Europa Juden, weil sie Juden sind“, ist mir nicht klar, auch wenn ihr Vater ein Ehrenzionist auf Lebzeiten war.

Während das christliche Europa Jahrhunderte lang Juden verfolgt, massakriert, verbrannt, geschändet, ausgeraubt und vertrieben hat, konnten die Juden in der muslimisch-arabischen Welt mehr oder weniger in Frieden leben. Es gab im Jahre 1840 eine Ritualmordaffäre in Damaskus, die zu Verfolgung und Ermordung von Juden geführt hat, aber der Verursacher war ein Kapuzinermönch und der französische Gesandte in der Stadt. Und es gab auch 1929 ein angebliches Massaker an Juden in Hebron, das heute noch von fanatischen Israelis immer wieder erwähnt wird, aber auch dieses „Massaker“ war von fremden Mächten, von den Engländern angestachelt worden, zumal sich später herausgestellt hat, dass es ein „Massakerchen“ war, denn von den mehr als 800 Mitglieder der Gemeinde sind „nur“ 80 getötet und der Rest ist von den arabischen Nachbarn gerettet worden.   Weiterlesen