Subversiv sägt die Jüdische Allgemeine am Ast, auf dem die Diaspora mistelt

Die Jüdische Allgemeine ließ Anfang Januar einen Redakteur des Berliner Tagesspiegel in ihren Spalten seine Gedanken verzapfen. Nicht der  Inhalt seiner Ausführungen, sondern deren Stil machen sie wert zur Kenntnis zu nehmen: Jüdische Allgemeine und Berliner Tagesspiegel tragen in einer Art und Weise vor, dass eine Diskussion mit ihnen nicht mehr möglich ist. Sie soll auch gar nicht möglich sein (s.u. Aussage Ph.P.Engel). Wer nicht der Meinung der Subversiven folgt, ihre Übertreibungen nicht hin- oder die Vergleiche nicht übernimmt, ist nicht mehr ein Gegner, sondern wird zum absoluten Feindbild. Das ist das Ende einer Demokratie, das diese Herrschaften einleiten; zum Text:

„Meinung

Treitschke ist nicht »umstritten«! Die CDU in Berlin-Steglitz weigert sich, den eindeutigen Antisemitismus des Historikers anzuerkennen – und macht sich damit im Streit um einen Straßennamen unglaubwürdig

Seit Jahrzehnten versucht die CDU, die Umbenennung der Treitschkestraße in Steglitz zu verhindern. Dabei geht sie nun leider so weit, den antisemitischen Hetzer Heinrich von Treitschke zu verharmlosen. Kurz vor Weihnachten schrieb Claudia Wein die Anwohner der fraglichen Straße an und behauptete ernsthaft, die Ansichten sowie die historische Rolle Treitschkes seien »umstritten«. Das ist atemberaubend unverschämt und ungefähr so, als würde eine deutsche Politikerin die Ansichten von Hamas oder Hisbollah als »umstritten« bezeichnen (Anm.: Die Ansichten der Hamas dürften wohl umstritten sein, solange konträre Meinungen nicht völlig verboten werden). Natürlich weiß auch die Steglitzer CDU sehr genau, dass von Treitschke den Judenhass im Deutschland des späten 19. Jahrhunderts salonfähig und den Slogan »Die Juden sind unser Unglück« populär machte, und damit später als Stichwortgeber der Nationalsozialisten diente. Die Geschichtswissenschaft ist sich da einig. Dennoch schafft Wein es in ihrem zweiseitigen Schreiben nicht, auch nur ein einziges Mal zu erwähnen, was Treitschke eigentlich konkret vorgeworfen wird: Antisemitismus.

Einzelne Parteimitglieder versuchen, das Geschehene zu leugnen und Falschbehauptungen aufzustellen.

Warum vermeidet eine kirchenpolitische Sprecherin diesen Begriff im Zusammenhang mit Treitschke? Ich wüsste es gerne, doch Claudia Wein weigert sich seit über einer Woche, meine Presseanfragen für den »Tagesspiegel« zu beantworten. Sie möchte nicht einmal erklären, wie sie auf die Idee kam, Treitschkes Ansichten als »umstritten« zu verharmlosen. An wie viele Haushalte sie ihren Brief verschickte, verrät Wein ebenfalls nicht. … Als Mensch, der selbst einen christlichen Hintergrund hat, muss ich es leider so deutlich formulieren: Teile der Steglitzer CDU begreifen das achte Gebot offenbar als Kann-Bestimmung.

Der Autor ist Redakteur beim »Tagesspiegel«.“

Die Jüdische Allgemeine unterstreicht ihren Charakter als banales Hetzblatt; das belegt ihr gleichzeitiger Artikel mit Absolutheitsanspruch:

Standpunkt

Elon Musk, die »WELT« und die Meinungsfreiheit

Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

Würde die Jüdische Allgemeine einen Text drucken, in dem die AfD als »letzter Funken Hoffnung für dieses Land« bezeichnet wird? Einen Text von einem Autor (SIC!), der behauptet: »Nur die AfD kann Deutschland retten«? Der vorgibt: »Die Darstellung der AfD als rechtsextrem ist eindeutig falsch«?

Sie ahnen die Antwort: mitnichten. Es existiert nicht ein einziger journalistischer Grund, dies zu tun“.

Schon der erste Satz ist zwanghaft überdreht: Wenn Musk gesagt hat, „nur die AfD….“ ist das nicht dasselbe wie der psychisch missgebildete Philipp Peyman Engel es heraushört: Die AfD sei der letzte Funken Hoffnung….“ Das inzidiert, dass es eigentlich gar keine Rettung für Deutschland gäbe. Das hat Musk gerade nicht gesagt. Weiter im Text dieser hetzenden Publizisten:

„Die »WELT am Sonntag« sieht dies offenkundig anders und hat sich dafür entschieden, eine AfD-Wahlempfehlung des US-Unternehmers Elon Musk zu veröffentlichen. Seitdem steht das politische Berlin Kopf. …. Es ist es nicht Aufgabe von Zeitungen, Wahlwerbungen zu veröffentlichen [auch falsch: Die Zeitungen leben auch von Wahlwerbeanzeigen]. Und zum anderen ist die AfD keine Partei wie jede andere: Eine im Kern antidemokratische, rechtsextreme, geschichtsrevisionistische, Russland- und Chinanahe [SIC! russlandnah und chinanah schreibt man klein] Partei, in der Antisemiten sich zu Hause fühlen und die zu Recht vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall geführt wird, vertritt nicht bloß »polarisierende Positionen«, sondern ist brandgefährlich.

Und weil die „JA“ ein so herrlichen Blatt ist, seine Psychopathien auszudrücken, setzt er noch eins drauf_

Warum wir nicht mit der AfD sprechen: Politikern, die den Holocaust als »Vogelschiss der Geschichte« und das Schoa-Mahnmal in Berlin als »Schande« bezeichnen, gibt es nichts zu bereden….

engel@juedische-allgemeine.de“.

Soll denn das „Shoa-Denkmal“ kein Denkmal der deutschen Schande sein? Was soll es dann ausdrücken? Einen Protest an die USA vor ihrer Botschaft wegen Hiroshima oder den Vietnam-Bombardements?

Eines ist sicher: das Stelenfeld ist ein Mehrzweckdenkmal, man kann es auch als künstlichen Judenfriedhof begreifen.

Ganz anders schreibt man in einem zivilisierten Land wie Frankreich:

„Jean-Marie Le Pen, Finalist der Präsidentschaftswahlen 2002, starb am Dienstag im Alter von 96 Jahren in der Region Paris, in einer Einrichtung, in die er vor einigen Wochen eingewiesen worden war.“ 

Er hatte zwar den Holocaust nicht als „Vogelschiss“ definiert, wollte ihm aber nur den Wert eines „Details der Geschichte“ zubilligen, was schon genügte, die ganze linke Szenerie aufzuregen. Im „Figaro“, der eher links orientiert ist, und der in einem Streit um die Wertung der Massaker in Gaza eher die jüdische Betrachtungsweise teilt, kann man sehen, wie in einer zivilisierten Nation berichtet wird:

„Mehrere hundert Gegner von Jean-Marie Le Pen versammelten sich am Dienstagabend in mehreren Städten Frankreichs, um mit Liedern, Rauchbomben und Feuerwerk den Tod des Mitbegründers des Front National zu feiern. „Dieser dreckige Rassist ist tot“, stand auf einem Plakat, das in Paris in die Menge von einigen hundert Menschen gehalten wurde, die sich am frühen Abend auf dem Place de la République formierten, wo einige Fahnen der Neuen Antikapitalistischen Partei (NPA) wehten. „Die Jugend scheißt auf den Front National“, skandierten die Teilnehmer, von denen einige auf die zentrale Statue geklettert waren, während andere antifaschistische Parolen riefen. Dort wurden, wie auch in Lyon, einige Feuerwerkskörper gezündet. In Lyon versammelten sich etwa 200 bis 300 Menschen im Stadtzentrum, um nach dem Tod von Jean-Marie Le Pen zu „feiern“, wie es in dem auf dem Rebellyon-Konto veröffentlichten Aufruf auf X hieß. In Marseille, wo sich auch  zwischen 200 und 300 Menschen am Alten Hafen versammelten, war die Atmosphäre ebenfalls festlich, zwischen Champagnerflaschen, kleinen festlichen Hüten und dem Schild: „Endlich“. „Es ist der Tod einer Figur, die wir hassen, weil er ein Frauenfeind, ein Rassist, ein Negationist, ein Antisemit und all das war. Wir müssen [SIC! zwanghaft] feiern, wenn solche hasserfüllten Figuren sterben“, sagte Louise Delporte, eine 20-jährige Studentin der Politikwissenschaften. „Es ist ein Symbol, das stirbt, und es ist wirklich gut, das zu wissen. Ein Symbol für eine extreme Rechte, das heute keinen Sinn mehr ausstrahlt. Leider existiert das Symbol fort und wir müssen uns daran erinnern, dass es nicht mehr lebendig sein darf“, sagte Vivien Perez, eine 24-jährige Musikerin.

Natürlich gibt es in Frankreich auch primitive Menschen, aber sie beherrschen nicht die Szene wie bei uns:

„Nichts, aber auch gar nichts, rechtfertigt es, auf einer Leiche zu tanzen. Der Tod eines Menschen, auch wenn er ein politischer Gegner ist, sollte nur Zurückhaltung und Würde einflößen. Diese Jubelszenen sind einfach beschämend“, kommentierte Innenminister Bruno Retailleau auf X.

Jean Marie Le Pen ist tod, aber als Symbol ist er offenbar nicht gestorben; die Freude über das natürliche Ableben eines 96-jährigen ist für sich allein Ausdruck antifaschistischen Schwachsinns. Das lehrt uns eines: Schon die Firma „Zentralrat der Juden in Deutschland“ ist viel zu hochtrabend.  Ehrlicher wäre „“Zentralrat des Boches-Juden“ oder der „Hunnen-Juden“. Ganz anders die Juden Frankreichs; zum Tode von Jean Marie Le Pen publiziert die Tribüne Jüive:

Jean-Marie Le Pen, bei der Verwaltungsarbeit, im Keller der Universität
© PRIVATSAMMLUNG/EDITION

1955 (vor 70 Jahren, ja!) die Studenten der Juristischen Fakultät in der Rue Soufflot, links vom Pantheon hat denjenigen gewählt, der ihr Sprecher sein soll: Jean-Marie Le Pen.

Er stand am Ende meines Studiums, als ich zum ersten Mal ein Bürgerliches Gesetzbuch eröffnete. Er war ein hübscher Junge und ein guter Redner, umgeben von seinen Freunden und Bewunderern, die sich alle gleich um die Ecke im ersten Café in der Rue Saint Jacques versammelt hatten.

Die Studenten, die ihn kannten, bezeichneten ihn als einen eher antisemitischen Führer und rieten mir, mich ihm nicht zu nähern. Die Universität war Schauplatz ständiger verbaler Auseinandersetzungen zwischen „Faschisten und Kokosnüssen“.

Die sehr zahlreichen kommunistischen Studenten stellten sich gegen alle, die nicht der Linie ihrer „Partei“ folgten.

Ich erinnere mich an einen sehr aufgeregten Abend: Die kommunistischen Studenten wollten eine Vorlesung stören, die Raymond Aron an der Sorbonne halten sollte. Le Pen und seine Anhänger setzten Sicherheitskräfte ein, rempelten und schlugen, um den Kommunisten den Weg zu versperren.

Le Pen begann seine berufliche Laufbahn mit einem Verlag für Militärmusik: die Kriegslieder der deutschen Armeen, Das Reich und Oradour sur Glane!

Und eines Tages lernte er den Mann kennen, der sein Retter war: Lambert, ein Partner von Lambert-Lafarge, Baumaterialien. Er versprach, ihn zum Minister zu ernennen, und der Narr ohne Nachkommen gab ihm sein ganzes Vermögen und sogar das Gut Saint Cloud, das noch heute der Sitz der Familie Le Pen ist.

Dann wurden die Le Pens von François Mitterrand benutzt, um zu verhindern, dass die Rechten an die Macht kommen oder sie halten können. Le Pen konnte es sich nicht verkneifen, rassistische Bemerkungen oder antijüdische Witze zu machen. Er hat den von der PS erhofften Nutzen erbracht. Die Linke konnte sich dann als Lager des Guten präsentieren! Der politische Spielraum der liberalen oder konservativen Rechten wurde durch le Pens Freiraum verengt.

Le Pen ist weg, seine Erbin trägt seinen Namen, aber alles wird möglich. Auf der Linken schrumpft durch die Positionierung von La France Insoumise (oder Islamismus) der politische Raum der Sozialdemokratie, was eine Annäherung zwischen Rechts, Mitte und Linken ermöglichen könnte, ohne dass letztere sich noch dagegen wehren könnten.“© André Simon Mamou

Und die Redaktion der Tribüne Jüive ergänzt mit einem aktuelleren Foto:

 

Der Tod des „Menhirs“, des Gründers des Front National, der Schutzfigur der französischen extremen Rechten, des Königs der Provokationen, Skandale und Stunts, aber auch eines historischen Durchbruchs bei den Wahlen.

1972 trat er in den Vordergrund, als er den Vorsitz des Front National übernahm, einem Zusammenschluss mehrerer kleiner rechtsextremer Gruppen mit etwa 600 Mitgliedern, die bei den Präsidentschaftswahlen von 1974 0,75 % der Stimmen erhielten, bevor er die für die Präsidentschaftswahlen von 1981 erforderlichen 500 Sponsoren nicht erhielt.

Jeder hat gesehen, wie er Jahr für Jahr, von Wahl zu Wahl, die Welle anhob und wie er trotz des Geredes über die Gaskammern als „Detail der Geschichte“, das „Durafour-Krematorium“ oder die Reden über die „Rassenungleichheit“ im April 2002 den Höhepunkt seiner politischen Karriere erreichte, indem er von der „nationalen Präferenz“ und der „sofortigen Ausweisung aller illegalen Einwanderer“ sprach.

Er wurde dann von der jüngsten seiner Töchter, Marine Le Pen, verdrängt, die daraufhin die Leiter erklomm. Der Patriarch verzichtete im Alter von 81 Jahren auf ein neues Mandat an der Spitze seiner Partei.

Im Westen pflegt man einen anderen Stil als bei den Hunnen und den sie begleitenden Juden, die hoffentlich auch nur ein paar hundert Fanatiker zählen wie in Frankreich.

Von Lobenstein

Fehler in der heutigen Antisemitismusdebatte

Antisemitismus soll zunehmen, wahrscheinlich auch dank des nie enden wollenden Kults in und um Auschwitz herum; vielleicht auch deswegen nicht, weil der Begriff auf alle der amtlichen Politik unliebsame Positionen willkürlich ausgedehnt werden kann. Dabei hat die amtliche Politik eine soziale Bandbreite, dass sie von „den Juden“ wegen der Handelsbeziehungen zum Iran kritisiert wird, aber zugleich so israelfreundlich ist, dass Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord in Gaza angeklagt wird. Deswegen wird die Ansicht von Sandor Rosenfeld (Roda Roda) aktuell bleiben: der Antisemitismus wäre eine feine Sache; aber aus dieser könne (nach Kurt Tucholski) erst dann etwas Rechtes werden, wenn ihn ein Jude in die Hand nähme.

Nur ein Jude oder müssten es eine Handvoll Juden sein?

Tucholski meint, dass das Judentum so viele Wirrnisse und Widersprüche in sich berge, die den Antisemitismus rechtfertigen würden. Nur seien diese Fehler und Narreteien des Judentums für Außenstehende nicht erkennbar. Deswegen müsste ein Jude kommen, den Antisemitismus aufzufrischen. In der Tat gibt es viele Dinge, die einmal diskutiert werden müssten. Problem dabei ist, dass Juden ihre Wirrnisse und Widersprüche nicht diskutieren wollen. Bürgerlich, wie sie sind, klappen sie ihre Fensterläden zu oder lassen die Rollos herunter. Innerhalb der diskussionsfreien Räume haben sich unzählige Fraktionen („Denkrichtungen“) im Judentum gefestigt, die selbst interfraktionell nach keinem Zusammengehen streben (vgl. Erich Grözinger). Tuvia Tenebom (in: Gott spricht Jiddisch) beschreibt die orthodoxen Schulen, von denen jede isoliert von den Schulen orthodoxer Nachbarn ihrem Rabbi folgt. Wie es ein jüdischer Witz kolportiert: Für Juden gibt es mehr Synagogen, in die sie nie einen Fuß setzen würden als solche, in denen sie einen Gottesdienst feiern wollten. Man fragt sich nebenbei, was bei so genannten „christlich-jüdischen Dialogen“ herauskommen soll.

Welcher Jude käme   – rein theoretisch –   in Frage, aus dem Antisemitismus eine rechte Sache zu machen? Theoretisch jeder Jude, der auf eine konkrete Denkrichtung fixiert ist und die anderen verabscheut. Praktisch aber wird er vor dem Begriff „Antisemit“ schon scheuen. Vielleicht hätte ein Mann wie Isaac Deutscher, der über den „nicht-jüdischen Juden“ schrieb, oder eine Frau wie Hannah Arendt, die ihre Philosophie ohne „Ahavat Israel“ zu Papier brachte, den Antisemitismus an den Hörnern packen und ihn analysieren sollen. Else Kroner, die die moderne Jüdin als eine Frau beschrieb, die sich gut in der nicht-jüdischen Gesellschaft mache, dürfte mit ihrer Ketzerei kaum die Schwelle zum Antisemitismus überschreiten können. Nicht jede Ketzerei hat antisemitische Qualität. Wie schon Baruch Spinoza sagte, ist das Judentum ein Aberglaube unter vielen. Man verhängte über ihn zwar das Herem, aber „die Juden“ sind stolz auf ihn und seine Bedeutung.

Erst durch die Übernahme seiner „Bücher Mosis“ als „Altes Testament“ ist Judentum in der christliche Ideologie weltrelevant geworden, und dies auch erst, als Kaiser Konstantin die Nützlichkeit des Monotheismus für die Despotie erkannte. Das ergibt, dass Chinesen oder Japanern nicht zugänglich ist, was die „Judenfrage“ für Europäer sein könne. Sigmund Freud erkannte den Antisemitismus als sublimierte Abwehrhaltung der Völker gegen das allen ihren Instinkten wider den Strich laufende Christentum. Der Antisemit hat zwei Gesichter: das eine ist ein missionarisches, das eine böse Miene macht, weil in der christlichen Hierarchie sich eine eigene Masse bildet, das andere ist das der geistigen Freiheit, das eines Kämpfers gegen die Despotie.

Antisemitismus wäre im ersteren Fall ein Problem der jüdischen Massen, die ihr Eigenleben führen wollen, im zweiten ein Problem des Individuums. Weil auch ein jüdischer Individualist sich nicht den Institutionen unterwerfen kann (vgl. Jakob Brafmann, Das Buch vom Kahal), ist für den Massenjuden der jüdische Individualist schnell ein Antisemit. Selbst Trägern jüdischer Kultur wie Amon Schocken wird ihr Judentum von Massenjuden wie Ives Mamou abgesprochen.

Es wäre also notwendig, dass ein Jude den Antisemitismus in die Hand nähme; er müsste einerseits den Antichrist machen und das Judentum gegen die Vermassungstendenzen von Kahal (damals) und Zionismus (heute).

Ludwig Feuerbach beschrieb mit ketzerischer Feder „das Wesen des Christentums“, aber was das „Wesen des Judentums“ sein könnte, ist nicht abschließend erarbeitet worden. Man könnte vielleicht mit dem Ansatz kommen:

sein Kernelement sei der Individualismus. Dann wäre der Zionismus immer eine antijüdische Angelegenheit, die die Gründung und Expansion eines Staates verfolgt, in dem sich das jüdische Individuum einzuordnen habe. Schon Karl Kraus (in: Eine Krone für Zion) widersetzt sich einer solchen Massenideologie.

Tatsächlich geht auch bei Juden Masse vor Klasse und der einzelne Jude wird als Gegner der Masse (vgl. Bruno Bettelheim in: Aufstand gegen die Masse) zum Antisemiten.

Das ist tragisch. Denn vom rechten Verständnis der Troa her hatte jeder Jude eine persönliche Beziehung zu Gott, so weit er glaubt; glaubt er in unserer gottlosen bzw. gottfreien Zeit nicht , und schließt sich keiner nicht-jüdischen Gruppe an, bleibt er Individualist. Meist bricht er auch ungläubig seine Beziehung zum Judentum nicht ab. David Farbstein nennt diese Leute „Friedhofsjuden“, weil ihnen vom Kult nur das jüdische Begräbnis wichtig ist.

Georg und Friedrich Rosen (in: Juden und Phönizier) haben dargestellt, dass die Juden Spaniens unter der Klammer der jüdischen Religion die Handelsbeziehungen ihrer untergegangenen Staatenwelt fortsetzten. Nach ihrer Vertreibung aus Spanien (1492) bauten die jüdischen Individualisten ihre Handelshäuser in Amsterdam neu auf. Der christlich spanischen Seefahrt erwuchs sehr schnell eine starke Konkurrenz unter holländischer Flagge.

Zur gleichen Zeit hatten jüdische Massen, die ihr Judentum  nach dem Orient gerettet hatten, ganz andere Probleme; die in Marokko angekommen waren, kehrten großenteils nach Spanien zurück und unterwarfen sich der Massentaufe. Im eurasischen Osten fegte der Chmielnicki-Aufstand blutig über sie hin. Die Juden in Amsterdam lebten in hohem Ansehen und im Wohlstand.

Individualistisch geprägt leben Juden in den USA. Diese Nation steht auch hinsichtlich ihrer nicht-jüdischen Volksteile für eine Nation von Individualisten. Bezeichnend für den Charakter der USA ist, dass Individuen bekriegter und besiegter Staaten relativ problemlos Amerikaner werden können, wenn sie ihren Ausgangsnationen den Rücken kehren.

Der amerikanische Individualismus ist den Europäern auf dem Kontinent fremd, in Deutschland erst recht. Hier gilt das Prinzip des Gemeinnutzes, der Gemeinschaft und der Gemeinheit, was alles jedem Eigennutz vorgehe. Das Gemeinschaftsprinzips lässt sogar die individuellen Grundrechte zurücktreten. Für die Deutschen ganz speziell kann es keine Individualisten geben, die in Opposition zur Gemeinschaft stehen. Auch die organisierten Juden formen in Deutschland eine hierarchische Institution: Alle wollen einer Kategorie von Menschen angehören. Die WELT (27.12.24) macht auf ein Buch von Alain Finkielkraut aufmerksam, das entsprechende Erklärungen anreißt:

„….  Alain Finkielkraut hatte schon 1982 die „Zukunft der Negation“ vorausgesagt. ….. Wilhelm Liebknecht, der Vater des KPD-Mitbegründers Karl Liebknecht war Ende des 19. Jahrhunderts eine emblematische Figur der SPD und der internationalen Arbeiterbewegung. ….  Liebknecht senior hatte sich 1899 als „Anti-Dreyfusard“ offenbart. Für ihn, den orthodoxen Marxisten schien es ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, dass die „herrschende Bourgeois-Klasse“ sich grundlos gegen einen der ihren wenden könnte – weil deren einziger Feind die Arbeiterklasse sei…. Alain Finkielkraut zieht eine Verbindungslinie zwischen Wilhelm Liebknecht und dem rechtsextremen Vordenker Maurice Barrés, der erklärte, „dass Dreyfus des Verrats schuldig sei, erschließe sich aus seiner Rasse‘. Indem Liebknecht aus seiner Klasse ableitete, dass Dreyfus nicht unschuldig sein könne, bot Liebknecht die revolutionäre Variante derselben Beweisführung an.“

Unabhängig von der damit dokumentierten Dummheit (der französische Geheimdienst war auf ein vertracktes Spielchen des deutschen Militärattachés v. Schwarzkoppen hereingefallen; der „Borderau“ war auf deutschem Papier geschrieben, über das Dreyfus [und auch Esterhazy] nicht verfügte) verdankte Dreyfus seine Rettung nur seinem Bruder. Die jüdische Gemeinde von Paris hatte Dreyfus Verurteilung „begrüßt“.

Auch wenn Finkielkrauts Analyse nicht immer überzeugt, zeigt sie doch, dass in Europa die individuelle Schuld eher als Derivat kollektiven Handelns gesehen wird, während (z.B.) die Amerikaner in den Nürnberger Prozessen die individuelle Verantwortung der Verantwortlichen suchten. Drer europäische Mensch ist aber immer nur Partikel einer Ordnung, seine Verantwortlichkeit besteht im Funtionieren dass und nicht im Entscheiden, ob er funktionieren soll. Während Stalin als Kenner der europäischen Zusammenhänge die obersten 50.000 „Nazis“ einfach erschießen lassen wollte, bestanden die Anglo-Amerikaner auf individuellen Strafverfahren. Viel anders ist dabei auch nicht herausgekommen, denn die Betroffenen gehörten letztlich geschlossenen Gruppen an, deren Mitglieder sich zwar eher nicht „gegen die Menschlichkeit verschworen“ hatten, die sich aber menschenrechtsfeindlichen Strukturen angeschlossen hatten.

In der DDR negierte man die Existenz von  Kriminalität, weil die sozialen Verhältnisse als gerecht geordnet galten und Kriminalität eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit war.

In den späteren NS-Verfahren in Deutschland wurde der Mordvorwurf gegen die „Täter“ erhoben, weil man den „Rassenhass“ der Organisation dem einzelnen Täter zuordnete. Robert Mulka meinte (z.B.), er habe nie einem Juden etwas zu leide getan. Das wird schon stimmen, aber seine Organisation war auf Mord programmiert. Trotzdem zeigt die deutsche Strafverfolgung in NS-Sachen eine heterodoxe Rechtspflege. Am deutlichsten kann man das bei den KZ-Ärzten im Dienst „an der Rampe“ ausmachen: Diese waren dort nicht „Herr über Leben und Tod“, sondern machten einen vorgegebenen Job. Sie mussten nicht 70% der Ankommenden in den Tod schickten, sondern die erhofften 30% „Verwendungsfähigen“ (vgl. Lea Fleischmann in: Das ist nicht mein Land) zur Zwangsarbeit herausfilterten. Juristisch ist die Frage, ob in den Tod geschickt oder in den Tod gehen zu lassen,  ein gewaltiger Unterschied, auch wenn es auf dasselbe Resultat herausläuft. Man prüft nicht die Handlung des Täters, sondern vom Standpunkt der Opfer her. Das hat einen weiteren Schönheitsfehler: Die Opfer sind Tod. An deren Stelle tritt die jüdische Masse, die um die Ermordeten verkleinert wurde.

Die Maschinerie war auf prinzipiellen Totschlag programmiert, aber der einzelne Arzt sollte (in Majdanek nicht, aber) in Auschwitz gegen das Programm verwendungsfähiges Leben herausfiltern. Alle Urteile ignorieren dieses Problem. Ist der Rampenarzt ein Mörder, wenn er Leute ins Gas gehen lässt, die der Apparat dem Tod geweiht hat? Die wirklichen Mörder im Sinn des $ 211 StGB waren wesentlich höher platziert, speziell in den Institutionen der Wirtschaftslenkung, aus denen unser Bundeskanzler Ludwig Erhard stammt, emblematische Figur der CDU.

Ähnlich beschreibt es Hannah Arendt in „Eichmann in Jerusalem“. Ohne Ende wurden Dinge behandelt, die mit Eichmann an solchen nichts zu tun hatten.

Die hinter der Linienführung Finkielkrauts steckende Idee entspricht der Annahme, dass nicht Klassen- oder Rassenkämpfe die Welt bewegen, sondern die Auseinandersetzung zwischen Individuum und der Mehrheit. Passt sich ein Individuum an oder nicht? Das Individuum mit höheren Geistesgaben hat einen komplizierten Stand gegenüber den Massen mit durchschnittlichen Geistesgaben. Man kann es durchaus so sehen, dass während des ganzen Mittelalters die Juden, auch solche mit geringeren Geistesgaben, dem christlichen Totalitarismus widerstanden. Im Christentum wurde über die Jahrhunderte hinweg mittels Autodafés das Individuum unterdrückt; aber irgendwann bildeten sich auch bei den Juden Massen. In der Endphase des Mittelalters waren nur mehr die wenigsten Juden noch Individualisten. Die Massenjuden versuchten im 14. Jahrhundert, ihre Ketzer auf die Scheiterhaufen zu bringen, mussten sich aber mit der Verbrennung deren Schriften, etwa denen des Moses Narboni in Bagnols sur Cèze, begnügen.

Dem Judentum als lockerer Verband von Individualisten steht heute ein gut gefestigtes europäisches Massenjudentum mit einer zionistischen Affinität gegenüber. Damals waren es die Juden Osteuropas, deren Rabbiner die Schriften des Moses Narboni verbrannten, heute sind ein die Freunde Israels, die jeden Kritiker der Politik Israels des Antisemitismus zeihen. Die moderne Massendemokratie hat ihr Pendant in den jüdischen Massenbewegungen. Zornig fertigte die britische Presse einen offenen Leserbrief von Claude Montefiori gegen die zionistische Bewegung ab mit der Behauptung, dass er nur seine „behagliche“ Stellung in England im Auge hätte und für die Probleme der jüdischen Massen im Zarenreich keinen Sinn habe. Das Massenjudentum übernahm zunehmend die zionistische Idee. Mit der schrittweisen Übernahme Palästinas hat es sich bei den betroffenen Arabern und den antikolonialistischen Gruppen in Europa als Kategorie verhasst gemacht. Ein individueller Jude wird dagegen selten gehasst, aber „die Juden“ (als Masse) werden wieder zu Objekten des Hasses, je mehr Erfolg sie bei ihrer Besitznahme Palästinas haben.

Welche Konsequenzen zieht man nun für den Antisemitismusbegriff in Bezug auf jüdische Individualisten und auf eine Menge von Juden?

Man muss vielleicht andersherum fragen: Nicht, ob ein Antisemitismus israelbezogen oder generell sei, sondern ob etwas vom jüdischen Individuum als Antisemitismus verstanden werden muss, oder ob vom Standpunkt einer jüdischen Massenbewegung etwas antisemitisch erscheint. So wäre jemand kein Antisemit, wenn er die jüdische Religion für Aberglauben hält, wenn er nicht zufällig von einem christlichen Standpunkt aus den Juden missionieren will. In unserer Zeit gibt es kaum Ansatzpunkte, einen individuellen Juden zu verteufeln. Niemand würde heute sagen, das Verhalten eines Danny Dattel oder eines Werner Nachmann sei rassebedingt gewesen. Dagegen macht eine prinzipielle Gegnerschaft zu kolonialistischer Politik aus einem Kritiker Israels einen Antisemiten. Um eine solche Beschimpfung zu vermeiden, muss man die zionistischen Ambitionen „gut“ finden, muss man bestreiten, dass Israel ein Kolonialstaat sei, und muss erklären, dass die Idee eines „jüdischen Staates“ zur Apartheit der nicht-jüdischen (territorialen) Minderheiten nicht führen könne. Das bedeutet, der „Linke“ ist entweder wie Volker Beck glühender Israelverehrer oder er hält die Menschenrechte für alle für erstrebenswert und wird, bezogen auf Israel „Antisemit“.

In unserem Massenzeitalter ist schematisches, gruppenkonformes Denken verlangt und kein individualistisches. Es ist alles ganz schrecklich

von Lobenstein

 

 

Der israelische Staat lässt seine jüdischen Bürger im Stich

Die Jüdische Allgemeine veröffentlicht unter der Schlagzeile „Von der Welt vergessen“ das Foto eines jüdischen Kleinkindes, das mit seinen Eltern und Bruder seit mehr als einem Jahr in der Gewalt der Hamas ist. Ein Georg Hafner schreibt in der „JA“:

„… wurde am 7. Oktober 2023 mit Bruder, Vater und Mutter verschleppt: Kfir Bibas war damals knapp neun Monate alt. Seit 455 Tagen befindet sich das israelische Kleinkind Kfir Bibas mit rund 100 anderen Geiseln in der Gewalt der Hamas. Wo bleibt der Aufschrei? (Foto aus der Jüdischen Allgemeinen)…..“

Hier ist der Aufschrei

Wie kann ein Staat seine Belange für so wichtig nehmen, dass er 150 Staatsangehörige nicht gegen 4.500 gefangene Araber austauscht? Das war die Situation vor einem Jahr und ist heute immer noch Gegenstand der Verhandlungen in Doha. Seitdem hat der dieser Staat nur Maßnahmen ergriffen, die von der Weltorganisation als Kriegsverbrechen eingestuft werden; dabei wurden auch „Geiseln“ von den eigenen Soldaten „friendly“ erschossen. Eine Befreiungsaktion an der ägyptischen Grenze kostete weiteren Geiseln das Leben. Schlimm genug, Israeli zu sein; wie die „JA“ die israelische Regierung von der Verantwortung für diese Desaster exkulpieren möchte, schlägt dem Fass der Sympathien für Israel den Boden raus: Die „JA“ schreibt:

»Mit neun Monaten sucht euer Baby verstärkt eure Nähe und fremdelt in der Gegenwart von Menschen, die es nicht so häufig sieht«, schreibt die Illustrierte »Eltern«, das Fachblatt »für die schönsten Jahre des Lebens«. Kfir Bibas war in seinem Leben bisher länger im Dunkeln als am Licht, länger in einem Loch als auf dem Spielplatz. Kfirs Welt ist stickig und staubig. Wie er und die anderen Geiseln gefoltert werden mit Hunger, Kälte, Einsamkeit, Erniedrigung, Dunkelheit und sexueller Gewalt, ist jetzt nachzulesen im Bericht Israels an die UN…… Am 7. Oktober 2023 war er knapp neun Monate alt. Kurz davor entstand ein Foto, das ihn zeigt, wie er voller Erwartung in diese Welt strahlt, die kurz danach über ihm zusammenbricht: Gemeinsam mit seinem vierjährigen Bruder Ariel, seinem Vater und seiner Mutter wurde er in ein Verlies nach Gaza verschleppt. In Israel kennt jeder Baby Kfir. …. 2 weitere als Geisel genommene Kinder (Dareen und Kinan) sind gerade in Katar, wo sie behandelt werden. Der Rest der Familie soll bei einem Luftangriff Israels in Gaza ums Leben gekommen sein. … Die Hamas und ihre Helfershelfer haben alle Kinder auf dem Gewissen, jedes einzelne. Ihr barbarischer Überfall hat auch die Kindheit von Dareen und Kinan in Gaza und die von Stav in Israel jäh beendet …“

Alles richtig; dass es aber seit mehr als einem Jahr unverändert so geblieben ist, ist auch die Schuld der israelischen Regierung. Wenn die „JA“ meint, „diese Gleichsetzung des Leids sei perfide und obszön, weil es die Verantwortlichen freispreche“, redet sie Unsinn. Die Hamas wird nicht freigesprochen. Die israelische Regierung stellt sich nur auf das Geiselnehmer-Niveau. Man kann nur fragen, ob sie das aufgrund überdrehter Staatsautorität ihren Bürgern antut oder ob sie aus zionistischer Psychose zwanghaft handelt. Die „JA“ bringt ihr Irresein weiter durch inkohaerente Gedankengänge zum Ausdruck:

Die israelfeindliche Hetze ist unerträglich. Zugleich wird kaum über die Geiseln gesprochen.

Blödsinn: Die Geiseln sind das Thema schlechthin. Die Schlüssel für ihre Befreiung sind die Schlüssel der israelischen Gefängnisse. Inzwischen aber dürfte jedes menschliche Mitgefühl bei den Arabern abgetötet worden sein, denn dort türmen sich die arabischen Kinder- und Babyleichen dank der Aktivitäten der IDF zu Hauf. Was die „JA“ zu Papier bringt, ist bösartiger Hohn:

„Wer das Leid der Kinder in Gaza beenden will, dem darf das Leid der israelischen Kinder nicht gleichgültig sein, der muss die Freilassung Kfirs und aller anderen Geiseln fordern….“

Aha! Die arabischen Kinder werden solange abgeschlachtet, bis der kleine Kfir herausgegeben wird? Meint die „JA“ das im Ernst so? Klingt jedenfalls so, dass für die IDF die Kinder nur Opfer zweiter Klasse wären: weiter im Text:

„Sie aber sind selbst für UNICEF, für Amnesty International und das Internationale Rote Kreuz bestenfalls Opfer zweiter Klasse, ein pflichtschuldiges Anhängsel der Forderungen nach Waffenstillstand, die sich vor allem an Israel richten.

Auch die UN und Außenministerin Annalena Baerbock attackieren nicht etwa die Hamas oder deren Verbündete Iran und Jemen, sondern sie delegitimieren Israels Verteidigung. Im Namen der Menschenrechte werden so die Opfer zu Tätern. Die Geiseln dagegen sind nur noch eine lästige Fußnote, dabei müssten ihre Fotos überall gezeigt werden, um den Druck der Welt auf die Hamas zu erhöhen, endlich aufzugeben und so den Krieg zu beenden…..“

Sind „die“ noch ganz bei Trost? Die Opfer werden doch nicht zu Tätern, wenn sich derjenige, der seine Fürsorgepflicht für die Opfer verletzt, zu den Tätern gesellt, um „Israels Verteidigung nicht zu delegitimieren“. Was verteidigt Israel eigentlich, wenn es seine Bürger bis zum Kleinkind hinunter hängen lässt? Der Irrsinn der „JA“ wird durch einen weiteren Artikel verdeutlicht, der das „legitime“ Anliegen der Angehörigen der Opfer nicht verstehen will: Die „JA“ schreibt in einem zweiten Artikel:

„… Demonstranten fordern Ende des Gaza-Kriegs. Tausende gingen im ganzen Land [für] einen Geiseldeal auf die Straßen. Auch 15 Monate nach ihrer Entführung leiden die Geiseln der Hamas weiter unter den grauenhaften Umständen ihrer Gefangenschaft. Lautstarke Proteste erhöhen den Druck auf Regierungschef Netanjahu…. Derweil laufen die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und den Islamisten äußerst schleppend. Die lautstarken Demonstrationen, die es nahezu jeden Samstagabend in israelischen Großstädten gibt, sollen ….  die Heimkehr der Entführten ermöglichen….. Noch etwa 100 Geiseln werden in Gaza festgehalten – wobei unklar ist, wie viele von ihnen unter den grauenhaften Bedingungen in der Gewalt ihrer Peiniger [noch] leiden müssen. Israel, das aus Prinzip nicht direkt mit der Hamas verhandelt,  war diesmal durch höhere Beamte und Offiziere vertreten….Ein Durchbruch sei nicht in Sicht. Die offene Frage, welche Geiseln wann gegen welche palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen auszutauschen wären, ließ den Regierungschef beteuern, dass seine Regierung unermüdlich daran arbeite, die Geiseln nach Hause zu bringen.

Netanjahu hat es nicht eilig

Angehörige und Freunde der Geiseln sowie Demonstranten werfen Netanjahu vor, mit immer neuen Forderungen eine Waffenruhe mit der Hamas und damit die Freilassung der Geiseln zu torpedieren. Sie unterstellen ihm, mit der Verlängerung des Krieges sein politisches Überleben sichern zu wollen. Netanjahu bestreitet das. Zugleich steht er unter Druck rechtsextremer und ultra-religiöser Koalitionspartner, die Zugeständnisse an die Hamas strikt ablehnen. Außerdem muss sich Netanjahu vor Gericht gegen Korruptionsvorwürfe verteidigen. dpa“

Es ist mehr als nur „etwas“ faul im Staate Israel. Das sein oder Nicht-Sein der Geiseln ist jetzt die Frage.

von Lobenstein

 

Islam im Westen

Der Moslem, der in Europa lebt, kann eigentlich nicht mehr an einen Gott als Schöpfer der Menschen glauben, schon weil er ganz nebenbei zu viel von Naturwissenschaft mitbekommt. Einfache anatolische Geister ziehen sich sozial mit ihresgleichen in soziale Nischen zurück. Der Prophet aber wusste schon vor 1.500 Jahren, dass „die Juden“ den traditionellen Mythos der Genesis verfälscht haben mussten. „Die Juden“ wurden in diesem Zusammenhang selbst Opfer ihrer Priesterkaste, die sich mittels des verfälschten Mythos die politische Macht über das jüdische Volk reservierte. Der Oberpriester Samuel sah Gott als den König der Juden und regierte für diesen die Irdischen; ihm missfiel der Wunsch seines Volkes, einen richtigen König (Saul) zu bekommen. Die jüdische Religion sicherte eine „Pfaffenmacht“ nach der Logik: Wenn ein Ur-Gott den Menschen geschaffen hätte, schuldet der Mensch diesem Gott einen Gehorsam wie ein Hund seinem Züchter und den Pfaffen (Rabbinern) den Gehorsam als Gottbeauftragten. Deswegen entwickelte sich bei den Juden kein republikanischer Sinn und keine Demokratie wie bei Griechen und Römern.

Der Sinn für unsere Staatsformen kam im hellenischen Westen auf, wo der Mythos erzählt, ein Titan der zweiten Generation, ein gewisser Prometheus, habe den Menschen geschaffen. Die Titanen erster und zweiter Generation wurden von den neuen Göttern, den Olympiern gestürzt. Prometheus selbst wurde an den Kaukasus geschmiedet. Der hellenische Mensch existiert gegen Gottes Willen, denn die neuen Götter wollten auch die Menschen vertilgen. Die vorsokratischen Naturwissenschaftler studierten deren Naturgewalten und wussten, den Zorn der Götter zu überleben. Die Priester der Tempel herrschten bei den Griechen und Römern nicht über die politischen Gemeinschaften der Menschen, sondern dienten den hellenischen Staaten, die Götter durch Opfer milde gestimmt zu halten.

Überlegt man diese Umstände genauer, fallen einem die Widersprüche des biblischen Märchens auf. Man merkt, dass der Mythos der Genesis, wie er uns überliefert ist, verfälscht sein muss. Hätte Gott den Menschen wirklich geschaffen, dann hätte er ihn, wie alle seine Geschöpfe, a.) gleich als Mann und Frau kreiert. Aber warum hätte er b.) den Menschen überhaupt schaffen sollen? In seiner göttlichen Weisheit schuf er als intelligenteste Tiere Orang-Utans, Gorillas und Schimpansen. Als Lebewesen mit gigantischer Staatsbildungsfähigkeit schuf Gott voraussehend nur niedere Insekten wie Ameisen, Termiten, Bienen und Wespen. Höhere Tiere siedeln allenfalls in „Kolonien“. Niemals hätte Gott ein Wesen mit Intelligenz und der sozialen Fähigkeit zur Bildung von Staaten geschaffen, das über kurz oder lang seine Schöpfung vernichten werde. Genau so ist es aber gekommen: ganze Tierarten rottete der Mensch aus, er fischt die Meere leer, laugt die Böden aus und verwandelt fruchtbares Land in Wüsten. Der Fauna entzieht er die Lebensgrundlage durch Zerstörung der Flora.

Niemals hätte Gott selbst eine derartig destruktive Kreatur in seine Welt gesetzt. Facit: Gott kann den Menschen nicht geschaffen haben. Aber wie konnte es zur Existenz des Menschen kommen? Der wahre Mythos der Genesis korrespondiert mit der Prometheus-Sage:

Ein Erzengel   – später in Phosphoros, Lucifer, Satan, Helel usw. umgetauft –   wollte sich als ein größerer Künstler erweisen als Gott, der als Krone der Schöpfung die Affen schuf. Der künftige Satan formte nach dem Ebenbilde Gottes das Wesen „Adam“, dem er Leben einhauchte; so entstand der erste Mensch. Als Gott die obszöne Kreatur des Engels sah, stürzte er den frevelhaften Engel in die Hölle.

Sturz Satans, Illustration von Gustave Doré, 1865

Als Gott beobachtete, wie der verwaiste Mensch ohne Ansprache und unbeweibt traurig durch seinen Garten Eden schlich, erbarmte er sich des Menschen und schuf ihm aus dessen Rippe das benötigte Weib. Er holte nach, was er bei seinen anderen Kreaturen von Vorne herein gemacht hatte, und schuf dem Menschen ein Weibchen aus dessen vorhandener Substanz. Gott musste das Weib aus einer Rippe des Mannes formen, um es aus dem gleichen Stoff bilden zu können, aus dem der Satan mit seinen schmutzigen Fingern den Adam geformt hatte. Von Anfang an bemüht sich der zum Teufel mutierte Engel, die Herrschaft über sein Kunstwerk zurückzugewinnen. Eine gewisse Furcht vor Tod und Hölle hält den Menschen in der Familie seines Ziehvaters (Gott) zurück.

Vielleicht deswegen, weil das Weib nur eine derivate Schöpfung Gottes ist, erklärt es sich, warum es so viele schwule Männer gibt. Aber solche Details sind nicht das Problem.

Das Problem ist die Unterdrückung des wahren Schöpfungsmythos, den die jüdische Priesterschaft verfälscht hat. Sie verkündet den Menschen,  Geschöpfe des Allmächtigen zu sein und erzählten den jüdischen Stämmen auch noch, bevorzugt dieses Gottes Lieblinge zu sein, wenn sie nur die absurdesten Gebote (613 an Zahl) befolgten. Sie erzeugten damit abergläubische Neurosen bei den Frömmsten und werten simultan die Güte Gottes ab, der nachsichtig und in unendlicher Barmherzigkeit das Geschöpf des gestürzten Erzengels adoptiert hatte. Indem Gott dem „Satansbraten“ das Weib geschaffen hat,  hatte Gott ihn in seinen eigenen Kosmos aufgenommen (dem er sich nicht würdig erweist).

Für die Verfälschung des Gründungsmythos überlässt Gott die Menschen ihrem Schicksal: 1248/1250 ließ er zu, dass die Christen Sevilla und die Mongolen Bagdad eroberten. Die Juden strafte er ähnlich, indem er geschehen lässt, wie ihre Priester, Propheten und Rabbinen sie in die Irre führen; schon Kaiser Julian (360-363) fiel auf, dass ihm der Gott den Juden wie ein böser Kobold erscheine, denn er führt sie von einer Katastrophe zur nächsten. Erst lockt er sie weg von den Fleischtöpfen Ägyptens, scheucht sie durch die Wüste, ließ sie ein Reich errichten, dessen Dynastie an Brudermorden zerbrach, ließ im erweiterten Brudermord den Stamm Benjamin vernichten, und schickte ihnen die Assyrer auf den Hals, die 10 Stämme Israels spurlos nach Innerasien verschleppten. Er zerstreute den verbliebenen Stamm Juda in alle Welt, wo dessen Nachkommen, soweit sie sich nicht den Völkern anschlossen, unter Pogromen kurzgehalten wurden. Er schickte ihnen den Journalisten Theodor Herzl als Propagandisten des Kolonialismus. Er demütigte Kolonialismusabstinente durch ein „Würstchen“ (Hannah Arendt) und subalterne Offiziere der „Krauts“, indem er sie für ihre schlimmsten Feinde als Sklaven schuften ließ. Der parallel erlittene Holocaust war so schrecklich, dass die Theologen der Welt streiten, öb er überhaupt ein Ereignis im Sinne Gottes gewesen sein könne. Man möge es nachlesen in Wikipedia unter „Holocaust-Theologie“. Die grandiosen Leistungen großer jüdischer Geister (Arthur Ruppin listet deren Namen auf in: Soziologie der Juden Bd. II) gereichten nie den Juden als solchen zum Vorteil: Gott ließ sie der ganzen Welt zugutekommen. Den Juden verblieben Kabbalisten und zionistische Chauvinisten als Führer übrig.

So weit eine komprimierte Darstellung der jüdischen Geschichte. Und wie ist es mit dem Christentum, das in gewisser Hinsicht ein Derivat des Judentums ist? Spirituell ist es eine Banalisierung des Letzteren, aber machttechnisch eine geniale Ordnungslehre. Die „Religiösen“ wurden in Klöster interniert oder als Ketzer verbrannt, um die Macht der christlichen Staaten nicht zu gefährden. Von einem Standpunkt des Ungläubigen ist das Wesen des Christentums schnell erklärt:

Der Großvater Kaiser Julians (s.o.), Kaiser Konstantin hatte aus dem jüdischen Aberglauben vom Schöpfergott den Gipfel einer imperialen Vermessenheit promulgiert. Dessen Sonnengott wurde mit dem jüdischen Jahwe gleichgesetzt; die Staatsdogmatik legt als Verfassung für die Römische Despotie fest (Nikäa 325):

der Jahve-Sonnengott habe einen Sohn (Jesus)  gezeugt mit einer frei von Erbsünde geborenen Jungfrau (Maria). Von beiden, Gott dem Vater und vom Sohn ginge noch ein Hl. Geist aus, um als drei Personen die komplette Gottheit als Trinität bilden. Der durch die Geburt aus der Jungfrau Maria zeitweilig „fleischgewordene Sohn Gottes“ (Jesus) fuhr    – nach vermutlich 40 Jahren Erdenzeit –   nach einem inszenierten Kreuzestod (nach nur 3 Stunden Hangens) und einer getürkten „Auferstehung von den Toten“ 40 Tage nach Ostern körperlich in den Himmel auf (in Wahrheit setzte er sich nach Indien ab, wo in Srinagar sein Grab liegt). Seine durch die „Himmelfahrt“ (eigentlich Indienfahrt) verwaiste Jünger- und Apostelgemeinschaft soll zum mystischen Leib des Gottessohnes auf Erden geworden sein, in den zu Pfingsten der Hl. Geist einfuhr. Dieser bliebe „bis zu Jüngsten Tage“ in dieser Organisation. Das machte die Christenheit zu einer Art Gottheit auf Erden von der Qualität des seinerzeitigen Jesus: Durch die permanente Präsenz des Hl. Geistes im christlichen Staatskörper wird die christliche Menschheit zum Leib Gottes. Der Kaiser und oberste Bischof als Repräsentant des Leibes, „Reich“ genannt,  wird in dieser Logik automatisch zum Stellvertreter Gottes auf Erden. Von der göttlichen Trinität sitzen der alte Jahwe und Jesus im Jenseits auf der Reservebank, wo sie die brav gewesenen verstorbenen Untertanen in den Himmel einlassen.

Tragen nun „die Juden“ für das gedankliche Konstrukt des Christentums eine Verantwortung? Nein, denn sie sind auch nur das Opfer gewissenloser Ideologen. Sigmund Freud (in: Der Mann Moses und die monotheistische Religion) erkannte, das „die Christen“ instinktiv fühlten, dass die Theologie nicht stimmen konnte und sie unglücklich ihre Abneigung gegen die Zwangsreligion auf die Juden sublimierten. Der Prophet Mohammet hatte zwar immer ein Gespür dafür, dass etwas an Tora und Evangelium nicht stimmen könne, aber er bekam es nicht heraus. Der Prophet war ein genialer Staats und Heerführer, aber kein philosophisch geschulter Theologe. Er verstand den Erzengel Gabriel nur so weit, als der dessen spirituellen Gedanken folgen konnte. Der Prophet hatte dessen Offenbarung (z.B.) so verstanden, dass die christliche  „Trinität“ aus Gott-Vater, Jesus und Maria bestünde. Heute, fast 2000 Jahre später, durchschaut man es besser: Heterodoxe Christen haben inzwischen in den USA die Evangelien zur verschrobenen Morallehre versimpelt, und verkennen die Pointe der christlichen Theologie. Der Katholizismus, mit seinen Heiligen ist die „profilierteste polytheistische Religion der Welt“  (Friedrich Schleiermacher). Er, praktiziert die römische Taktik weiter und hat kein Problem mit einer Apotheose, präkolumbianische Götter in seinen Heiligenhimmel aufzunehmen, wenn es die politischen Umstände erfordern..

Und die Juden? Sie verkindschen und vergreisen (Heinrich Graetz) wieder oder gehen mit einem nihilistischen Zionismus in neue Katastrophen. Und die Moslems? Sie haben eine echte Chance, die Barmherzigkeit Gottes zu erkennen, der sie in den Westen gelangen ließ. Gott hat sie, die Nachkommen, diese Satansbraten seines rebellischen Engels als eigene Geschöpfe adoptiert, und ihnen die Chance gegeben, sich der Barmherzigkeit Gottes würdig zu erweisen. Nichts ist vermessener als die irrige Behauptung, von Anfang an als Geschöpf des Allmächtigen ein Recht auf Weltherrschaft zu haben.

Das zu lehren ist der Sinn des Islam im Westen.

von Lobenstein

 

Neues Impressum

Der Verleger Abraham Melzer, der den SEMIT vor 47 Jahren initiiert und 46 Jahre lang in verschiedenen medialen Aggregatszuständen verantwortlich geleitet hatte, ist weiterhin dessen spiritueller Chef: Er ist der Herausgeber. Presserechtlich verantwortlich ist ab jetzt René Freiherr von Godin.

1.

Während Herr Melzer allgemein wegen seines aufrichtigen jüdischen Herkommens, seines Rechtsgefühls und seines festen Charakters bekannt ist, muss ein Bezug zum Judentum von Godins neu dargestellt werden: Herr von Godin wäre nach den Vorschriften der Nürnberger Gesetze dem arischen Volksteil zuzurechnen gewesen, weil er mit einer Nicht-Jüdin verheiratet ist und mit ihr Kinder hat.

Kann nun ein Arier eine jüdische Zeitung leiten? Er kann nicht nur, er muss. Arthur Ruppin (in: Soziologie der Juden) schreibt, dass die vorderasiatisch geprägten Semiten ein Mischvolk seien. In diesem Zusammenhang ist es auch nicht mehr überzeugend, ein individuelles Judentum von der Zufälligkeit der halachischen Abstammung einer Mutter abhängig zu machen, oder deren Fehlen durch religiöse „Übertritte zum Judentum“ zu korrigieren, wenn die künftigen „Proselyten“ in Wirklichkeit an gar nichts glauben. Im Nicht-Glauben sind Juden und Nicht-Juden vereint.

Der historische Gegensatz zwischen Judentum und Nicht-Judentum tauchte im Hellenismus auf, als die Makedonen den Orient eroberten. Seit 333 („Issuskeilerei“) vor u.Z. siedelten sich auch Griechen an den syrischen und palästinensischen Gestaden an und brachten eine Zivilisation mit, für die „die Juden noch nicht reif waren“ (Heinrich Graetz). Jesus, der heute wieder zum Juden deklariert wird, galt den Juden lange Zeit als Sohn des griechischen Söldners Patheras (Toledot Jeshu). Dessen Jünger hatten griechische Namen wie Andreas und Philipp, Simon musste sich den griechischen Namen Petrus geben lassen.

Der biblische Mythos von der Schöpfung der Welt und des Menschen ist bekannt: Jahwe ist der Ewige und Allmächtige. Nach griechischem Mythos war die Welt von Uranos und Gaia geschaffen worden, der Mensch dagegen eine Kreatur des Titanensohns Prometheus. Der Chef des Göttergeschlechts der Titanen, Kronos, hatte den Ur-Gott Uranos (seinen Vater) entmannt und auf die Insel der Seligen expediert. Die Titanen wurden ihrerseits von der Generation der olympischen Göttern gestürzt, denen die Menschen ebenso ein Gräuel waren wie die Titanen selbst. Die Menschen überlebten jedoch die göttliche Abneigung dank ihrer Intelligenz und Schläue. Mit ihren Tempeln bestachen sie die Götter

Das Ausgangsverständnis der Griechen und Römer zu den Göttern ist also ein gänzlich anders als das der Juden und Moslem.

Der Untergang ihres Schöpfers Prometheus ließ Hellenen und Römer unsere Staatsformen von Republik und Demokratie hervorbringen. Beide Begriffe sind der Tora fremd. Während die jüdische, wie die islamische Welt in ihrem Glauben an den ununterbrochen herrschenden und allmächtigen Schöpfergott hierarchische Despotien über den gottverpflichteten Menschen bedingt, erzwang erst Kaiser Konstantin 325 n.u.Z. den Despotismus mittels der Lehre von Trinität und zur Person des Jesus. Um es in einem kurzen Satz auszudrücken: Den Gegensatz zwischen heidnischer Freiheit und göttlich legitimierter Despotie erkannte auch Sigmund Freud als Quell für den Antisemitismus der westlichen Völker, die ihre instinktive, aber verdrängte Abneigung gegen das Christentum auf die Juden sublimierten.

Die Frage „warum lässt Gott das zu“ ist für den realistischen Menschen hellenistischer Tradition unsinnig und sinnlos, „der Jude“ dagegen versucht die gröbsten Schicksalsschläge mit dem Buch Hiob zu beantworten.

Inzwischen herrscht auch in Israel der Materialismus (vgl. Tuvia Tenenbom in: Gott spricht Jiddisch) vor. Religion ist nur mehr eine Morallehre, wie sie die heidnischen Philosophen nicht wesentlich anders vertraten. Damit hat auch das Judentum seinen religiösen Sinn verloren. Hat es Ersatz gefunden, einen Staat wie Israel als Reservat für die Nachkommen der religiös verwaisten Kabbalisten zu schaffen, oder hat das Judentum besondere Werte verkörpert, die zu erhalten Sinn machen? Eine Antwort gibt Bruno Bettelheim (in: Aufstand gegen die Masse). Judentum ist angewandter Individualismus, und simultan eine Klammer, mit der die Individualisten ihre Rechte verteidigen. Wie jeder Kaufmann seinen Handel in Konkurrenz zu anderen Kaufleuten betreibt, verteidigen sie doch als Gilde das Recht des freien Handels. Diesen Grundsatz muss man über alle Gebiete des sozialen Lebens erstrecken, und man landet beim Judentum.

2.

Heute ist das Christentum auf weite Strecken überwunden und „die Juden“ glauben mehrheitlich nicht mehr an einen Schöpfergott. Woher soll ein aktueller Antisemitismus kommen, wenn „der Jude“ ein säkular denkender Bürger seiner Länder ist? Eine Antwort gab Abraham Melzer in seinem Buch

„Die Antisemitenmacher“.

Es wird daher eine Aufgabe der neuen Redaktion sein, der Antisemitenmacherei auf den Grund zu gehen.

Ist Herr von Godin dafür die richtige Person? Ja. ist er. Er entstammt einer ursprünglich jüdischen Familie, dessen 1715 geborener Spross Isaac Gautain 1765 geadelt wurde. Der im Familienwappen zu führende Judenstern wurde als Komet dargestellt, die Herkunft der Familie in die Nebel des englischen Bürgerkriegs verlegt. Heinrich Graetz schreibt für diese Epoche der jüdischen Geschichte, dass das deutsche vor-mendelsohnsche Judentum geistig ziemlich verarmt war. Er nennt die Juden dieser Zeit „kindische Greise“.  So darf es nicht verwundern, wenn sozialer Aufstieg mit Distanzierung von den kindischen Greisen einherging. Die jüdischen Traditionen übertrugen sich anders. Die Nachkommen des Isaac „René“ (als Taufname) heirateten in ähnlich gemischte Familien, unter denen die Freiherren von Eichthal die bedeutendsten waren. Elias Hayum Meyer-Bing war Geschäftspartner des berühmten, 1738 gehenkten Jud Süß, er selbst saß auf den Hohen Asberg ein Jahr lang in Haft, bevor er nach Mannheim an den kurpfälzischen Hof kam. Sein Enkel kam 1777 mit dem Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz als dessen Hoffaktor nach Bayern, wo dessen Enkel Simon Freiherr von Eichthal 1835 für König Ludwig I. die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank AG gründete. Dessen Enkelin war die Großmutter des Vaters von René Freiherr von Godin. Die Bedeutung der Eichthals machte alle anderen Traditionen der Familie rezessiv.

Von Godins Mutter entstammt dem Familienclan mitteldeutscher Juden, unter ihnen die Chemiker Dres. Adolph und Albert Frank, die die Stickstoffwerke in Trostberg an der Alz zusammen mit Nikodem Caro gegründet und bis zur Arisierung geführt hatten.

Was soll das für das Redaktionsprogramm bedeuten? Einfach skizziert zweierlei: Der Geist jüdischen Individualismus wird durch René Freiherrn von Godin vertreten. Es wäre der jüdischen Sache in Deutschland abträglich, wenn eine vom NS-Nachfolgestaat finanzierte „Jüdische Allgemeine“ einen national-bolschewistischen Kurs im Sinne von Benjamin Netanjahu unkritisiert fortfahren könnte. Der jüdische Handelsherr unterwarf sich weder einem paradiktatorischen Regime des Ghettos noch arbeitet er unter autoritären Bedingungen. Schon der berühmte Jud Süß wohnte als württembergischer Finanzienrat nicht in der Judengasse (vgl. Barbara Glaser in: Jud Süß), auch wenn er für seinen Herzog in Frankfurt anwesend sein musste. Deswegen kann es in der Tradition des deutschen Judentums nicht richtig sein, die Diaspora auf die Massaker in Gaza nach der Formel „right or wrong, my Israel“ propagandistisch auszurichten. Auf diese Weise fördert man allein durch eine Propaganda nichts als Ekelgefühle in weiten Teilen der an sich desinteressierten Bevölkerung. Überflüssigerweise beklagt man simultan Sicherheitsdefizite. Die Bekenntnisse von „Geistesfunzeln“  (Sandra Kreisler) wie Volker Beck, Marcus Söder oder Boris Rhein zum Rechtsbruch internationaler Verträge zugunsten eines umstrittenen israelischen Politikers sollen weiterhin zwar vermittelt, aber nicht abgesegnet werden. Der Leser möge selbst sein Urteil bilden und entscheiden, ob die Zukunft seiner Kinder von Bombardierungen arabischer Dörfer oder eher von der Unabhängigkeit der Diaspora von Israel abhängt. Wahrscheinlich ist das US-Judentum der bessere Verbündete für die Juden der europäischen Diaspora, auch wenn es weniger halachisch ist als das israelische (Jewish Outreach Program).

3.

Die Jüdische Allgemeine unterminiert die natürlichen Interessen der jüdischen Diaspora; sie postuliert Mitte Dezember 2024 „einen Maßnahmenkatalog, mit dem sie [selbst] in die Anfangsphase des Wahlkampfs im Vorfeld der Neuwahlen zum Bundestag am 23. Februar 2025“ eintritt; (schwere Syntax- und Grammatikfehler der Redaktion der Jüdischen Allgemeinen werden von unserer Seite korrigiert).  Nun zum Text der „JA“:

„Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist die wichtigste Vertretung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und repräsentiert 104 jüdische Gemeinden…..“

Anmerkung: in den 104 jüdischen Gemeinden sind ca. 100.000 Personen immatrikuliert, etwa ein Drittel der nach Charlotte Knobloch feststellbaren „Juden“. Damit ist das Verhältnis zwischen immatrikulierten und nicht-immatrikulierten schlechter als bei den Kirchen, zu denen sich noch 50% der Nachkommen christlicher Eltern bekennen. Die deutsche Regierung verleiht „ihrem“ Judentum eine Tara als ein künstliches Gewicht, das das immatrikulierte Judentum von ihr abhängig macht wie Russland das Assadregime von sich abhängig hielt.

„Der Zentralrat hat sich mit Vorschlägen für den Schutz jüdischen Lebens an die politischen Parteien Deutschlands gewandt. Nach dem 7. Oktober 2023 ist jüdisches Leben mehr denn je seit der Schoa in Gefahr,,,“

[Falsches Deutsch] In Gefahr war das jüdische Leben vor und während der Shoa, seit der Shoa  – soll sprachlich ausgedrückt werden –  war es bis zum 7.10, nicht mehr in Gefahr. Sachlich stimmt die Behauptung auch nicht, denn nach dem II. WK gab es mehr als genug Massaker an Juden (sogar in Polen).

„Jetzt brauche es einen wirklichen Wandel zum Schutz – und damit die Förderung – jüdischen Lebens in Deutschland. Der anstehende »Umbruch« in der deutschen Politik biete eine Chance, »konkrete Verbesserungen anzustreben«.“

Ganz versteht man die Logik nicht. Ein „Umbruch“ richtet sich doch eher gegen die bisherige Kuschelpolitik mit Israel. Auch die Besorgnis um die Sicherheit jüdischer Menschen in Deutschland ist nicht „nachvollziehbar“. „Der 7.10.“ hatte erinnerlich dort stattgefunden, wo ein Nova-Tanzfestival durch den Schutz von 400 Soldaten und starke Grenzanlagen gesichert war. Nirgends ist „jüdisches Leben“ stärker gesichert als in Israel. Die Tür der Haller Synagoge war so gut gezimmert, dass der Verrückte (Stefan Berliet) mit seinen Waffen nicht durch diese in die Synagoge gelangen konnte. Die JA weiter im Text:

„Für den Kampf (!) gegen Antisemitismus schlägt der Zentralrat vor, bestehende Strafbarkeitslücken zu schließen und etwa den Volksverhetzungsparagraphen zu verschärfen sowie den Aufruf zur Vernichtung von Staaten unter Strafe zu stellen.“

Soso: Es geht also weniger um konkrete Schutzmaßnahmen für Juden bei uns als um eine Politik der Meinungsmache zugunsten von Israel. Offenbar soll es in Deutschland noch mehr autoritären Polizei- und Obrigkeitsstaat geben als bisher, Welchen Staat aufzulösen könnte man denn verlangen? Die Ukraine? Sofort die ganze AfD samt Sahra Wagenknecht verhaften! Die Aufteilung von Bosnien-Herzegowina unter Kroatien und Serbien?  Strafbar! Kosovo? Die Teilung Zyperns zwischen Türkei und Griechenland? Wäre die Forderung nach „weniger Staat“ im Ansatz nicht schon eine Forderung nach weniger Staaten? Das soll strafbar werden? Wäre eine solche Vorschrift nicht ein Rohrkrepierer, denn Israel hat die von der UNO verlangte Zweistaatenlösung als obsolet erklärt? Ist es nicht Israel, das aktuell die Vernichtung eines faktischen Stadtstaates praktiziert? Heute gilt bereits als „Aufruf zur Vernichtung Israels“ die Forderung, dass die Nachkommen der im Rahmen der Nakba vertriebenen Araber zurückkehren dürfen. Man erkennt die intellektuelle Leistungsschwäche der Autoren solcher undurchdachten Forderungen. Schusters dümmliche Darstellung ist sogar noch steigerungsfähig:

„Jüdisches Leben soll durch eine Konkretisierung und Umsetzung der Bundestagsresolution gegen Antisemitismus vom November gestärkt werden. …  Zudem solle eine »zeitgemäße Holocaust-Education« dauerhaft gefördert werden…

Niemand kann sich vorstellen, was genau konkretisiert werden soll und wie eine allgemeine Holocaust-Erziehung gestaltet werden kann. Man darf aber unterstellen, dass eine „Holocausterziehung“ in gewissen jüdischen Kreisen tatsächlich stattfindet Eine solche Erziehung dürfte psychopathogen sein, denn die „JA“ fordert simultan, dass

die zusätzlichen Bedarfe (sic!) für die soziale Absicherung der Schoa-Überlebenden und der Nachfolge-Generation gewährleistet werden….“

Da haben wir es. Der Holocaustkult macht Juden psychosomatisch krank. In Israel wurden die nach dem Holocaust in Israel ankommenden Juden von den Sabras (Autochthonen) als Savonim (Seiflinge) geschmäht.

Soziale Absicherung der Shoa-Überlebenden soll wohl generell bedeuten:  Deutschland bezahlt die Renten, die in Israel fällig werden. Die „JA“ schreibt hierzu einen passenden Bericht von Sabina Brandes, aus dem wir zitieren;

„… Ein Viertel der Israelis hat nicht regelmäßig genug zu essen, bei den Kindern sind es sogar ein Drittel. Der neueste Bericht der Hilfsorganisation Latet (hebräisch für »geben«) zeichnet ein düsteres Bild des Wohlstandes im jüdischen Staat. Fast 1.1 Million Kinder müssen manchmal Hunger leiden. Dem Bericht zufolge hat sich die wirtschaftliche Lage von 65% dieser Familien im vergangenen Jahr weiter verschlechtert. 80% hatten nicht genug Geld, um genügend Lebensmittel einzukaufen. In Israel sind fast alle Lebensmittel sehr teuer. Laut Latets Bericht leben in Israel 28,9% der Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Die israelische Wirtschaft hatte in den letzten Jahren zwei große Krisen erlebt: zum einen die Corona-Krise sowie die Ereignisse des 7. Oktobers und der darauffolgende Krieg, in dem wir uns noch befinden. Diese Ereignisse haben großen Einfluss auf die wirtschaftliche und soziale Lage des Landes. Das Kindergeld beträgt pro Kind umgerechnet etwa 50 Euro. Nahezu 80%  der Israelis, die Unterstützung von Hilfsorganisationen erhalten, sind zudem verschuldet. Fast 85% können ihre Häuser im Winter nur unregelmäßig heizen. 22% wurde im vergangenen Jahr aufgrund unbezahlter Rechnungen der Strom abgestellt. Im Ergebnis ist eine ständige Unsicherheit, dass es irgendwann finanziell nicht mehr weitergeht, die Folge….“

Nachtigall, ick hör dir trapsen. Die Bomben auf arabische Dörfer kosten viel zu viel Geld. Woher kommt es in einem Land ohne natürliche Bodenschätze? Selbst wenn man das Holocaust-Remembering zum Exzess als Crowd-Funding betreibt, bleiben finanzielle Ansprüche gegen die heutigen Deutschen nicht mehr vertretbar.. 40% der Deutschen haben Migrationshintergründe. Eine „Umvolkung“ hat längst stattgefunden. Wäre es z.B. billig, die dunkelhäutige Enkelin von Götz Ammon abzukassieren? Eher nicht; Vielleicht löhnt sie aber freiwillig für Israels Wohlstand. Weiter im Text:

„Für die Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen empfiehlt der Zentralrat, die Sicherheit Israels als Leitfaden deutscher Außenpolitik zu verankern, und Israel auf internationaler Ebene gegen antisemitisch motivierte Verurteilungen in Schutz zu nehmen.“

Jetzt wird es gefährlich und verfassungsfeindlich. Deutschland soll internationale Entscheidungen von UNO und IStGH nicht mehr respektieren, wenn sie Israel betreffen und von diesem Oberstaat als „antisemitisch“ verworfen werden?. Ist denn Theodor Meron ein Antisemit, der den Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu bestätigte?  Jetzt schlägt es 13. Hat Israel im Laufe seiner relativ jungen Geschichte internationales Recht jemals respektiert, wo es seine fanatischen Interessen berührt sah. Soll Deutschland der gleiche gesetzlose Staat werden? Diese Forderung kommt der einer Vernichtung Deutschlands gleich. Weiter im Text:

„Der Zentralrat macht deutlich, dass er diese Maßnahmen für dringend hält: »Es ist etwas aus den Fugen geraten in diesem Land. Jüdinnen und Juden sind in Teilen unseres Landes nicht mehr sicher vor Anfeindungen, Ausgrenzungen und körperlicher Gewalt.“

Man sollte Dr. Josef Schuster sofort in Haft nehmen: Wiederholungsgefahr.

Wen wundert es, dass Juden, die eine solche Privatpolitik publizieren, angefeindet werden?

Damit ist klar: Dieser Blog hat die Aufgabe, den Wahnsinn des Zentralrats darzustellen. H.G. Adler (in: Theresienstadt, das Antlitz einer Zwangsgesellschaft) hat die damalige Zwangsgesellschaft, die durch das „Geschenk des Führers“ zusammenkam, so treffend analysiert, dass man diese, etwas amplitudenmoduliert, auf die durch Bundesmittel finanzierte Zwangsgemeinschaft der finanziell geförderten Juden übernehmen könnte. Der damalige Judenrat habe (laut Hannah Arendt) das Geschäft der „Nazis“ vereinfacht, der heutige Zentralrat sekundiert alle Wünsche der Bundesregierung. HG. Adler nannte den Theresienstädter Judenrat als eine Art Karnevalsgesellschaft, und so ähnlich tritt der Zentralrat als politische Karnevalsgesellschaft auf. Nichts ist wichtiger als eine jüdische Opposition gegen diesen politischen Zirkus. Die Situation jüdischen Lebens ist durchaus ernst und gut vergleichbar mit der allgemeinen Lage der deutschen Gesellschaft. Die jüdische Gesellschaft wie die gesamtdeutsche wurden durch permanenten politischen Fasching der Parteienpolitik verdorben. Was kommt nach Fasching, Fascism (Ayelet Shaked) oder Aschermittwoch? Beginnen wir eine Fastenzeit der Besinnung. Jetzt!

von Lobenstein

Das Kreuz für die deutschen Juden?

Was viele vergessen zu haben scheinen, als sie Markus Söder applaudierten, kann man in WIKIPEIA rekapitulieren:

„Markus Söder forderte 2006 die Übernahme eines klaren Verbotes von Blasphemie in das Strafrecht. Wenn Kirche und Papst in einer Zeichentrickserie für Jugendliche lächerlich gemacht würden, habe das „nichts mehr mit Satire zu tun“. Er forderte, der § 166 StGB  müsse erweitert werden. Religiöse Symbole müssten „endlich gesetzlich geschützt sein“. Nachdem Volker Beck erklärt hatte, der § 166 StGB sei „ein Relikt aus voraufklärerischer Zeit“, erwiderte Söder: „Volker Beck spinnt.“ Er erklärte, die Achtung religiöser Gefühle gehöre zu den „Grundwerten unserer Gesellschaft“. .. Eine Verschärfung des Paragrafen 166 StGB sei notwendig.“

Für den juristischen Laien sei die Vorschrift skizziert:

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird …  bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Die Idee mit der Störung des „öffentlichen Friedens“ ist von den Vorschriften der Nazi-Zeit abgekupfert. Damals sollte strafbar sein, öffentliche Empörung zu entfachen, weswegen sich brave Deutsche gerne als „empört“ erklären. Daheim kann man niemand erpören und darf also weiterhin fluchen. Aber seit dem 1. Juni 2018 ist in jedem Dienstgebäude ein Kreuz anzubringen. Dazu erklärte Söder:

„Das Kreuz ist nicht Zeichen einer Religion“; im Kreuz spiegle sich „unsere bayerische Identität und Lebensart“ wider.

Komischerweise machen bayerische Juden noch kein Kreuzzeichen, wenn ihnen eine Sau über den Weg läuft. Das müsste auch noch Pflicht werden im allerchristlichen Freistaat. Aber schon damals löste der Beschluss eine Diskussion aus. Vertreter der Kirchen widersprachen der Beschlagnahme des Kreuzzeichens durch den Staat. Bundespräsident  Steinmeier distanzierte sich vom Kreuz-Beschluss mit den Worten:

„Es gibt verfassungsrechtliche Maßstäbe. 1995 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Kreuz den Wesenskern des Christentums symbolisiert … Das müssten die Landesregierungen berücksichtigen. Steinmeier als bekennender Christ wollte außerdem bekennen: „Was uns sonntags in der Kirche fehlt, wird das Kreuz in den Behörden nicht ersetzen.“

Wie formulierte es Ludwig Thoma? „Söder sei ein ausgezeichneter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande“; aber auch mit seinem juristischen Verstand kann es nicht allzuweit her sein.

Beginnen wir mit dem allgemeinen Verstand von Söder; die Bilder verbreiteten dokumentieren, dass er im Karneval am echtesten herauskommt. In Google kann man viele Erscheinungsformen des bayerischen Ministerpräsidenten betrachten (alle Fotos aus Google/dpa):

Einmal als bayerischer Monarch, dann als preußischer Reichskanzler

Augsburger Allgemeine Bildergalerie: Die verrückten Kostüme des Markus Söder

Inzwischen mit Bart und Friedrich Merz in der Nähe der Realität. Die zwei Beiden…

wollen einen «Politikwechsel für Deutschland»: sie stellen das gemeinsame Wahlprogramm für 2025 vor. (Foto Frederic Kern/Imago

Wieder in seiner Realität zurück:

Stern www.all-in.de

Marilyn Monroe (???) oder Homer Simpson: Das sind Söders beste Fastnachts-Kostüme

www.merkur.de

Markus Söder in seinen Faschingskostümen: Ein Überblick

SZ 

Man kann zwar agen „es war Fasching“, aber so viel Hingabe an den Karneval lässt sein Amtsethos nicht erkennen. Zwischenrein spazierte er auch als Moses herum

Foto: Stern

Damit sind wir wieder bei den Juhden. Kurt Tucholski meinte hierzu, dass „über den Antisemitismus wie über jede Abneigung wohl zu reden sei. Was aber hier getrieben wird, ist Volksverdummung schlimmster Art, und das alte Wort Roda Rodas (Alexander Rosenfeld) passt wie gehauen hierher: »Der Antisemitismus wäre… eine ganz nette Sache. Aber er wird wohl erst etwas werden, wenn ihn die Juden in die Hand nehmen« Das ist ganz richtig, denn jeder kluge Jude könnte viel bessere und schlagendere Dinge gegen das Judentum anführen als alle Deutschnationalen zusammen, bei denen kaum ein Argument stimmt.“

Das gilt natürlich analog für den Philosemitismus. Die Philosemiten verschaffen den Juden Dinge und Umstände, die sie nicht nur nicht brauchen, sondern die ihnen durchaus schaden. Trotzdem erntete Markus Söder vor einem jüdischem Publikum stehende Ovationen in der Generalversammlung des Zentralrats der Juden in Deutschland. Diese jüdische Repräsentanz ist ein bundesdeutsches Konstrukt, in dem analog auch nur der jüdischen Diaspora Bärendienste geleistet werden können.

Söders Bärendienst wird wie fvon der Jüdischen Allgemeinen referiert, womit simultan die mäßige juristische Kultur des Ministerpräsidenten eklatant wird:

„… als Ehrengast des Zentralrats übte (sic! üben!) Söder scharfe Kritik am Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu und führte aus: »Das Gericht hat sich massiv selbst beschädigt«, und gab damit eine klare Antwort auf die Frage, ob Netanjahu auf deutschem Boden verhaftet werden sollte. in einer anschließenden Fragerunde auf die Frage eines Delegierten zum jüngsten Beschluss des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) stellte Söder klar: »Ich hielte es für absurd, wenn auf deutschem Boden der Regierungschef von Israel verhaftet werden würde.«  ….  Als Ehrengast des Zentralrats und der Ratsversammlung hatte Söder hervorgehoben: »Jüdisches Leben hat eine feste Heimat in Bayern. Die Bayerische Staatsregierung und ich ganz persönlich geben ein klares Schutzversprechen: Wir schützen jüdisches Leben und Freiheit in jeglicher Form und werden jedem Auswuchs von Antisemitismus konsequent entgegentreten. Jüdisches Leben gehört zu unserem Alltag und hat einen festen Platz in unserer Mitte.« Jüdisches Leben habe das Recht, sich in Deutschland zu entwickeln. Herzlich willkommen in Bayern», betonte Söder zum Schluss seiner Rede, für die er stehende Ovationen erhielt…..“

Soweit die Jüdische Allgemeine. Die von Söder gedroschenen Phrasen waren zuvor schon von Philipp Peyman Engel gedruckt und publiziert worden. Ein paar Ausgaben später schreibt das alte Hetzblatt:

Was muss sich Markus Söder dieser Tage nicht alles anhören: »Selbstbesoffenheit« …. »Hanswurst«, bei dem selbst große historische Gesten zu einem »Funfact« verkommen (Claudia Roth). Peer Steinbrück formulierte: »Da sind irgendwelche Synapsen nicht richtig verdrahtet bei dem Mann«.

Wahrscheinlich hat Peer Steinbrück recht. Der Mann spinnt wahrscheinlich wie Volker Beck (s.o.). Die Jüdische Allgemeine sieht es aber anders:

„….Markus Söder hatte sich bei seinem Kurzbesuch(!) in Polen mal (so eben sic!) hingekniet (Anm.: eher nicht , um das Schuhbandel neu zu binden), nämlich vor einer wichtigen Location, dem Denkmal für den Aufstand der Juden gegen die deutschen Besatzer 1943 …. Willy Brandt bekam dafür den Friedensnobelpreis. Markus Söder …  ist ständig bestrebt, Kanzlerformat zu zeigen (Anm.: er wird den Nobelpreis auch noch bekommen wollen). … Jedenfalls sah Söder nichts Anrüchiges darin, es Willi Brandt in Warschau nachzutun (hat er das mit seinem Kniefall en passant?) und dort an gleicher Stelle auf ein Knie zu fallen. …. Kenner dürften bemerkt haben: Brandt war damals auf beiden Knien, Söder jetzt nur auf einem. …. Söders Kniefall wird, ebenso wie Brandts Kniefall, in die Geschichtsbücher eingehen.  …“

Naja: Brandts Kniefall geschah vor einem großen Publikum, bei Söders Geste waren nur wenige Passanten Zeugen. Aber am Wurststand fanden sich mehr Leute ein:

Knien macht bekanntlich hungrig: Markus Söder mit Bratwurst. Foto: picture alliance/dpa

Passt alles wunderbar zusammen für ein psychologisches Gutachten einer fehlerhaften Verdrahtung. Für beide: Seit wann macht Knien hungrig? Überhaupt meint die Jüdische Allgemeine:

es sei »völlig respektlos und auch unangemessen gegenüber Millionen von Juden und jüdischen Bürgern in unserem Land, die genau das erwarten, dass man einen Respekt à la Söder zeigt«. …..“ (Obacht: § 166 StGB „Weltanschauung“)

Wenn in Deutschland ein Politiker nichts mehr bringt, macht er auf Schutzpatron der Juden. Das funktioniert immer. Die Frage ist nur, ob solche Patronate den Juden nützen oder ob die Juden sich  mit ihnen lächerlich machen lassen. Die Diaspora hat nämlich andere Probleme als den IStGH-verfolgten Netanjahu, der mit Sicherheit nicht nach Deutschland kommen wird, um sich eine Fußfessel wie Nicolas Sarkozy anlegen zu lassen. Das Problem, das die jüdische Diaspora in Frankreich hat, kann sich durchaus auch in Deutschland entwickeln. Die Tribüne Jüive beklagt eine Tendenz in „Le Monde“, einem an sich seriösen Blatt:

„… dort stellte sich ein Teil der Reaktion  offen auf die Seite der Palästinenser. Das ist nicht neu in einer Zeitung, die schon immer pro-palästinensisch orientiert war. Im Zentrum ihrer Büros ist eine ganze Pin-Wand mit der Aufschrift reserviert „Stoppt den Völkermord in Gaza“. Diejenigen, die diesen Flickenteppich gewidmet haben, mischten Presseausschnitte über die anhaltenden Gemetzel, Fotos von verstümmelten Kindern, eine Zeitleiste mit dem Titel „Lass dir von niemandem sagen, dass es am 7. Oktober 2023 begann“ mit der Litanei der Verbrechen, die Israel angelastet wurden. Die ausgestellten Karikaturen grenzen an klassischen Antisemitismus: eine Karikatur, die eine Hand zeigt, die ein Produkt mit der Aufschrift „Ethnische Säuberung“ hält und Blut auf eine Landkarte von Palästina spritzt: „es war immer ein Völkermord“.

Die Emotion angesichts der Geschehnisse in Gaza ist durchaus legitim, bleibt aber trashig, wenn man eine so einhellige Meinung zu einem so komplexen Konflikt zeigt. Mehrere Personen berichten von  einer Planungssitzung, in der es hieß: „Wir haben ein Problem mit der jüdischen Gemeinde, sie sind uns feindlich gesinnt.“ ….  Am Jahrestag der Anschläge kursierte in den sozialen Netzwerken eine Titelseite von Le Monde: „Sonderausgabe, Gaza erdrückt von einem Jahr Krieg und Chaos“. Viele Persönlichkeiten äußerten ihre Empörung. Ist das ein pro-palästinensischer Tropismus?  Die New York Times ist in ihrer Berichterstattung über den Konflikt viel ausgewogener als ‚Le Monde‘….. Im Juni 2024 unterschieden der Historiker Vincent Lemire und der Anwalt Arié Alimi zwischen „kontextuellem, populistischem, wahltaktischen,  instrumentalisiertem“ linken Antisemitismus und rechtsextremem Antisemitismus, der „ontologisch“ sei. …. Einige zeigen … auf den Chefredakteurs Benjamin Barthest. Er bringe die offen antisemitischen Positionen seiner Frau Muzna Shihabi zur Kenntnis. Diese frühere PLO-Unterhändlerin, die Barthes als Korrespondent in Ramallah kennengelernt hatte, postete  am 7. Oktober 2023, wenige Stunden nachdem Hamas-Gleitschirme auf die Nova-Party herabstürzten, um die tanzenden Leute zu massakrieren:

„Sie haben schon lange davon geträumt, zu fliegen, Freiheit zu spüren und ihre Heimatstädte in Palästina zu sehen. Sie sind meist Flüchtlinge und dürfen nicht in ihre Heimat zurück. Sie sind die Jugend von Gaza. Der 7. Oktober ist der Tag der Überraschungen“.

Sie …  beschuldigte Emmanuel Macron, unter dem Einfluss der CRIF(Zentralrat der Juden in Frankreich) zu stehen. Muzna Shihabi wurde wegen ihrer antiisraelischen Äußerungen aus dem Verein CARE ausgeschlossen. „Ich bin überhaupt keine Aktivistin, ich bin eine einfache Palästinenserin, die ihr Leben erzählt“, sagt Muzna Shihabi vor den Kameras von Al Jazeera, die gekommen waren, um sie als Opfer der „Zensur“ zu filmen.

Am 4. Mai 2024 twitterte Muzna Shihabi: „Frankreich, Komplizin des Völkermords, lässt einen palästinensischen Arzt nicht herein, damit er nicht erzählen kann, was er in Gaza gesehen hat.“ 20 Minuten später twitterte Benjamin Barthes: „Der palästinensisch-britische Arzt Gasshan Abu Sitta wurde bei seiner Ankunft am Flughafen abgewiesen.“ Um 13.33 Uhr erschien auf der Website von „Le Monde“ ein Artikel, der von Benjamin Barthes gezeichnet war: „Dem palästinensischen Arzt Gasshan Abu Sitta, Zeuge der Hölle von Gaza, wurde das Betreten französischen Bodens verboten“. (Anm. d. Red. der TJ: Der betreffende Arzt wurde von Deutschland aus dem Schengen-Raum verbannt, Frankreich wendet insoweit nur EU-Recht an)….. Der Herausgeber von „Le Monde“, Jérôme Fenoglio, verteidigte auf Anfrage von „Le Figaro“ Benjamin Barthes als „einen exzellenten Spezialisten für den Nahen Osten, der seit Monaten Ziel einer bösartigen Kampagne sei, die versucht, die Berichterstattung Le Mondes über den anhaltenden Konflikt zu beeinflussen“. …. © Eugénie Bastié

Bei uns in Deutschland leben wie in Frankreich mehr Araber als Juden, zumindest seit der Kanzlerschaft Angela Merkels. Man kann deren Recht auf Meinungsäußerung nicht ewig kurz halten. Die Wahrscheinlichkeit persönlicher Beziehungen zwischen Palästinensern mit Alt-Deutschen ist wesentlich höher als Liaisons von Juden und nicht-jüdischen Deutschen. Die Leute, die die Diaspora umgeben, sehen Bilder von Gaza und bekommen die historische Verwüstung des Warschauer Ghettos vor Augen gehalten. Die Philozionisten fördern damit die Verknüpfung der Ghetto-Verwüstung mit den aktuellen Verwüstungen von Gaza. Sie kommen zu dem Schluss, dass „die Juden“ mit zweierlei Maß messen. Insoweit leisten Leute wie Söder mit ihren politischen Auftritten der jüdischen Diaspora einen Bärendienst. Soweit sie mit bundesdeutschen Geldern gespeist wird, nimmt die Diaspora ihre Gefährdung nicht wahr, was schon Eva Gabriele Reichmann bedauerte. Ma macht dieselben Fehler wie zu Tucholskis Zeiten.

von Lobenstein

 

Eindeutige Ansage des Mehrdeutigen im dümmsten Land der Welt

Theoretisch kann ein Handeln nur dann eine Strafe zur Folge haben, wenn die Tat eindeutige bestimmt war. So steht es im Grundgesetz. „Früher“ (vor 1969) gab es den Straftatbestand des groben Unfugs (§ 360 StGB), in Österreich „Anstandsverletzung“, was heute als § 118 OWiG verfolgt werden kann. Was aber Unfug ist und wann er grob werden soll, ist dem Anstand eines jeden Richters überlassen (vgl.:  Julian Philipp Seibert: in: Die „öffentliche Ordnung“ als überflüssiges polizeiliches Schutzgut). Am meisten „groben Unfug“ treibt die deutsche Bundesregierung. Ihr geht es um so etwas wie öffentlicher Anstand. Niemand soll sich in Deutschland empören müssen.  Ein § 86a bestraft in diesem Sinn das Verwenden verfassungswidriger Symbole, wobei die Leute, die früher gelebt hatten, sich denken konnten, was nach dem Systemwechsel verboten sein müsste. Heute wissen es die Leute nicht mehr so genau: Ein Redakteur hatte hakenkreuzähnliche Kritzel als Korrekturzeichen verwendet, um einer Journalistin unerwünschte Germanismen in ihren Texten zur Änderung aufzugeben. Probleme mit dem Swastika-Symbol haben aber witzigerweise die Linken. WIKIPEDIA referiert:

„Antifaschistische Gruppen haben Symbole der Ablehnung entworfen, darunter ein durchgestrichenes Hakenkreuz. Mehreren deutschen Staatsanwaltschaften erschienen solche Hakenkreuzdarstellungen von den Verbotsgesetzen mitbetroffen. Das Amtsgericht Mannheim verurteilte einen Studenten, weil dieser einen Anstecker mit einem durchgestrichenen Hakenkreuz trig. Im Revisionsverfahren wurde der Student freigesprochen. Auch das Amtsgericht Tübingen sprach einen Studenten für das Tragen eines Ansteckers mit durchgestrichenem Hakenkreuz schuldig. Das Landgericht Tübingen hob dieses Urteil auf. Der Träger sei eindeutig als Antifaschist hervorgetreten, das Symbol lasse selbst für Touristen seine Gegnerschaft zum Nationalsozialismus erkennen. Dennoch verurteilte das Landgericht Stuttgart einen Versandhändler wegen Waren, auf denen durchgestrichene Hakenkreuze zu sehen waren, nach § 86a  StGB. Es sei rechtswidrig, Aufdrucke zu verwenden, auch wenn sie sich gegen die auf ihnen dargestellte Symbolik aussprechen. Denn die Symbolik der NS-Zeit solle gänzlich aus der Öffentlichkeit verbannt werden. Das Urteil stieß bei deutschen Strafrechtlern und Politikern auf Empörung und wurde im Bundestag debattiert. Das bewusste Eintreten gegen Rechtsextremismus sei zu fördern, nicht zu kriminalisieren. Der Bundesgerichtshof hatte das Verwenden von Plakaten, „wenn nach dem gesamten Inhalt des Plakats eine Wirkung auf Dritte in einer dem Symbolgehalt des Kennzeichens entsprechenden Richtung von vornherein ausgeschlossen ist, und wenn die Verbreitung auch sonst dem Schutzzweck des § 86 a StGB erkennbar nicht zuwiderläuft“, schon 1973 für nicht strafbar erklärt,,,, Der Versandhändler legte Revision  ein und auch die Bundesanwaltschaft forderte Freispruch. Dem Antrag kam der Bundesgerichtshof nach und hob das Urteil des Landgerichts Stuttgart auf. Das Tragen solcher Symbole sei erlaubti…“

…allerdings nur, wenn man dazu keine Springerstiefel trägt oder den Kopf kahlrasiert.

Das gilt analog für aktuellere Rote Dreiecke und die Verwendung des Slogans „From the River“. Wer wie ein Araber ausschaut und ein Palästinensertuch trägt, wird auch dann bestraft, wenn er ein durchgestrichenes Rotes Dreieck auf dem T-Shirt hat, der Mensch mit Kippa darf es tragen, wenn er das Dreieck durchkreuzt.  Die Rechtssicherheit in Deutschland bleibt auf der Strecke. Um diese wieder herzustellen, hat die Berliner Senatsverwaltung….

„….  für Inneres und Sport um eine klarstellende Aufnahme in den Kennzeichenkatalog der Hamas gebeten. Das BMI hat die Initiative aufgegriffen und mit Rundschreiben vom 31. Oktober 2024 klargestellt, dass eine Verwendung des auf der Spitze stehenden roten Dreiecks als Kennzeichen der Hamas aufgrund des Betätigungsverbotes ebenfalls verboten und strafbar ist.

Eine Verwendung im Kontext der Hamas ist nach den Feststellungen des BMI gegeben, wenn das Dreieck in Bezug zu wichtigen Gedenktagen der Hamas oder einer für die Hamas bedeutsamen Person verwendet wird.

Klarstellung? Seit wann ist Weihnachten ein „wichtiger Gedenktag der Hamas“? Offenbar ist es schon verboten, die Verbote bekannt zu machen, man kann sie nicht kopieren; daher zitieren wir nur den Text an sich:

„Bundesministerium des Innern und für Heimat

Bekanntmachung eines Vereinsverbots gemäß § 3 des Vereinsgesetzes Verbot der Vereinigung „HAMAS (Harakat al-Muqawama al-Islamiya)“

Vom 2. November 2023

Gemäß § 3 Absatz 1, § 14 Absatz 2 Nummer 1, 4. Variante in Verbindung mit § 15 Absatz 1, Satz 1 und § 18 Satz 2 des Vereinsgesetzes vom 5. August 1964 (BGBl. I S. 593), blablabla, erlasse ich folgende Verfügung

  1. Die Tätigkeit der Vereinigung HAMAS (Harakat al-Muqawama al-Islamiya) läuft den Strafgesetzen zuwider und richtet sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung. Zudem beeinträchtigt und gefährdet die Tätigkeit der HAMAS sonstige erhebliche Interessen der Bundesrepublik Deutschland.
  2. Die Betätigung der HAMAS ist im räumlichen Geltungsbereich des Vereinsgesetzes verboten.
  3. Es ist verboten, Kennzeichen der HAMAS für die Dauer der Vollziehbarkeit öffentlich, in einer Versammlung oder in Schriften, Ton- oder Bildträgern, Abbildungen oder Darstellungen, die verbreitet werden können oder zur Verbreitung bestimmt sind, zu verwenden. Das Verbot betrifft insbesondere folgende Kennzeichen: ….“ Es folgen 19 Abbildungen mit einer Beschreibung

Die Zeichen selbst lassen sich abrufen; der geneigte Leser möge selbst die Internetseite des BMI konsultieren.:

BAnz AT 02.11.2023 B10.pdf

Problem: Es sind arabische Schriftzeichen; im Grunde sind damit alle arabischen Kalligraphen untersagt, weil solche denen der Hamas für „Westler“ stets „zum Verwechseln ähnlich“ erscheinen (§86a StGB). „Zum Verwechseln ähnlich ist ein Kennzeichen, wenn es eine unbefangene Person ohne weiteres für das Kennzeichen einer verbotenen Organisation halten kann.“

Hier ein solches verwechslungsfähiges Symbol:

Die Flagge Saudi-Arabiens wurde 1932 eingeführt. Man könnte das Schwert des Islam durch ein deutsche G3 ersetzen und das „Grün“ durch eine andere Farbe. Das wäre wahrscheinlich auch verboten.

Wie ist es mit dem Roten Dreieck? Amtlich muss es auf der Spitze stehen, es kann also kein gleichseitiges, sondern eher ein gleichschenkeliges Dreieck gemeint sein. Mathematik und Geometrie sind unseren Bürgern geläufig. Auch der Begriff „Dreieck“, ein griechisches „Delta“, ist den meisten bekannt.

Man erinnert sich an das Buch „der Großtyrann und das Gericht“ von Werner Bergengrün. So weit verdorben ist auch bei uns die Herrschaft der Justiz. Die Springerpresse berichtet applaudierend über einen Darmstädter Weihnachtsmarkt, auf dem so etwas wie vorbereitender Terrorismus betrieben wurde. Die WELT schreibt (18.12.24):

„….Die Anzeigen richteten sich gegen das Ausstellen verfassungswidriger und terroristischer Symbole. …“

Anm.:Diese Formulierung ist typisch für unsere kaputte Zeit: Die Symbole selbst sind natürlich nicht terroristisch. Weiter im Text:

„Auf dem „Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt“ am 3. Advent-Wochenende seien Produkte feilgeboten worden, die mit einem roten Dreieck oder mit Slogans wie „From the river to the sea“, versehen waren. Beides gilt als Kennung der verbotenen Terrororganisation Hamas, die die Auslöschung Israels fordert. Nach vorliegendem Bildmaterial seien „sämtliche Register gezogen worden, um Israel zu dämonisieren und zu delegitimieren. Die Vorwürfe lauteten, Israel begehe seit 75 Jahren einen „Genozid“ an Palästinensern, betreibe „ethnische Säuberungen“ und praktiziere eine „Apartheid“ im Land. Diese ideologisch motivierten Vorwürfe stellten „israelbezogenen Antisemitismus“ dar, kritisierte der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde.

Das Abhalten dieses Weihnachtsmarktes der Kirchengemeinde sei „skandalös“. Es ist tragisch, dass das legitime Anliegen, auf das Leid der Palästinenser aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln, immer direkt ein Einfallstor bietet, um Israelhass und Antisemitismus zu verbreiten.“

Und kann ein paar Tage später den Fortsetzungsartikel schreiben:

„Zutiefst verstörend“ findet es der Darmstädter Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) und warf der Michaelsgemeinde vor, „antisemitische Inhalte propagiert“ zu haben. Es wird versucht, das Existenzrecht Israels zu delegitimieren und den Staat Israel zu dämonisieren, indem judenfeindliche Stereotype auf den Staat Israel und seine Politik übertragen werden“. Die Kirchengemeinde hatte gemeinsam mit der Gruppe „Darmstadt4Palestine“ den Weihnachtsmarkt unter das Thema der Palästina-Solidarität gestellt. „Antikolonial nennen wir ihn deshalb, weil unser Fokus darauf liegen wird, Palästinenserinnen und Palästinenser mit den Einnahmen unseres Marktes zu unterstützen.“ Inzwischen hat die EKHN dem verantwortlichen Pfarrer vorläufig die Ausübung seines Amtes untersagt. Damit dürfe der Theologe beispielsweise keine Weihnachtsgottesdienste in seiner Gemeinde leiten, teilte eine EKHN-Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst mit. Sollten sich die Anschuldigungen bestätigen, behalte sich die Kirche vor, weitere rechtliche Schritte einzuleiten. Auch die Kirchengemeinde erwägt, Strafanzeige gegen die kritisierten Aussteller auf dem Weihnachtsmarkt zu stellen. „Ich bin tief enttäuscht, dass das Vertrauen der Gemeinde missbraucht wurde“, sagte Pfarrer Manfred Werner. „Es war eine große Dummheit, dass wir der Vorbereitungsgruppe vertraut haben. Wir werden in jeder Hinsicht mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Es gibt in der Kirchengemeinde die Tradition, die Kirche als „Dialograum“ zur Verfügung zu stellen. Einen Vorfall wie am vergangenen Wochenende habe es vorher nie gegeben. Die betreffenden Aussteller „machen uns alles kaputt“, sagte er.

Alles ganz schrecklich, weil es so lächerlich ist. Der Pfarrer muss nun Buße tun oder Imam werden. Es ging um Schlüsselanhänger mit einem roten Dreieck. Wer geht schon als Jude auf einen christlichen Weihnachtsmarkt? Und wer als Un-Linker geht ausgerechnet auf einen „antikolonialen“? Was erwartet ein deutscher Spießer dort zu finden? Stoff zum Zoff. Es wäre unrealistisch zu erwarten, dass dort keine Leute ausstellten, die sich kolonisiert fühlen. Objektiv kann einem völlig egal sein, ob dort Palästinensertücher mit roten Dreiecken vertrieben werden. Man muss es erst einmal wissen, was ein rotes Dreieck im Zusammengang mit Weihnachten bedeuten soll. Die TAZ berichtet:

„Das rote Dreieck gilt als verbotene Kennzeichen der palästinensischen Terror-Organisation Hamas. In Nr. 3 dieser Verfügung steht, dass es auch verboten ist, „Kennzeichen der Hamas“ öffentlich …  oder in Darstellungen, „die zur Verbreitung bestimmt sind“, zu verwenden. …  Die Liste der verbotenen Kennzeichen ist nicht abschließend, denn es heißt, dass „insbesondere“ die aufgeführten Darstellungen verboten seien. Es war den Behörden also schon immer möglich, auch sonstige Logos als verbotene Hamas-Kennzeichen zu behandeln.“

Noch schrecklicher; in Google findet man aber noch weitere Beispiele, die einen Verwender ins Gefängnis bringen können, wenn ein palästinensischer Zusammenhang gesehen werden kann:

Stelle man bloß nicht diese Zeichen auf den Kopf:

oder verwende dieses, das man an manchen Straßeneinmündungen entdecken kann:

Der Journalistenverein democ e.V. erklärt es so:

„Das Symbol an sich ist nicht neu und wurde schon in vielen verschiedenen Kontexten verwendet. Die bis heute wohl bekannteste Bedeutung des roten Dreiecks liegt in der NS-Zeit, als die Nationalsozialisten es nutzen, um politische Häftlinge in den Konzentrationslagern zu kennzeichnen. …  Noch heute spielt das Dreieck eine wichtige Rolle im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus….“

Soso, Nancy Faeser als Bilderstürmerin. Es gibt leider auch anerkannte Staaten, die ein rotes Dreieck verwenden, wie WIKIPEDIA weiß:

Flagge der Ersten Republik Kuba (1902–1906; 1909–1959)[1] und heute

und im arabischen Raum:

Flagge des Königreich Hedschas (1916 – ca. 1920) und Flagge Palästinas (bis 1948)

und hier die Flagge Jordaniens (seit 1928), 1948–1967 auch im Westjordanland verwendet.  Als verwechslungsfähig im Sinn des § 86a StGB könnte auch das „V“ gesehen werden, das ein auf der Spitze stehendes Dreieck andeuten könnte; Wikipedia schreibt hierzu:

„Die große Popularität des Victory-Zeichens im Zweiten Weltkrieg hat ihren Ursprung …im  englischen Wort victory …  Die BBC unterstützte die Verbreitung in Europa durch ihre „V for Victory“-Kampagne], in der der Morsecode für „V“ (•••–) als Jingle verwendet wurde. Der Morsecode für „V“ entspricht des Weiteren dem Kopfmotiv von Beethovens 5. Sinfonie („Ta Ta Ta Taaa“), welches die BBC …  als Erkennungszeichen ihres Programmes auch in besetzte Länder ausstrahlte. Schnell verbreitete sich der Gebrauch der Geste in ganz Europa[10]. Im gleichen Jahr griff auch Winston Churchill die „V for Victory“-Kampagne auf und gebrauchte das V-Zeichen fortan bei öffentlichen Auftritten, nachdem er anfänglich versehentlich die beleidigende Form mit der Handfläche nach innen verwendete.[11]

Winston Churchill grüßt mit dem Victory-Zeichen, Downing Street, 5. Juni 1943.

Beleidigende Form des V-Zeichens, Handballen zum Ausführenden…“

Symbole in Deutschland richtig zu werten ist also Sache der Strafrichter. Besser kann das dreieckige Dilemma kaum dargestellt werden. Es kommt offensichtlich darauf an, was man in das Rote Dreieck hineinzeichnet; der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Faeser weiß auch, dass das Rote Dreieck missbraucht wird, um etwa eine Wohnung anzuzeigen, wo ein Jude wohnt. Das ist allerdings schlimm. Der Sprayer sollte vielleicht „gelb“ verwenden und eine Schlaufe sprayen. Dieses Kennzeichen könnte kaum verboten werden:

Gelbe Schleife als Zeichen der Solidarität

© Bundesrat

Dennoch ist es nicht so, dass Israel ein politopathologischer Fall wäre. Deutschland ist dieser Fall. Es gilt auch als strafbare Verherrlichung eines Angriffskriegs, das „Z“-Zorro – Zeichen der russischen Panzer auf das eigene Auto zu übernehmen. Es wird strafbar gemacht, unerwünschte Meinungen zum Ausdruck zu bringen. Im Prinzip sind wir wieder on der Honecker-DDR angekommen.

Verwunderlich ist dabei, dass Personen, die das Vorgehen Israels in Gaza mit Ekel erfüllt, ihre Abneigung gegen das israelische Vorgehen immer noch mit einer Sympathiebekundung für die palästinensischen Gruppen nicht trennen können. Die Verbindung von A und B  ist zwar naheliegend und nicht direkt widersprüchlich, erlaubt es aber unserer sturen Justiz, strafend gegen die Missbilligung Israels einzuschreiten.  Daher sollte man die Politik Israels missbilligen, ohne den Palästinensern zu applaudieren. Vernaderer, die der Justiz gerne verdächtige Sachverhalte anzeigen, gibt es bei uns genug. Aber diese Denunzianten erreichen nichts, wenn man sachlich bleibt. Die SÜDDEUTSCHE schreibt über die Einstellung eines Vorgängers von Yoav Gallant:

„Israels früherer Armeechef und früher als Held der Rechten gefeierte Mosche Jaalon spricht von „ethnischen Säuberungen“ [in Gaza und Galiläa]. Er sieht sein Land auf einem Weg, der „in den Ruin“ führen muss.

Foto: Ilia Yefimovich/picture alliance/dpa)

Statt den Vorwurf des Völkermords mit palästinensischen Symbolen zu verstärken, kann man sich auf israelische Größen beziehen, was wesentlich schwerer wiegt als das Geschrei empörter Palästina-Sympathisanten. Gleichzeitig entgeht man dem Vorwurf einer Dämonisierung und Delegitimierung Israels, denn der ehemalige israelische Verteidigungsminister Jaalon ist nach wie vor über den Verdacht erhaben, Israel auslöschen zu wollen. Er sieht in den „ethnischen Säuberungen“ Pflastersteine für Israels Weg ins Verderben.

Man wird auch sagen dürfen, dass sich Israel selbst als Rechtstaat delegitimiert, indem es die besetzten Golanhöhen mit eigenen Staatsangehörigen besiedeln will, und den Widerspruch der UNO als antisemitisch zurückkickt.

Und um ein international akzeptabler Partner zu sein, hat sich Israel auch entfernt. Sein Geheimdienst mordet nicht nur in den moslemischen Ländern, sondern auch in Europa, etwa in Lillhammer.

Israel rechtfertigt alle seine Maßnahmen mit der Notwendigkeit mangelnder Sicherheit. Das ist zum einen sehr abstrakt und zum anderen kaum überzeugend angesichts der Machtlosigkeit seiner Feinde. Wahrscheinlich ist es eher so, dass Israel nie „sicher“ existieren kann, weil es sich a.) inmitten in der arabischen und muslimischen Welt platziert hat (was schon Israel Zangwill kritisierte), und b.) der arabischen Welt keinen zivilisatorischen Nutzen bringt. Hat man je lesen können, dass der Staat Israel etwas für seine Araber in den besetzten Gebieten investiert hätte? Die Araber wandern nach Europa aus, um von der westlichen Zivilisation zu profitieren. In Deutschland sind (z.B.) Syrer angesehene Ärzte. Einen zu den Granaten alternativen Weg in Richtung Sicherheit weiß Israel nicht einmal. Führt der Weg zu einem sicheren Israel, wenn es Jordanien auslöscht und „from the river to the desert“ sein Land nach Osten vergrößert? Oder wird Israel sicherer, wenn der Euphrat zum Grenzfluss würde? Die Jüdische Allgemeine berichtet über die Armut in Israel:  kann sich das Land ohne Naturschätze den endlosen Kriegszustand und weit ausgreifende Feldzüge leisten? Es schaut doch so aus, dass ein Marsch in den Untergang angetreten worden ist.

Leben wir in Deutschland hinter dem Mond oder in einer Art Klapsmühle?

von Lobenstein

 

 

Zur Identifizierung mit Israel

Wie es schon Henri Ford (in: Der Internationale Jude) ausdrückte: Bei „den Juden“ erscheint vieles widersprüchlich und schwer zu erklären. Dies könnte zutreffen, wenn man es aus der Position eines „weißen, angelsächsischen und protestantischen“ WASP-Amerikaners aus betrachtet. Weiß man von der Breite der unterschiedlichen jüdischen Denkrichtungen, die schon Peter Beer Anfang des 19. Jahrhunderts beschrieben hat, wundert es einen eher, dass „die Juden“ an einzelnen Fragen eng zusammenstehen. Sie müssen sich wohl mit irgendetwas gemeinsam identifizieren. Dabei darf man „die Juden“ nicht mit Israel gleichsetzen, auch wenn sie sich überwiegend mit diesem Land  identifizieren. Über die Jahrhunderte hinweg identifizierten sich Juden über ihre Schriften und Gebote und mehr im Traum einer vor Jahrtausenden aufgegebenen Heimat. Realität und Ideologie verschwimmen dabei. Einerseits beschweren sie sich, wenn die Deutschen sie 1933 aus ihrer Heimat Deutschland vertreiben und andererseits ziehen sie eine Immigration in die USA einer „Rückkehr“ nach Palästina vor. Während der Engländer den Spruch „right or wrong – my country“ lässig über die Lippen bringt, ringt „der Jude“ mit seiner richtigen Einordnung in die moderne Staatenwelt.

Aktuell überlegen sich einflussreiche Juden, wer überhaupt als Jude gelten darf. Dabei steht, anders als in der Diskussion in Deutschland, nicht die Halacha im Zentrum der Überlegung. Ives Mamou fragt sich in der Jüdischen Tribüne Frankreichs, ob

linke Juden überhaupt als Juden gelten können.

Man wird an das Aberkennen der deutschen Staatsbürgerschaft erinnert, die in der NS-Zeit über unliebsame Bürger verhängt wurde, und aus Staatsangehörigen so etwas wie staatenlose „Volksdeutsche“ machte. Mamou wirft den „linken Juden Verrat“ vor, wenn sie sich auf die Seite der Palästinenser stellen. Wird der Jude zum Israeli degradiert, indem er gegen die Araber wettert? Man erkennt hier, dass die jüdische Identität die Identifikation mit einem Staatsgebiet neu einzubeziehen beginnt. Mamou argumentiert:

„Am 31. Oktober hielt Amos Schocken, Chefredakteur und größter Anteilseigner der progressiven israelischen Tageszeitung Haaretz, in London einen Vortrag, in dem er sagte, dass „die Regierung von [Premierminister Benjamin] Netanjahu nicht nur dem palästinensischen Volk ein grausames Apartheidregime aufzwingt“, sondern dass es ihr auch „egal ist“. Er nannte die palästinensischen Islamisten „Freiheitsaktivisten“ und bedauerte, dass Israel sie als „Terroristen“ bezeichnet habe. Amos Schocken erklärte auch, dass „das, was in den besetzten Gebieten und in Teilen des Gazastreifens geschieht, eine zweite Nakba ist“, ein Begriff, der „Katastrophe“ bedeutet und den Araber verwenden, um sich auf das Exil von 700.000 Arabern nach dem Unabhängigkeitskrieg von 1948 zu beziehen. Die Palästinenser und die westliche extreme Linke haben sich darauf geeinigt, „Nakba“ zu einem Äquivalent von „Shoah“ zu machen. Amos Schocken hat deshalb diese Äquivalenz aufgegriffen, die besagt, dass die Palästinenser unter den Juden gelitten haben, so wie die Juden im Zweiten Weltkrieg unter den Nazis gelitten haben. Der Haaretz-Chef beendete seine Rede mit der Erklärung, dass ein palästinensischer Staat notwendig sei und dass der einzige Weg, ihn zu erreichen, darin bestehe, „Sanktionen gegen Israel, gegen die Führer, die sich ihm widersetzen, und gegen die Siedler“ zu verhängen.

Diese Äußerungen, die nicht für ein breites Publikum gedacht waren, tauchten Ende November schließlich in der medialen Sphäre auf. Sie haben eine gewaltige Unruhe provoziert. Die Regierung von Benjamin Netanjahu hat allen Verwaltungen die Abonnements der Zeitung Haaretz gekündigt.

Warum hat die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu so heftig reagiert?

Die Frage verdient es, gestellt zu werden, denn die Worte von Amos Schocken unterscheiden sich nicht grundlegend von dem, was wir seit zwanzig Jahren in der Zeitung Haaretz aus der Feder von Kolumnisten wie Gideon Levy oder Amira Hass lesen. Es vergeht kein Tag, an dem Israels linke Vorzeigezeitung nicht das Narrativ des Feindes aufgreift: „Nakba“, „Siedler“ (um sich auf Juden zu beziehen), „Freiheitsaktivisten“ (um sich auf die Hamas zu beziehen), „Apartheid“… Auf der anderen Seite wurde kein Ausnahmezustand ausgerufen, keine Zensur eingeführt und kein Demonstrationsverbot erlassen. Die jüdisch-israelische Linke und die extreme Linke haben gegen die Regierung gewettert, wie sie es schon vor dem 7. Oktober 2023 getan haben. Der israelische Kommunikationsminister Shlomo Karhi, ein Mitglied der Likud-Partei, hatte Schockens Äußerungen als „defätistische und falsche Propaganda“ bezeichnete. Doch er sähe keine rechtliche Grundlage, Amos Schocken zu verhaften und vor ein Sondergericht zu stellen.

Warum dann diese Reaktion? Vielleicht, weil es nicht zulässig wäre, Israel nach dem 7. Oktober 2023 der „Apartheid“ zu beschuldigen? Erinnern Sie sich, dass die Hamas an diesem Tag 3.800 Terroristen losmarschieren ließ, um den Süden Israels anzugreifen, die 1.200 unbewaffnete jüdische Männer, Frauen und Kinder massakrierten, sexuelle Gewalt zu einer Kriegswaffe machten und 251 jüdische Männer, Frauen und Kinder als Geiseln nahmen?

Achtung! Hier wird ein falsches Bild erzeugt. Zum einen waren von den 1200 israelischen Opfern 400 Militärangehörige und bewaffnet. Das Beunruhigende ist ja gerade nicht das Massaker an 800 „unbewaffneten Zivilisten“, die überall in Israel in der Gefahr leben, von Fanatikern auf offener Straße erstochen zu werden. Das Beunruhigende ist, dass aus Gaza heraus 3800 Terroristen kommen und 400 israelische Militärs ausschalteten mit der Folge, dass 800 Zivilisten schutzlos abgeschlachtet werden konnten.

Aber weiter im Text von Mamou:

Die Viktimisierung der Palästinenser ist nicht mehr vertretbar. Zumindest nicht in Israel. Wie der Historiker Georges Bensoussan am 3. Oktober in Le Figaro erklärte: „Die Israelis und im weiteren Sinne einige Juden in der Welt erlebten den 7. Oktober als eine Vorwegnahme des endgültigen Zusammenbruchs des Staates Israel. Zweiter Akt der Shoah“. Die Soziologin Martine Cohen bestätigt dieses Gefühl in der Zeitschrift Esprit: „Das Ausmaß der Massaker und seine Grausamkeit haben bei Israelis und Juden in Frankreich Erstaunen und Schrecken hervorgerufen. Eine tiefer sitzende existenzielle Angst ist wieder aufgetaucht: Kann Israel verschwinden? … die Erinnerung an den Holocaust ist wieder wach.“

Was bringt den jüdischen Besitzer einer linken israelischen Zeitung dazu, sich nicht solidarisch mit seinem Volk zu zeigen, wenn es Opfer eines Angriffs mit Völkermordcharakter wird? Was lässt ihn so kalt, dass er seine positiven Vorurteile über die Palästinenser, die soziale Gerechtigkeit, das Völkerrecht usw. nicht hinterfragt? Hilfsfrage: Kann ein linker Jude, der die Palästinenser nach dem 7. Oktober weiter verteidigt, noch Jude sein?

Es ist in der Geschichte bereits vorgekommen, dass einige Juden politische Analysen vorgelegt haben, die sie in die Situation der Exkommunikation brachten, sowohl national als auch international. Als Hannah Arendt 1963 „Eichmann in Jerusalem“ veröffentlichte, begann eine heftige Kontroverse. Der eisige Ton, mit dem die berühmte deutsch-amerikanische Philosophin und Politikwissenschaftlerin das Verhalten jüdischer Institutionen in den von den Deutschen besetzten Ländern kritisierte, war schockierend. Die berühmten Judenräte der Ghettos wurden beschuldigt, den Deutschen die Arbeit bei der Selektion der zu Deportierenden erleichtert zu haben.

Der große Historiker des Judentums, Gershom Scholem, schrieb an Hannah Arendt, nicht um ihr ihre Analyse zum Vorwurf zu machen, sondern den kalten, ans Boshafte gehenden Ton, in dem sie das Buch schrieb. „Was ich an Ihrem Buch nicht gutheiße, ist die Unsensibilität, der fast sarkastische und bösartige Ton, den es im Umgang mit diesen Themen verwendet, die unser Leben an seinem sensibelsten Punkt berühren. Es gibt ein Konzept in der jüdischen Tradition, das schwer zu definieren und doch ausreichend konkret ist, dass wir Ahavat Israel nennen, die „Liebe zum jüdischen Volk“. Bei dir, liebe Hannah, wie bei vielen Intellektuellen der deutschen Linken, finde ich wenig Spuren davon“ (Brief vom 25. Juni 1963).

Hannah Arendt antwortete Scholem, dass sie nicht der Linken, sondern der deutschen philosophischen Tradition anhänge, und dass sie sich in Ahavat Israel nicht wiedererkenne, aus dem einfachen Grund, weil sie das jüdische Volk nicht liebe, genauso wenig wie sie irgendein abstraktes Wesen wie das französische Volk oder das deutsche Volk oder die Kommunistische Partei Amerikas liebe. „Ich liebe nur meine Freunde, und die einzige Art von Liebe, an die ich glaube, ist die Liebe der Menschen“ (Brief vom 24. Juli 1963).

Amos Schocken gereicht es nicht zur Ehre, wenn Scholem ihn mit Hannah Arendt vergleicht, und zwar schon aus dem Grund nicht, weil die berühmte Analytikerin des Totalitarismus nie eine Silbe der Unterstützung für die Nazis übrig hatte. Sie verwendete zwar das Vokabular der „Kammerjäger“, um die Juden zu kritisieren. Ihr mangelndes Mitgefühl für das Verhalten der jüdischen Eliten in deren Verhalten gegenüber den Nazis wurde als schockierend empfunden.

Amos Schocken schockiert, weil er den Staat Israel delegitimiert (Apartheid, Nakba, Besatzung…) zu einer Zeit, als die große Mehrheit der israelischen und jüdischen Bevölkerung das Gefühl hat, der Holocaust würde wieder beginnen. Er schockiert die Juden in Israel und anderswo, weil er das gleiche Vokabular benutzte wie Hunderttausende von Antisemiten, die unter dem Ruf „Vom Fluss zum Meer“ um die Welt marschierten.

Kann diese jüdische Linke, die einen Pakt mit den islamistischen „Kammerjäger“n schließt, noch jüdisch sein?

Kann die gleiche „Abneigung“ gegen den Zionismus, die der Haaretz-Clique angelastet wird, denen vorgehalten werden, die behaupten, Israel sei ein Apartheidland und die Milizionäre der Hamas seien „Freiheitskämpfer“? Die Journalisten der berühmten israelischen Tageszeitung würden, ähnlich wie Hannah Arendt, antworten, dass sie zum jüdischen Volk gehören, ob es ihren Kritikern gefällt oder nicht. Aber sie würden zweifellos hinzufügen, dass ihr Zionismus nur dann Sinn macht, wenn er mit einem Wertesystem einhergeht. Die „Werte“, die die Journalisten von Haaretz zu haben vorgeben, sind die gleichen wie die der progressiven Linken, die der Menschenrechtsorganisationen, die behaupten, dass die Palästinenser in Israel, Judäa und Samaria unter „Ungleichheit“ leiden, dass sie „diskriminiert“ werden, dass sie in einem System der „Apartheid“ und „Kolonialisierung“ leben, in dem die Menschenrechte nicht respektiert werden.

Gideon Levy – Kolumnist von Haaretz und ideologisches Alter Ego von Amos Schocken – erfüllt alle Kriterien dieses „progressiven“ Judaismus. Gideon Levy behauptet, dass „Israel seine Menschlichkeit verloren hat“ in Gaza, nur weil Israel sich gegen Schwächeres als sich selbst verteidigt.

Einen Feind des jüdischen Volkes zu vernichten, wäre für fortschrittliche Juden nur unter der Bedingung akzeptabel, dass sie dabei niemanden töten. „Haben wir wirklich das Recht, das zu tun (25.000 Menschen zu töten)“, fragt Gideon Levy und zitiert die Zahlen der Hamas, ohne sie zu hinterfragen? „Was sagt das über uns aus, über unsere moralischen Werte?“

Was zählt, ist nicht die Sicherheit des israelischen Territoriums oder die Sicherheit der israelischen Bevölkerung, sondern das gute moralische Bild, das einige fortschrittliche Juden von sich selbst haben.

Für Haaretz ist Sicherheit inakzeptabel, wenn sie auf Kosten des Todes von 25.000 Palästinensern geht.

„Werden 25.000 weitere Tote in Gaza mehr Sicherheit für Israel garantieren? Und selbst wenn ja, haben wir das Recht dazu? »

Die Implikation ist: „Nein, Israels Sicherheit wäre unmoralisch, wenn sie den Tod von 25.000 weiteren Feinden bedeuten würde.“

Ein moralischer Jude hat das Recht, sich zu verteidigen, aber unter der Bedingung, dass er nicht das Leben seiner Feinde riskiert.

Hier finden wir alle Argumente linker NGOs (Amnesty, Human Rights Watch, Internationale Föderation für Menschenrechte…), die Israel verbieten, sich zu verteidigen, weil sich selbst zu verteidigen bedeutet, „Kolonialisierung“, „Apartheid“, Israels institutionellen „Rassismus“ gegenüber den Palästinensern usw. zu schützen.

In der Jerusalem Post griff David Christopher Kaufman – wie sein Name nicht verrät, ist Kaufman nicht nur jüdisch, sondern auch schwarz –  Sarah Friedland an, einen Gideon Levy im Rock. Sarah Friedland ist Filmregisseurin. Und sie nutzte den Preis, den sie bei den Filmfestspielen von Venedig erhielt, um Israel anzuprangern und die Sache Palästinas zu verteidigen. Jonathan Glazer, ein weiterer jüdischer Regisseur, tat dasselbe bei den Golden Globe Awards im April 2024.

Kaufman vergleicht diese verunglimpfenden Juden, die sich auf die Seite der Feinde Israels stellen, mit den „Hausschwarzen“ auf den großen Baumwollplantagen im Süden der Vereinigten Staaten. Diese Haussklaven lebten im Hause des Herrn, waren von der Arbeit auf dem Feld befreit und hatten auch ein großes Vergnügen daran, sich von den Sklaven auf dem Feld zu distanzieren.

Kaufman nennt jene Juden, die ihre Berühmtheit nutzen, um sich von Israel zu distanzieren, „Hausjuden“.

Aber es ist nicht nur ein moralistischer Narzissmus, der die „Hausjuden“ dazu bringt, die Juden Israels zu verunglimpfen. Es ist Angst, erklärt Kaufman. Die meisten dieser Juden lebten frei von Antisemitismus, vor allem in den Vereinigten Staaten. Sie haben alle Hindernisse überwunden, die ihnen das weiße Amerika in den Weg gelegt hatte, sie haben die besten Universitäten besucht, sie haben Verbindungen in die weiße amerikanische Elite und sie haben ein gestähltes Gewissen.

„Also fanden sie es normal, für Palästina zu demonstrieren und wie #blacklivesmatter. Sie setzten sich für die Unterdrückten ein, sie befürworteten die Regeln der Vielfalt und Inklusion und ganz selbstverständlich verurteilten sie den ‚Völkermord‘ der Juden an den Palästinensern.“

Mit anderen Worten, sie haben sich für „Werte“ entschieden, zum Nachteil der Solidarität mit den Juden Israels.

„Warum sind die Hausjuden die einzigen, die ihr eigenes Volk so leicht im Stich lassenUm weiterhin von den Vorteilen und dem Glanz zu profitieren, die ihnen die Gesellschaft gewährt hat? Sicherlich, aber nicht nur. Sie taten es, weil sie Angst hatten“, sagt Kaufman. Sie waren auf diese globale Welle des Antisemitismus nicht vorbereitet. Sie hatten Angst, dass Hamas und Hisbollah nicht zwischen den „guten“ progressiven linken Juden unterscheiden würden, die von „guten“ Werten durchdrungen sind, und den „schlechten“ Juden, denen der „Kolonialisierung“, der „Apartheid“, die ihr Land verteidigen.

Die Mehrheit der Juden des Planeten steht heute in Solidarität mit den Juden Israels. Sie seien schlechte Juden. Die anderen, die guten linken Juden, diejenigen, die ihre „Werte“ der Nachhaltigkeit Israels vorziehen, mögen immer noch Juden sein, aber sie sind auch zutiefst antizionistisch geworden.

© Yves Mamou“

So kann man es auch sehen. Aber soll man es so sehen? Wie weit muss „Ahavat Israel“ gehen? Bis zum Verzicht und zur Aufgabe seiner Angehörigen, die die israelische Regierung nicht gegen ihre Staatsgefangenen auslösen will? Warum soll ein Jude, der seine Eltern der Selektion eines Judenrats verdankt, solches Verhalten nicht eiskalt beschreiben dürfen? Gehen wir zum Begriff „Hausjuden“ über; Mamou hätte auch den des „Hofjuden“ verwenden können. Dabei wäre er darauf gekommen, dass die „Hofjuden“ bei den „Nazis“ deren erste historische Feindbilder lieferten, während 50.000 einfache Juden noch 1938 in Deutschland zur Arbeit gingen, obwohl sie einen polnischen Pass hatten, und Deutschland problemlos hätten verlassen können. Erst als Deutschland durch die Kriegslage immer mehr an die Wand gedrückt wurde, begann der eigentliche Holocaust. Diese historischen Bedingungen werden nicht in der jüdischen Geschichte wahrgenommen. Aber eine kalte Analyse lässt erkennen, dass Gewalt durch Abwehr und Ersatzmaßnahmen steigerungsfähig ist. Zur Vermeidung der Analyse wird von vielen Autoren der Eindruck erweckt, die Deutschen hätten den ganzen Krieg nur veranstaltet, um die Juden ausrotten zu können. Die Frage ist schwer zu beantworten: wie kann man besser Krieg führen, wenn die strategisch optimale Taktik die eigenen Leute trifft. Darf eine Strategie, deren Taktik unerträgliche Folgen hat, nicht kritisiert werden?

Geht man in das Jahr 1789 zurück nach Paris: Der „Dritte Stand“ versteht sich als „die Nation“ und schickt die Angehörigen von Adel und Klerus auf die Guillotine.

Facit: die jüdische, bzw. israelische Nation ist noch im Werden. Sie ist im Zuge einer Säkularisation,  auf der Suche nach einer neuen Identifizierung. Es kann durchaus so kommen, dass die Juden Europas morgen keine israelischen Ambitionen mehr haben werden. Wenn die Religionsgesetze in der Diaspora nicht mehr eingehalten werden, wirkt sich das schlimmer aus, als wenn ein jüdischer Israeli Schweinebraten verzehrt (vgl.: Arnold Zweig in: Das ostjüdische Antlitz). Umgekehrt droht die israelische Rechte den Arabern mit einer zweiten Nakba, während die europäischen Juden die erste Nakba psychisch verdrängen.

So gesehen sind eine Zeitung wie Haaretz und Amos Schocken wichtige Scharniere eines Judentums, das in der Diaspora anders denken muss als ein „Zionnazi“ (Josef Ginsburg).

Die israelische Politik müsste diese Entwicklung in ihre Aktivitäten einkalkulieren. Sonst träfe die Aussage der Süddeutschen zu, Israel und der Iran veranstalteten einen Wettlauf ins Verderben.

Israels Politik muss letztlich eine Politik sein, wie sie Frankreich unter Charles de Gaulle in Algerien aufgegeben hat. Israel kann den Kolonialismus nicht aufgeben, weil die jüdischen Israelis als Staatsvolk kein Mutterland haben, in das sie und ihre Mitbürger sich zurückziehen könnten. Hier liegt das Problem, das man sehen muss. Es ist genau umgekehrt wie bei den Franzosen 1962.

Die Frage ist also, wie müsste ein Staat Israel agieren, einmal, um taktisch zu überlegen und dann, um nicht der Diaspora als verbrecherisch zu erscheinen? Niemand kann ein Patentrezept liefern. Man versteht aber nicht, warum die eigentlich wohlhabende Diaspora keinen Fond zusammenstellt, die 750.000 enteigneten Araber von 1948 ordentlich zu entschädigen. Das Problem wird nur nach der politischen Schulmedizin angegangen. Warum dürfen Krethi und Plethi nicht mitquacksalbern? Endet die Meinungsfreiheit im Westen an der Judenfrage? Es ist wie im Mittelalter; „Interdiktion“ und Kirchenbann hatten ähnliche Wirkung auf Erden wie die Klassifizierung als „Antisemit“ heute: Ausschluss von Zuschüssen und Verweigerung von Veranstaltungsräumen.

Unter den neo-päpstlichen Schutz der USA kann sich Israel aktuell erlauben, die Führungslosigkeit in Syrien zu Angriffen auf dessen militärisches Potential zu nutzen. Ob dies politisch sinnvoll ist, ist unwahrscheinlich. Denn niemand kann heute voraussehen, wie sich Syrien neu formiert. Vergleicht man die Situation mit dem Sturz von Gaddafi in Libyen, dann könnte es auch in Syrien zu einer Aufteilung des Landes in Machtbereiche kommen. Hier wie dort sind die Türken engagiert, denen die israelische Luftwaffe den Vormarsch gegen die Kurden freibombt. Syrien erlebt im Moment eine tiefe Erniedrigung, die nur durch den Wegfall eines verbrauchten Diktators überstrahlt wird. Alternativen? Ablieferung der Waffen gegen Erstattung des doppelten Schrottwertes. Der generelle jüdische Hass auf die Araber aller Länder macht jedoch eine „Politik mit anderen Mitteln“ alternativlos.

Zur Alternativlosigkeit der israelischen Politik äußert sich (Tagesanzeiger) der UNO-Sonderberichterstatter für die Förderung der Menschenrechte, Ben Saul:

„Die israelischen Angriffe auf Syrien nach dem Sturz des dortigen Machthabers Baschar al-Assad verstoßen gegen das Völkerrecht. Es gebe absolut keine völkerrechtliche Grundlage, um ein Land, das man nicht mag, präventiv (…) zu entwaffnen. Wenn das zulässig wäre, wäre das ein Rezept für weltweites Chaos. Viele Länder haben Gegner, die sie gern ohne Waffen sehen würden. Sie bei Gelegenheit zu entwaffnen ist völlig gesetzlos

Wie andere UNO-Sonderberichterstatter ist Saul ein unabhängiger Experte, der nicht im Namen der Vereinten Nationen spricht. Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Assad am Sonntag hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu die Armee seines Landes angewiesen, in die Pufferzone auf den Golanhöhen einzurücken und die Kontrolle über dieses Gebiet sowie «angrenzende strategische Positionen» zu übernehmen. Das israelische Militär erklärte, es habe in den vergangenen zwei Tagen hunderte Luftangriffe auf syrische Militärziele wie etwa Chemiewaffenlager und Luftabwehranlagen geflogen, um diese aus den Händen der in Syrien siegreichen islamistischen Kämpfer zu halten.

Ein israelischer Soldat auf einem Panzer auf den Golanhöhen risliert gefahrlos einen Blick in das Zielgebiet. Foto: Jalaa Marey (AFP)

Der UNO-Sonderberichterstatter für die Förderung einer demokratischen und gerechten internationalen Ordnung, George Katrougalos, beschrieb das israelische Vorgehen in Syrien unterdessen als «Teil eines Musters. Es ist ein erneuter Fall von Gesetzlosigkeit, den Israel in der Region demonstriert: Angriffe ohne Provokation gegen einen souveränen Staat.“

Dagegen kann man nichts machen. Wenn sich Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und entfernter liegende Länder der israelischen Macht beugen, dann ist es sinnlos, in die syrische Wüste zu gehen und dort Protest erschallen zu lassen. Was geht uns die Demütigung Syriens als Staat an, wenn er sich gerade selbst auflöst? Das Einzige, das uns etwas anginge, ist die Geltung von Recht und Gesetz und die Bekämpfung der Gesetzlosigkeit in unseren Gefilden. Und hier haben wir den Sekundanten und Applausanten der israelischen Politik als Repräsentanten von Gesetzlosigkeit entgegenzutreten. Sonst bekommen wir rasch israelische Verhältnisse.

von Lobenstein

Wer kann heute noch Israel- und Amtsjudenversteher?

Der Judenversteher ist das Gegenteil zum Antisemiten. Die Jüdische Allgemeine jubelt nach dem Sturz des syrischen Diktators, der Versenkung syrischer Kriegsschiffe und der Bombardierung der üblichen Militärziele:

„Israel ist eine Supermacht in Nah-Ost! Ein in Washington etablierter Wissenschaftler und Politikexperte Hazem Alghabra meint, dass Frieden zwischen Jerusalem und Damaskus »alles ändern« könnte. Die Syrer müssten nur verstehen, dass »die Israelis keine Monster sind, die ihnen ihr Land wegnehmen wollen«,

Das ist schon sprachlich verdrechselt. Was meint der Experte mit „alles ändern“? Die Syrer müssten „verstehen, dass … nicht sind“? „Keine Monster“ angesichts blutiger Militärschläge, die fast 50.000 Menschenleben forderten? Das Sterben in Gaza erinnert an das Gemetzel, das britische Kolonialtruppen im Sudan veranstalteten, als sie bei Verlust von 50 Gefallenen 10.000 Mahdisten abschlachteten.

Man muss es anders betrachten. Israel hat sich als so etwas wie ein Commonwealth-Dominion oder eine US-Unterstaat bewiesen, dessen Bestand von den USA und England abhängt. Israel ist der Nah-Odz-Degen der USA, um einen alten deutschen Vergleich zu reaktivieren. Auf Deutschland oder Frankreich kann sich Israel eher nicht verlassen. Warum spricht diese Situation die Jüdische Allgemeine nicht offen aus? Die französischen Juden können das. Müssen die deutschen Juden wegen des Holocausts auf Deutschland Rücksicht nehmen, wo einst diffuse „Nazis“ in „polnischen Lagern“ nur selektierte jüdische Arbeitssklaven überleben ließen? Man könnte einmal darüber nachdenken, ob auch gegen Josef Schuster ein Korruptionsprozess wie  gegen Benjamin Netanjahu einzuleiten wäre. Der edle Streiter von der traurigen Gestalt reitet nämlich lieber gegen thüringische Windmühlen eines eingebildeten Antisemitismus an als den Dingen auf den Grund zu gehen, wobei jeder weiß, dass die AfD nie etwas judenfeindliches gestatementet hat. Das Problem der Juden in Deutschland ist ihre Abhängigkeit vom korruptiven Staat mit seiner plebiszitären Parteiendemokratie, der sich dem Ende der Fahnenstange seines Staatswecks nähert. Gegen die Koalitionen der CDU und der SPD mit den lineken Antisemiten von BSW sagt die Jüdische Allgemeine nichts-

Es wäre an der Zeit, der deutschen Diaspora eine autonome Verwaltung zu vermitteln, in der sich das innerjüdische Verhältnis von religiösem und politischem Judentum zeitgemäß gestalten kann.

Niemand sollte gleich als „Antisemit“ verstanden werden, wenn er das Judentum für einen albernen Aberglauben hält (wie Baruch Spinoza). Der jüdische Glaube erschien schon den alten Römern als unsinnig, nutzlos und abstoßend. Der jüdische Glaube an einen Gott, der die Welt erschaffen habe und unergründlich lenke, steht im Widerspruch zur hellenistischen Zivilisation, die die westliche Welt prägt. Auch wenn heute die meisten Juden epikureisch leben, blieb für „die Juden“ der Philosoph Epikur das gedankliche Feindbild. Jede Diskussion mit Juden ist sinnlos geblieben. Wenn man auch noch findet, dass Israel ein anachronistischer Kolonial- und Kirchenstaat sei, dann ist es mit jeder Diskussion ganz aus. So scheint es, dass eine relative Mehrheit von Juden, die epikureisch lebt und denkt und keine Gelüste hat, sich in Israel niederzulassen, einen faktischen Antisemitismus kaschieren müsse. Dabei ist der anachronistische Staat paradoxerweise dem Westen derzeit höchst nützlich, denn er hält die islamische Staatenwelt in Schach.

Deswegen gibt es keinen Grund, die Juden spirituell zu provozieren oder Israel wegen seiner blutigen Kriegsführung in Gaza zu verteufeln („dämonisieren“). Die Massaker dort dürften dem mangelhaften militärische Können der israelischen Generale geschuldet sein. Seit 13 Monaten gelingt es den IDF nicht, eine Stadt von der Größe Münchens zu befrieden.

90% „der Juden“ sind an allem unschuldig. Sie wurden als Säuglinge beschnitten und hatten sich ihre Eltern nicht aussuchen können. Sie werden aber auch in Schach gehalten durch gespenstische Gefahren, die dämonisch beschworen werden. In der Jüdischen Allgemeinen werden z. B. Meinungsgefühle einer Maria Ossowski ungefiltert publiziert:

„Der Papst hege ein einseitiges Mitgefühl für Judenfeinde“

Man hätte statt „Judenfeinde“ auch weniger drastisch  „Palästinenser“ schreiben können. Nicht jeder Palästinenser ist gleich ein Judenfeind. 2 Millionen dieser Leute leben in Israel und die meisten sind den Juden dort gefällig. Eine zivilisiertere Wortwahl würde weniger feindselig klingen. Aber nein, „man“ sucht geradezu dort Hass zu entfachen, wo einfaches Desinteresse am Judentum besteht. Im Detail:

Papst Franziskus weihte eine Krippe ein Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

„Das Jesus-Kind in ein Palästinensertuch einzuwickeln zeigt, dass der Vatikan seine Tradition verleugnet, um im Nahostkonflikt Partei zu ergreifen. Das geistliche Oberhaupt von anderthalb Milliarden Menschen betet im Vatikan eine Weihnachtskrippe mit dem Sohn Gottes als Symbol für Frieden, Gewaltfreiheit und Erlösung an.“

Erstens ist nicht gesagt, ob der Papst überhaupt im Nah-Ost-Konflikt Partei ergreifen will, und zweitens „betet er nicht eine Krippe an“- Allein die Diktion muss bei „eineinhalb Milliarden Menschen“ antisemische Gefühle provozieren: Wäre die deutsche Justiz unparteiisch, würde sie Maria Ossowski samt Philipp Peyman Engel wegen Volksverhetzung belangen. Weiter im Text:

„….  Das jüdische Kind in der Krippe ist eingehüllt in eine Keffiyeh, jenes Palästinensertuch, das unter dem judenhassenden Hitlerfreund, dem Großmufti von Jerusalem, zur politischen Kampfkluft avancierte. Diese Geschmacklosigkeit zum größten Fest der Christenheit zeigt dreierlei. 

Erstens: die Geschichtsvergessenheit und Unkenntnis der Heiligen Schrift im Vatikan. Jesus war Jude, seine Mutter Maria war Jüdin ebenso wie sein Ziehvater Josef, denn Christen existierten vor 2024 Jahren ebenso wenig wie Palästinenser.  Die im Katholizismus höchst verehrte Heilige Mutter Gottes zu missbrauchen, um ihren Sohn in ein Sinnbild des politischen Kampfes einzuwickeln, das beweist, wie die Kirche ihre eigene Herkunft und Tradition verleugnet.

Zweitens: der Vatikan unterstützt das langjährige Bemühen islamistischer Gruppen, Jesus zum Palästinenser zu erklären. Damit ergreift der Papst Partei. Einseitiges Mitgefühl für Judenfeinde: welch ein Armutszeugnis christlicher Nächstenliebe.

Drittens: wen wundert’s? 2000 Jahre Judenhass haben ihre Wurzeln in christlichen Gemeinschaften und Kirchen. Von den Gräueln der Kreuzzüge bis zur »Rattenlinie«, der Fluchthilfe katholischer Geistlicher für ranghohe Nazis, führt die Spur des institutionell abgesegneten klerikalen Antisemitismus. Erstaunlich: Als ich das Foto und die Nachricht aus der Jüdischen Allgemeine bei Facebook postete, hat das Social-Media-Unternehmen mich abgemahnt, mit der Warnung, meinen Account zu sperren. Ich ahnte schon lange, dass Facebook der palästinensischen Sache gegenüber freundlichst gesonnen ist, aber wie katholisch der Konzern handelt, das war mir neu.“

Wie bei Psychopathen üblich verwirren herrschende Gefühle jede klare Gedankenführung. Man könnte glauben, die Autorin geifere sogar mit Schaum vor dem Mund. Einmal ist es objektiv Unsinn, was sie zusammenpackt: Als der ominöse Jesus geboren wurde („vor 2024 Jahren“), stand „Israel“ bereits seit 300 Jahren unter der Herrschaft von Diadochen Alexanders des Großen. Davor stand es unter persischer Herrschaft, nachdem ihr „jüdischer Staat bereits vor 3000 Jahren durch die Assyrer vernichtet worden war. Natürlich lebten damals in Palästina bereits Araber und Griechen; nach jüdischer Vorstellung soll der Vater des Jesus der griechische Söldner Pantheras gewesen sein („Ziehvater Josef“, der Jude). Jesus war ersichtlich der hellenistischen Zivilisation zugewandt; seine Jünger hießen Andreas und Philipp, seinem Stellvertreter gab der den griechischen Namen „Petros“ (der Fels). Jeshu Nasris Lehre ist mehr orphisch und den griechischen Mysterienkulten entlehnt als einer jüdischen Denkrichtung verwandt, von denen es ganze Bücher von sich spinnefeindlichen Abarten gibt (vgl. Peter Beer). Der Artikel der Jüdischen Allgemeinen ist ein Indiz eines irrwitzigen Hasses von Amtsjuden und Pharisäern gegen alles, was ihrer Weltsicht widerspricht. Das nicht alle Juden so verrückt sind wie die der „JA“, lässt sich aus der Tribüne Jüive zum selben Ereignis belegen:

„Am Samstag, dem 7. Dezember, dem Tag der Einweihung des Christbaums und der Krippe auf dem Petersplatz, empfing Franziskus in Audienz diejenigen, die sie spendiert hatten, und dankte ihnen für ihre „kostbaren Geschenke“. Das Symbol der Krippe“spricht auch an Weihnachten zu uns, wenn Gott Mensch wird, um unsere Armut zu teilen, und wieder kommen wird, um sein Reich auf Erden aufzubauen.  Das Treffen, das der heutigen Einweihung des Christbaums und der Krippe auf dem Petersplatz vorausging, war der erste Akt der Initiative „Geburt von Bethlehem 2024“. Papst Franziskus begrüßte zunächst die Delegation aus Grado (im Friaul) und Ledro (im Trentino), wo die diesjährige Krippe und die imposante 29 Meter hohe Fichte herkommen; sowie die Vertretung der Botschaft des Staates Palästina beim Heiligen Stuhl, „Märtyrer-Palästina“, die gekommen ist, um im Namen der Stadt Bethlehem diese „Geburt Christi“ zu überreichen, die von den Handwerkern von Bethlehem ausgeführt wurde. Anwesend waren auch zivile und kirchliche Autoritäten, Sonderbeauftragte des Präsidenten Palästinas, Mahmoud Abbas, der Präsident des Regionalrats von Friaul-Julisch Venetien und der Präsident der Provinz Trient.“

Das Geheimnis des Palästinensertuchs ist damit gelüftet: Die Krippe kam aus Bethlehem, das im „Palästinensergebiet“ (Judäa und Galiläa) liegt. Die „JA“ macht also ganz auf BDS, nur mit umgekehrten Vorzeichen.

Die Grenzen zue Gefährlichkeit des Irrsinn jüdischen Amtsdenkens überschreitet die offizielle Rechtfertigung des so genannten „Schächtens“. Schächten ist keine spezielle Schlachtmethode. In weltlichen Schlachthöfen wie in jüdischen Sch(l)ächtereien wird dem Schlachtvieh in gleicher Art und Weise der Hals durchgeschnitten, damit das Tier ausblutet. Der Unterschied zwischen zivilisiertem Schlachten und dem jüdischen Schächten besteht allein darin, dass der Rabbi verbietet, das Tier durch einen Bolzenschuss vorab zu betäuben (!); der Bolzenschuss führt nicht zum Tod des Tieres: er wirkt wie ein gewaltiger Hammerschlag, weswegen der Wortbestandteil „Schuss“ irreführt. Denn der Rabbi meint, das Hirn könne verletzt sein, was aber pure Einbildung ist. Es ist es unverständlich, was daran gottgefällig sein kann, wenn das Tier den Tod durch Ausbluten mit offenen Augen erlebt. Charlotte Knobloch wie die ganze jüdische Amtskamarilla rechtfertigen das betäubungslose Schlachten als elementares Element des Judentums. Wie schon die alten Römer sagten: unsinnig, nutzlos und abstoßend.

S0 kann man achselzuckend zum Ergebnis kommen, dass ein Dialog mit amtlichen Juden in Deutschland zu jüdischen Themen unsinnig, nutzlos und ergebnislos verläufen muss. „Der Jude“ hat immer Recht. Egal, wie die zivilisierte Welt seine Kriegsführung in Gaza sieht: Wer einem Juden widerspricht, ist immer der „Antisemit“: Vom Papst, der „Märtyrer Palästina“ empfängt, und vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), der einen Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten erlässt, hinab bis hinunter zur seligen Ursula Haverbeck: eine ganze Welt von „Antisemiten“. Sei wenigstens Du, lieber Leser, in dieser Welt kein Antisemit, kein Tierschützer für Rindviecher und Schafe und kein Menschenfreund in Bezug auf Araber, die nach Yoav Gallant doch nur „Tiere in Menschengestalt“ seien.

Eines muss man den frommen Juden lassen: sie essen keine Kaninchen und jagen weder Gams, Reh noch Hirsch. Das christliche Jagdvergnügen ist auch nichts anderes als organisierte Tierquälerei. Die mangelhafte Belieferung der Ukraine mit modernen Waffen führt auch zum endlosen Sterben wie in Gaza. Nicht die Juden mit ihrem Aberglauben und ihrem zionistischen Chauvinismus sind unser Unglück, sondern die Dekadenz des Westens, der es vorzieht, im Trüben zu fischen als klare Verhältnisse zu schaffen. Man sollte vor der eigenen Tür zu kehren beginnen. Die Juden schaufeln sich derweil ihre Gräber. Wie heißt es so schön? „Suum cuique“. Auf Deutsch: Jedem ein Schwein. Ein Jude darf es nicht verzehren. Amen

von Lobenstein