In Memoriam Ursula Haverbeck

Die deutschen Gerichte haben eine übliche Anzuklagende weniger. Die „WELT“ berichtete am 22.11.24, dass die

„Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck tot sei; sie verstarb im Alter von 96 Jahren……

…… Noch im Juni 2024 stand die Verstorbene in Hamburg vor Gericht  (siehe Foto: Quelle: Ulrich Perrey/dpa)

Sie gehörte zu Deutschlands hartnäckigsten Holocaust-Leugnerinnen. Deswegen wurde sie in rechtsextremen Kreisen für ihre Standhaftigkeit verehrt….. Seit Jahren haben sich immer wieder Strafgerichte mit Aussagen von Haverbeck beschäftigt. 2004 wurde die Seniorin (damals 76) erstmals verurteilt. Sie erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Haftstrafen in Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen ohne Bewährung. Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung mehr als zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld. Zuletzt hatte das Landgericht Hamburg sie zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Dagegen hatte ihr Anwalt noch Revision am Oberlandesgericht eingelegt. Wiederholt behauptete Haverbeck, auch vor einer Fernsehkamera und in Gerichtssälen, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager gewesen sei und ein Massenmord dort nicht stattgefunden habe. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.“

Dazu fällt einem ein Witz ein: Ein Jäger hat einen Jagdgast auf dem Hochsitz neben sich, der nicht ohne Trophäe heimkehren soll; vor den Flinten passieren Böcke, Sauen mit Frischlingen und anderes jagdbares Getier; aber stets gibt es einen Grund, auf den Abschuss zu verzichten. Plötzlich erscheint ein Bock mit drei Beinen, einem Horn und struppigem Fell, Der Jäger stößt den Jagdgast an: „Schieß, auf den schießen wir auch immer!“.

So ist es auch für die alte Dame der Rechten auch gewesen. Jede kleine Strafrichterin konnte an ihr ihre Entschlossenheit zur Verteidigung der Demokratie üben und ihre Systemtreue demonstrieren. Ursula Haverbeck trug starrsinnig ihre widerhistorischen Thesen vor und die Richter verdonnerten sie nach ähnlich starrem Schema. Dabei provoziert auch wieder der WELT-Artikel, der gämgigen Holocaustversimpelung zu widersprechen. Es beginnt mit dem Begriff „leugnen“. Das erinnert an die Inquisitionsprozesse des Mittelalters. Sie glaubte es einfach nicht, was dort Unglaubliches geschah. Wo liegt da das Problem? Die Menschen, die von ihrem Unglauben erfuhren, waren allesamt im Glauben an die Ereignisse gefestigt. Die ihr applaudierten, waren längst volksverhetzt. Musste man also eine kleine Gotteslästerin ins Gefängnis werfen?

Objektiv betrachtet war Auschwitz-Birkenau ein Arbeitslager. Ganz Auschwitz und Umgebung war ein riesiger Industriekomplex. Siemens (z.B.) ließ in Auschwitz-Bobek arbeiten. In Birkenau schliefen die Arbeitssklaven des Großdeutschen Reichs. Seweryna Smaglewska, Simone Veil, Ruth Klüger und Fania Goldstein (Fénélon) waren dort verhaftet und haben es beschrieben. Fania Fénélons Bericht wurde verfilmt (playing for time). Das Schicksal von Dr. Gisella Perl (out of ashes), die sich für ihr Überleben rechtfertigen musste, zeigt das deutsche System sehr gut. 200.000 Gefangene waren dort permanent untergebracht, die täglich zur Arbeit geführt wurden. Dem Charakter „Arbeitslager“ steht nicht entgegen, dass „mindestens 1,1 Millionen Menschen“ in Auschwitz ermordet wurden. Die zu ermordenden kamen nämlich nicht nur nicht ins Lager, sondern wurden nicht einmal registriert und nummeriert. Sie wurden gleich nach der Ankunft selektiert und in die Gaskammern geführt. Die SS-Führer hofften, 30% der ankommenden Personen zur Zwangsarbeit herausfiltern zu können. Bei vielen Transporten erreichte man nicht einmal diese Quote.

Das Zusammenziehen der Worte Vernichtung und Lager ist jedenfalls nicht exakt. Die Leute, die ins Lager gelangten, wurden zur Arbeit verwendet. Die zu ermordenden Personen kamen gar nicht erst ins Lager.

Der zweite Fehler des „WELT-Klischees“ ist die Zuweisung des Verbrechens an „die Nazis“; wer soll das gewesen sein? Insgesamt waren in der NSDAP 10 Millionen Namen als Mitglieder registriert, darunter die späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger. Die meisten Juristen Deutschlands waren NSDAP-Mitglieder, förmlich also „Nazis“, darunter der spätere OLG-Präsident Hans Filbinger. Hildegard Hamm-Brücher meint, 92% der Deutschen seien zum NS-Regime loyal gestanden. Folglich können es nicht „die Nazis“ gewesen sein, die für die Morde verantwortlich zeichneten; selbst der spätere Bundespräsident Heinrich Lübke soll Baracken entworfen haben, wie sie auch im KZ Auschwitz errichtet worden sind.

Ausgangspunkt der Morde in Auschwitz dürfte die markante Sportpalastrede von Dr. Josef Goebbels im Februar 1943 gewesen sein, der für den totalen Krieg die Mobilisierung der letzten Arbeitsreserven forderte. Weil damals bereits Millionen deutsche Arbeiter an den Fronten standen, weil der Russlandfeldzug 1941 schon 500.000 Tote gefordert hatte, und weil soeben die deutschen Heere in Stalingrad und in Afrika kapituliert hatten oder im Begriff zu kapitulieren standen, waren „UK-Stellungen“ nicht möglich. Hunderttausende Kriegsgefangene arbeiteten bereits für Deutschland, freiwillige Arbeiter waren erschöpfend angeworben. Die Juden Polens, so weit man sie nicht im Zusammenhang mit der „Aktion Reinhard“ vergast hatte, waren bereits in den Lagern ung Gettos in den deutschen Arbeitsprozess eingeschaltet. Es blieb nur noch die Arbeitskraft der Juden in Ländern mit befreundeten Regimen übrig.

An diese Arbeitskraft konnten die Deutschen nur gelangen, indem sie den zivilisatorisch höherstehenden Regierungen klar machten, sie wollten alle Juden nach Osten verpflanzen. Auf diese Weise kamen Simone Veil, damals „Jakob“ heißend, und Fania Fénélon, (Goldstein) nach Auschwitz. Wie es Eric Zemmour sagte, habe der französische Präsident Philippe Pétain „die französischen Juden gerettet“, indem er speziell die Personen mit deutsch klingenden Namen den Deutschen auslieferte. Von den nach diesem Schema ausgelieferten Leute waren 70% nicht zur Arbeit geeignet, weil sie zu jung, zu alt, krank oder schwanger waren. Die Deutschen brachten sie einfach nach der Ankunft in Auschwitz um.

Ganz sachlich hätte sich Siemens beschwert, wenn man der Firma zu junge, zu alte, kranke oder schwangere Personen zum Arbeiten geschickt hätte. Die SS-Ärzte, die nach deutscher Rechtsprechung „Herr über Leben und Tod“ waren, waren dies in Wirklichkeit nicht: Sie hatten klare Vorgaben, wer zur Arbeit zu erhalten und wer zu vernichten sei. Die Vorgaben dürften sich kaum „die Nazis“ ausgedacht haben, sondern die Herrschaften, die die Arbeitssklaven einsetzen wollten. Und da sind wir eher beim Wirtschaftsministerium, wo unser späterer Bundeskanzler Prof. Dr. Ludwig Erhard tätig war.

Von einem etwas strategischerem Abstand zum Geschehen ist es also kein Ruhmesblatt der bundesdeutschen Justiz, eine starrsinnig gewordene Dame   – vor ihrem 76. Lebensjahr war sie offenbar unauffällig –   über Jahre strafrechtlich zu belangen. Die alte Haverbeck war offenbar durch zunehmendes Alter zunehmend verbohrt. Das ist bei älteren Menschen eine typische Erscheinung, die die Schuldfähigkeit reduziert. Dass aber unsere Justiz altersstarrsinnig ist, erscheint ungewöhnlich; eine Berliner Richterin verwies stolz auf ihr eigenes „Wertekostüm“ als sie die alte Ursula Haverbeck verurteile.  Zur Ausstattung des Kostüms gehören keine Bändchen an Menschenrechte.

Gott sei Ursulas geschundener Seele gnädig

von Lobenstein

 

Von Theorie und Praxis der deutschen Staatsraison

Alan Posener posaunt in der „WELT“: „US-Präsident Biden bezeichnet den Haftbefehl gegen den israelischen Regierungschef Netanjahu als empörend. „Selbst von linksgerichteten Oppositionsparteien in Israel käme Unterstützung für Netanjahu“, habe Simon Wolfgang Fuchs, Professor für Nahoststudien gesagt….“

… meint Posener. Das muss nicht so stimmen. In der Tribüne Jüive konnte man lesen, dass der israelische

Präsident Isaac Herzog zutreffend eine düstere Rede gehalten habe:

…… Die physische und verbale Gewalt gegen den Generalstaatsanwalt der Regierung, gegen den Chef des Shin Bet, gegen den Stabschef, gegen den Premierminister ist einfach erschreckend“, sagte er auf der Hochschulkonferenz. „Anklagen wegen Landesverrats, Androhung von Vertreibung, Anstiftung zum Mord. Es ist der pure Wahnsinn. Das ist ein Wahnsinn, der gestoppt werden muss: Ihr zerstört das Land“.

Posener setzt via „WELT“ seine offenbar falsche Propaganda fort:

Mit dem Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu gibt der Internationale Strafgerichtshof dem Drängen korrupter Führer des „Globalen Südens“ nach, die am liebsten den ganzen Westen auf die Anklagebank setzen würden. Darauf kann es aus Deutschland nur eine Antwort geben. Die Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Benjamin Netanjahu und Joav Galant sind rechtlich unhaltbar und politisch dumm. Sie sollen die Legitimität des israelischen Verteidigungskriegs gegen die Agenten des Iran infrage stellen; tatsächlich stellen sie die Legitimität des Gerichts infrage.“

Deutschland soll sich so verhalten wie der sonst so geschmähte Viktor Orban? Was für ein kleiner mieser Politkrimineller ist doch dieser Posener: er treibt im Grunde Volksverhetzung, indem er die „Führer des globalen Südens“ pauschal korrupt nennt. Gegen die Denkgesetze schreibt er sowieso: denn wie soll eine Entscheidung gegen Israel die Legitimität des entscheidenden Gerichts in Frage stellen? Stehen die deutschen Gerichte, die laufend Fehlentscheidungen treffen, inzwischen blank jeder Legitimität da? Isaac Herzog, etwas näher am Geschehen, sieht durch den Haftbefehl die Legitimität Israels beschädigt.

WELT-Autor Alan Posener Quelle: Claudius Pflug

Posener argumentiert gegen die Denkgesetze weiter; er schreibt letztlich für politisch dämliche Deutsche, die Angst haben, sich als Pseudo-Antisemiten zu outen:

„Bereits 2021 entschied der ICC falsch, als er seine Jurisdiktion auf das Gebiet des nicht existenten Staates Palästina erstreckte, also auf die von der Fatah kontrollierte Westbank, auf den damals von der Hamas kontrollierten Gaza-Streifen und auf den Ostteil der israelischen Hauptstadt. Es gibt dort keinen „Staat Palästina“. Hätte aber das Gericht ein Interesse gehabt, die Situation in Gaza zu untersuchen, hätte es Haftbefehle gegen die gesamte Hamas-Führung erlassen müssen. Das hätte vielleicht das Massaker des 7. Oktober 2023 verhindern können. Aber es unterblieb. Ehrlicherweise müsste sich das Gericht selbst wegen Beihilfe zum versuchten Genozid anklagen. Die Menschen in Gaza lehnen die Hamas mittlerweile grundsätzlich ab“

Soso: Der ICC soll sich in innere Angelegenheiten einmischen? Das kann er nach der Satzung nicht. Aber nach Posener sollen in staatsfreien Gebieten alle Verbrechen einer Besatzungsmacht ungesühnt bleiben. Und wenn die Menschen in Gaza inzwischen die Hamas ablehnen, wieso versorgt Israel diese Leute nicht korrekt? Irgendetwas stimmt doch nicht mit dem Israel-Chauvinismus. Weiter im Text von Posener:

„…..Der ICC soll dort tätig werden, wo Gerichte unwillig oder unfähig sind, Kriminelle zur Rechenschaft zu ziehen. Israels Gerichte jedoch haben ihre Unabhängigkeit bewiesen. Sollte es im Rahmen des „Verteidigungskriegs gegen den Terror der Hamas und der Hisbollah“ (übliche Gebetsformel) zu Verletzungen des Kriegsrechts gekommen sein, werden die Verantwortlichen vor israelischen Gerichten zur Rechenschaft gezogen…..“

Das scheint aber entsprechend den Ausführungen von Isaac Herzog ganz anders zu sein. Posener weiter:

„…..  Jedem ist klar, dass die „Zweistaatenlösung“ seit dem 7. Oktober 2023 hinfällig ist. Gaza war der Probelauf für eine Zweistaatenlösung. Die Hamas hat ihren Quasi-Staat mithilfe von internationalen Organisationen, allen voran dem UN-Hilfswerk UNRWA, in eine Plattform für die Fortsetzung des Holocausts verwandelt. Niemand hätte etwas gegen einen demokratischen Rechtsstaat Palästina. Aber er existiert nicht. Nicht, weil Israel ihn verunmöglicht, sondern weil die Palästinenser in Gaza die Hamas gewählt haben, und weil die Fatah in der Westbank eine korrupte Oligarchie aufgebaut hat. …Dass „Palästina“ kein Rechtsstaat ist, gilt dem Gericht als willkommene Begründung, sich einzumischen und israelische Politiker anzuklagen. …..Dieser Haftbefehl untergräbt das Existenzrecht Israels….….. Die deutsche Antwort darauf kann nur die Nichtbeachtung dieses Urteils sein. Wenn die Staatsräson jetzt nicht gilt, gilt sie nie.“

Wie kann eine Staatsraison überhaupt gelten? „Staatsraison“ ist doch etwas anderes als normale Raison. Die aktuelle Staatsraison kann ein bestimmtes Handeln erfordern, das der normalen Logik widerspricht. Die normale Logik ist fest, die Staatsraison beweglich.

Gehen wir zugunsten des Angeklagten davon aus, dass “Israel“ vor einem Jahr völlig zurecht gegen die Hamas in Gaza vorgegangen sei. Inzwischen fuhrwerkt die IDF nach wie vor und unverändert in Gaza herum. Offenbar hat sie „die Raison“ ihrer Gewaltpolitik nicht realisieren können. Die IDF sucht immer noch nach 100 noch lebenden Geiseln, wobei sie auf dieser Suche bisher fast 50.000 Araber abgeschlachtet hat, Diese Suchmethode ist ab einem Zeitpunkt X nicht mehr vertretbar gewesen. Der Zeitpunkt dürfte dort zu setzen sein, wo vielleicht der zweitausendste Araber kollateral getötet worden ist, vielleicht auch erst dann, wo das zweitausendste Kind umgebracht wurde. Dass eine Armee nach 13 Monaten immer noch Mord, Totschlag und Chaos verbreitet, ist sicherlich kriminell. Wenn Posener meint, das Gericht müsse das hinnehmen, weil die Tatorte zu keinem anerkannten Staat gehören würden, zeiht er sich einer Denkungsweise aus dem tiefen 19. Jahrhundert.

Diese politische Primitivität kennzeichnet auch die deutsche Israelpolitik; für eine Kanzlerin wie Angela Merkel war das „Staatsraison“. Es ist höchste Zeit, den „globalen Süden“ in die Staatsraison einzubeziehen und auch den südlichen Menschen raisonal Menschenrechte zuzubilligen..

von Lobenstein

 

Die neu aufgekochte Entnazifizierung ist intellektueller Schrott und für die Diaspora ein schleichendes Toxicum

Der Mensch verkindscht in der Beurteilung von Tatsachen, je länger sein Abstand zu den historischen Vorgängen wird. Die Figuren der Vergangenheit, von Abraham bis Arminius werden zu vergötterten Heroen, andere zu Inbegriffen der Niederträchtigkeit. Grautöne verschwinden gänzlich. Kinder brauchen dies, meint Bruno Bettelheim, weil sie dadurch Begriffe wie Gut und Böse zu differenzieren lernen. Aber der Erwachsene bräuchte mehr als die kindlichen Schemata. Heinrich Graetz bescheinigt „den Juden“ der frühen Neuzeit eine völlige Verkindschung.

Damals waren Sohar und Kabbala die Vehikel der Verkindschung, heute sind es die Narrative zur Nazi-Zeit.

Die FAZ schreibt unter Berufung auf eine Konstanzer Universitätsforschung von Felix Wolter, der inzwischen in München wirkt, dessen Weisheiten für das erwachsene Publikum zurecht. Universität und Stadt Konstanz sind jedoch ein wissenschaftlicher Saftladen. Das lässt sich an einem „Fall“ Willi Hermann gut darstellen, weswegen dieser Fall hier eingeblendet wird. Konstanz ‘Archivdirektor hatte schon vor Jahren „den wenig strebsamen, bei dessen Versuchen, Lehrer zu werden, abgewiesenen jungen Mann, der damals  zum Funktionär der Deutschen Arbeitsfront (früher Gewerkschaftsbund) aufstieg, als „eingefleischten Nazi“ diffamiert. Heute will man ihn als Gewohnheitskriminellen und mit dem Ruf eines potentiellen Kriegsverbrechers verschatten. Er war aber in Wirklichkeit für deutsche Verhältnisse offensichtlich viel zu wenig militaristisch, um im Dritten Reich etwas werden zu können. Er wurde zwar Unteroffizier, was für einen Abiturienten nicht viel Karriere bedeutet; als solcher war er gelegentlich des Waffenstillstands Italiens mit den Alliierten auf Kefalonia in italienische Gefangenschaft geraten, aus der er von bayerischen Gebirgsjägern, die die italienischen Truppen dort entwaffneten, wieder befreit wurde. Aus der gesamten Art und Weise des Lebens von Willi Hermann spricht, dass er während des gesamten Krieges nicht einen einzigen Menschen getötet haben dürfte. Selbst während der Nazi-Zeit hat er sich eher nur Verdienste (wenn man Volksbelustigung mit dem Prädikat „Verdienst“ überhaupt ehren will) um den Karneval (Fasnet) erworben. Hermanns Fasnetlieder lassen sich bei YouTube noch laden, waren aber von staatlich eingeschüchterten Inserenten schon gelöscht worden. Konstanzer Wissenschaft funktioniert simultan als Volksverhetzung. Aber das kaputte Deutschland braucht wehrlose Opfer. In Google schreibt jemand über Willi Hermann:

„Wilhelm Hermann war ein früher [Anm.1: unter „früher“ versteht man eigentlich Personen, die schon vor der „Feldherrnhalle“ Mitglieder der NSDAP waren; Hermann stieß erst 1931 zur Partei] Nationalsozialist und Komponist mehrerer im Bodensee-Raum bis heute bekannter Fastnachtslieder.

Geboren am 23. November 1907 in Stockach als Sohn des dortigen Stadtrechners August Hermann (1876–1949), besuchte Wilhelm Hermann die Volksschule in Stockach… und schließlich die Rotteck-Oberrealschule in Freiburg im Breisgau. Dort erhielt er Deutsch-Unterricht von Gymnasialdirektor Friedrich Georg Ludin, dem in rechtsextrem-völkischen Kreisen bekannten Vater des späteren SA-Obergruppenführers und deutschen Gesandten in PreßburgHanns Elard Ludin [Anm.2: wie die politische Einstellung auf unseren Hermann binnen dreier Jahre abgefärbt haben soll, kann sich kein Mensch erklären; er wird kaum ein Privatschüler Ludins gewesen sein] . Willi Hermann bestand 1926 das Abitur. Danach nahm er …. ein Studium der Fächer Deutsch, Englisch, Geschichte und Französisch auf. ….  Ein Staatsexamen legte der wenig zielstrebige, mehr an „Musik und Kunst“ interessierte Student nicht ab, an der Prüfung scheiterte er zwischen 1931 und 1933 dreimal. Das Badische Innenministerium teilte ihm 1934 mit: „Ihre nochmalige Zulassung zur Prüfung ist ausgeschlossen“. Ohne Staatsexamen blieb Willi Hermann der Beruf als Gymnasiallehrer verschlossen, er blieb finanziell weiterhin von seinen Eltern abhängig [Anm. 3 Trotz Partei keine Existenz? Das spricht doch eigentlich dafür, dass er kein ernstzunehmender Nazi gewesen sein kann]…. Willi Hermanns Vater August Hermann wurde im Mai 1933 durch den Stockacher Gemeinderat zum Bürgermeister bestimmt………. August Hermann musste jedoch Anfang 1938 von seinem Amt zurücktreten. Er verzog mit seiner Ehefrau nach Konstanz, wo er seinen durch ein Ruhegehalt und Nebenverdienste als „Rechnungssteller“ finanzierten Lebensabend verbrachte.

Vater und Sohn Hermann waren im Nationalsozialismus aktive Teilnehmer der Stockacher Fasnacht. Der Kreisleiter der Stockacher NSDAP, Ernst Bäckert (1899–1962), berief den 27-jährigen Willi Hermann im Herbst 1935 in die Stockacher Leitung der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ (KdF), die … Reisenden aus dem Rheinland und Westfalen zu betreuen hatte. Von da an wurde Willi Hermann als NS-Schulungs- und Propaganda-Redner [Anm. 4 bei Vergnügungsfahrten?] eingesetzt…. Er übernahm die Leitung des Volksbildungswerks innerhalb der „KdF“ im Kreis Stockach [Anm. 5 Er war immerhin als Lehrer ausgebildet, auch ohne Examen]. …. Hermann sprach beispielsweise … …  vor NS-Funktionären über die „Nationalsozialistische Weltanschauung“. Zudem organisierte Willi Hermann Unterhaltungsabende für KdF-Urlauber und Einheimische. …. 1939 wurde er in einer statistischen Erhebung des Gauschulungsamts als „Gaustellenleiter“ und der Dienststellung „Gauhauptstellenleiter“ erfasst.  … Der örtliche NSDAP-Kreisleiter Willi Worch (1896–1972) urteilte auf einem „Begutachtungsbogen“ vom Juni 1938 über seinen Kreisstellenleiter Hermann: „sehr gut als Redner […] absolut gefestigt im Sinne der NSDAP“…… 1940 wurde Willi Hermann zur Wehrmacht eingezogen…..Im Dezember 1940 wurde er mit dem Dienstgrad Schütze [Anm. 6: also ohne Dienstgrad!]… in die Normandie kommandiert. ….….. 1943 wurde er in eines der Bewährungsbataillone zum Festungs-Grenadierbataillons 909 (straf(? ) versetzt. Besagtes Festungs-Grenadierbataillon 909 wurde im August 1943 auf die griechische Insel Kefalonia verlegt. Nachdem … Italien am 8. September 1943 seinen mit Großbritannien und den USA bekanntgab, sollte das deutsche Festungs-Grenadierregiment 966 die italienische Division auf Kefalonia entwaffnen und in deutsche Kriegsgefangenschaft führen. Doch die Italiener leisteten bewaffneten Widerstand gegen ihre Gefangennahme. In den folgenden Tagen wurden auf Kefalonia mindestens 2500 italienische Soldaten, die sich bereits ergeben hatten,  von deutschen Truppen erschossen. Die deutschen Verluste sollen sich auf 60 Tote, sieben Vermisste und 104 Verwundete summieren…“

Dass weder Vater noch Willi Hermann „große Nazis“ gewesen sein können, ergibt sich gnz einfach daraus, dass sie trotz der örtlichen Nähe zu Walter Buch, dessen Tochter die Gattin von Martin Bormann wurde, keine NS-Karriere machten; Walter Buch selbst wurde Leiter des Obersten Parteigerichts. Schon seit dem 2. Juni 1933 war er einer der Hitler direkt unterstellten Reichsleiter der NSDAP.

Folglich können beide Hermanns allenfalls „ganz kleine Nazis“ gewesen sein. Trotzdem:  Jetzt kommt die typische Schmiererei unserer Zeit:

„Ob Willi Hermann selbst auf wehrlose italienische Kriegsgefangene geschossen hat oder ob er seiner Grenadier-Gruppe solche Erschießungen befohlen hat, kann nicht geklärt werden; sicher ist jedoch, dass das Bataillon in dieses Kriegsverbrechen verwickelt war ….. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ….  durchlief Hermann ein formales [Anm. 7 falsches Wort: gemeint ist „förmliches Entnazifizierungsverfahren“] Entnazifizierungsverfahren, in dem er als „minderbelastet“ eingestuft wurde. ….. Er siedelte nach Konstanz über  ….. Nach 1949 war Willi Hermann bei diversen Konstanzer Unternehmen tätig, später als einfacher Angestellter bei der Firma Herosé. Er führte ein kleinbürgerlich-unauffälliges Leben. …. In der Saalfasnacht in Konstanz konnte er ab den 1950er Jahren als Büttenredner und Komponist Anerkennung bei einem breiten Publikum erlangen. Hermann trat als Komponist der im Bodenseeraum bis heute bekannten Lieder „Ja, wenn der ganze Bodesee ein einzig Weinfass wär“ und „Mädle, wenn vuu Konstanz bisch, warum kaasch Du nit küsse …“ hervor. Er amtierte als Vizepräsident der Großen Konstanzer Narrengesellschaft Niederburg und wirkte ab 1961 insgesamt 16 Jahre lang im Kollegium des Stockacher Hohen Grobgünstigen Narrengerichts mit. In das dortige Kollegium wurde er von residenzpflichtigen Stockacher Mitgliedern gewählt – trotz seiner NS-Biografie, die unzweifelhaft in der 4000 Einwohner zählenden Kleinstadt bekannt gewesen sein muss.

Hat Hermann wirklich eine „NS-Biografie? Ganz Deutschland hat eine solche; z.B. auch der DGB als Organisation. Der DGB konnte 1945 problemlos wieder funktionieren, weil der ganze Apparat unverändert und nahtlos 1933 in die DAF/KdF übernommen worden war. Große Nazis prägten die Bundesrepublik Deutschland: Reinhard Gehlen, Otto Kretschmer, die NS-Führungsoffiziere „FJS“ und Helmut Schmidt-Schnauze, die Pg´s Kurt-Georg Kiesinger, Ludwig Erhard usf., usf….Nach dem Verleumdungsartikel über Willi Hermann wagen aber die Karnevalsvereine nicht mehr, Hermanns Lieder zu spielen.

In dieser Logik der politischen Einschüchterung und Verteufelung darf man sich auch nicht wundern, dass zum Thema „gerecht“ von einer Konstanzer Universität einerseits nur Unsinn verzapft werden kann, andererseits auch nur Neidprinzipien legitimiert werden können. Diese Uni   – offiziell seriös –   und die als seriös geltende FAZ meinen, dass

unter „gerecht“ mindestens Zweierlei voneinander verschieden Gerechtes verstanden werden könne.

Geniale Erkenntnis! Wer ist der Federführer Felix Wolter, der nun auch das wissenschaftliche Niveau in München reduziert? Google publiziert dessen Lebenslauf:

„Seit 04/2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians Universität (LMU) München (100%, Lehrstuhl Quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung, GLEN-Projekt, Prof. Dr. Auspurg). Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Soziologie und im Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“,

Universität Konstanz (100 %, Arbeitsgruppe Prof. Dr. Claudia Diehl). Beurlaubt von 10/2022 bis 07/2023.

Vertretungsprofessor (W3) im Fach Soziologie, Lehrstuhl Mikrosoziologie, Universität Konstanz (Vertretung Prof. Dr. Claudia Diehl). Projektleiter DFG-Projekt „Heikle Fragen und soziale Erwünschtheit –

Theorie und Methoden“, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (100%, Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Preisendörfer (em.)). Beurlaubt von 04/2015 bis 03/2016. Vertretungsprofessor (W3) am Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissen schaften, Karlsruher Institut für Soziologie (KIT), ehem. Lehrstuhl für Soziologie des Wissens. Studentische Hilfskraft und Tutor am Institut für Soziologie, Johannes Gutenberg Universität Mainz (Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Preisendörfer und Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Hradil). Studentische Hilfskraft und Tutor am Institut für Soziologie, Johannes Gutenberg Universität Mainz (Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Preisendörfer). Zivildienst, Vinzenz-Pallotti-Kolleg, Rheinbach.“

Fakt ist: Normativ aufgeladene Gerechtigkeitsvorstellungen durchzögen alle Bereiche der Gesellschaft. Wo etwas ungleich verteilt ist, hinterfragt der Deutsche die Richtigkeit dessen. Das Problem ist der mangelhaft analytische Verstand dabei. Man fragt, ob „die Wohlhabenden“ höhere Steuern zahlen sollen, ohne sich zu fragen, was „wohlhabend“ sei. Man hält es für ungerecht, dass kinderreiche Ehen vom Staat mehr gefördert werden als solche ohne Kinder, und verkennt, dass die Leistung von erziehenden Eltern erst 30 Jahre später gesellschaftlich zum Tragen kommt. Es ist wie beim Pflanzen eines Waldes. Erst der Enkel profitiert von der Arbeit des Pflanzers.

Allein die Auswahl der Fragestellungen stellt die Lächerlichkeit der Konstanzer Universität bloß. Die soziologische Forschung dort unterscheidet nur grob zwei Gerechtigkeitsprinzipien:

die Leistungsgerechtigkeit (Entlohnungsgerechtigkeit ) und

die Bedürfnisgerechtigkeit.

Dabei rechnet die Universität die „Bedürftigkeit“ erziehender Eltern der Gruppe von Leuten zu die „aus selbst verschuldeten Gründen der gesellschaftlichen Leistungserwartung nicht entsprechen kann oder will.“

Natürlich kann sich der, der sich um Kinder kümmert, dem Arbeitsmarkt nicht in voller Leistungsfähigkeit zur Verfügung stehen. Er braucht kurze Wege zur Arbeitsstelle, kann kaum Überstunden leisten und fällt auch bei Erkrankung seiner Kinder gelegentlich aus. Die FAZ sekundiert Wolters Scharlatanerie:

Der Konstanzer Sozialwissenschaftler Felix Wolter hat diese Frage empirisch anhand von Wohnungsgrößen untersucht. —-Die in den Experimenten zur Verfügung gestellten Informationen bestanden aus Kennziffern zu den Bewohnern (Singles, Ehepaare, Familien mit Kindern), ihren Lebensumständen (beruflicher Status und Leistungsbereitschaft) und zu ihren Wohnverhältnissen (Größe und Lage der Wohnung und die Miethöhe).

Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten eher dazu neigen, Bedürftigkeit über Leistung zu stellen und Leistung über Status. Am besten noch schnitten Familien mit Kindern ab, deren Wohnungssituation generell als ungerechterweise zu schlecht eingeschätzt wurde. Die Kinder gelten als unschuldig an der Bedürftigkeit. …. Bemerkenswerter allerdings ist, dass ein höherer beruflicher Status die Befragten veranlasste, die Wohnungssituation etwa eines Managers oder Arztes als ungerecht einzustufen, weil zu gut. Dagegen stünden einer Krankenschwester oder einem Fabrikarbeiter bessere Wohnbedingungen zu als diesen beiden viel höheren Statusgruppen. Arbeitslose dagegen sollten sich mit einer Verschlechterung ihrer Wohnsituation zufriedengeben…. Selbst die gerechte Höhe der Miete für eine Wohnung konnte die Studie ermitteln: 14 Euro für den Quadratmeter fanden die Bewohner der Stadt fair, was Konstanz zu einer der teuersten Städte Deutschlands macht. Allerdings zeigt sich auch hier die Dominanz der Vorstellung einer „Bedürfnisgerechtigkeit“: Wer Kinder im Haushalt hat, sollte fairerweise ein Drittel weniger Miete zahlen und ein Drittel mehr Wohnraum haben, so die Studienteilnehmer.

Natürlich hat auch diese Studie ihre spezifischen Schwächen. … liefert aber das interessante Bild der Dominanz von zwei Gerechtigkeitsprinzipien, die sich vielleicht nur scheinbar gegenseitig ausschließen. Vermutlich ist es eher so, dass die Bereitschaft, Kinder zu erziehen, selbst als eine Art von Leistungserbringung gewertet wird, die von der Gesellschaft eben auch „belohnt“ werden will….“

Das also ist der intellektuelle Schrott, den drittklassige Leute über die Vergangenheit analysieren. In Frankreich läuft es nicht viel anders, nur mit etwas anderen Vorzeichen. Andere politische Gegner stehen am Pranger.  Der Tribüne Jüive kann man entnehmen:

Das sind die jüdischen Maskottchen der französischen Universitäten und Medien.

Vincent Lemire, Rym Momtaz und Denis Charbit.

Warum publizieren wir diesen Artikel  eins zu eine? Aus zwei Gründen: man kann uns nicht strafrechtlich verfolgen für Aussagen jüdischer Persönlichkeiten, die nur gesagt haben, was in Frankreich erlaubt ist, und dann, um dem deutschen Leser Tipps zu geben, sich eventuell Bücher der „Maskottchen“ und anderer kritisierter Personen zu beschaffen. Die deutsche intellektuelle Szene ist ziemlich blutleer. In Frankreich haben sie vielleicht Dinge zu sagen, die hierzulande niemand so auszudrücken wagt. Eine Yana Grinshpun schreibt über die Maskottchen:

„Nach vierundzwanzig Jahren akademischer Laufbahn muss ich zugeben, dass der Name „Israel“ nie seinen negativ wahrgenommenen Klang verloren hat. Dafür ist der Kampf gegen den Zionismus die Ursache schlechthin: Blockaden, Demonstrationen, Generalversammlungen, Versammlungen des Palästina-Komitees… alles Mittel, die gut und praktisch , um Israel zu bekämpfen.

Die negative Charakterisierung hat sich seit dem 7. Oktober 23 gesteigert. Sie lässt sich durch eine antikolonialistisch-kommunisierende Ideologie illustrieren, die für die französische Universität seit den sechziger Jahren spezifisch ist. Die Akteure, die diese Ideologie nähren, sind zahlreich: Kommunisten, intersektionale Progressive, progressive Islamisten und schließlich Juden, insbesondere progressive israelische Juden, die eine entscheidende Rolle bei der geduldigen Arbeit an der Neudefinition des Bildes Israels spielen.

Der Historiker Zeev Sternell zeigte als erster mit dem Finger auf die „Verrohung der israelischen Gesellschaft“. In Sternhells „Nachruf“, den ein CNRS-Historiker für die Zeitung L’Humanité verfasst hat, lesen wir:

„Aber seine Arbeit bleibt, weil er auf die Verrohung der israelischen Gesellschaft hinwies, die nun darauf aufgebaut wurde, die Palästinenser zu eliminieren, indem sie sich weigerte, zuerst die Nakba anzuerkennen, eine Voraussetzung für jede Gründung eines palästinensischen Staates.

Der Philosoph Yeshayahu Leibovitz, ein brillanter nationaler Intellektueller, erlangte nach dem ersten Libanonkrieg internationale Berühmtheit, indem er die israelische Armee als „jüdisch-nazistisch“ bezeichnete:

„Alles, was Israel getan hat, alles, betone ich, ist böse Dummheit oder Böses, das aus Dummheit hervorgerufen wird“

An der Universität beziehen sich meine Kollegen nur auf israelische literarische Werke von David Grossman, speziell aus „Der gelbe Wind“, ferner aus dem Bericht über seine Reise nach Ophra, einer Siedlung in Judäa. Den Schriftsteller verärgerte das iIn der Tat sehr irritierende Erbe des Judentums, all seine religiösen Bücher und all die Juden, die er als „potentielle Terroristen betrachtet. Für Grossman ist der potentielle Terrorismus der Juden weitaus schwerwiegender als der reale Terrorismus der Araber.

Kommen wir zu Shlomo Sand und Ilan Pappe, den Helden der linken akademischen Intelligenz Frankreichs (es ist ein Pleonasmus). Sie sind die beliebtesten zeitgenössischen Referenzen dieser Hundertschaften von Universitätsprofessoren, meiner Kollegen oder LFI-Abgeordneten (es läuft oft auf das Gleiche hinaus). Diese Autoren sind grobe Negationisten, deren Position von Yoram Hazony, dem Autor von „Der jüdische Staat, der Zionismus, der Postzionismus, die Schicksale Israels“, perfekt analysiert wurde. Und wer sich für die psychischen Mechanismen dieser Menschen interessiert, ist mit der Lektüre von Daniel Sibony, Proche-Orient, psychoanalyse d’un conflit, gut beraten.

Diese Akademiker sind die Welpen desr gesellschaftspolitischen Trends

C Politik. 5.

Seit dem 7. Oktober sagen „gemäßigte“ israelische Juden, die in den Medien publizieren dürfen, dass „es in Israel keine Apartheid gibt, aber doch so etwas wie ‚ein bisschen Apartheid“. Wenn dieselben israelischen Juden zum Beispiel an der Universität Vorlesungen über Israel halten oder wenn sie einen Kurs bekommen, sprechen sie von ihrem Land in der Sprache der Feinde Israels.

Ihr ideologisches Vokabular und ihre Rhetorik sind den Umweg wert. Einige passen ihren Ausdruck der Situation, dem Ort und dem Publikum an. Denis Charbit sprach in der Akademie  von „Judäa und Samaria“ – ein Begriff, der geografisch und historisch korrekt war, frei von Ideologie –, aber von „Westjordanland“ in allen französischen Fernsehstudios, zu denen er oft eingeladen wurde. „Westjordanland“ ist jedoch ein Begriff, der genau wie Palestina funktioniert, der Name, den Kaiser Hadrian Judäa gab, um sogar in der Sprache jede jüdische Präsenz im Heimatland der Juden auszulöschen. .. Darüber hinaus zögern diese Medienjuden nicht, die Begriffe „Kolonisierung“, „Besatzung“, „besetzte Gebiete“, „militärisches Besatzungsregime“, „jüdische Siedler“, „rechtsextrem“, „radikales Judentum“ und „Radikalisierung nationalistischer IDF-Soldaten“ zu verwenden. Wenn der Name Benjamin Netanjahu fällt, versteht jeder, dass der israelische Ministerpräsident ein Äquivalent zum Sheitan (Luzifer auf Arabisch) ist.

Israelische Juden, verwöhnt von rationalistischen, antiklerikalen, säkularen und atheistischen Akademikern, die alle Religionen außer dem Islam ignorieren, beteiligen sich an der vorherrschenden Illusion, dass Israel eine „normale“ Identität ohne Wurzeln oder Traditionen braucht, wie die der postnationalen westlichen Staaten. Alle glauben, dass Israel den Juden von der UNO „gegeben“ wurde, wie Präsident Macron kürzlich sagte, und alle stimmen der Idee zu, dass die UNO eine Organisation ist, die Normalität repräsentiert und deren Mitglieder alle respektabel sind.

Vor einigen Wochen konnten wir auf der Website von France 24 lesen, dass Denis Charbit, „ein sehr konsultierter israelischer Forscher“ sei, der kürzlich ein von der Knesset verabschiedete Gesetz kritisierte, das jede Aktivität bei der UNRWA verbietet, diesem Zweig der Hamas:

„Es ist die derzeitige israelische Hybris zu sagen: ‚Wir wissen alles, wir wissen, wie man es macht, und wenn sie nicht glücklich sind, zeigen wir ihnen, dass wir die Stärksten sind'“, sagte der Forscher. Israel, das sich bereits in einer schlechten internationalen Situation befindet, läuft Gefahr, sich für seine Verbündeten immer unverständlicher zu machen“, und fügte hinzu.

In der Tat hat das Verbot der terroristischen Aktivitäten der UNRWA (ich spreche nicht nur von der Beteiligung der sogenannten Lehrer dieser UN-Tochter an den Massakern vom 7. Oktober, sondern auch von den antiisraelischen Schulbüchern, die sie produziert, und ihrer Komplizenschaft beim Bau von Kriegstunneln) viele überrascht, außer Charbit… die LFI-Abgeordneten.

Denis Charbit, der in Fernsehen und Radio sehr präsent ist, widerspricht nie den falschen Anschuldigungen der Satelliten von François Burgat, zu denen er eingeladen ist. Ich denke hier an die Journalisten Christophe Ayad und Vincent Lemire, die der France Palestine Solidarity Association nahe stehen und offizielle Historiker der Sets sind. Alle sind heftig antiisraelisch eingestellt. Denis Charbit protestiert nicht nur, sondern sein Lächeln ist gleichbedeutend mit Vorsicht und Duldsamkeit. Denis Charbits Freund, Vincent Lemire, publizierte seit dem 7. Oktober viele Male in Kolumnen für Le Monde, deren antijüdische Ausrichtung bekannt ist.

In der gleichen Sendung sagte die Moderatorin, dass israelische Soldaten, die darauf warten, in den Libanon einzumarschieren, sich „radikalisieren. Charbit antwortete, dass „es eine Tendenz zur Radikalisierung gab, leider ja“. In Minute 38 hören wir: „Es stimmt, dass es eine Radikalisierung gibt.“ Und er erklärt, dass „die Beteiligung der religiösen Bevölkerung signifikant ist, wo die Eliten, diejenigen, die Geheimdienste betreiben, viel weniger radikalisiert sind“.

Der Linguist Jean-Claude Milner nannte diese „Akademiker“ die „Haustierwelpen“ der Sozialpolitik.

Diese Befürwortungen des Diskurses der Delegitimierung Israels durch jüdische Intellektuelle sind de facto Befehle von Politikern mit dem Ziel, die Juden der Diaspora zu spalten. Der Machtapparat fordert die Juden auf, das Vokabular des Antizionismus zu legitimieren, so dass die Worte des Antizionismus nicht mehr rational gerechtfertigt werden müssen. Wenn die Juden so sprechen wie die Palästinenser, dann haben die Palästinenser recht.

Warum laden wir immer wieder diese Juden ein, die niemanden repräsentieren und die nicht einmal in Israel sehr bekannt sind? Man muss sagen, dass Denis Charbit keine Strömung der Ideen in Israel repräsentiert und nur dem Publikum von Libération oder L’Humanité und den Hörern von France Inter oder France Info bekannt ist.

Die Medien nutzen den Narzissmus und die intellektuelle Mittelmäßigkeit dieser „Forscher“ aus, die es vorziehen, ihr Land und ihre Landsleute zu verkaufen, anstatt die völkermörderische islamo-nazistische Ideologie anzuprangern, die in der Hamas-Charta oder in der PLO-Charta zum Ausdruck kommt, die nie geändert wurde. Diese Universitätsprofessoren sagen niemals, dass sowohl die Muslimbruderschaft Jassir Arafat als auch der Muslimbruder Yahya Sinwar die gleichen Koran- und Nazi-Bezüge in ihrem Programm zur Vernichtung der Juden hatten.

Ich habe viel an den Reden der Terroristen gearbeitet, die Juden in Frankreich töteten. So unglaublich es auch klingen mag, sie wiederholen nur, was sie in den Medien gelesen und gehört haben. In Hannah Assoulines Film It’s Our Turn! erklären junge Menschen, dass sie das, was sie über Israel wissen, aus den Medien gelernt haben. Wenn israelische Juden immer und immer wieder wiederholen: Kolonialisierung, Apartheid, Besatzung, Ungleichheit der Rechte, niederträchtige Interessen der Rechten… wie können wir Israel nicht hassen?

Auf der letzten akademischen Konferenz „How to talk about Israel“, die vom Elie Wiesel Institut organisiert wurde, warnte Denis Charbit das Publikum, dass die israelische Regierung beschlossen habe, (endlich! Anm. d. Red.) diejenigen, die den Terrorismus in der nationalen Bildung verherrlichen. Unser Held war alarmiert über das, was er als „Verletzung der akademischen Freiheit“ bezeichnete. Die gleichen Reden habe ich auf der Sitzung des Palästina-Komitees an meiner Universität gehört.

Völkermörderischer Antisemitismus beruht auf der Umkehrung der Opferrolle, der Nazifizierung der Juden und dem Vorwurf des Völkermordes. Um diese Anschuldigungen vom ethischen Standpunkt aus und nicht vom intellektuellen Standpunkt aus zu legitimieren, ist es notwendig, Juden und noch bessere Israelis, vorzugsweise Akademiker, zu zitieren. So schafft der Antisemitismus einen Markt für jüdische Akademiker, die in ihrem Land nicht sehr bekannt sind, die aber trotzdem zu Konferenzen eingeladen werden können oder um Artikel im Stürmer des Tages zu signieren.

Es ist unmöglich, Alain Soral oder Hourija Bouteldja einzuladen, um zu sagen, dass Israel ein Apartheidstaat ist, der vom Teufel Netanjahu geführt wird. Dies könnte als antisemitisches Vergehen angesehen werden. Aber Juden, die die „Radikalisierung der Soldaten“, „die Radikalisierung des Judentums“, „die Verweigerung des Friedens mit den Palästinensern“, „Netanjahus verbrecherische Politik“ heraufbeschwören… sind von der besten Wirkung. Die Zuschauer können sich nicht vorstellen, dass Narzissmus und das Bedürfnis zu existieren einen jüdischen Akademiker dazu bringen, die Medienszene auszunutzen, um seine Leute zu verkaufen. Diese Intellektuellen haben noch kein Blut an ihren Händen, aber es wird vielleicht nicht mehr lange dauern, bis sie es tun. Der nächste Mörder von Juden in Frankreich wird nicht unbedingt im Namen seiner „unterdrückten palästinensischen Brüder“ handeln, sondern im Namen der Juden, die danach streben, in Frieden zu leben, in Übereinstimmung mit dem offiziellen Antizionismus des Staates und der Medien.

© Yana Grinshpun

Wie lange wollen wir mit der gegenseitigen Verteufelung weitermachen?

von Lobenstein

Zurück, immer retro orientiert bleiben

Obwohl es verschiedene Journalistenvereinigungen und -verbände gibt, wurde nun auch ein „Jüdischer Journalistenverband“ gegründet. Man stelle sich vor: ein Jüdischer Juristenverband? Dieser könnte zum Ziel haben, Gedanken der Halacha in Gesetzgebung und Rechtsprechung zu artikulieren. Aber ein jüdischer Journalistenverband? Mitglied kann nur werden, wer

„jüdisch und journalistisch tätig ist. Bei der Definition von »jüdisch« verstehen die Gründer alle Menschen ein, deren Mutter oder Vater halachisch jüdisch sind oder die zum Judentum konvertierten.“

Das klingt ein wenig nach Nürnberger Gesetzen; die jüdischen Frontkämpfer 1914/18 hatten einen „jüdischen Frontkämpferverband“ in den 20er Jahren gegründet, weil die Verbände wie Stahlhelm u.a. keine Juden aufnahmen. Diskriminieren denn die heutigen Journalistenverbände jüdische Kollegen? Und was soll heißen „jüdisch tätig ist“?  Es schaut fast so aus, als hätten sich wieder neue Wichtigtuer sektiererisch zusammengefunden. Die Jüdische Allgemeine befragt die Initiatorin durch Ayala Goldmann:

Susanne Stephan

Frau Stephan, Sie und Lorenz Beckhardt sind Co-Vorsitzende des Verbandes Jüdischer Journalistinnen und Journalisten (JJJ), der sich gerade in Frankfurt gegründet hat. Was wollen Sie bewirken?
Unser Ziel ist es erst einmal, offene Kommunikationsräume für Kollegen zu schaffen, in denen wir uns austauschen können zur Berichterstattung über Juden und über Israel – was sie mit uns macht und wie wir damit umgehen. Auch, wenn uns Zuschreibungen treffen wie etwa: »Du bist ja Jüdin, du bist ja Jude, erklär uns doch mal …« oder »Findest du nicht auch, dass der Krieg in Gaza endlich mal ein Ende haben muss?«.

Verfolgt der JJJ politische Anliegen?

Wir sind keine Propagandatruppe von Benjamin Netanjahu….-Ein jüdischer Journalistenverband sollte sich für die Belange von jüdischen Journalisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz interessieren und nicht als Lobbygruppe im Nahost-Konflikt auftreten. Wir sind auch keine zweite Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG)….Viele Menschen, die in sozialen Netzwerken »halb journalistisch« unterwegs sind, kommen aus dem Umkreis der AfD. Ich würde nicht ausschließen, dass auch Juden darunter sind. Die nehmen wir nicht auf.“

Was soll man dazu noch sagen: Politisch hochgradig krank von einer staatsbürgerlichen Warte der BRD aus gesehen. Gleichzeitig wollen sie nicht eine israelische Gruppe sein. Ja, ist es doch so, wie es die klassischen Antisemiten wie Wilhelm Stapel behauptet hatten, dass die deutsche Literatur durch jüdische Denkweisen durchsetzt werde? Wollen die Herrschaften als Journalisten dort wieder anknüpfen?

Theoretisch könnte ein „Jüdischer Journalistenverband“ auch Gutes bewirken wollen: Dass die Herrschaften Journalisten von der Jüdischen Allgemeine ein besseres Deutsch schreiben würden. Oder, dass mehr Artikel aus Haaretz in deutsche Nachrichten einflössen. Da fänden sich Antworten auf Fragen wie.

»Du bist ja Jüdin, du bist ja Jude, erklär uns doch mal …« oder »Findest du nicht auch, dass der Krieg in Gaza endlich mal ein Ende haben muss?«.

Das aber wäre vielleicht nicht im Sinn von Bibis Propaganda. Auch den Kontakt mit internationalen jüdischen Organen könnte ein solcher Verband pflegen, Nichts dergleichen; es wird wieder ein eigenes Süppchen aus deutschen Zutaten gekocht, das sich die JJJ-Leute selbst einbrocken können.

Die Frage bleibt: Armes Deutschland oder unglückliche jüdische Diaspora in Germanien?

von Lobenstein

Eine Katastrophe, die zehnmal tödlicher ist als in Gaza

Allerdings verliert fast niemand Worte darüber

Aus der Tribüne Jüive

Völkermord im Gange

Es ist das Problem, dass es hier unmöglich ist, Israel zu beschuldigen, weil es Araber sind, die sudanesische Schwarze töten, die SFR (arabische paramilitärische Truppe, die 2013 aus den Janjaweed-Milizen hervorgegangen ist, die Darfur verwüstet haben).

Letzes Jahr hatte die 10-jährige Naimat die Schrecken des Krieges im Sudan erlebt. Sie überlegte einige Wellen ethnischer Angriffe auf ihre Masalit-Gemeinschaft in der Region Darfur. Bei einem dieser Angriffe wurde Naimat Großmutter tödlich getroffen und ihre ältere Schwester schwer verletzt.

Naimats Mutter fasste ihre 10 Kindern zusammen und floh entlang einer Straße, an der SFR-Mitglieder Sperren errichtet hatten und flüchtende Zivilisten ausraubten, vergewaltigten und sogar töteten. Die Straße war mit Leichen gerade gepflastert.

Naimat und ihrer Familie glückte es, die Grenze nach Adré im Osten des Tschad zu überqueren, wo sich inzwischen mehr als 900.000 andere Flüchtlinge eingefunden haben. Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem offiziellen Militär des Landes und der RSF im April 2023 herrschen Gewalt und Hunger im Sudan.

Gewalt und Hunger haben bisher mehr als 13 Millionen Sudanesen aus ihrer Heimat vertrieben, was zahlenmäßig zur größten Vertreibungskrise der Welt geführt hat (vgl.: CNN, 20. Oktober 2024).

Seltsamerweise gibt es im ganzen Sudan keine UN-Organisation, die sich um die 13 Millionen Flüchtlinge kümmert, wie z.B. UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East)

Léon Ouaknine

 

Wann kommt ein Haftbefehl gegen Angela Merkel?

Als man 1946 die letzten Mitglieder der deutschen Reichsregierung verurteilte, hatte es die materiellen Strafvorschriften wie „Verletzung der Menschlichkeit“ et cetera noch nicht gegeben. Es kann also objektiv nicht darauf ankommen, ob ein gewalttätiges militärisches Vorgehen eines Regierungsamtsträgers materiellstrafrechtlich formuliert ist oder nicht.  Winston Churchill war ebenso ein Kriegsverbrecher, der wehrlose Städte wie Lübeck oder Dresden. Und die Möhnetalsperre zum Zwecke des Ersäufens der Flußanrainer bombardieren ließ, wobei er  nichts als zivile Opfer verursachen konnte. Die Folge seiner kriminellen Kriegsführung war, dass kein kommandierender General es hatte verantworten können, sich oder das ganze Deutschland freiwillig nach der Landung der Alliierten (6.6.44) „bedingungslos“ zu ergeben (vgl. Wolfgang Paul in: Der Heimatkrieg). Stalin hatte durch den Völkermord an den Ukrainern und mit den Säuberungen des sowjetischen Apparats seinen verbrecherischen Charakter offenbart. Churchill hatte in  seinen Memoiren über die Deutschen, die 1918, „tief in Feindesland stehend“ kapituliert hätten, gespottet. Eine Kapitulation 1944 hätte wohl Hohn und Spott hervorgerufen und ein „vae victis“ erzeugt. Ein ehrloser Feind wird noch mieser behandelt als einer, der zu kämpfen versteht.

Nun hat der IStrGH endlich den lange erwarteten Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu erlassen. Auch hier kann es nicht auf geschriebenes Strafrecht ankommen. „Bibis“ Büro antwortet (aus Morgenpost):

„Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilt den gegen ihn vom Weltstrafgerichtshof erlassenen Haftbefehl scharf. Israel „weist die absurden und falschen Aktionen mit Abscheu zurück“, hieß es in einer Erklärung von Netanjahus Büro. „Es gibt nichts Gerechteres als den Krieg, den Israel im Gazastreifen führt.“ Es handle sich um „antisemitische Entscheidungen“, die von „voreingenommenen Richtern getrieben von antisemitischem Hass gegen Israel“ getroffen wurden.“

Alles klar. Wenn es wirklich „antisemitisch“ wäre, dass man gegen Netanjahus Blutbäder eingestimmt ist, dann wird Antisemitismus zur Tugend. Das haben die deutschen Diasporaleute mit ihrer bedingungslosen Sekundanz für Bibi bewirkt. Was kann man anderes empfinden als Abscheu gegen Leute, die wie Netanjahu, keine Einsicht zeigen und die nicht einen Deut von ihrem blutigen Kurs abweichen wollen. Seit mehr als einem Jahr fuhrwerken die jüdisch-israelischen Streitkräfte in Gaza herum, vergleichbar vielleicht mit der Belagerung von Leningrad 1941, wo auch der Hunger der Zivilbevölkerung zum taktischen Mittel genutzt wurde. Bibis Erklärung, „es gibt nichts Gerechteres als die Metzeleien in Gaza“ reicht als Geständnis aus, diesen Mann weltweit zu ächten. Nota Bene: Deutschland ist dem Schreibtischtäter streithelfend in diesem Verfahren beigetreten und hat sich zusätzlich eine Klage wegen Beihilfe zum Völkermord wegen seiner Waffenlieferungen eingehandelt. Wenn man es gerecht machen will, gehören die Fuzzis unserer Regierung, Olaf Scholz und seine Schnattergans auch angeklagt. Aber auch nicht nur die zwei beiden. Denn in anderer Sache existiert ein Haftbefehl gegen Wladimir Putin, der inzwischen Interkontinentalraketen auf die ukrainische Zivilbevölkerung abfeuert. Er hat, ganz der britischen Tradition entsprechend, von einem anderen Verbrecher de nomine Kim Dings Un einige zig-tausend dessen Landeskinder als Kanonenfutter angekauft wie seinerzeit die Briten vom Kasseler Kurfürsten.

In welcher Zeit leben wir eigentlich?

Irgendwie leben wir in einer vorrevolutionären Zeit. Ewig kann es so nicht weitergehen. Im Vergleich mit 1792 bleibt Deutschland wie damals starr und unbeweglich. Von einem politischen Clown wie Scholz kann man natürlich keine Bewegung erwarten. In seiner unendlichen Dummheit hat er jüngst mit dem Verbrecher Putin aufgenommen, wahrscheinlich, um diesem zu versichern, dass Deutschland keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine aushändigen wird. Dann wäre Scholz ein ganz kleiner mieser Ganove, wobei man nicht versteht, wieso er nicht mit Alice Weidel busselt, die ähnlich russophil denkt. Scholz ist aber nur die missgebildete Nachgeburt der großen Mutter der CDU, die nun ihre dümmlichen Memoiren einem ergebenen Publikum präsentiert. Die NZZ meint:

Kritik an Trump und Putin, aber nicht an sich: Angela Merkel hat jetzt ihre Erinnerungen als langjährige deutsche Bundeskanzlerin als Vorabdruck publiziert. Darin zeichnet sie von sich das Bild einer kühl analysierenden Politikerin, die mit sich im Reinen ist.

Wladimir Putin mit Angela Merkel 2009 in Berlin; Foto Markus Schreiber / AP

Als Angela Merkel sich im Dezember 2021 von den Deutschen verabschiedete, schien ein mildes Licht auf ihre lange Amtszeit. Mittlerweile treten die Unzulänglichkeiten ihrer 16-jährigen Kanzlerschaft immer offener zutage.

Wenn es nur „Unzulänglichkeit“ der Frau gewesen wäre. Die Springerpresse weiß zu vermitteln:

„Putin kann Deutsch, Merkel kann Russisch. Sie kennen sich lange, sie duzen sich, sie begegnen sich während Merkels Amtszeit regelmäßig: Es ist ein besonderes und ein besonders heikles Verhältnis. In ihren Memoiren zieht Merkel Bilanz ihrer Russlandpolitik, die am Ende gescheitert ist. Ihre wichtigste Entscheidung auf eine zentrale Frage, rechtfertigt sie [wie eine angeklagte Landesverräterin]: Hätte Putin den Krieg nicht begonnen, wenn die Nato der Ukraine 2008 konkrete Zusagen auf einen Beitritt gemacht hätte? Wäre die Ukraine als offizieller Nato-Beitrittskandidat besser gegen Putins Aggression geschützt gewesen?

Merkel war damals gegen beides und bereut ihre Entscheidung bis heute nicht. Ihr Argument:  Die Annahme, dass Putin die Zeit zwischen einem solchen Beschluss und dem Beginn der tatsächlichen Mitgliedschaft der Ukraine einfach so verstreichen lassen würde, „hielt ich für Politik nach dem Prinzip Hoffnung“.

Angela Merkel und Wladimir Putin, anlässlich Merkels letztem Kreml-Besuch 2021 aufgenommen.

Ein Geständnis, das man als Beweis für Landesverrat werten kann: Was räumt sie genau ein: Sie hatte erwartet (oder vielleicht sogar gewusst), dass ihr (vermutlicher) Ex-Kollege (vom KGB) die Ukraine angreifen wird, und dachte, bzw. wusste folglich, dass dagegen kein Mittel  – auch nicht ein Kandidatenstatus der Ukraine –   geholfen hätte. An die Nutzlosigkeit einer Zusage an die Ukraine hat sie glauben dürfen, aber deswegen gab es keinen Grund, das eventuell nutzlose Mittel zu vereiteln, zumal sie keine Alternative vorzuschlagen hatte. Sie hat also alternativlos ihrem (vermutlichen) Ex-Kollegen (vom KGB) den Weg nach Kiew frei gemacht.

Natürlich ist der IStrGH hier nicht zuständig in diesem Fall gegen Merkel Haftbefehl zu erlassen, aber der BGH. Aber, wie schon Karl Marx 1848 hatte sehen müssen: Klassenjustiz. Die Justiz schützt die politische Klasse, Auch hierzu schreibt die NZZ einen Artikel:

„Immer öfter wollen deutsche Politiker die Demokratie mit Strafanzeigen retten. Das muss scheitern. Die grünen Minister Robert Habeck und Annalena Baerbock stellen so viele Strafanträge wie niemand sonst in der Bundesregierung. Doch man kann die politische Auseinandersetzung nicht an Gerichte auslagern.“

Schnattergans flüstert einem Schwachkopf ein Bundeskanzler werden zu sollen

Zurück zu Angela Merkel:

Simultan hatte Merkel Deutschland mit einem Zustrom von eineinhalb Millionen Flüchtlingen matt gesetzt, was Karl Lagerfeld damals schon als „Verrat an Israel“ betrachtete. Heute beklagen ihre damaligen Wähler zunehmende Ausländerkriminalität und importierten „Antisemitismus“. Widersprüche über Widersprüche, weil man nicht wahrhaben will, dass die Frau in großem Stil so etwas wie Landesverrat betrieben haben könnte; sie hat Deutschland zu einer käuflichen Schurkennation abgewürdigt und auf das verächtliche Niveau von 1918 hinabgeführt. Destruktiv wurden die Kernkraftwerke stillgelegt und abgebaut, weil in Japan ein Tsunami an einem Reaktor Schäden verursacht hatte. Merkel konnte 16 Jahre lang Destruktionspolitik unter dem Mantel der CDU betreiben. Sie hievte Nullen wie Ursula von der Leyen auf den Chefposten der EU, der ein Präsident Erdogan seine totale Respektlosigkeit offen erweisen konnte; Merkel machte einen Typen wie Altmeier zum Wirtschaftsminister und eine Karnevals-Putzfrau (Annegret Kramp Karrenbauer) zur Verteidigungsministerin, die einen schändlichen Abzug der Bundeswehr aus Kundus veranlasste. Schande,  Unfähigkeit und Verachtung: abgekürzt SUV. Das ist unsere Puntesrebuplig geworden.

von Lobenstein

Deutschland auf dem Weg in den Byzantinismus

Die Jüdische Allgemeine bringt am 15.11.24 eine Nachricht samt folgendem Bild:

Abgesehen davon, dass die Damen jüdisches Leben real gar nicht schützen oder schützen könnten, schreibt Nils Kottmann in der JA dazu:

Eine Frau wollte am 9. November bei einer Kundgebung mit einer Flagge zum Schutz jüdischen Lebens aufrufen. Der Veranstalter versuchte, das zu verhindern…… In Brühl ist die Botschaft an diesem Abend nicht gern gesehen. Ein Vertreter der Initiative für Völkerverständigung, die die Kundgebung am Rathaus organisiert hat, kommt auf die Frau zu und fordert sie auf, die Flagge sofort wegzupacken. Sie sei »zu provokant……….. Als ein Journalist die Szene fotografieren will, wird er von dem Vertreter der Initiative für Völkerverständigung angegangen. Der Rest der Veranstaltung geht ohne die Frau weiter, aber dafür – wie in den vergangenen Jahrzehnten – ganz nach Drehbuch: Nachdem Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) mit Kippa auf dem Kopf der Brühler Opfer des Nationalsozialismus gedacht hat, brechen die Kundgebungsteilnehmer zu einem Schweigegang auf. Sie tragen Schilder, auf denen »Gemeinsam gegen Rassismus, Terror und Gewalt« oder »Erinnerung an die Reichspogromnacht« steht. ….  Der Marsch endet an einer Gedenkstätte für die zerstörte Synagoge…..“

Nils Kottmann hat im Grunde nichts begriffen. Das erkennt man an seiner zwischenzeiligen Annahme, hier sei ein latenter Antisemitismus im Spiel. Das ist eher nicht der Fall, auch nicht eine klammheimliche Sympathie für das geschundene Gaza. Trotzdem wäre der Vorfall derart bescheuert, dass es völlig ausgeschlossen ist, ihn zu analysieren. Erst seine Erwähnung in der JA macht ihn diskussionswürdig.

Es ist so, als wenn man versuche (wie es Heinrich Graetz zu anderen Gelegenheiten ausdrückt), aus dem Gestammel eines Irren eine logische Gedankenführung herauszufiltern. Die Fahnenträgerin wollte offenbar zum Ausdruck bringen, dass man heute ein jüdisches Leben nicht mehr abwürgen wolle wie 1933. Provokativ? Gegenüber wem?

Vielleicht hilft ein „Gleichnis“ à la Jesus: Wäre es denn erwünscht, wenn bei einer feierlichen Prozession der amtlichen Kirche ein paar evangelikale Jesusfreunde dessen Botschaften auf Transparenten mitführten? Nein, natürlich nicht. Bei offiziellen Anlässen ist nur würdiger Weihrauch vorgesehen. Die amtlichen Herrschaften würden sich durch die Evangelikalen „provoziert“ fühlen. Sie hätten die Prozession veranstaltet, die ein paar wohlwollende Gläubige für sich vereinnahmen wollten.

Die Autoren der Jüdischen Allgemeinen erkennen die Situation als solche nicht. Die freie Sympathisantin stört das Ritual des eingeübten Gedächtnisverlaufs. Das ist die Provokation.

Warum erkennt die JA dies nicht? Weil sie nach einem eigenen Ritual schreibt, als triefe alles n Deutschland von latentem Antisemitismus.

Es ist aber objektiv anders:

Das ganze Judenverhältnis ist, wie die gesamte deutsche Demokratie in Stereotypen erstarrt. Die unzähligen Antisemitismus-Initiativen konzentrieren sich einerseits auf Albernheiten, zielen auf juristische Standartkommentare ab und lassen Gesetzessammlungen nach demokratischeren Juristen neu benennen. Sie erzeugen andererseits nur eine inhaltsleere Bombastik, verordnen autoritär, anti-israelische Äußerungen als antisemische Handlungen zu werten, als hätte der Hass eines vertriebenen Arabers irgendetwas mit dem Judenhass eines SA-Manns von 1933 gemein. Wenn man solches nicht auseinanderhalten kann oder will, weil es der politische Byzantinismus so verlangt, dann ist eben die deutsche Parteiendemokratie an einem Endpunkt angekommen. Im Unterschied zu Frankreich und zu Italien läuft die Mitwirkung des Volkes über den Filter der 1945 lizensierten Hauptparteien CDU, SPD, und FDP, während in den genannten Ländern die „democratia cristiana“ und die Gaullisten der Vergangenheit angehören. Ganz im Gegensatz zu England werden die Abgeordneten nicht direkt gewählt, sondern über Landeslisten wie zur Kaiserzeit.

Das macht den politischen Byzantinismus Deutschlands aus; sie wissen nur noch nicht, welches Regime sie heute restaurieren sollen: das preußische oder das von Weimar.

Mal sehen, wie es weitergeht. Warum sollte Olaf Scholz die Vertrauensfrage stellen, wenn er im Inneren Kanzler bleiben will? Deutschland ist auch so gesehen nur eine Karikatur des byzantinischen Reichs. Irgendwann wird es ganz von Türken dominiert werden müssen; für die Juden muss das nicht schlecht sein; die Osmanen hielten die Araber im Zaum. Und lange vor den Zionisten (ca. 1579) ermunterten sie die Neubesiedelung Palästinas durch Juden.

von Lobenstein

Die Hatz auf Antisemiten

Eine solche Hatz findet nicht als Pogrom, aber als alltägliche Hetze statt. Die wirklichen Antisemiten sind weise genug geworden, zu schweigen. Auch ein Antisemit bestreitet, etwas gegen Juden zu haben. Adolf Eichmann hat diese Frage in Jerusalem entschieden verneint.

Eine Frage nach antisemitischer Einstellung wäre, objektiv gesehen und ganz unschuldig gestellt, im Grunde unzulässig. Es findet aber eine Hatz auf Ersatz-Antisemiten statt, die etwa mit BDS sympathisieren. In Wirklichkeit sind diese Leute „anti-israelisch“ eingestellt. Diese Definition wird in Deutschland kaum verwendet. Dort ist alles „antisemitisch“, was einem Juden missfällt (Gilead Atzmon). In Bekämpfung des „Anti-Israelismus“ werden verdiente Preise verweigert und zugesprochene aberkannt für Literaten wie Anni Ernaux oder Caryl Churchill.

Dabei ist der stets verwendete Begriff „Antisemit(ismus)“ nicht in einer Präzision definiert, wie es ein Strafgesetz verlangt. Man straft aber mit Preisverweigerungen ab. Davon abgesehen ist es gesetzlich nicht verboten, Antisemit zu sein. Deswegen kann eine Frage, ob jemand Antisemit sei,  gar nicht ernst und ehrlich gestellt werden. Einmal nicht, weil die Antwort routinemäßig negativ wäre. Sie ist außerdem propagandistisch so abgedroschen, als sei jeder Antisemit ein „Nazi“ von Natur und zum Judenmord entschlossen. „Bist du Antisemit?“ wäre mit anderen Worten identisch: „Willst du Juden ermorden“. Nein, niemand will so etwas abscheuliches  in unseren Breiten tun. An den philosemitischen Massenmorden an den Arabern empfinden immer mehr Leute in unseren Breiten trotzdem ein clammheimliches Missvergnügen.

Oft genug wird die Frage nach dem Antisemitismus einer Person als verdeckte Behauptung in Frageform dem Befragten rhetorisch an den Kopf geworfen. Mit der Frage wird bereits gesagt, der oder derjenige sei verkappter Antisemit. Aber wer ist wirklich Antisemit?

Wenn man Atheist wäre, wie es auch viele Israelis und Juden bei uns sind, wenn man Deist wie Spinoza wäre, oder wenn man ganz evangelikal noch an Jesus als Gottes Sohn glaubte, dann stünde man geistig schon an der Schwelle zum Antisemitismus. Der Betreffende glaubt und denkt, was ein „jüdischer Jude“ (Isaac Deutscher) nie denken würde.

Versteht man die jüdischen Gottesvorstellungen als Aberglauben   – was sie zumindest in ihren mystischen Varianten von Sohar und Kabbala (selbst nach Heinrich Graetz) wären –    und  verstünde man die albernen Speisegesetze als Ausgeburt von Blödsinn und die Beschneidung als Ausdruck obszöner Gewalt (Hans Peter Duerr), oder sieht man das gemeinschaftliche Auftreten von Juden als Hinweis auf eine kollektive Neurose (Sigmund Freud), oder stünde man weiten Teilen des Judentums mit Verachtungsgefühlen gegenüber, wie sie Felix Theilhaber weiten Kreisen der jüdischen Gesellschaft der Zwischenkriegszeit gegenüber der jüdischen Religion attestierte   – in all diesen Fällen wäre man ganz wie Heinrich Graetz denkend, bereits Antisemit, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Guckt man sich die Bilder von Gaza an, mit welchem vom eigenen Überlebenswillen getragenen Killerinstinkt die jüdische Armee dort abschlachtet, dann kommen einem Ekelgefühle gegen Israel auf, wie sie Bernard Kouchner zum Ausdruck brachte (N.B.: Kouchner ist amerikanischer Jude). Die latente atheistische Einstellung und die Ablehnung der unsinnigen, nutzlosen und abstoßenden jüdischen Rituale aktivieren eine generelle Zurückhaltung gegenüber allem Jüdischen. Wenn man auch noch laufend hören muss, dass die Blutbäder in Gaza und die Attacken rings um Israel der reinen Verteidigung Israels dienen, und dass die israelische Armee die moralischste der Welt sei, dann könnte man zu der antisemitischen Ansicht gelangen, Israel ignoriere sämtliche Regeln der Zivilisation. Man könnte denken, dass das israelische Vorgehen in Gaza ein schlimmes Vorbild habe, und zwar im

Völkermord an den Herero und Nama  während und nach der Niederschlagung von Aufständen gegen die Kolonialmacht in Deutsch-Südwestafrika zwischen 1904 und 1908. …..  Zwar war deren Aufstand alsbald von etwa 15.000 Mann unter dem Kommando von Generalleutnant Lothar von Trotha  schon im August 1904 niedergeschlagen….Der größte Teil der Herero war daraufhin in die wasserarme Omaheke-Wüste geflohen. Trotha ließ diese abriegeln und Flüchtlinge von den wenigen Wasserstellen verjagen, so dass Tausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten. Trotha ließ ihnen verkünden: „Die Herero sind nicht mehr deutsche Untertanen. […] Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auch auf sie schießen…. Trothas …Vorgehen gilt in der Wissenschaft als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts…..“(aus Google)

Die deutsche Kolonialpraxis hatte im Westen die Überzeugung gefördert, dass „die Huns“ als Träger der Macht Europas völlig ungeeignet sind. Vielleicht erinnert sich jemand, dass israelische Persönlichkeiten die Araber als „Tiere in Menschengestalt“ definiert haben; die Versorgung der Bevölkerung in Gaza stockt bedenklich. Die UNO-Soldaten im Libanon werden von der IDF einfach beschossen. Die hohe Zahl der Opfer unter Frauen und Kindern in Gaza erlauben, hier Parallelen zu sehen. Das hat natürlich nichts mit „Nazis“ zu tun. Auch die damaligen Massaker von 1904, denen noch Bundespräsident Roman Herzog den Völkermordcharakter absprach, begannen als Antwort auf Angriffe der später Vernichteten.

Viele der profiliertesten Persönlichkeiten des Judentums, nicht nur Bernard Kouchner, wären folglich „Antisemiten“. Nach Isaac Deutscher wäre ein solches Ergebnis absurd. Absurd ist jedoch nicht die ablehnende Haltung jüdischer Persönlichkeiten gegenüber Israel, sondern die Verwendung des Begriffs „Antisemitismus“ für diese Personen. Im ebenso absurden Umkehrschluss müsste ein jeder Nicht-Antisemit die Massaker gutheißen. Also sollte man im Zusammenhang mit Gaza und Palästina überhaupt weder die Frage nach antisemitischer Haltung oder Einstellung stellen noch, wie Charlotte Knobloch, den Titel „Antisemit“ blindlings anderen anhängen, die von der amtlich erwarteten Haltung abweichen.  Nicht, wie früher, der Judenverächter ist Antisemit, sondern der Kritiker an der deutschen Israelpolitik. Es wäre besser, sich einen neuen Titel für Kritik an der israelischen Kolonialpolitik auszudenken, wenn man den abgedroschenen Titel „Antisemit“ nicht zu einer ehrenvollen Auszeichnung mutieren lassen will.

In der Praxis hat die Parteinahme für Israel in Teilen der jüdischen Diaspora den alten Aberglauben an Jehova, seine Engel und die Sefirot (Werkzeuge Gottes bei der Weltschöpfung) ersetzt; die Juden Osteuropa, die noch zu Zeiten Herzls antizionistisch eingestellt waren, verfielen mit dem Anwachsen von Materialismus und Nihilismus der zionistischen Idee. Es blieb als Glaube nur mehr der an das eigene Kollektiv, das man als Nation begriff. Damit traten neue Widersprüchlichkeiten auf, weil ausgerechnet die frömmsten Juden den Staat Israel ablehnen (Satmarer Chassidim; Yakov Rabkin in: Im Namen der Thora). Wie will man aber die Parteigänger Israels erfassen, die gegen den jüdischen Schwiegersohn von Donald Trump in der Tribüne Jüive einen Shit-Storm veranstalteten, als er meinte, die Bilder der Zerstörung von Gaze würden Antisemitismus erzeugen. Im Umkehrschluss liefe eine Parteinahme für Israel auf den vergleichbaren Hass hinaus, den man den Antisemiten gegen Juden unterstellt. Einen solchen jüdischen Hass weist schon William Shakespeare (in: Der Kaufmann von Venedig) den Juden zu. Martin Luther sah den Hass-Charakter „der Juden“ ähnlich allgemein. Die blinde Wut, die heute die geringste Kritik an Israel weckt, erlaubt den Schluss, dass mit den zionistischen Juden etwas nicht stimmen kann. Sind diese Neurotiker oder gar schon Psychopathen? Man könnte glauben, dass bei Juden, soweit sie sich als Willens-Nation (Ernest Renan) verstehen wollen, ein konstruktiver Wille allein nicht ausreicht. Weil der vernünftige Wille nicht ausreicht, müssen niedere Instinkte wie ein kollektiver Hass auf die nicht-jüdische Welt dazukommen. um die Leute aus dem Jemen, Marokko, Osteuropa etc. zusammenzuschmieden.

Dass „die Juden“ Israels die Araber hassen, oder die Araber die Juden, ließe sich mit den Ereignissen seit dem Unabhängigkeitskrieg von 1948 erklären. Ein solcher Hass wäre aber verständlich, und wäre kein Symptom einer psychischen Erkrankung. Ähnlich wie die Erbfeindschaft zwischen Deutschen und Franzosen seit der Heirat von Marie von Burgund mit Kaiser Maximilian herangewachsen war, wäre ein Hass zwischen jüdischen Israelis und Arabern von historischen Ereignissen entsprossen. Ein solcher Hass ließe sich überwinden. Im Fall der Araber und Israelis kommen aber zusätzliche Momente aus Religion, Identifikationsmerkmalen und Ideologien hinzu.

Nicht zu erklären ist dabei die bedingungslose Haltung der Juden, die unter uns leben: diese müssten theoretisch den gleichen Abstand von den Gräueltaten der israelischen Armee haben wie ein nicht-jüdischer Betrachter.

Wahrscheinlich ist dem auch so: denn von angeblich inzwischen 250.000 Juden, die laut Charlotte Knobloch aus der Sowjetunion zu den 30.000 bundesdeutschen Stammjuden gestoßen sind, und zu denen jährlich zionismusmüde Israelis jüdischer Abstammung kommen, sind nur etwas weniger (Deborah Feldman) oder etwas mehr (Michael Fürst) als 100.000 bei der amtlichen Gemeindeorganisation des Zentralrats immatrikuliert.

2 von 3 Juden dürften also den gleichen Ekel über die israelischen Massaker empfinden wie Bernard Kouchner. Wären folglich 2/3 der Juden Antisemiten? Nach Isaac Deutscher eine absurde Frage. Sie sind es natürlich nicht. Aber 1/3 der bei uns lebenden Juden bleiben verdächtig, das teuflische Vorgehen der IDF in Gaza glorifiziert sehen zu wollen. Hier hilft eine Analyse von Alan Posener zum Besseren: 90% dieser Leute sind russophon. Sie wissen also kaum, was sie kollateral tun, wenn sie in eine bundesdeutsch finanzierte Synagoge gehen. So bleiben etwa 9.000 Juden übrig, denen man eine geistige Gefolgschaft für Israels Vorgehen unterstellen könnte. 9.000 Juden von 300.000: das macht genau 3% aus. Und diese sind vermutlich psychisch angeschlagen, vielleicht, weil sie mit ihrer Seele immer noch unter einer Nazi-Herrschaft leben.

Wieso lässt man diese jüdischen Psychos das Judentum repräsentieren? Warum wohl? Weil die bundesdeutschen politischen Führer durch die Bank seelisch missgebildet sind. Das westdeutsche Parteiensystem bringt seit bald 80 Jahren nur drittklassiges Volk in Parlamente und Regierungen. Man kann bei der Beurteilung des Grades einer psychischen Missbildung an Figuren wie Mad Nancy Maß nehmen. Oder an den blöden Weibern, die eine noch blödere Kanzlerin zu Verteidigungsministerinnen machte. Die Bundeswehr ist militärisch Null. Sie wird zu lächerlichen Polizeieinsätzen im Ausland verwendet, damit  sich „Deutschland“ als bündnistauglich erweist. Manchen erscheint es, alslägen die deutschen Regierungen an der Kette der israelischen Regierung? Aber nein, die israelische Regierung ist die Krücke, mit der sich die deutschen Regierungen in Bund und Ländern legitimieren. 3% der Juden stützen mit staatlicher Förderung diese Politik und bewirken, dass die Gedankenfreiheit in Deutschland in eine Gedenkenpflicht umgemünzt werden kann. Hat Henry Mencken Recht, der in der Ausgabe vom 26.7.1920 in Baltimore Evening Sun schrieb,

„wenn die Demokratie sich fortlaufend perfektioniert, widerspiegeln ihre Repräsentanten immer exakter die innere Seele ihres Volkes. Eines Tages wird sich der Herzenswunsch der einfachen Leute erfüllen und das Volk nur noch von wahren Idioten und narzisstischen Irren vertreten werden…“

Nach Max Nordau wäre die aktuelle Verwendung des Begriffs „Antisemitismus“ Anzeichen für politische Entartung. Sie liegt einfach in unserer nicht-heroischen Zeit eines allgemeinen Niedergangs. Deswegen greifen Politiker jedes Ereignis auf, dass man als Beweis für einen virulenten Antisemitismus hernehmen kann. Nicht die israelische Art der Kriegsführung ist militärisch entartet, sondern der Mangel an Kritik daran ist politische Entartung. Anfang November 2024 wurden Fans und Radaubrüder von Makkabi-Fußball von Arabern durch Amsterdam gehetzt. Die israelischen Radaubrüder waren ortsfremd, die Araber als Taxifahrer ortskundig. Die „Juden“ hatten kaum eine Chance. Das ist von einer niederen Perspektive aus eine Hatz auf Juden, aber randalierten die Araber etwa vor der alten Synagoge oder stürmten Häuser Amsterdamer Juden? Nein, sie konzentrierten sich auf die israelischen Rowdies. Die israelische Luftwaffe schickte Maschinen nach Amsterdam, ihre Fans heimzuholen. Und Charlotte Knobloch und Josef Schuster drehen die üblichen Gebetsmühlen. Deren Gerassel von Judentum und Musik klingt inzwischen so abgeschmackt wie ein 50er Jahre Schlager.

Wie abwegig in diesem Zusammenhang die Diskussion um „Antisemitismus“ ist, zeigt das Spiel vom 14.11.24 in Paris: Die israelische Mannschaft würde normalerweise in einer nah-östlichen Liga spielen müssen, man nimmt sie aber aus politischen Gründen nach Europa hinein. Sie spielt einen lausigen Fußball, in ihrer Gruppe hat sie kein einziges Spiel gewonnen. Von den 80.000 Plätzen im Stadion St. Germain waren nur ein Drittel besetzt. Nicht nur der Antisemitismus, das ganze Israel ist ein Anachronismus. Es ist so interessant wie Neu Seeland. Das Land gehört weder zu Europa noch zum Nahen Osten.

Das Problem ist einfach: objektiv sind die 300.000 Juden „bei uns“ vollkommen außerhalb des öffentlichen Interesses. Es wirken aber etwa die 3% „Antisemitenmacher“ (Abraham Melzer), de Probleme dieser Sekte ununterbrochen im Bewusstsein der Bevölkerung zu halten, mit Stolpersteinen, Gedenkstätten, Zeitungsartikeln,… was auch immer. Wie kann man dieses Treiben neutralisieren? Eine entartete und charakterlose Journaille, der es Geld bringt, Skandale, echte oder scheinbare, groß herauszubringen, damit genug Leser die Werbeanzeigen für Seife und Kaffee mitbekommen, unterstützt das Treiben der 3%, und eine drittklassige Politikerkaste profiliert sich mit Applaus für Israel.

Nichts kann man machen: die deutschen Regierungen brauchen diese 3% zur Selbstlegitimierung.

Wir 97% leben am falschen Ort und zu einer kaputten Zeit.

von Lobenstein

Die Welt dreht sich und Deutschland steht still

Ayatollah Khameney liegt im Koma: Iran ernennt seinen Sohn Mojtaba zu seinem Nachfolger. „Iran International“, ein internationales persischsprachiges Medienunternehmen mit saudischem Einfluss, das Gegnern des Mullah-Regimes gehört, berichtet, dass Teheran den Nachfolger des Ayatollahs, Ali Khamenei, in der Person von Mojtaba Khameney, seinem zweiten Sohn, ernannt hat, der alsbald die Nachfolge seines komatösen Vaters antreten soll.

Mojtaba Khameney

Die Iraner werden nicht eher über Ali Khameneys Ableben oder sein endgültiges Siechtum informiert werden, bevor sich die Revolutionsgarden der vollen Kontrolle über die Straßen sicher sind. Ein Umsturz in Teheran soll so verhindert werden.

Obwohl diese Situation eigentlich eine aktivere Militärpolitik des Westens erlauben würde, zeigt sich Europa in seiner vollen Degeneration

 Frankreich“ ließ sich durch ihn (Bild) vor einer Le Pen – Regierung retten; Mélenchon hat die politische Manipulation zu einer großen Kunst gemacht:

Um in Zukunft alle Stimmen der muslimischen Wähler zu sammeln, ist er zu jeder Niedertracht bereit. Schmach und Schandtaten halten ihn nicht zurück. Und er scheut sich nicht, seine eigenen Thesen als bloße Phrasen auszugeben.

Nach Ansicht des Retters soll in der Zukunft in Bezug auf Israel und die Israelis folgendes gelten:

 

 – Sie dürfen beim Eurovision Song Contest nicht singen

-Sie dürfen bei den Olympischen Spielen keinen Sport treiben

-Sie dürfen ihre Produkte nicht verkaufen,

-Sie dürfen sich nicht in einem Verein treffen

-Sie dürfen nicht auf Messen ausstellen

-Sie haben nicht das Recht, Mitglied des Parlaments zu sein.

– Sie haben nicht das Recht, Geistlicher zu sein

-Sie dürfen nicht Fußball spielen.

 Das wären die vorgesehenen Verbote für Juden laut LFI. Diese von Bruno Attals zusammengestellte List erhielt einige Kommentare auf „X“:

 1.

Mélenchon erweckt auf seinen Fotos immer den Eindruck einer ferngesteuerten Puppe, deren Gesten immer übertrieben feindselig sind.

2.

Man muss zugeben, dass der als Spanier in Tanger geborene Mélenchon, damals spanisches Territorium von spanischen Eltern und Großeltern aus Murcia und Valencia, glauben muss, zur Zeit der Inquisition zu leben. Wie konnte dieser kleine Lehrer dank des SNES-Syndikats zu einem linken Islamisten und einem Anti-Franzosen werden, der von einem Frankreich träumte, das von Arabern und Schwarzafrikanern dominiert werden soll? Nur eine immer zunehmende Pathologie kann sein Verhalten an antiweißem, antijüdischem, ja sogar antichristlichem Rassismus erklären. Umgeben von unkultivierten Menschen wie Bojar oder Ebóno, stolziert er herum .

3.

Wie verschiedene Autoritäten vorschlagen, muss nur die Auflösung dieser bellenden und unkultivierten Sekte, die Frankreich beleidigt und seine Werte und Gesetze missachtet, unverzüglich erfolgen, bevor die Gegner andere, radikalere Entscheidungen treffen, die von der Laxheit der Regierung vorgesehen sind, die zwar die Gesetze der Republik durchsetzen soll, die aber durch Macron, die inkompetente Marionette, nichts anderes sagt als: „so ist es eben.“

4. (von „Daniela“)

Sie sind Nazis.

5.

@Daniela in der Tat. Die FI ist eine Nazi-Partei (*). Aber zwischen ihnen und Macron, der EU oder der „Demokratischen“ Partei der USA ist der Unterschied so dünn wie ein Blatt Zigarettenpapier. Ich werde einenanzünden. Gute Nacht.

(*) Deshalb lehne ich den Begriff „Islamo-Linkismus“ ab, der die Dinge falsch benennt und kontraproduktiv ist. Islamofaschismus und Islamonazismus sind dagegen relevante Begriffe.

Wie links Mélénchon auch eingestellt ist, in Deutschland segelt die Jüdische Allgemeine weiterhin gegen den Wind, mal auf dem halblinken Regierungskurs der Deutschen, dann nach einem Manöver unter dem Wind nach Rechts auf israelischem Kurs. Dabei ist der Kurs der Bundesregierung und ihres französischen Partners für Israels Wirtschaft weitaus gefährlicher, als es die BDS je sein könnte:

Der französischen Regierung geht es auch ums Prinzip; ihre politischen Entscheidungen seien nicht justiziabel. Sie hat folglich Berufung gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts eingelegt, die es israelischen Unternehmen erlaubte, auf einer Verteidigungsmesse auszustellen

Ihr Berufungszweck: Israel von der Teilnahme an zukünftigen Verteidigungsmessen auszuschließen. Weil die Euronaval Naval Defense Exhibition vor etwa einer Woche zu Ende gegangen war, besteht die eigentliche Bedeutung des Rechtsmittels darin, der französischen Regierung zu offen zu halten, Israelis von der Teilnahme an zukünftigen Verteidigungsausstellungen zu auszuschließen, und zwar in Hinblick auf die größte und wichtigste Verteidigungsmesse, der „Paris Air Show“ im Juni 2025. Der Vertreter der französischen Regierung beruft sich darauf, dass das Verwaltungsgericht nicht befugt sei, über die politischen Entscheidungen der französischen Regierung zu entscheiden, und dass daher die Entscheidung des Gerichts, die Teilnahme israelischer Unternehmen an der Ausstellung zu erlauben, nichtig sei.

Aus der Tribüne Jüive