Alles ist relativ, man muss nichts „relativieren“; es kommt a.) auf Standpunkt und Perspektive des Betrachters an und b.) auf die Stärke eines Vektors. In Judensachen besteht allerdings für Deutsche die Pflicht, den jüdischen Standpunkt einzunehmen. Die WELT (28.4.24) notiert, dass
„… Islamisten sorglos für das Kalifat schreien können: Was in Hamburg mit deutschen Pässen und üppigen Sozialleistungen belohnt wird, würde Islamisten in Syrien ins Fadenkreuz einer Drohne bringen. Weil der [deutsche] Staat feige ist und allenfalls gegen Deutsche Härte zeigt…..“
Das gilt in Judensachen erst recht. Man kann dies am Film „Jud Süß“ von Veit Harlan gut erkennen: Es gibt liberal eingestellte Leute, die sich mit der Figur des Jud Süß (Ferdinand Mariam) identifizieren und solche, für der väterlich autoritäre Landschaftsdirektor Sturm die Identifikationsfigur ist. Je nach dem ist der Film „antisemitisch“ oder verfehlt damals den gedachten Propagandazweck. Offenbar erwartet die deutsche Zensur von heute, dass sich auch der moderne Deutsche mit dem Landschaftsdirektor Sturm identifiziere.
So können auch Leute Bücher der jüdischen Intelligenz als antisemitisch empfinden. Arthur Ruppin (in: Soziologie der Juden) und Felix Theilhaber (in: Der Untergang der deutschen Juden) stellten fest, dass „Aufklärung“ der Juden und die „Verbesserung ihrer bürgerlichen Rechte“ (Dohm) zu Mischehen, zu Übertritten (Taufen) und zum Verlust des Ansehens der Rabbiner geführt hätten. Der Antisemit erkennt an den Ausführungen, dass die Proto-Zionisten ganz rassistisch dachten. Arthur Ruppin und Felix Theilhaber erhielten hohe Positionen im späteren Israel.
Vielleicht sollte man hier ein Gleichnis erzählen, wie es Jesus zu tun pflegte, um die Einfältigen zu belehren, wie man Antisemiten erkennt:
Nehmen wir einen Korb Äpfel. In ihm liegen auch Äpfel, die faule Stellen haben; der eine wirft einen angefaulten Apfel weg, ein anderer schneidet die Stelle raus und verzehrt den Rest, ein Dritter lässt alles wie es ist, pickt sich aber heraus, was ihm genießbar erscheint, und der Nächste kippt den ganzen Korb in die Biotonne. Wer ist nun der, der keine Äpfel mag, bzw. der Äpfel hasst? Jedenfalls nicht der, welcher faule Stellne rausschneidet und den Rest verzehrt.
Was das Gleichnis auslässt, ist die Frage, wie groß der Korb ist. Je größer der Korb, umso geringer die Neigung, seinen Inhalt zu entsorgen. Reduzieren wir die Korbgröße auf das Fassungsvermögen einer Obstschale. Die Theorie auf „den Antisemitismus“ übertragen würde die Aussage erlauben, dass der, der die faulen Stellen des Judentums anspricht, eher kein Antisemit wäre. In der politischen Praxis der heutigen Faeser-Innenpolitik wird aber genau dieser als Antisemit verstanden.
So gesehen tun die Gruppen der jüdischen Diaspora in Deutschland der Kulturstaatssekretärin Claudia Roth bitter Unrecht. Sie erlaubt lediglich internationalen Künstlern, auch in Deutschland faule Stellen der Menschheit inklusive solche der Juden aufzuzeigen. Die Jüdische Allgemeine fordert den Rücktritt von Claudia Roth; aber Rechtsbeugung zugunsten ihrer Vorstellungen begrüßt sie.
Im April 2024 ging die Bundesanwaltschaft vor dem Oberlandesgericht in Dresden gegen einen Lagerarbeiter, eine Buchhalterin und einen Grafiker „ wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“ vor (Sächsische Zeitung). Die „Vereinigung“ ist bei rechtlich liberaler Sicht nur ein Einzelkaufmann, ein Verleger. Würde man das Prinzip des Generalbundesanwalts auf Karstadt übertragen, wären alle Mitarbeiter, die nach der Überschuldung weiterarbeiten und Gehälter bekommen, Mitglieder einer wirtschaftskriminellen Vereinigung. In Judensachen soll anderes Recht gelten: Der Verleger, Adrian Preißinger (der aktuell in Russland weilen soll), stellte Nachdrucke von Büchern aus der Vorkriegszeit her, die er inzwischen von Russland aus versendet. Laut BILD seien diese allesamt „widerlich antisemitisch“, darunter auch ein Werk von Alexander Solschenizyn über 200 Jahre russisch-.jüdische Geschichte. Was die Verteidiger, das OLG und wahrscheinlich auch Preißinger nicht wissen, ist, dass „widerliche antisemitische Pamphlete“ unbeschadet des Generalbundesanwalts landauf landab herausgegeben und verkauft werden: der angesehene SAUR-Verlag verlegt die Tagebücher von Dr. Josef Goebbels und ein Handbuch aller schriftlichen Äußerungen Adolf Hitlers. Ein Verlag „Medimops“ in Berlin vertreibt die Schriften des Antisemiten Oskar Panizzas (Autor von „Der operirte Jud“). Wikipedia vermittelt Panizzas Ansicht:
„Ein Volk, [gemeint ist das deutsche Volk] das sich seine gesamte Preße, Litteratur, Wißenschaften, Dißertazjonen, Teaterstücke, also die gesamte wißenschaftliche und schönwißenschaftliche Literatur (mit Ausnahme der Predigten) von einem „eingewanderten Volk“ schreiben läßt, also die gesamte öffentliche Meinung, soweit sie im Schifttum zum Ausdruk komt, von den Juden besorgen läßt […] unterliegt in seinem Geschmak, in seinem geistigen Leben, in seinen Impulsen, in seiner öffentlichen Meinung über Gutes, Wahres und Schönes, den Fremden. […] Aber dagegen hilft kein Schreien, sondern Schreiben; nicht Aufbegehren […] heißt es Selbst-die-Feder-in-die-Hand-nehmen, Schurnale gründen, Theater-Bauen, Druckereien-Kaufen, Selbst-Dichten, Selbst-Dramen-Schreiben könt Ihr das nicht, dann könt Ihr der Fremden gar nicht entbehren. Der jüdischen Nüanße werden wir in Europa überhaupt nicht entraten können. So wenig wie der China-Rinde, des Morfiums und des Tabaks. ……. Und wenn einmal die Zeit kommen wird, wo der oben angeführte Saz seine Umkehrung erfährt, wenn einmal ein Verwegener kommen wird, der behauptet, daß das Volk Gott und die Fürsten Drek seien, werden vielleicht die Juden die einzigen sein, diesen Spruch zu begreifen, und vielleicht die einzigen sein, für diesen Spruch den unentbehrlichen chorus abzugeben.
Das Vorgehen des Generalbundesanwalts zeigt, dass Deutschland auf dem Weg in DDR-Rechtsverhältnisse ist. Aber wie soll man die Aussage Panizzas interpretieren, wenn man befürchten muss, wegen deren Verbreitung strafrechtlich verfolgt zu werden? Kritisiert er die Deutschen ob ihrer schriftstellerischen Schlappheit, oder will er gegen die jüdische Intelligenz zum Pogrom anstacheln? Es ist nicht völlig falsch, wenn man meint, ganz bestimmte Berufe lockten die Juden an. „Die Juden“ der Antike erschienen zwar nicht als Philosophen, aber als Kaufleute den alten Römern nützlich, denn die jüdischen Gemeinden überzogen das Reich mit einem Handelsnetzt und hielten das Reich auf diese Weise wirtschaftlich zusammen. Ohne Juden hätte es in Gallien kein Papier gegeben; das Papier ist der Träger höherer Bildung für breite Schichten. Als das Römische Reich untergegangen war und sich an seiner Statt germanische Königreiche etablierten, folgten Jahrhunderte ohne Papier in Europa: man schrieb auf Pergament, was Bildung zum Luxus machte. So gesehen existiert „der Jude“ in einer Bandbreite zwischen Nützlichkeit und Überflüssigkeit, was eigentlich das Schicksal eines jeden Berufes ist; Weil aber epochenweise ganze Berufsstände von Juden dominiert wurden, erleben die Juden als Juden dieses Auf und Ab, das eigentlich ihren Mainstream-Berufen gelten würde. So gesehen wurden irgendwann die jüdischen Zeitungsschreiber überflüssig, nicht, weil sie Juden, sondern weil sie Zeitungsschreiber waren. Das Zeitungssterben hat aber keinen antisemitischen Hintertgrund.
Beispiel: 1648 massakrierten die Aufständischen Bogdan Chmielnitzkis die Juden der Ukraine, weil sich das Volk der mittelalterlichen Machtmethoden der polnischen Slachta erwehrte. Den von letzterer an Juden verpachteten Privilegien des Schankrechts und der Landpacht wollten sich die Ukrainer nicht mehr fügen. Die Tragödie gilt immer noch als Historie eines großen Antisemitikums, ist aber objektiv mehr eine Revolution gegen überholte Feudalverhältnisse. Umgekehrt brachte die Französische Revolution 1782 den Juden das Bürgerrecht; sie hatten im alten Frankreich keine feudalen Privilegien, wenn man vom Elsass absieht, wo altdeutsche Verhältnisse vorherrschten. Die orthodoxen Juden, die in Antwerpen mit Diamanten handeln, wird es ewig geben: Es ist fast ausgeschlossen, dass Diamanten ihren Reiz und Wert verlören. Also erhalten sich die Antwerpener Juden auch.
Wer die Grundlagen des Aufstandes von 1648 hinterfragt, bekommt vorgehalten, er betreibe Täter/Opfer-Umkehr: Die Juden seien selbst schuld. Aber es kommt immer ein Tag in der Weltgeschichte, an dem die Bedienten
„Selbst-die-Feder-in-die-Hand-nehmen, Schurnale gründen, Theater-Bauen, Druckereien-Kaufen, Selbst-Dichten, Selbst-Dramen-Schreiben….“
Dann kommt eben der Tag, an dem Juden in gewissen Metiers lästig und überflüssig werden und die Bedienten die Fremdheit der Juden erkennen (was auch Sigmund Freud ähnlich gesehen hat). Dem „ewigen Juden“ steht dieses Schicksal immer wieder bevor.
Auf die Wende zum 20. Jahrhundert hin gab es öffenbar nur 2 Alternativen für Juden, dieser Mechanik zu entrinnen: entweder, wie Karl Kraus es vertrat, sich in den USA oder den europäischen Nationalstaaten zu assimilieren, zumal der religiöse Glaube aus philosophischer Sicht zunehmend verächtlich (Felix Theilhaber) und bedeutungslos geworden war, oder eben als Zionist eine Kolonie für die jüdische Nation zu gründen, wie es Wladimir Arlosoroff propagierte. Für die Kolonie bot sich traditionell Palästina an. Aber was machen viele: sie bleiben in Europa und assimilieren sich trotzdem nicht; sie bleiben fremd. Die Koloniegründer bekennen sich nicht als Eroberer, sondern legitimieren sich mit der „Bibel“. Das ist objektiv so lächerlich, wie wenn sich die französischen Eroberer von Tunis auf dessen historische Zugehörigkeit zum Römischen Reich berufen hätten. In beiden Fällen zeigt sich die Widersprüchlichkeit bzw. Schizophrenie des Judentums: sie wollen einerseits eine historische Erscheinung darstellen, 1800 Jahre Geschichte retuschieren, praktizieren aber eine höchst zeitgemäße Praxis. Die Historie bleibt ihnen sicher, aber was heute als zeitgemäß gilt, überlebt sich: Die Juden sind in der Mehrheit morgen anachronistische Kolonisten. Ist ihnen in Palästina ein Pogrom wie 1648 sicher? Sie befürchten es.
Warum bleiben „die Juden“ in Europa fremd und bilden im Nahen Osten einen staatlichen Fremdkörper? Sie sind es deswegen, weil sie die Nachkommen aus Mischehen als eine abgefallene Spezies diskreditieren, sie wegbeißen und aus den Synagogen verscheuchen, statt diese Leute zu integrieren („assimilieren“). Maxim Biller schimpft über Vaterjuden, Josef Schuster über Max Czollek als Segler unter falscher Flagge, Abigail Gestetter lästert über Proselyten allgemein und die Jüdische Allgemeine diffamiert diese als „Kostümjuden“. Nach den Statistiken von Emile Durckheim (in: Der Selbstmord) fällt jeder zweite Jude durch Mischehen vom Judentum ab. So reduzierte sich schon vor dem Holocaust die Herde deutscher Schäflein von Leo Baeck auf 530.000 Seelen, wobei ebenso viele „volljüdische“ Deutsche von ihnen verachtet wurden (z.B. Viktor Klemperer). So hatte der „jüdische Mischling 2. Grades“ Graf Anton Arco kein Problem damit, den bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner zu erschießen, „weil er Jude war“, was er kaum getan hätte, hätte die jüdische Gemeinde eine andere Haltung gegenüber Mischlingen entwickelt. Juden frönen nicht nur einer kollektiven Neurose (Sigmund Freud), sondern leben durchaus in schizoiden Vorstellungen, die dann zur Katastrophe führen, wenn Juden wirtschaftlich nicht mehr nützlich sind.
In den USA soll es einerseits 7 Millionen Juden geben, von denen ein Drittel von jüdischer Seite nicht mehr als Juden akzeptiert werden. Von den verbliebenen 5 Millionen fühlen sich mehr als echte Amerikaner als als Juden. Aber dort guckt man weniger strikt auf die halachische Abstammung (Jewish Outreach Program). Eine Minderheit ist orthodox; Meir Cahane und Baruch Kappel Goldstein sind zwar in den Staaten geboren, aber radikalisierten sich auf eigene Art und wirkten in Israel, zumindest geistig. Studien für diese Entwicklung, die sie Felix Theilhaber für „die Juden“ in Deutschland unternahm, fehlen für die USA. Arthur Ruppin hat auch in den USA kein Äquivalent. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass in den USA ein Jude als „Fremder“ wahrgenommen werden wird. Jude und Amerikaner zu sein ist kein Widerspruch. Daher wächst in den USA auch der Widerspruch in jüdischen Kreisen gegen die israelische Politik-
In Deutschland sind die Gedanken Panizzas keine Ideen eines Einzelnen. So hatte der Antisemit Hans Blüher eine Broschüre „secessio judaica“ verfasst. Er lobte Wilhelm Stapel als den wirklichen Antisemiten, der sich ganz im Sinne Panizzas bemühte, die Fremdheit des Jüdischen in der Literatur herauszustellen. Stapel verglich die Lyrik Heinrich Heines mit der von Brentano, die beide die Loreley besungen hatten, um das unterschiedliche Wesen deutscher und jüdischer Menschen zu destillieren. Heines Gedicht von der Loreley kennt jede, Brentanos will ich kurz zitieren:
Zu Bacharach am Rheine
Wohnt‘ eine Zauberin,
Sie war so schön und feine
Und riss viel Herzen hin.
Und brachte viel‘ zu Schanden
Der Männer ringsumher,
Aus ihren Liebesbanden
War keine Rettung mehr…….
Im Grunde war also „wirklicher Antisemitismus“ eine akademische Spitzfindigkeit. Erst Adolf Hitler beschreibt in Mein Kampf (S.129) den parteipolitischen Werbenutzen dieser gefühlsmäßigen Apathie des Volkes und schlachtete diese für seine politische Propaganda aus. Hätte die Umsetzung der Propaganda bis zu den olympischen Spielen ihr Ende gefunden, hätte…; es hat nicht sollen sein.
Umso verdächtiger müsste es erscheinen, dass heute außerjüdische Gruppierungen eifrig nach einer Definition für Antisemitismus suchen und solche entwickeln. Sie haben nämlich keine Definition für „Jude“, obwohl viele Juden in ihren Ländern leben. Isaac Deutscher beschreibt den „nicht-jüdischen Juden“. Ein als „jüdischer Deutscher“ definierter Staatsangehöriger könnte sich diskriminiert fühlen. Vorsichtig spricht man von „Migrationshintergründen“, die bei Juden allerdings hunderte von Jahren zurückliegen. Man kann genauso wenig von „türkischen Deutschen“ sprechen. Der Antisemitismusbegriff ist also ein Ersatzbegriff, der das Opfer des Antisemitismus meint. Eine „IHRC“ hat eine seitenlange Definition zu Papier gebracht, die der Deutsche Bundestag in seiner strukturierten Inkompetenz, reale Probleme anzugehen, übernahm. Versimpelt ist Antisemitismus „Hass auf Juden“. Aber was wiederum ist Hass? Und wer gilt als Jude? Hasst Dr. Josel Schuster den „Mischling“ Max Czollek? Würde ein „Arier“ über Max Czollek herziehen, gälte dies als Antisemitikum. Wer „hasst“ überhaupt Juden? Adolf Eichmann behauptete, er sei nie Antisemit gewesen. Man kann also Juden ganz ohne Hass umbringen, einfach, weil es zur Strategie des „German Way of War (Jean Lopez) oder zur „archaischen, atavistischen und anachronistischen „Ökonomie der Zerstörung“ (Adam Tooze) gehört: also Totschlag, der verjährt. Die IHRC-Definition ist also unbrauchbar.
Eine Jüdin beklagte sich Anfang 2024 in einer Talk-Show, dass sie von vielen deutschen Freunden nach dem 7.10 23 nicht angerufen worden sei; sie interpretierte das Unterlassen von Kondolenz-Anrufen als Zustimmung zur palästinensischen Sache. In Fortführung des Gedankens von Gilead Atzmon (in: Der wandernde Wer), dass Antisemit sei, wer einem Juden missfalle, was er allerdings ironisch meinte, kann man doch erkennen, dass es, um Antisemit zu sein oder als solcher zu gelten, gar keines Hasses bedarf. Wem die Ereignisse in Palästina gleichgültig sind, ist bereits Antisemit. Und die FAZ, das judenfreundliche Blatt? Ist urplötzlich ein antisemitisches Hetzblatt geworden, die gegen den israelischen Ministerpräsidenten schreibt:
„Für Netanjahu sind immer die anderen Schuld
Der machthungrige (SIC!) Ministerpräsident schlingert weitgehend planlos durch einen erfolglosen Krieg. Er denkt gar nicht daran, Verantwortung zu übernehmen.“
Aber was soll dieser absurde Artikel? Nach Michael Lüders (Youtube) hat „Bibi“ sehr wohl einen Plan; dieser könnte von Deutschland aber nicht gefördert werden. So wird Israels „Planlosigkeit“ dahergelogen von der deutschen Schweinepresse. Israel ist ein souveräner Staat; in der Praxis bedarf er zwar kontinuierlich der Militärhilfe der USA und Deutschlands; er bekommt sie wie ein Kreuzfahrerstaat sie zwischen 1100 und Ludwig dem Heiligen bekam: 200 Jahre lang. Dieses Jahrhundert wird Israel fortexistieren. Es ist ein westlicher Frontstaat in Nah-Ost. Solange die USA, England und Frankreich ihren Kreuzfahrerstaat nicht fallen lassen (können), verschiebt sich die Frage nach Antisemitismus auf den Punkt von Israelfeindlichkeit, und die Frage nach echtem Antisemitismus bleint ein reines Akademikum, jedenfalls in Deutschland (In Österreich ist es noch verschrobener: Der Antisemit gilt als anschlusswilliger Nazi, was dann zum Vorwurf der Staatsfeindlichkeit und zur Verfolgung wegen Hochverrats führt).
Wer kann also in Deutschland ein echter, bzw. klassischer Antisemit sein? Wer kann also solcher entdeckt und identifiziert werden? Angesichts der Vorstellungen autistischer jüdischer Politiker muss man nur Israels Ambitionen auf Gaza und die völkische Siedlungspolitik auf der Westbank für reine Selbstverteidigung Israels halten, dann darf man die Juden für Fremde halten. Man fragt sich allerdings, wie es die FAZ riskieren kann, das Ansehen Israels Regierungschefs zu unterminieren, indem sie dessen Ministerpräsident als „machthungrig“ hinstellt? Bläst hier eine Fanfare zum Hass auf Israel? Für die zum Judentum übergetretene Charlotte Knobloch ist der alt-jüdische Verleger Abraham Melzer sogar ein „berüchtigter Antisemit“, der seit Jahrzehnten gegen israelische Machtpolitik bläst. Verkehrte Welt: Knobloch kann kein Ivrit, Melzer hatte in den IDF gedient. Alles steht heute auf dem Kopf. Es bedarf aber bei der Suche nach einem Antisemitismusbegriff um eine rein deutsche Froschperspektive. Gucken wir also in den deutschen Teich:
Darin schwimmt ein Text von Martin Luther: Toledot Jeshu; Luther setzt sich in einer gleichnamigen Schrift mit diesem jüdischen Narrativ auseinander, i dem „die Juden“ behaupten, Jesus (Jeshu) sei der Sohn des Söldners Panteras, der die Jüdin Maria nicht nur geschwängert habe, sondern dies auch noch bewirkte, als diese unrein war, also ihre Tage hatte. Es kann ja durchaus sein, dass Jesus tatsächlich der Sohn des Söldners Panteras war; dafür spricht, dass seine Lehre von hellenistischen („orphischen“) Gedanken durchzogen ist. Bevor er vom Ölberg herab auf einem Esel wie der angekündigte Messias und der Prophet Isaias reiten konnte (vgl. Tuvia Tenenbom in: Gott spricht Jiddisch), ist er wegen groben Unfugs verhaftet worden. William Hirsch (in: Religion und Civilisation) weist nach, dass Jesus offenbar die jüdische Religion gänzlich lächerlich hatte machen wollen, indem er deren Lehren karikierte. Es ist aber eine unsinnige Behauptung, Jeshu sei während der Unreinheit Mariens empfangen worden. Seit Knaus-Ogino weiß jedes Schulkind, dass dies nicht möglich ist. „Die Juden“ neigen also dazu, immer eins draufzusetzen, dass ihre an sich zutreffende Kernaussage unglaubhaft werden lässt.
Indem man „Israelhasser“ grundsätzlich zu Antisemiten erklärt, wird der echte Antisemitismus zur Belanglosigkeit abgestuft. Jeder kann im Sinn Wilhelm Stapels Antisemit sein, solange er Israels Fahne ehrt. So dankt auch ein Leser der „Tribune Juive“:
Bruno P Ribard
Ja, die Jugendlichen auf den Demonstrationen sind antisemitisch. 2 Dinge: 1/ Viele junge Menschen sind nicht antisemitisch, sondern erliegen dem Antizionismus. 2. Von nun an SCHLIESST Antizionismus Antijudaismus und Antisemitismus ein. Dies ist das Thema eines Artikels, den ich zu veröffentlichen vorschlage. Auf Wiedersehen.
Nach dieser Praxis erklären „die Juden“ (Amtsjuden in Deutschland) jedermann zum antisemitischen „Israelhassern“ u. ä., dem in Wirklichkeit das Gaza-Massaker der IDF genauso egal ist wie das „Pogrom“ vom 7.10.23. Erlauben wir uns eine orthodoxe Bemerkung zum 7.10.23: Immerhin amüsierten sich die Entführten und Ermordeten entgegen dem Sabbatverbot auf einem Festival; der 7.10.23 war nämlich ein Samstag, „Judensonntag“ genannt, Sabbato auf Italienisch. Hätten sie ihre religiösen Verpflichtungen und Vorschriften eingehalten, wären sie nie in die Wüste gefahren, um zu tanzen. Schon die Fahrt zum Tanzplatz war ein Religionsfrevel. Die HAMAS-Terroristen hätten nur die umliegenden Kibbuzim zum Massakrieren vorgefunden. Wer jetzt im Sinne von Blüher und Stapel denkt, die Ermordeten seien selbst schuld, ist Antisemit. Gott habe sie wegen des Sabbatverstoßes gestraft, Moses hat solche Verstöße auch mit dem Tod geahndet (4 Moses 15,32), denken einige Ultra-Orthodoxe. Dieses Argument taucht in keiner deutschen Zeitung auf, wohl aber die Behauptung, das Pogrom sei auch nur eine Antwort auf viele offene Fragen gewesen (Antonio Guterres: „nicht im luftleeren Raum“). Diese fromme Argumentation aus der Tora wäre aber „antisemitisch“ für aktuelle Verhältnisse.
Man kann also abschätzen, dass die Lebensführung als Jude eine Wanderung auf schmalen Grat ist; allerdings führt der Grat nicht über tiefe Abgründe hinweg, sondern ist wie eine Zierpflasterung auf einer breiten Pflasterstraße. Es gehört also zum Jude-Sein ein gehöriges Maß an Zwangsneurotik, seine Füße immer nur auf das Zierpflaster zu setzen. Sigmund Freud hat Judentum als kollektive Neurose beschrieben. Der israelische Jude ist kein Neurotiker mehr, wer tanzt auch am Sabbat in der Wüste. Israel ist ein moderner Staat. Zwar stellt man einen gewissen politischen Autismus fest: 35.000 tote Araber wiegen 800 ermordete jüdische (sabbatschändende) Zivilisten nicht auf. Die Journaille in Deutschland, diese Scharlatane an Irrenärzten und Psychiatern, fördern die egomanische Haltung unter Juden.
Sind also die Israel-Unterstützer die wirklichen Antisemiten? Wird von diesen eine BDS bekämpft, weil deren Erfolg „die Juden“ wieder nach Europa zurücktreiben würde? Den Repräsentanten der deutschen Diaspora ist eine solche Überlegung fremd. Für sie ist Israel heilig. Und trotz aller Heiligkeit rühren sich die ersten Gotteslästerer blasphemisch. Die Welt dreht sich immer noch. Hüte dich, Israel, dass sich das Blatt nicht wendet.
30.04.2024 von Lobenstein