Der Hofjude mit Schaum vor dem Mund

In der Zeitschrift CICERO konnte man im Oktober lesen, dass der Hofjude Henryk M. Broder außer Diensten sei, und es wurde berichtet, dass dieser ehemals „Liebling des Feuilletons“„ kaum noch Freunde habe. Wen sollte das wundern, wo es doch den Hofjuden selbst nicht wundert. Er hat doch in seiner Glanzzeit gesagt und geschrieben, dass er keinen Wert darauf lege, dass die Leser ihn mögen, sondern dass die Leser ihn fürchten. Damals wollte Bazon Brock, der Ästhetikprofessor aus Hamburg, auch gerne Jude sein, weil er dann auch sagen könnte, was er denke.

Ich möchte allerdings bezweifeln, ob der Hofjude tatsächlich all das, was er zu Papier brachte, auch gedacht hat. Ich denke, dass es pure Provokation war, um sich wichtig zu machen. Wenn man nicht durch Qualität und durch brillante Gedanken auffällt, dann muss man provozieren, um gehört (und gefürchtet) zu werden. Wenn Broder schreibt, dass die Israelis Täter sind, und jeder von uns weiß, woher das Wort „Täter“ stammt, dann kommt er sich wie ein Held vor, und wenn er noch hinzufügt, dass „Täter sein Spaß macht“, dann hat er sie alle, die Elite der deutschen Journalisten und Intellektuellen, in die Flucht getrieben.

Wenn er bei Gericht, wo er wegen Beleidigung der Justiz verklagt wurde, dem Staatsanwalt, der in der Tat dämlich und unnötig gesagt hat, dass er schon mal Auschwitz besucht habe, wohl um jeden Antisemitismusverdacht von sich zu weisen, antwortet, dass auch er in Auschwitz war und ihm dort am besten die Cafereria gefallen habe, mag es ein gelungenes Bonmot gewesen sein, aber ein schreckliches, wenn man bedenkt, dass auch seine Familie möglicherweise in Auschwitz ermordet wurde. 

Aber darauf kann und will Broder keine Rücksicht nehmen. Er will immer glänzen und kurzfristig die Lacher auf seiner Seite haben, auch wenn er langfristig der Verlierer ist, denn nach dem ersten Schock hat doch jeder gemerkt, was für eine billige und widerliche Banalität es war, das Andenken an sechs Millionen Opfer oder auch nur an die eine, die in Auschwitz ermordet wurde, so in die Lächerlichkeit zu ziehen. Broders Anhänger, die im Saal anwesend waren, haben gelacht, der Staatsanwalt, die Richterin, die Beisitzer und ich, der als Zeuge geladen war, konnten nicht lachen, uns wäre das Lachen im Halse stecken geblieben.

Nun ist Broder nicht zuletzt auch als Hofjude in Deutschland bekannt und gefürchtet. Insofern hat er sein Ziel erreicht. Mein Vater meinte immer, aus Broder könnte was werden, weil er von Broders Schreibtalent so angetan war. Wenn mein Vater aber wüsste, was aus ihm geworden ist, dann würde er sich im Grabe umdrehen. Aus ihm ist genau das geworden, was der CICERO schrieb, ein Hofjude, aber eben nicht „Jud-Süß“ sondern „Jud-Bitter“, und seine Bitterkeit ist Gift.

Als ich einmal einen jüdischen Professor fragte, warum er Broder nicht widerspricht, nachdem er mir offenbarte, dass er meiner Meinung ist, antwortete dieser, dass er nicht daran denkt, sich in die Gefahr zu bringen, von Broder angespuckt zu werden, denn Broders Spucke ist Gift.

Nun versuchte Broder wieder zur Höchstform aufzulaufen, und er überlegte, wie er auf den Brief meines Anwalts antworten soll, der seine Abmahnung gegen mich, weil ich ihm eine Werbung für mein Buch zugemailt habe. Broder ärgert sich, dass ich „wie ein Stück Scheiße an seiner Profilsohle klebe.“ Er beschwert sich, dass man diesen Dreck nicht entfernen kann, ohne sich selber die Finger schmutzig zu machen.

Was aber, wenn man gar keine sauberen Finger hat, denn so wie Broder seit Jahrzehnten im Dreck wühlt auf der Suche nach Antisemiten, nach Judenhassern, die den Namen Netanjahu falsch buchstabiert haben? Dabei ist er es, der selber schrieb: „“… Ich bin ein Bahnstreckenwärter, der die Gleise auf- und abgeht und schaut, was aus dem Zug gefallen ist. Das ist eine ästhetisch nicht immer anmutige Tätigkeit, aber es kommt was dabei raus. ….“ Um mich zu beleidigen und zu erniedrigen muss er auch meinen Anwalt beleidigen, wenn er meint, dass ich nun einen Anwalt gefunden habe, „der auf Augenhöhe“ mit mir ist. (Ein Erlebniss, dass er schon seit vielen Jahren mit N. N. Gelbarth teilt)

Und um das zu unterstreichen, fordert er meinen Anwalt auf darüber nachzudenken, „warum sich die Juden 2000 Jahre lang umbringen lassen, bis sie eines Tages beschlossen, dass es reicht.“ Das wäre auch nicht zu beanstanden, allein, sie ließen es nicht dabei, sondern denken, dass jetzt sie an der Reihe sind „umzubringen“ und dass die Welt dafür Verständnis haben muss. Und sie wählten die Palästinenser als Opfer, die jetzt die Rolle der Juden der Juden spielen müssen. Eine tragische Rolle, die Broder wie folgt kommentiert: 

„Es stimmt, Israel ist heute mehr Täter als Opfer. Das ist auch gut und richtig so, nachdem es die Juden fast 2000 Jahre lang mit der Rolle der ewigen Opfer versucht und dabei nur schlechte Erfahrungen gemacht haben. Täter haben meistens eine längere Lebenserwartung als Opfer und es macht mehr SpaßTäter als Opfer zu sein.“

Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, warum mein Anwalt sich darüber Gedanken machen sollte, hätte Broder mein Buch vorher lesen sollen, wo ich historisch korrekt nachweise, dass die Juden sich keineswegs 2000 Jahre haben umbringen lassen, denn wenn er die Judenverfolgungen meint, dann begannen diese erst mit den Kreuzzügen, als christlicher Pöbel auf dem Weg ins Heilige Land durch das Rheinland zog und jüdische Gemeinden massakrierte.

Das war am Ende des 11. Und im 12. Jahrhundert. Wenn also überhaupt berechtigt, dann waren es 800 Jahre und nicht 2000 Jahre.

So viel Genauigkeit kann man auch von einem Henryk M. Broder erwarten. Bezeichnend ist auch die Tatsache, dass er von den Massakern, die vorher die Juden an allen möglichen Völkern verübt haben, nicht schreibt. Dazu braucht man aber nur die Bibel zu lesen, die hoffentlich auch er zuhause hat.

Er sollte mein Buch, das ihn offensichtlich so erregt und aufgeregt hat, dass er sofort zu seinem Anwalt, dem berühmt-berüchtigten Zionisten Nathan Gelbart, gelaufen ist und ihn aufgefordert hat, mich abzumahnen, mich zu bestrafen, erst einmal lesen, obwohl er ja, als vermutbarer Antizionist,  so um 1989 herum all das ja auch wusste. Natürlich ging und geht es ihm um die Kosten, denn wenn es stimmt, was in CICERO steht, so ist er finanziell sehr klamm. Broder selbst gibt zu: „90 Prozent sind unwiederbringlich weg (gemeint sind die Werbeeinnahmen für seinen berüchtigten Blog „Die Achse des Guten“), wir kriegen nur noch ein paar Direktanzeigen über Google.“

„Und das bedeutet?“ fragt CICERO.

„Die Autoren schreiben auch so, ehrenamtlich (das heißt, dass Broder seine Autoren nicht bezahlt bzw. bezahlen kann). Aber wir müssen Buchhalter, IRT-Mann, Steuerberater, Anwalt bezahlen, es ist nicht einfach.“

Nein, das ist es nicht, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, aber ich bin noch nie auf diese geniale Idee gekommen, meine Gegner abzumahnen und mit dem Geld meine Anwälte zu bezahlen. Da ist mir Broder wohl einmal überlegen.

Im selben Interview stellt Broder die rhetorische Frage: „Wenn ich rechtsradikal bin, was ist dann Horst Mahler?“ Ganz einfach, Horst Mahler ist auch rechtsradikal. Wenn er überhaupt, nach uralter jüdischer Definition von Rabbi Hillel, überhaupt Jude ist.

Als man Rabbi Hillel aufforderte, das Judensein in einem Satz zu definieren, antwortete er: „Tue deinen Nächsten nicht das an, was du nicht willst, dass man es dir antut.“ Wer sich daran hält, ist Jude. Broder hält sich nicht daran. Er ist wütend, böse und cholerisch, wenn man ihn angreift. Wird aber nicht müde, das mit anderen zu tun, gemäß seinem eigenen Motto: „Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht.“

Broder beleidigt, diffamiert, wenn aber jemand, wie ich, ihm die Maske von seinem H-Gesicht reißt, dann reagiert er wütend und besteht auf seinem „Kostenerstattungsanspruch gegenüber ihrem Mandanten.“ Da muss er erst mal einen Richter finden, der seine  Abmahnung gut findet.

Zwar gibt es Gesetze in diesem Land in Bezug auf das Versenden von Werbung an Personen, die das nicht erlaubt haben, es ist rechtswidrig, obwohl jeder, der eine solche Werbung nicht haben will, diese sofort löschen kann. Leider gibt die etwas unklare und absurde Gesetzeslage vielen gescheiterten Juristen die Möglichkeit als „Abmahnanwälte“ tätig zu werden und damit sogar viel Geld zu verdienen.

Jetzt muss geprüft werden, inwieweit Broders Brief Anlass für eine Abmahnung wegen übler Nachrede, Diffamierung, Verleumdung und Drohung hergibt, wenn er schreibt „die Schonzeit ist vorbei“. Er meint wohl nicht seine, sondern meine Schonzeit.

Pikant in diesem Zusammenhang ist, dass Broder einst den Frankfurter Intendanten Rühle genau deswegen einen Antisemiten genannt hat, weil dieser den Ausdruck „Ende der Schonzeit“ in Bezug auf die Debatte um die Naziverbrechen benutzt hat.

Aber so ist mein „Freund“ Henryk. Er dreht alles so, wie es ihm gerade passt und will um jeden Preis auffallen, auch um den Preis der Lächerlichkeit.

Wie sagte schon Jakob Augstein: „Jeder hat das Recht sich zu blamieren“,  und ich füge hinzu, so gut er kann und so oft er will.

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Henryk M. Broder hat folgende E-Mail an meinen Anwalt Fortmeyer geschrieben:

sehr geehrter herr fortmeyer,

hier schreibt ihnen der „jugendfreund“ ihres mandanten abraham melzer, der mich seit mittlerweile 14 Jahren stalkt.

sie finden es „erstaunlich“ dass ich bis jetzt nicht reagiert und mir seine annäherungen nicht verbeten habe. „eine kurze nachricht hätte genügt“, schreiben sie. 

ihr mandant klebt an mir wie ein stück scheiße an einer profilsohle. man kann diesen dreck nicht entfernen,

ohne sich selbst die finger schmutzig zu machen. bis es eines tages zu viel wird. 

nun hat melzer endlich einen anwalt gefunden, mit dem er auf augenhöhe verkehren kann. denken sie doch bitte mal darüber nach, warum sich die juden 2000 Jahre lang haben umbringen lassen, bis sie eines tages beschlossen, dass es reicht. oder warum frauen, die missbraucht wurden, manchmal jahre brauchen, bis sie soweit sind, darüber reden zu können. aber im prinzip mögen sie recht haben, die nötigen grausamkeiten sollten am anfang begangen werden. das habe ich versäumt.

an meinem kostenerstattungsanspruch gegenüber ihrem mandaten ändert sich dadurch gar nichts.

wenn ich ihnen noch einen rat geben darf, sozusagen von einem betroffenen zum nächsten: sorgen sie dafür, dass

sie ihr honorar rechtzeitig bekommen. anwälte, die herrn melzer vertreten haben, warten bis heute darauf, dass 

er seine schulden begleicht. einer seiner gönner ist vor kurzem an selbsthass gestorben, und die sponsoren, die ihm bis jetzt mit almosen unter die arme gegriffen haben, werden es nicht mehr tun. deswegen bietet er jetzt seine „bestseller“ mit 50% rabatt an, wenn das der börsenverein merkt, gibt’s die nächste abmahnung wegen umgehung der preisbindung. kurzum: die schonzeit ist vorbei. wenn ihr mandant zu klamm ist, um die fälligen kosten zu bezahlen, dann raten sie ihm, sich das geld bei der PLO zu besorgen, wie er das schon einmal getan hat, um seinen „antisemiten“ zu finanzieren.

mit den besten empfehlungen

b.

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Folgende E-Mail hat Abi Melzer an die Kollegen der Welt-Kulturredaktion geschrieben:

Liebe Kollegen von der WELT-Kulturredaktion,

die deutsche Kultur besteht aus Dichter und Denker, aus Richter und Henker und aus vielen mittelmäßigen Journalisten, die mal zu den Dichtern und Mal zu den Richtern gehören.

Ihr Mitarbeiter Henryk M. Broder ist wohl auf der Seite der Richter und zuweilen geht er noch weiter und gesellt sich zu den Henkern.

Ich darf Ihnen einen Brief zur Kenntnis bringen, den er an meinem Anwalt geschickt hat, der mich wegen einer Abmahnung vertritt, die HMB gegen mich veranlasst hat, weil ich ihm Werbung gemailt habe für mein neues Buch DIE ANTISEMITENMACHER. Als er merkte, dass ich mit diesem Titel ihn ganz besonders meine, schrieb er diesen Brief offensichtlich mit einer Menge Schaum vor dem Mund. Ich bin sicher, dass jeder von ihnen eine ihm nicht genehme Werbung per Tastendruck gelöscht und sofort vergessen hätte. Nicht so HMB. Er beauftragt einen Rechtsanwalt, der vielleicht auch ähnlich tickt.

Ich bin kein Literaturkritiker und kein Fachmann für deutsche Brieflyrik, aber ich kenne mich ein wenig aus in der Geschichte des Holocaust und der Judenverfolgung und der Stil des Briefes erinnert mich sehr deutlich an Texte, die ich im STÜRMER gelesen habe bis hin zu Texten von Julius Streicher persönlich. Da macht Broder wohl den Julius.

 Kommentar des Briefes ist vollkommen überflüssig.

5 Gedanken zu „Der Hofjude mit Schaum vor dem Mund

  1. In der Psychologie gibt es für den Inhalt obigen Geschreibsels extra einen Begriff. Projektion.
    Schaum vorm Mund hat hier in Wirklichkeit nur einer.
    Nämlich Melzer, der eilfertige Vadder Abraham, vulgo ‘Hofjude’, aller durchgeknallten Judenhasser im deutschsprachigen Raum™.
    Q.E.D.

    • Werter Herr Bundy,

      wie wär’s denn mal mit dem Versuch der Selbsterkenntnis vulgo Selbstkritik? Vielleicht vor einem Spiegel? – um sicher zu sein, den Schaum vom eigenen Mund wenigstens für einen Tag abgewischt zu haben.

    • Das klingt interessant, die Projektions-These.
      Was genau wird von wem auf wen projiziert?
      Bin an einer *Analyse* interessiert ohne Abwertung
      und Beschimpfung.

  2. Die politische Entwicklung des Herrn Broder ist für mich letztlich unerklärlich, man kann ja seine Position vom Prinzip her verstehen und natürlich darf er sie vertreten, aber die Art und Weise wie er sie dann in Wort und Schrift und in Tat umsetzt, läßt mich mittlerweile an seiner psychischen Gesundheit zweifeln.

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