„Die Idee der Vernichtung der Juden war die Idee des Mufti von Jerusalem und nicht von Hitler“, sagte in seinem Vortrag vor dem Jüdischen Weltkongress Benjamin Netanjahu, Israels reaktionärer Ministerpräsident. „Hitler wollte die Juden nicht vernichten, sondern nur vertreiben“, und dass der Mufti Al Husseini derjenige war, der in Hitlers Kopf die Idee der Vernichtung der Juden eingepflanzt hat.
Es fehlt nicht mehr viel und Netanjahu wird uns erzählen, dass Hitler ein Freund der Juden war, die Nazis alle Zionisten waren und die Moslems den Antisemitismus nach Deutschland brachten. Es erinnert mich an einen deutschen Buchhändler, der 1958, als wir nach Deutschland kamen, meinem Vater gesagt hat, dass er es sehr bedauert, was man mit den Juden getan hat, „man hätte sie auch nur vertreiben können.“ Da wird Vertreibung plötzlich zu einer humanen Tat und Hitler zum Gutmenschen, der die Juden „nur“ vertreiben wollte.
Das alles bewegt sich auf dem Niveau der Zionisten, die wir schon seit Jahren hier kennen. So ähnlich meint es Broder, wenn er sagt: „Es stimmt, die Israelis sind Täter, aber Täter sein macht Spaß.“ Nur dass meine Großeltern, Tanten und Onkel in Auschwitz keinen Spaß hatten. Sie wurden dort ermordet.
Wenn man Netanjahu zuhört, dann könnte man glauben, er wäre bei dem Gespräch zwischen dem Mufti und dem Führer dabei gewesen. „Hitler wollte die Juden 1941 (!) nicht vernichten“, sagt Netanjahu, „er wollte sie vertreiben. Hagh Amin Al-Husseini ging zu Hitler und sagte ihm ´Wenn Sie die Juden vertreiben, dann kommen sie alle hierher (nach Palästina)`. Hitler fragte, ´was soll ich mit ihnen machen`, und der Mufti gab ihm den Rat ´verbrenne sie`.“
Danke Netanjahu, jetzt wissen wir endlich, wie es wirklich war. Wir werden unsere Geschichte neu schreiben und von euch Israelis alle Wiedergutmachungszahlungen zurückverlangen. Hitler war unschuldig. Endlich können wir ihm ein Mausoleum in Berlin bauen, wie die Franzosen Napoleon eines gebaut haben.
Als ob ein Land, in dem es seit Jahrhunderten Antisemitismus gibt, diesen aus dem Orient importieren muss, wo Juden und Moslems Jahrhunderte friedlich nebeneinander und miteinander lebten bis die Zionisten kamen. Oder waren es etwa die Europäer, die Deutschen, die die aus Spanien vertriebenen und geflohenen Juden aufgenommen haben? Oder sind die Juden aus Spanien „freiwillig“ geflohen, wie die Palästinenser aus Palästina? Mitnichten. Sie sind brutal vertrieben worden, und es waren die Türken auf dem Balkan und in der Türkei und die Moslem in Nordafrika und Ägypten und die Palästinenser in Palästina, die ihnen Zuflucht gewährten und sie aufnahmen. Es waren damals auch Hunderttausende, und die moslemische Welt hat sie alle integriert.
Wir erleben wieder einen widerlichen, zynischen und ekelhaften Versuch seitens der israelischen Hasbara (Propaganda) die Geschichte zu verfälschen, Lügen zu verbreiten und Deutschland vom Nazigestank, den es wieder zu geben scheint, rein zu waschen, wenn es nur die Palästinenser in Misskredit bringt. Weniger freilich aus Liebe zu Deutschland, als aus zynischer Berechnung, dass es den Deutschen womöglich gefallen würde und sie deshalb Israel noch intensiver unterstützen würden. Gefallen würden solche Worte allerdings nur dem Mob der Pegida in Dresden, wo ein Redner wie Netanjahu sicherlich mit Applaus begrüßt werden würde.
Über den Versuch der Pegida Deutschland zu radikalisieren, über den Versuch eines reaktionären Juden wie Henryk M. Broder seinen Weggenossen Akif Pirincci nach seiner widerlichen Hetzrede in seinem Blog reinzuwaschen, kann Netanjahu nur müde lächeln, wo das alles in seinem Land schon bestens funktioniert. In Israel werden heute Palästinenser offen gelyncht und wenn auch ein eritreischer Gastarbeiter auf offener Straße erschossen wird, weil er wie ein Araber aussieht, dann ist es eben „nur“ ein Kollateralschaden, den man in Kauf nehmen muss. Dabei war die erste unmittelbare Nachricht nach dem Lynchmord, dass es sich um einen afrikanischen Juden handelt. Die mögliche Wahrheit ist offensichtlich der Zensur zum Opfer gefallen. Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuld.
Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft heute Benjamin Netanjahu und sein Kabinett. Mein einziger Rat an Sie ist, dass sie genau hinschauen soll, wem sie die Hand gibt. Die meisten israelischen Hände sind blutbeschmiert, einschließlich und ganz besonders der Hände von Benjamin Netanjahu.
Werter Herr Melzer!
Dass die Darstellung des Holocaust verfassungsgerichtlich in Deutschland festgeschrieben wurde (die Art und Weise vergl. Joachim Leander, Zeitschrift für Theologie und Kulturgeschichte Bd. 1, 2006) und Kritik an dieser Darstellung bereits als Leugnung angesehen und als Volksverhetzung strafrechtlich belangt werden kann, ist ein politischer Akt. Gestützt wird diese Haltung, weil sich die derzeit führenden Eliten Deutschlands in Medien und Politik als „Gegenentwurf zur nationalsozialistischen Gewalt und Terrorherrschaft sehen“, nicht sich aber der Aufklärung im Sinne Kants und Bismarcks verpflichtet fühlen, wie das nicht nur in wesentlichen Teilen des Feuilletons immer noch währende Diskursniveau der Volkskammer belegt.
Die bereits 1924 von Hitler geäußerte Absicht, Juden wieder zu Juden machen – wie Alfred Grosser es ausdrückte – und aus Deutschland zu vertreiben suchte, scheiterte bekanntlich daran, dass „Niemand sie wollte“, wie der „Stürmer“ nach der gescheiterten Flüchtlingskonferenz von Évian
1938 titelte. Die anfängliche Zusammenarbeit im Ha’avara-Abkommen kam auch deshalb zum Erliegen, weil der Widerstand gegen weitere Einwanderungen in Palästina immer brutaler wurde – und zionistische Terroristen der Irgun an der Eskalation der Gewalt nicht unbeteiligt waren.
Insofern sind die Gespräche zwischen den Nationalsozialisten und den Palästinensern wie dem Mufti von Bedeutung – ob in der Art, wie dies der israelische MP getan hat, wird sich wohl nie klären lassen. Zudem ist es für die Geschichte Deutschlands unerheblich, denn die KZ wurden nicht von Moslems gebaut sondern im Auftrag der deutschen Eliten jener Jahre, die auch Hitler in seinem Krieg gegen die SU unterstützten. Es waren die furchtbaren Jahre nach 1942 in denen das Elend in Europa gewaltig war – und zig Millionen Unschuldiger Menschen umkamen, darunter auch Ihre Vorfahren, Verwandte und deren Freunde.
Das Signal des israelischen Ministerpräsidenten sollte in Deutschland nicht dazu führen, dass nun Moslems für die Vernichtung von Juden in Europa in gesamtschuldnerische Haftung genommen werden. Das wäre – nach den unseligen Kriegen, die die USA in ihren Ländern geführt haben und damit den sunnitischen Terror maßgeblich beflügelt haben – sicher kein Signal für ein friedliches wenn nicht Miteinander dann doch Nebeneinander von Menschen mit verschieden religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnissen in Deutschland.
Nachsatz
Ich möchte Ihnen gern widersprechen bezüglich der Teilnehmer von Pegida. Ich weiß nicht ob „Mob“ darunter ist, ich weiß, dass Kritik und Demonstrationsrechte elementare Voraussetzungen einer echten Demokratie sind – auch wenn nicht immer die Wortwahl so ist, wie diese sich für ein zivilisiertes Land gehört. Alle Teilnehmer als Mob zu bezeichnen ist soziologisch gesehen „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, und diese ist die hässliche Schwester des „Rassismus“. Gruppenbezogene Feindbilder haben der Menschheit sehr viel Elend gebracht.
Ja, leider müssen wir uns alles gefallen lassen, was uns angedichtet wird.
Sie wissen, dass wir das wirtschaftlich stärkste Land sind.
Und dementsprechend müssen wir uns um die Sorgen und Nöte anderer kümmern.
Denkt nur mal an die Erfindungen, die aus Deutschland kamen.
Die werden heute noch genutzt, da bisher nichts besseres gefunden wurde.
Konrad Zuse – Computer
Messerschmidt – Düsentriebwerk
Werner von Braun – Raketentechnik
Otto Hahn – Atomkernspaltung (Kann aber auch eine Frau gewesen sein, da Frauen in der Zeit an den Herd gehört haben).
Karl Bernz – Ottomotor
Dann gibt es noch Flugscheiben, da will ich aber nix zu sagen, es gibt die Bilder, dass auch diese Technik aus Deutschland kam.
Die Amis wissen oder ahnen das, deshalb haben wir bis heute keinen Friedensvertrag.
Um nur einiges zu nennen.