Es gibt keine Übereinstimmung zwischen Geld und Verstand

Der Zentralrat der Juden ruft zu Demonstrationen auf, wenn es darum geht, die Juden vor Antisemitismus zu schützen, auch wenn es in Wahrheit nur darum geht, Israel vor Kritik an seiner völkerrechtswidrigen und menschenverachtenden Politik zu verteidigen. Aber zählen tut das, was das Volk glaubt, und das Volk glaubt immer noch, was man ihm erzählt.

Was aber soll das Volk glauben, wenn zwei der reichsten Juden der Welt, der amerikanische Spielkasino König Sheldon Adelson und der jüdisch-israelische Medienmogul Hayim Saban auf einer Pressekonferenz sagen, dass  es „gar nicht so schlimm wäre, wenn Israel kein Demokratie bliebe“, denn schließlich steht nichts davon in der Bibel. Und als ob das nicht genug sei, meint Adelson, dass er und Saban überlegten, die New York Times zu kaufen, um die Berichterstattung dieser Zeitung über Israel „auszugleichen“, und das alles unter tosendem Beifall der jüdischen Zuhörer.  

Die Lüge von den „Protokollen der Weisen von Zion“ belastet schon seit über hundert Jahren das Verhältnis zu den Juden und wirft heute noch ihren Schatten auf alle Debatten über Antisemitismus. Noch heute glauben besonders in der arabischen Welt, aber auch sonst weltweit unzählige Menschen, dass die Juden die Welt beherrschen wollen. Solche Juden wie Saban und Adelson geben einem solchen Glauben Nahrung, zumal beide keine unbedeutenden Milliardäre sind.

Sheldon, der ein eifriger Unterstützer des rechten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist, finanziert in Israel eine Tageszeitung, die anstatt zu informieren, überwiegend rechtszionistische Propaganda und Hetze verbreitet. Diese Zeitung wird täglich millionenfach umsonst an die israelischen Haushalte verteilt. Damit beeinflusst der in den USA wohnende „wahnsinnige Faschist“, wie er von Bloggern in der liberalen israelischen Tageszeitung Haaretz genannt wurde, sehr massiv die israelische Politik. Und Saban, der mit seinem Medienimperium überall dort ein Wort zu sagen hat, wo es um Israel geht, sagte bei der o.g. Pressekonferenz zum Problem der iranischen Nuklearwaffe: „Ich hätte die Hundesöhne in Stücke zerbombt!“

Unter dem Titel „Schlepping to Moguldom“, Andrew Ross Sorokin, veröffentlichte am 5. September 2004 eine Zusammenfassung eines Interviews mit Haim Saban für die New York Times Business-Ausgabe. Darin heißt es, dass Saban „has since emerged as perhaps the most politically connected mogul in Hollywood, throwing his weight and money around Washington and, increasingly, the world, trying to influence all things Israeli.“ Seiner Meinung nach interessiert ihn nur ein Thema: „I’m a one-issue guy and my issue is Israel.“ Und er protzte mit der Tatsache, dass er „regularly spends hours at a time on the phone with Ariel Sharon, the Israeli prime minister.“ Ein Jahr zuvor hatte Saban seinen ehmaligen Partner, Herrn Murdoch, „plattgemacht“, im Wettbewerb um „ProSiebenSat.1 Media“. Saban gab offen zu, dass „that level of ownership would have never be allowed in the U.S.“

Auch Adelson blieb nicht untätig, um seinen politischen Einfluss im Sinne Israels zu mehren. Anfang April ließ er die potenziellen republikanischen Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2016 in Las Vegas antanzen, um eine Vorauswahl zu treffen, die dann von den Amerikanern nur noch bestätigt zu werden brauchte. Neben Jeb Bush, dem letzten aus der unsäglichen Bush-Dynastie, sangen dort die Gouverneure von New Jersey, Chris Christie, von Wisconsin,  Scott Walker, und Ohio, John  Kasich, vor., wie die Zeitschrift „The Atlantic“ in ihrem Beitrag „The Sheldon Adelson Suck-UP Fest“  vom 2. April 2014 berichtete.

So beeinflussbar sieht die israelische Politik heute aus, und so sehen es viele Menschen weltweit. Sind sie alle Antisemiten, wenn sie sich jetzt fragen, ob die Israelis nicht vielleicht dort mehr Macht haben wollen, als ihnen zusteht?

Saban und Adelson haben vermutlich gemeinsam schon eine Flasche Champagner nach der verheerenden Niederlage Obamas bei der Kongresswahlen geöffnet. Sie wollen mit ihrem Geld Politik machen, und sie machen mit ihrem Geld Politik.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland könnte an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn er sich von solchen jüdischen Milliardären distanzieren würde. Das wäre die beste „Firewall“ (Schutzwall)  gegen Antisemitismus.

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