Fragen Sie nicht Frau Sybille Berg!

was war das für eine merkwürdig unappetitliche Geschichte, die Sybille Berg am 15. November 2014 bei Spiegel online veröffentlicht hat. Konnte sie sich nicht auf dem Klo erleichtern, weil dieses von Gregor Gysi besetzt war?

Wann hört Spiegel online endlich auf mit diesem Stammtisch-Gerede von „Israel-Gegnern“, und mit welchem Recht macht Sie sich lustig über zwei Juden, einen Israeli und einen US-Amerikaner, die den Mut aufbringen, ihre Regierung, nicht ihr Land und seine Menschen, offen, ehrlich und scharf zu kritisieren? Deutschland wäre stolz darauf gewesen, in der Zeit von 1933 bis 1945 solche Kritiker gehabt zu haben. Woher nimmt diese schräge Sybille Berg das Recht, sich einzumischen und Kübel voller Häme über zwei mutige deutsche Abgeordnete auszuschütten, die etwas gemacht haben, wozu andere Abgeordnete leider der Mut fehlte? Oder halten Sie eine Abgeordnete wie Petra Pau für mutig?

Warum immer wieder diese dumme Behauptung, dass es sich um „Israel-Gegner“ handelt, nur weil man absolut berechtigt Israels brutale und menschenverachtende Politik kritisiert, was Gott sei Dank immer mehr Israelis auch tun. Wir sehen ja täglich wohin diese brutale und leider dumme und kontraproduktive Politik der ultranationalen Siedler Israel gebracht hat. Ich kritisiere Israels Politik schon seit mehr als 30 Jahren und betrachte mich nicht als „Israel-Gegner“. Gysi kritisiert ja auch die Politik von Angela Merkel. Ist er deshalb ein Deutschland-Gegner? Wann hören Sie endlich mit diesem Unsinn auf? 

Und was soll diese dumme und ekelhafte Anspielung auf Sex. War Sybille Berg etwa in Israel und ist dort von den heldenhaften Israelis nicht genügend befriedigt worden, dass sie es nötig hat, ihre sexuellen Ambitionen auf Annette Groth und Inge Höger zu reflektieren? Was soll der Spott über die „feurigen“ palästinensischen Männer? Weiß sie überhaupt, wie die Palästinenser leben und welches Leid ihnen von den Israelis tagtäglich zugefügt wird?

Es geht hier um den Freiheitskampf eines unterdrückten Volkes und es geht um Juden, Israelis und deutsche Linke, die dafür Empathie haben, und nicht um schelmische, freudianische Spekulationen einer offensichtlich frustrierten Journalistin, die ihren eigenen Groll in sexuelle Fantasien verpackt. Wie tief will SPIEGEL online noch sinken? Auf eine Schleimspur offenbar, die irgendein feuriger Geliebter hinterlassen hat? Und es denke keiner, dass diese lächerlichen Worte von mir stammen. Es sind original Sybille Bergs Worte.

Nein, es geht hier nicht um „ferne Geliebte“ für die man kämpfen möchte. Es geht hier um Recht und Gerechtigkeit für ein ganzes Volk, welches unter brutaler Unterdrückung leidet. Ich will das alles hier nicht vortragen. Wenn Frau Berg nicht weiß, was im Nahen Osten los ist, dann soll sie doch schweigen. Was sie geschrieben hat, war und ist peinlich, ja geradezu unterirdisch.

Es wäre aber für die Leser interessant zu erfahren, dass die zwei „erklärten Israel-Gegner“, die nach Berlin eingeladen wurden und Gregor Gysi gezwungen haben, sich im Klo zu verstecken, selber Israelis und Juden waren. Warum wollte man das den Lesern verschweigen?

Und wenn ich schon an Kollegen vom Spiegel schreibe, dann darf ich auch fragen, warum der Spiegel bei dieser ganzen einseitigen Berichterstattung über den Überfall auf eine Synagoge mitmacht. Man tut so, als ob es eine ungeheure Tat sei, die den Barbarismus der Palästinenser offenbart und vergisst, dass genau vor zwanzig Jahren der Jude Baruch Kappel Goldstein noch etwas viel Schlimmeres getan hat. Er verübte  in der zweitheiligsten Stätte des Judentums, dem Grab der Patriarchen in Hebron, ein Attentat auf muslimische Palästinenser, die im Gebet vertieft waren. Er hat 29 Menschen ermordet und 150 verletzt, bevor er schließlich selbst getötet wurde. Immerhin 6 mal mehr Opfer, als gestern in einer Synagoge. Ich frage mich, warum keiner das erwähnt hat. Und warum keiner erwähnt hat, dass man unweit der Stelle seiner Untat, Baruch Goldstein ein Denkmal errichtet wurde, zu dem Schüler aus religiösen Schulen regelmäßig pilgern. Dilettiert Spiegel online nur auf hohem Niveau?

Die zwei palästinensischen Attentäter werden bestimmt kein Denkmal erhalten, man fragt sich, ob sie überhaupt korrekt begraben werden, da die Behörden die Überlassung der Leichen den Familien bisher verweigern und laut überlegen, die Leichen nicht zurückzugeben.

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