von Ludwig Watzal
Die Zahl der Israelis, die vom Zionismus und der paranoiden Politikerkaste des Landes die Nase voll haben und nach Berlin oder Deutschland auswandern, steigt stetig. Die Zahlen bewegen sich langsam aber stetig in Richtung 100 000. Nicht Krethi und Plethi emigrieren von Israel nach Deutschland, sondern es sind junge, gut ausgebildete Menschen, vorwiegend aus dem Technologiesektor, also ein Teil der Elite des Landes. An diesem Trend kann auch Deutschlands Ober-Zionist, der als Journalist und Hasbara-Beauftragter unterwegs ist, nichts ändern.
Die Online-Zeitschrift „Der Semit – die andere jüdische Stimme“ veröffentlichte einen über Facebook verbreiteten Aufruf eines Israelis, der von der Politik der politische Klasse in Israel frustriert ist und seinem Land den Rücken gekehrt hat. Es ist zu hoffen, dass sich weitere Zehntausende Israelis daran ein Beispiel nehmen. Vorsicht sei diesen Emigranten jedoch angeraten, weil die Gefahr besteht, dass ihre edlen Motive vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad und dessen Sayanims in Deutschland diskreditiert und in ihr Gegenteil verkehrt werden.
Als negative Konsequenz dieser Auswanderung ist jedoch für Israel zu befürchten, dass noch mehr ideologisch-motivierte nationalistische Zionisten aus den USA oder Europa Aliya machen, wodurch die „Lebensqualität“ der ursprünglichen Besitzer des Landes Palästina weiter eingeschränkt wird. Tatsächlich sind die jungen Israelis von der zionistischen Ideologie und deren Repräsentanten „fed up“. Keiner von ihnen ist länger bereit, sich alle paar Jahre für einen neuen Krieg zur Unterdrückung eines kolonisierten Volkes missbrauchen zu lassen.
Oberflächlich betrachtet, kommen viele Israelis wegen der günstigeren Lebenshaltungskosten oder des besonderen Berliner Flairs nach Deutschland. Wie sagte doch einst der scheidende Berliner Regierende Bürgermeister: „Berlin ist arm, aber sexy“! Trotz aller politischen Unwägbarkeiten im Nahen Osten überwiegt bei den meisten Immigranten aus Israel jedoch der Karriere-Aspekt. „Start-up“-Unternehmen finden in Berlin optimale Bedingungen, weil die Stadt in technologischer Hinsicht noch nicht auf der Höhe der Zeit ist. Im High-Tech-Bereich sind die israelischen Unternehmensgründer allen anderen um Längen voraus. Für die israelischen Start-ups gilt nicht Wowereits angestaubter und frivoler Spruch über Berlin als „arm, aber sexy“, sondern aus „erfolgreich und sexy“ wird ein neudeutsch-israelischer Schuh daraus. Einige Unternehmen ziehen sogar Berlin gegenüber Tel Aviv als permanenten Standort vor.
Es wurde also höchste Zeit, dass der Regierende Bürgermeister seinen Ruhestand ins Berliner Milieu verlegt hat. Warum legt er nicht das Flughafenprojekt Berlin-Brandenburg in die Hände israelischer Start-up-Unternehmer, damit der Airport noch in diesem Jahrhundert fertiggestellt wird.