von Ludwig Watzal
Alle Islamhasser können die Sektkorken knallen lassen, weil ein gelernter Muslim alle Vorurteile, die sie schon immer gegen den Islam hatten, bestätigt hat. Nach seinem grotesken Buch „Der islamische Faschismus“ hat Hamad Abdel-Samad wieder zu einem Frontalangriff auf den Islam geblasen; dieses Mal jedoch gegen den Gründer der zweitgrößten Religionsgemeinschaft der Welt – den Propheten Mohamed. Dieser deutsch-ägyptische „Hassprediger“ kann nur noch unter polizeilichem Begleitschutz auftreten. Warum eigentlich?
Angeblich gebe es eine „Fatwa“, ein „islamisches Rechtsgutachten“, gegen diesen Islamkritiker, davon ist aber in Ägypten nichts bekannt. Dort wird eine „Fatwa“ von dem 1895 gegründeten „Ägyptischen Haus der Fatwa“ erlassen. Diese Institution wird vom Großmufti von Ägypten geleitet. Seitens dieser Institution liege gegen Abdel-Samad keine „Fatwa“ vor, wie es heißt. Es scheint, als habe ein obskurer oder virtueller Imam irgendetwas in die Welt gesetzt und die naive deutsche Regierung ist darauf hereingefallen.
Der Autor lässt in seinem jüngsten Pamphlet gegen den Religionsstifter Mohamed seinen Phantasien freien Lauf. Er bedient alle gängigen Klischees, die den Islam mit Gewalt, Selbstmordattentaten und „Heiligem Krieg“ assoziieren. Abdel-Samad übernimmt die Gewaltphantasien des Orientalismus, in denen Mohamed als Gewalttäter, Betrüger, Kinderschänder, der sexuell abartig veranlagt gewesen sei, sowie Epileptiker und Psychopath karikiert worden ist. In seiner pseudo-wissenschaftlichen Abhandlung geht der Autor mehr als willkürlich mit den Quellen um. Obwohl der Prophet bereits 632 gestorben ist und es außer dem Koran keine bis in seine Zeit zurückreichenden Dokumente gibt, scheint Abdel-Samad seiner „Krankheit“ auf die Spur gekommen zu sein. Dieses Buch ist keine seriöse Auseinandersetzung mit Mohamed, sondern Scharlatanerie und Kaffesatzleserei auf unterstem Niveau.
Abdel-Samad betätigt sich als Hobby-Psychologe, indem er Mohamed auf seiner Couch seziert. So sei er ein vernachlässigtes Kind gewesen, das über die Umstände seiner Geburt im Unklaren gelassen worden ist, wodurch es zu einer narzisstischen Kränkung gekommen sei. Seine zeitweisen Visionen seien auf Epilepsien zurückzuführen, gleich der Romanfigur des „Idioten“ in Dostojewskis gleichnamigen Roman „Der Idiot“. Die narzisstischen Kränkungen haben zu Paranoia, Gewaltexzessen, Größenwahn und zur Despotie geführt, ähnliche Persönlichkeitsstörungen habe es auch bei Hitler und Stalin gegeben. Der Autor scheut auch nicht einen Vergleich des Ehrenkodexes der Mafia mit dem Mohameds. Nach diesen irrsinnigen „Diagnosen“ erscheint der „Islamische Staat“ und „Boko Haram“ eine konsequente Ausgeburt dieser verzerrten Sichtweise. Diese „Krankheiten“, die Abdel-Samad bei Mohamed diagnostiziert hat, haben sich bis heute „vererbt“. Wie es scheint, haben Muslime eine“Gewalt-DNA“.
Der Autor meint, das salafistisch-wahabitische Mohamed-Bild zu bekämpfen. Er pickt sich aber jeweils das Gegenteil vom dem heraus, was die Salafisten an Mohamed toll finden und verdammt dies. Sein Weltbild ist ebenso doktrinär wie das der Salafisten, nur das er sich als deren Widersacher aufspielt. Was er jedoch über die Stellung von Christen und Juden im Koran schreibt, ist korrekt, ebenso über die Stellung der Frau, obwohl Vieles, was in westlichen Augen als diskriminierend empfunden wird, primär nichts mit dem Koran und Islam, sondern mit vorislamischer kultureller Überlieferung zu tun hat.
Abdel-Samad hat ein überaus fragwürdiges Buch verfasst, das von Fehlern, willkürlicher und eklektischer Quellenexegese, falschen Behauptungen sowie geschmacklosen Sexphantasien durchzogen ist. So sei die islamische Vorstellung vom Paradies auf „endlosen Sex im himmlischen Bordell“ reduziert, in dem eine totale „Entfesselung und Befriedigung des männlichen Sextriebes“ vorherrsche. Vielleicht ist ja hier der insgeheime Wunsch Abdel-Samads der Vater des Gedankens.
Dieses von Klischees strotzende Machwerk fügt sich nahtlos in die Forderungen der Pegida-Bewegung ein, die Abdel-Samad zu ihrer Ikone erwählen sollte. Das „Traumpaar“ aus der infantilen Serie „Deutschland-Safari“ sollte demnächst in Dresden oder anderen Orts auftreten, um zusammen mit Pegida das Abendland vor der Islamisierung zu retten. Zusammen werden sie es bestimmt schaffen!