Umgang mit der deutschen Schuld

Was denken solche obsessiven Journalisten, die nicht müde werden, von der deutschen Schuld gegenüber Israel zu schreiben? Wieso schuldet Deutschland Israel etwas? Was denn? Seine Sicherheit? Für seine Sicherheit kann Israel selber sorgen, es bedarf nicht Deutschlands Unterstützung, wo es doch auf Deutschland hoch vom Trittbrett pinkelt.

Da schreibt jemand und liest den Deutschen oder vielleicht doch nur Sigmar Gabriel die Leviten, weil er sich angeblich nicht in die Psyche der Israelis hineinversetzen konnte, weil er die Notwendigkeit der Wehrhaftigkeit offensichtlich nicht einsieht. Von welcher Wehrhaftigkeit spricht er denn? Vom permanenten Landraub, den uns die Israelis als notwendig und moralisch gerechtfertigt zu verkaufen versuchen? Von dem Märchen vom bösen Wolf, den uns die Israelis tagtäglich versuchen aufzutischen, dass die Palästinenser schon morgen ihre Drohung wahrmachen könnten? Welche Drohung denn? Etwa die, dass sie alle Israelis ins Meer werfen wollen? Seit der gewaltsamen Gründung des Staates Israel wird uns die Propaganda erzählt und seitdem ist nicht ein einziger Israeli ins Meer geworfen, geschweige denn gedrängt worden, dafür aber tausende Palästinenser in die Wüste. Und Fleischauer relativiert seine Aussage, indem er sagt: Wenn sie könnten. 

Können die Palästinenser Israels Sicherheit gefährden? Sie sind so weit davon entfernt, wie die Erde vom Mond oder sogar von der Sonne. Fleischauer will, dass die Deutschen von allen Nationen der Welt die letzten sein sollen, die Friedenspläne für Palästina schmieden sollen. Ich überlege, ob ich das ernst nehmen soll, ob das nicht doch Satire ist und gar nicht ernst gemeint sein kann. Aber wir haben schon oft Fehler gemacht, gemeine Menschen und gefährliche Ideen nicht ernst zu nehmen. Wenn es unter den Nationen ein Volk gibt, das Friedenspläne für Palästina schmieden soll, dann ist es Deutschland, dass am Unglück der Palästinenser und ihrer Katastrophe, ihrer Nakba, mehr Schuld trägt, als jede andere Nation. Ohne den Holocaust hätte es nicht die Vertreibung der Palästinenser gegeben, ohne die Schuld der Deutschen, hätte die Vereinten Nationen niemals einen Beschluss gefasst, die Juden auf Kosten der Palästinenser zu entschädigen. Warum ist Deutschland nicht aufgestanden und den Juden ein Bundesland angeboten, als echte Wiedergutmachung, und nicht zugesehen, wie die Palästinenser ihr Land, ihre Heimat, ihr Hab und Gut und ihr Leben opferten, damit die Juden eine Heimat bekommen? Hat nicht bereits der zionistische „Hofnarr“ Henryk M. Broder auf Spiegel Online vom 9. Dezember 2005 gefordert, den Juden Schleswig-Holstein oder Bayern zu geben? “ Und wenn es so etwas wie eine historische Gerechtigkeit in dieser Welt geben würde, wäre der jüdische Staat in Schleswig-Holstein oder in Bayern errichtet worden, nicht in Palästina.“

Fleischauer meint, dass der Nahost-Konflikt „uns ausnahmsweise einmal nichts angeht“. Er meint wir sollten unsere U-Boote liefern und ansonsten den Mund halten. Ich frage mich, was mit ihm los ist. Sind etwa seine Eltern so fanatische Nazis gewesen, dass er nur noch durch tiefste Kotaus vor den Israelis ihre Schuld tilgen kann? Wenn es ihm tatsächlich darum geht, dann soll er doch, den in beschämender Armut lebenden letzten Opfer helfen.

Schade, dass er so wenig vom Konflikt versteht, sonst käme er nicht auf die Idee vorzuschlagen, dass die Briten oder gar die Franzosen den Israelis Ratschläge geben sollen. Es sind doch die Briten, die den Konflikt initiiert haben mit ihrer unsäglichen Balfour-Deklaration, mit der sie ein Land verschenkt haben, dass ihnen nicht gehörte, und es sind doch die Franzosen, die den Nahen Osten unter sich und den Briten aufgeteilt haben und für die heutige Situation die Verantwortung tragen.

Fleischauer meint, dass es eine Obsession mit der palästinensischen Seite gibt. Dabei gibt es eine Obsession mit der israelischen Seite, weil man in den Israelis die Juden sieht, denen man etwas schuldet. und man begleicht die Schuld mit dem Land der Palästinenser und besitzt noch die Chuzpeh zu behaupten, dass keine andere Volksgruppe mehr Zuneigung und Aufmerksamkeit erfährt, als diese.

Wenn eine unmöglich gekleidete Frau am Geschäft meiner Frau vorbeiging, sagte ihre slowenische Mitarbeiterin: „Hat diese Frau kein Spiegel zuhause?“ Und analog möchte ich fragen, ob Jan Fleischauer noch nie etwas vom Nahost-Konflikt gelesen hat und keine Bücher zuhause hat. Die Palästinenser haben nicht einen Bruchteil von dem bekommen, was die Israelis bekommen haben, weder an Zuneigung und noch viel weniger an Geld. Was Palästina nicht einmal in zehn Jahren bekommt, erhält Israel Jahr für Jahr von den USA, den Europäern und nicht zuletzt von den Juden der ganzen Welt.

Was hat also Jan Fleischauer veranlasst einen solch gehässigen Artikel zu schreiben, oder ist es am Ende doch nur eine Satire und ich bin darauf eingefallen.

8 Gedanken zu „Umgang mit der deutschen Schuld

  1. Ausgerechnet Melzer, der Vadder Abraham aller durchgeknallten Judenhasser im deutschsprachigen Raum™, labert was von ‘obsessiv’ daher.
    Hat dieser lobotomierte Vollpfosten keinen Spiegel zuhause?

  2. Wer ist denn A.Bundy?
    So viel Blödsinn darf es nicht geben. Er sollte sich mal in Palästina aufhalten mit offenen Augen.

    Danke Herr Melzer für die nötigen offen Worte.

  3. Zionistische Rassisten, die das Apartheidsystem in Palästina aufgebaut haben, aber auch bei uns verteidigen, ziehen natürlich alle Register, um vom rechtszionistischen Militarismus, Apartheid und Rassismus abzulenken.

    Die deutsche „Staatsräson“ umfaßt halt nicht die Verteidigung von Faschismus, Rassismus oder Apartheid. Da nützt kein Zetermordiorufen seitens der rechtsradikalen Zionisten, weil das Verteidigen von Apartheid oder Rassismus in Israel grundgesetzwidrig ist.

    „Nie wieder Faschismus“ und „nie wieder Rassismus“ ist die Devise von Demokraten.

    Rechtsextreme Zionisten, die Nichtjuden schwer diskriminieren, sollten sich dem anschließen. Schließlich sind ja die meisten inzwischen nicht mehr Holocaust-Opfer, sondern Holocaust-Profiteure, die jährlich Milliarden an Donations und Subventionen kassieren.

    Das Verteidigen oder fördern von Rassismus, Apartheit, EMRK-Verletzungen ist auch ein jüdisches No-Go!

  4. Danke, aber ohne Hinweis auf den Fundort des kritisierten Textes und Angabe, wer Jan Fleischauer ist, lässt sich der Kommentar nicht überprüfen.
    Rolf Eckart, München

  5. Guter Artikel, Herr Melzer.

    „Sind etwa seine Eltern so fanatische Nazis gewesen…“

    Ich hatte mal einen Film mit und von Fleischhauer gesehen („Unter Linken“, im Internet zu finden). Der Mann wurde offenbar in einem nicht nur sehr linken, sondern auch politisch sehr „intolerantem“ Elternhaus erzogen, um hier den Begriff „fanatisch“ zu vermeiden. Das ging (nach Fleischhauers Angeben) so weit, dass er nicht mal amerikanische Comics lesen durfte. Denn seine Eltern waren äußerst USA-kritisch, und offenbar auch sehr Israel-kritisch.

    Diese in der Tat sicher ungesunde, wenn nicht gar indoktrinäre Erziehung scheint Fleischhauer stark zu prägen, und nun kompensiert er das offenbar über und ist gegen so ziemlich alles voreingenommen, was er irgendwie mit „links-sein“ assoziiert. Das erklärt wohl vieles, denn rational sind jedenfalls Teile dessen, was er von sich gibt, schwer zu begreifen.
    Allerdings soll das höchstens eine Erklärung und keine Entschuldigung für seinen Israel-Kommentar sein; die einzige „Entschuldigung“ könnte eine fast vollständige Unwissenheit sein, die aber dann ihrerseits schwer zu entschuldigen wäre. .

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