Hic Rhodos, Hic Salta!

von Uri Avnery

Im alten Griechenland gab einen Sportler an mit seinen außergewöhnlichen Erfolgen auf der fernen Insel Rhodos.

Das ging seinen Zuhörer auf die Nerven und um ihn zu prüfen, riefen sie ihm zu: „Hic Rhodos, Hic salta!“

Das heißt: Hier ist der Ort uns zu zeigen, was du kannst.

In den letzten Tagen kreist dieser Satz in meinem Kopf, aber in einem etwas anderen Zusammenhang.

Freunde und Bekannte erzählen mir mit Stolz über die Erfolge ihrer Söhne und Töchter in Berlin und anderen Orten in der Welt. Es stellt sich heraus, dass sie aus Israel ausgewandert sind (auch wenn diese Auswanderung mit einem dumpfen Versprechen verbunden ist, irgendwann in der Zukunft zurückzukehren.) Die Söhne und Töchter dieser Auswanderer sprechen schon die Sprache ihrer neuen Länder und nach und nach verlieren sie den Kontakt zur hebräischen Sprache.  Weiterlesen

Gil Yaron und sein „Orgasmus“ in der WELT

Gil Yaron, ein verblendeter, verbissener und gläubiger Zionist hat in der WELT, wo sonst, wieder seine zionistische Samstagspredigt veröffentlicht, und man merkt ihm die Schadensfreude an, die er angesichts der Terroranschläge in Würzburg, Ansbach und München hat. Sie, die Deutschen, haben niemanden besetzt und werden doch attackiert und wenn die Deutschen schon unschuldig sind, dann doch die Israelis auch. Und er schließt mit der rhetorischen Frage: Was sie (die Deutschen) daraus lernen können.  Weiterlesen

How Modern is Israel?

by Ludwig Watzal

Modern_IsraelZionism is primarily a Christian Protestant enterprise that has little to do with Judaism. This explains why US Christians are the most ardent Zionists and the most powerful supporters of Israel. The largest opposition to Zionism came initially from the rabbinical elite, which viewed it as heretical and an aberration of the Jewish faith. Zionism represents a break with Jewish tradition and historical continuity. Israel has to be seen in terms of European nationalism, colonial expansion, and geopolitical interests rather than as the divine fulfillment of biblical prophecies or even a culmination of Jewish history. The traditional Judaic yearning for „Return“, which is a purely spiritual concept, was turned into a political cause by Christians in order to accelerate the coming of Christ and force the Jews to convert to Christianity. The influence of Christian Zionists plays a very important role up to the present day. These are only some of the most provocative conclusions of Yakov M. Rabkin’s fine analysis of modern day Israel.   Weiterlesen

Yair Lapids destruktive Konspiration für das Schweigen über Israel

von Gideon Levy

Alle Israelis, die das Schweigen über die Besatzung brechen und über andere Verbrechen, tun ihre patriotische, menschliche und moralische Pflicht. Deshalb hat der Vorsitzende der Partei Yesh Atid so große Angst vor ihnen. Die Diskussion über die Besatzung kann nur im Ausland geführt werden. Eine solche Debatte erfordert die Existenz einer freien demokratischen Gesellschaft, deren Bevölkerung weiß, was vor sich geht. Die Debatte kann demnach nicht in Israel geführt werden, so wie eine Diskussion über die Yeziden im Irak oder eine Diskussion über Gay People oder Journalisten in Russland nicht möglic ist. Unter dem israelischen Regime leben zwei Gesellschaften, die nicht in der Lage sind eine Diskussion über die Besatzung zu führen. Es gibt die jüdische Gesellschaft, die in Verleugnung und Repression lebt, die nichts weiß und nichts wissen will; und die palästinensische Gesellschaft, die alles weiß, aber keine Rechte hat.  Weiterlesen

War Elie Wiesel das Gewissen der Welt?

Elie Wiesel ist gestorben und die Weltpresse wird nicht müde ihn zu loben und zu preisen. „Elie Wiesel verkörperte die Entschlossenheit des menschlichen Geistes, die dunkelsten Teufel zu bezwingen.“ Sagte Israels Staatspräsident Reuven Rivlin. „Sein Leben war dem Kampf gegen jede Form von Hass gewidmet – er war uns ein Vorbild.“ Und für Bundeskanzlerin Angela Merkel war Wiesel „ein eindringlicher Mahner und ein großherziger Versöhner.“ Und sie vergisst nicht zu erwähnen, dass Elie Wiesel „uns Deutschen die Hand ausgestreckt hat.“ Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland sagte, Wiesel „stiftete durch sein Wirken Frieden und Versöhnung.“

Soviel Heuchelei und peinliche Lügen sind selten über einen Toten gesagt und geschrieben, getwittert und über facebook verbreitert worden. Den Vogel schoss US-Präsident Barack Obama ab: Elie Wiesel „Das Gewissen der Welt.“  Weiterlesen

Ein Humanist? Zum Tod von Elli Wiesel

Arn Strohmeyer

Dass der Holocaust eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte war, ist unumstritten. Umstritten ist aber, welche Folgerungen man aus diesem Mega-Mord zieht, der ja nicht nur Juden betraf, sondern auch die Angehörigen anderer Volksgruppen. Der israelische Historiker Shlomo Sand beschreibt, wie er in Israel immer wieder Menschen aus allen Bevölkerungsschichten gefragt habe, wie viele Menschen die Nazis im Holocaust ermordet hätten. Die Antwort hätte immer gleich gelautet: „Sechs Millionen!“ Nur diese Antwort – so Sand – ist falsch. Er wies seine Gesprächspartner darauf hin, dass er nach „Menschen“ gefragt habe und nicht allein nach Juden. Seine Gesprächspartner waren immer sehr erstaunt und ganz selten habe jemand die Antwort gewusst. Unter Berufung auf den Holocaust-Forscher Raul Hilberg gibt Sand die Zahl der ermordeten Juden mit etwa fünf Millionen an. Die Zahl der zivilen Opfer des Zweiten Weltkrieges beträgt aber – so Sand weiter – etwa elf Millionen Menschen. Doch diese Zahl sei völlig aus dem kollektiven Gedächtnis des Westens gelöscht worden. Sand fragt dann, warum diese „Gesamtzahl“ völlig verschwunden sei und nur die „jüdische“ Zahl bewahrt wurde. Er notiert: Im Zuge der Konstruktion der Erinnerung an die Ermordeten ist eben eine „ethnische“ Selektion durchgeführt worden.  Weiterlesen