Aschermittwoch in den gegenwärtigen Kriegen

„Wir“ erleben zwar nicht gerade Krieg, sondern haben selbst nur verkehrsstörende Demonstrationen von Kriegsparteifreunden auf unseren Straßen. Polizeieinsätze reichen aus. Die zwei erbitterten Kriege vor der Haustür geben aber zu denken; der eine verlangt von uns Empathie für Israel, der andere fordert unseren Geldbeutel. Empathie kann man heucheln, den Geldabfluss kann man (h)aus- und hinhalten. Wenn es nur „nie wieder“ uns selbst betrifft. Kollateral trifft es uns allerdings in der Verteidigungsplanung: wir sehen, dass unsere Rüstungsspezialisten wie Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer, Theodor von und zu Guttenberg und Frau Dings Lamprecht auf dem „falschen Dampfern“ reisten. Von unseren paar hundert „Leoparden“ sind nur noch ganz wenige im Gefecht, während wir unseren Gepard längst ausgemustert hatten, der sich auf dem Schlachtfeld bestens bewährt.

Der Ukrainekrieg wird mehr oder weniger klassisch geführt: Truppe gegen Truppe. Ohne westliche Material- und Finanzhilfe wäre die landwirtschaftlich geprägte Ukraine (55 Millionen Einwohner) den industrialisierten Russen (160 Millionen Einwohner) längst erlegen. Es ist ähnlich wie im amerikanischen Bürgerkrieg (1861). Der Süden mit seiner Wirtschaft konnte so tapfer kämpfen, wie er wollte, er blieb dem industrialisierten Norden unterlegen. Wie umfassend muss also die westliche Hilfe werden, um die Ukraine siegen zu lassen? Die FAZ schreibt (15.2.24) einen norwegischen Geheimdienstbericht ab:

Russland übernehme in der Ukraine die Initiative, warnen norwegische Geheimdienste. Die westlichen Waffen seien großen Teils auf dem Schlachtfeld verbraucht oder verloren. Laut dem jährlichen Sicherheitsbericht „Fokus“ der norwegischen Geheimdienste ist Russland in der Ukraine dabei, die Initiative zu übernehmen und die Oberhand über das Kampfgeschehen zu gewinnen. Westliche Waffenlieferungen hätten zwar dafür gesorgt, dass Russland im vergangenen Jahr keinen substanziellen militärischen Fortschritt in der Ukraine erzielt habe, doch sei ein großer Teil des gelieferten Materials auf dem Schlachtfeld verloren oder verbraucht worden, heißt es in dem Bericht. Die ukrainische Offensive 2023 habe starken Druck auf die russischen Truppen ausgeübt, doch hätten diese ihre Abwehrlinien wieder verstärkt. „Auf dem Weg ins Jahr 2024 hat die Ukraine es nicht geschafft, die Initiative im Krieg zu behalten.“

Wie es weitergeht, das kann man sich an den 5 Fingern pi mal Daumen ausrechnen:

Unterstellt, jeder Ukrainer und jeder Russe würde 80 Jahre alt werden. Dann wäre ein Jahrgang in der Ukraine (55 Millionen Einwohner) dividiert durch 80 Jahre 700.00 Menschen stark. 350.000 gehören der Damenwelt an und ein Drittel seien für den Krieg zivil zu wichtig („UK“-Stellung bei der Wehrmacht) oder untauglich, dann hätte die Ukraine je Jahrgang gut 200.000 Mann; davon werden die Hälfte an der Fronst eingesetzt: macht 100.000 echte Kämpfer; feldverwendungstauglich sind die Jahrgänge der 20- bis 25-jährigen. Das ergibt 600.000 Kämpfer. Wenn davon 30% gefallen sind (hier 200.000 Mann) ist die Kampfkraft erschöpft. Angeblich seien bis jetzt erst 50.000 Gefallene zu beklagen, wenn die Zahl stimmt. Die Süddeutsche (13.2.24) schreibt:

Wer kann die Verluste ausgleichen? Die ukrainische Armee muss dringend die Toten und Verletzten an der Front ersetzen. Doch ein neues Mobilisierungsgesetz wird wohl nicht vor dem Sommer wirksam

Ein verwundeter Soldat in einem Feldlazarett nahe Bachmut.
(Foto: DIEGO HERRERA CARCEDO/Anadolu Agency via AFP)

Jedes Kriegsjahr folgt ein jüngerer Jahrgang nach. Der Krieg könnte vielleicht von der Ukraine noch eine ganze Weile geführt werden, wenn ihr nicht der Nachschub aus dem Westen ausginge, und wenn die jährlichen Verluste die Marke von 30.000 Mann /Jahr nicht überschritten. „Die Russen“ mit der dreifachen Bevölkerungszahl können sich die dreifachen Verluste erlauben. Man behauptet, sie hätten schon 500.000 Mann verloren. Unterstellt, das stimme, lägen sie noch 100.000 Tote unterhalb der Kriegsermüdungslinie. Allerdings brauchen die Russen auch Soldaten abseits der Ukraine. Etwa in Afrika und für ihre Flotte. Allzu verlustreich zu kämpfen können sie sich daher auch nicht leisten. Anders als zu Hölderlins Zeiten kämpfen auch sie nicht mehr für ihr Vaterland, sondern für eine strategische Idee; so können Hölderlins Verse kaum einen Russen motivieren, wo es heißt:

„ …. Vaterland, zähle nicht die Toten! Dir ist nicht Einer zu viel gefallen.“

Eben doch. Für eine Industrienation fallen zu viele. Eine Arbeiternation hat kein Vaterland wie eine Bauernnation. Man muss sich dies für das ähnlich proletarische Deutschland umrechnen: Wir haben zwar 85 Millionen Einwohner, aber nur 600,000 Geburten, und das bereits seit dem letzten Jahrhundert. Mit „unseren“ 20- bis 25-Jährigen könnte man kaum noch eine Armee von 750.000 Mann auf die Beine stellen; auch wenn bei „“uns“ viele rückwärtige Dienste von Frauen übernommen werden könnten, sind die 750.000 Mann ein trauriger Bruchteil dessen, was Deutschland 1914 hatte mobilisieren können. Wir müssen Leichen zählen und außerdem sind die „Unseren“ zu zimperlich beim Töten (s, u.). Facit: wir können keinen Krieg riskieren, erst recht nicht, weil die industrialisierten Länder mit ihrem Arbeitskräftemangel keine menschlichen Verluste mehr vertragen, wie sie Weltkriege verlangen. Schon Andreas Gryphius vergoss Tränen für das Vaterland anno 1637, wo er schrieb (zur Erinnerung für den bildungsverarmten Deutschen),

Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret.
Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun,
Das vom Blut fette Schwert, die donnernde Kartaun
Hat aller Schweiß und Fleiß und Vorrat aufgezehret.

Die Türme stehn in Glut, die Kirch ist umgekehret,
Das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun,
Die Jungfern sind geschändt, und wo wir hin nur schaun,
Ist Feuer, Pest und Tod, der Herz und Geist durchfähret.

Hier durch die Schanz und Stadt rinnt allzeit frisches Blut…..

Zu unserer Kriegsabstinenz käme noch hinzu, dass der potentielle Feind, Russland, selbst keinen Kommunismus mehr hat, den es in Deutschland etablieren könnte. „Die Russen“ sind heute ähnlich wirtschaftsliberal wie die Amerikaner, bzw. sind die Amerikaner nicht weniger autoritär als die Russen. Man erkennt das daran, dass weder die Demokraten noch die Republikaner andere Kandidaten als ihre etablierten Obermöpse zur Wahl stellen können. So gesehen wäre es das vernünftigste, die Bundeswehr aufzulösen und jedem Krieg abzuschwören. Dass etwa der Großherzog von Luxemburg auf die Idee käme, sich die deutsche Kaiserkrone aufzusetzen, ist völlig unwahrscheinlich. Aber soll er doch; er wird schon sehen, was er davon hat. .

Einen weiteren Grund hierfür zeigt das parallel veranstaltete Kriegstheater in Gaza. Ähnlich wie im 30,jährigen Krieg die schwedische oder französische Bevölkerung vom Krieg nicht betroffen war, so bluten in Gaza auch nur ein paar israelische Soldaten, aber nicht Israel an sich. Aber die Gazaner werden massenweise niedergemetzelt, und dabei in erster Linie Frauen und Kinder. Der US-Präsident nennt das Gemetzel „überzogen“, die Deutschen rechtfertigen es, und den anderen Europäern ist das israelische Verhalten peinlich. Nur Spanien empört sich; es lebt in guter Nachbarschaft mit Marokko, die das Gemetzel überdauern soll.

Am 12.2.24 schreibt Pierre Saba in der „Tribune Juive:
Israel kämpft um sein Überleben


Foto von der Gruppe „Ewiges Israel“. Marc Mordehai Fitoussi; (Anm.: eigentlich müssten die Soldaten um 180° andersherum stehen und nicht die Waffe auf Israel richten)

Der israelische Premierminister steht weiterhin unter Druck, Israels militärische Reaktion gegen die Hamas-Barbaren in Gaza zu stoppen. Wegen ihrer schuldhaften Voreingenommenheit ist der Druck der UNO, der EU und anderer Staaten und internationaler Blöcke wirkungslos. Sie erregen nicht die Aufmerksamkeit von Premierminister Netanjahu. Der Druck der USA ist der einzige, den Jerusalem in Betracht ziehen muss. Dieser Druck geht von Präsident Biden und seiner Regierung, nicht von der Legislativen aus. Diese signalisiert Bidens wahltaktische Notwendigkeiten, um den linken Flügel der Demokratischen Partei ruhig zu stellen, der ihn bei der Wiederwahl unterstützen soll. Der Druck ist offensichtlich ungerecht, paternalistisch, kolonialistisch und vor allem im Widerspruch zu den vitalen Interessen Israels.,,,,, Die Armeechefs und der Premierminister bleiben entschlossen, die militärischn Schläge fortzusetzen, die darauf abzielen, die militärische Abschreckung Israels wiederherzustellen, um die Freilassung der noch lebenden Geiseln zu erzwingen, den israelischen Einwohnern die Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen und die Macht, die Verwaltung, die Armee und die Hamas in Gaza auszuschalten. …. Die letzten Ausführungen des amerikanischen Präsidenten berücksichtigt in keiner Weise Israels Position der Selbstverteidigung,. Die ungewöhnlichen Bedenken hinsichtlich humanitärer Vorkehrungen und vor allem die Verantwortung der blutrünstigen Regime in Gaza und Teheran für die israelische Reaktion auf die Massaker vom 7. Oktober 2023 müssen nicht weiter beachtet werden. Das Fehlen eines politischen Drucks der USA auf die Hamas und auf das Regime in Teheran zeigen,. wie zivile, militärische und internationale Verantwortlichkeiten verwechselt werden. …. Die Schwierigkeit des Präsidenten, die US-Hilfe für Israel aus innenpolitischen Gründen zu erhöhen, stehen im Widerspruch zu Israels zentraler Rolle in der regionalen Stabilität, und in der Wirtschaft, durch die das Fehlen einer amerikanischen Basis in Nah-Ost ersetzt wird. Israel verteidigt die US-Interessen in der Region…..

So ist es also. Israel hat 7 Millionen jüdische Einwohner (Orthodoxe bereits abgezogen), also etwa 90.000 Krieger je Jahrgang, Frauen eingeschlossen. Die Frauen sind weniger Frontsoldaten, aber dienen dennoch so militarisiert, dass Israel tatsächlich gut 45.000 jüdische Kämpfer je Jahrgang auf die Beine stellen könnte. (von seinen 2 Millionen Arabern dienen nur 400 in den Streitkräften).Fünf feldverwendungstaugliche Jahrgänge machen 220.000 Kämpfer aus. 70.000 Gefallene könnte sich Israel leisten, bevor es kapituliert. Von solchen Verlusten sind die Israelis weit entfernt: 250 Gefallene seit Oktober 2023 ergäben 750 Gefallene je Kriegsjahr, hochgerechnet. Der Feind müsste also 100-mal stärker werden, wenn er über die IDF siegen wollte.

Und doch gibt es ein Problem selbst für Israel: es sind doch schon „zu viele gefallen“ (Hölderlin). Für was sterben sie aktuell? Für die Befreiung von „Geiseln“, von denen sie genauso viele selbst (versehentlich) erschießen, wie sie befreien? Für die US-Interessen in Nah-Ost (Pierre Saba)? Die Ausbildung eines jeden Israeli und seine Erziehung sind aufwendig wie in „unseren“ westlichen Ländern. Der IDF-Landser kämpft zwar gegen einen technisch unterlegenen Feind, dem die arabischen Nachbarn politisch nicht zu Hilfe kommen können, weil sie Diktaturen sind, die von schwachen Diktatoren geführt werden. Israel kann so lange weitermachen, bis den Arabern ein Mahdi oder ein Messias entsteht. Das wird dieses Jahrhundert wohl nicht eintreten. Deswegen haben Ben Gvir und Smotrich völlig recht: die Gefallenen lassen sich nur rechtfertigen, wenn sie für das Vaterland gestorben sind. Gaza muss folglich zu einer israelischen Stadt werden. Drei Viertel der Gazaner hat man inzwischen in Lagern (Zeltstädten) zusammengefasst (konzentriert), jetzt gibt es nur mehr die Wahl zwischen Vernichtung und Abtransport, bzw. eine Mischung von beiden Alternativen? Ioav Gallant verkündet zwar andere Zukunftsvorstellungen, aber er hat nach Abschluss der Kämpfe nichts mehr zu vermelden. Unsere Annalena Baerbock warnt vor einer Verkleinerung Gazas, aber das hat Ben Gvir auch gar nicht im Sinn. Die Kämpfe werden zwar nicht enden, aber Gallants Kommando. Die Süddeutsche (13.2.24) berichtet:

Experten halten baldigen Angriff auf Libanon für denkbar

Bei israelischen Luftangriffen auf zwei südostlibanesische Dörfer wurden am 7. Februar zwei Hisbollah-Kämpfer und ein Zivilist getötet.
(Foto: Taher Abu Hamdan/DPA). Noch in diesem Frühjahr könnte aus dem unerklärten Krieg gegen die Hisbollah ein echter Krieg werden – die Schützengräben im Norden Israels sind ausgehoben, die Szenarien durchgespielt. Doch der Preis wäre für beide Seiten immens.

Ein Libanonfeldzug lenkt die Aufmerksamkeit der Welt von Gaza ab. Was soll dabei „immens“ für Israel heißen? Mehr Tote, als die israelische Zivilgesellschaft erträgt? Das bedeutet wieder: „Für das Vaterland“ muss gestorben worden sein. Die Gazaner nach dem Libanon umsiedeln? Das wäre der kollaterale Vorteil, der die Verluste kompensiert. Alles andere würde in einer Depression enden.

Dieser Krieg zeigt also uns, dass „wir“ keinen mehr zu führen brauchen. „Unser“ theoretisches Vaterland existiert praktisch nicht,. Es ist ein Hirngespinst, geträumt im Thüringer Bergland. Wir hätten viel zu wenig alt-deutsche Einwohner, die unsere früheren Gebiete in Niederschlesien oder nur das nördliche Ostpreußen rückbesiedeln könnten, wir haben nicht einmal genug Geburten für unsere Werkbänke in Schwaben und am Niederrhein. Wie sang Otto Reutter? „In 50 Jahren ist alles vorbei“. So ist es. 2124 werden wir bei einer Bevölkerungszahl von 1637 wieder angekommen sein. Nicht einmal Stettin lockte.. Ganz im Gegenteil, aus Polen und Tschechien kommen die Menschen, um an unseren technischen Fortschritten zu teilzunehmen, sie verdeutschen sich ganz von allein. Tschechische MAN-LKW auf der Autobahn A6, polnische Mercedes auf der A10, ohne polnische Pflegerinnen würden unsere Alten vergammeln. Wir haben nichts zu erobern, sondern nur zu verlieren. Auch Russen are welcome. Ob ein Wladimir Putin oder ein US-Kongress unsere Demokratie lenkt, ist seit Aufgabe der kommunistischen Ideen Jacke wie Hose. Unsere Demokratie? Auch ein Etikettenschwindel. Wie haben das „überkommene Berufsbeamtentum“ (Art 33 IV und V GG), also den etablierten Beamtenapparat der Monarchie erhalten, der ungebrochen herrscht:

(4) Die Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse ist als ständige Aufgabe in der Regel Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen.
(5) Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln

Der Jüngling oder die Jungfrau, die einmal im Apparat drin sind, können nur aussteigen, wenn sie auf ihre stattlichen staatlichen Versorgungen (70% der bisherigen Bezüge) verzichten gegen eine unsichere Rentennachversicherung. Wer macht das? Niemand. Um frei zu leben? Das will keiner sein (vgl. Frank Tannenbaum in: Eine Philosophie der Arbeit). Wer will als Deutscher frei sein? Einmal „Malle“ im Jahr reicht. Unsere Landesparlamente sind deswegen nur so etwas wie eine Schülermitbestimmung gegenüber dem etablierten Lehrkörper. Wir haben also eine gemäßigte Diktatur, aber keine Demokratie (vgl. Karl Möckl in: Bayern im Umbruch); zwar werden Bürgermeister und Landräte in Bayern vom Volk gewählt, aber aufgestellt werden sie aus dem Personalreservoir gehobener und höherer Beamter. NRW stellt dem volksgewählten Landrat einen „Kreisdirektor“ zur Seite, der die Amtsgeschäfte führt, während der Gewählte nur für „das Gedöns“ zuständig ist. Vielleicht stellt der Bundestag, der eigentliche Gesetzgeber, ein gewisses demokratisches Element her, aber auch dort dominieren Beamte, Bürokraten und gedungene Lobbyisten. Seine Gesetze sind, wenn es an die Ordnung geht, von der Zustimmung der Mehrheit der Landesregierungen (Bundesrat) abhängig.

Das würden „die Russen“ kaum verändern. Also, wofür das bewaffnete deutsche Heer? Ein alter DDR-Schlager sang nach der Melodie von „Oh Susanna“ vom deutschen Söldnerheer für die USA. Für was sein Leben als deutscher US-Söldner einsetzen? Dann lieber gleich zum Marine-Corps und Amerikaner werden. „Alles für Deutschland“? Gedöns von ganz rechts! Also wofür deutsche Waffenfabriken? Für den Export! Von irgendwas müssen wir unsere Weintrauben im Frühjahr (Neuseeland), die Erdbeeren im Winter (Südafrika), die Bananen (Mittelamerika) und die Avocados (Chile) bezahlen.

Soll Deutschland werden wie eine ganz große Schweiz? Nicht ganz: autoritär ja, Beamtenherrschaft ja, aber politische Oligarchen statt Kontrolleure von Bankvorständen. Der gemeine Deutsche kann damit unter jeder Oberherrschaft leben. Und nicht ganz zu vergessen: die ganze Scheiße verdankt Europa sowieso den Amerikanern. Sie und ihre britischen Nebenbürger haben Deutschland zwischen 1943 und 45 in Trümmer gelegt, es anschließend „entnazifiziert“ (gehirngewaschen), es gedemütigt, indem man den von ihm Besiegten deutsche Gebiete gab, 10 Millionen Deutschen Hof und Haus wegnahm, aber das autoritäre Regime haben die Amerikaner in der Administration der deutschen Länder belassen. Die Amerikaner haben sich nie daran gestört, dass Polen und Tschechien, ja dass sogar Ungarn unter russischer Kontrolle standen. Sie, die Amerikaner haben es zu vertreten, dass bei uns nur alberne Dampfplauderer Bundesregierung spielen und verteidigen wollen. Nun ist die kommunistische Gefahr vorbei und Amerika ein unnötiger Beschützer. Soll man schon Zuhälter sagen? Warum sollen die Russen als Freier uns, die Nuttennation zusätzliche Unfreiheit bringen? Ministerpräsident Söder beklagte in seiner Aschermittwochsrede 2024, dass viele nicht arbeiten wollten, dass man ihnen aber das Bürgergeld nicht kürzen könne. Kann man natürlich nicht, wenn diese Leute nicht stehlen gehen sollen. Akif Pirincci bedauerte, dass die KZ derzeit außer Betrieb seien. Alles kein Problem, wenn die Russen kämen: Sie nähmen diese Herrschaften gerne nach Sibirien mit. Freiheit für die Arbeitsunlustigen brauchen wir wirklich nicht.

Wir brauchen nicht einmal eine Bundesregierung mehr, sondern können unter einem russischen Schirm auch existieren. Jedes deutsche Bundesland wäre wohl in der russischen Föderation willkommen. Haben wir bei den Russen offene Rechnungen? Kaum. Anders als in Estland pflegen wir immer noch die russischen Ehrenfriedhöfe mit Blumen, und halten das russische Ehrenmal für unsere Befreiung vom Faschismus im Berliner Tiergarten clean. Wir haben von Russland nichts zu befürchten. Strack-Zimmermann und Pistorius hätten Zeit genug, nach Amerika zu emigrieren. Alles kann nur besser werden, wenn die Richtigen verschwinden.

von Lobenstein

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