Netanyahu um Palästinenser besorgt!

von Ludwig Watzal

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ist ein Meister der Selbstinszenierung. In einer Videobotschaft an die Palästinenser betonte er, dass er sich um die Menschen im Gaza-Streifen mehr sorge und kümmere als die regierende Hamas. “I, the prime minister of Israel, care more about Palestinians than their own leaders do. Israel cares more about Palestinians than their own leaders do.”

https://www.youtube.com/watch?v=Jz7Jf1Ts3IE  Weiterlesen

Die Israel-Lobby bekämpft die Freiheit der Wissenschaft mit „totalitären“ Methoden

von Arn Strohmeyer

Ein großes Lob für Frau Professor Christiana Dienel von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim – Holzminden – Göttingen (HAWK), die den Mut hat, der Israel-Lobby die Stirn zu bieten und auf die grundgesetzlich verbürgte Freiheit der Wissenschaft zu verweisen. Die entscheidende Passage in ihrer Antwort auf die Antisemitismus-Vorwürfe sind die Sätze: „Aber hier wird unsere Hochschule und diese Lehrveranstaltung zum Austragungsort des Palästina-Konflikts gemacht, und in der Art der Berichterstattung wird uns keinerlei Chance gelassen, Ziel ist offenbar, mit allen Mitteln zu verhindern, dass unterschiedliche Sichtweisen in diesem Konflikt zu Wort kommen dürfen. Es soll mit moralischem Druck und dem völlig unberechtigten Vorwurf des Antisemitismus erzwungen werden, dass den Kritikern nicht genehme Inhalte an unserer Hochschule verbannt werden. Vor diesem Hintergrund sehe ich es als mein Amtspflicht an, die grundgesetzlich geschützte Freiheit der Lehre zu verteidigen, und zwar um so mehr, je schriller die Vorwürfe werden.“  Weiterlesen

Hic Rhodos, Hic Salta!

von Uri Avnery

Im alten Griechenland gab einen Sportler an mit seinen außergewöhnlichen Erfolgen auf der fernen Insel Rhodos.

Das ging seinen Zuhörer auf die Nerven und um ihn zu prüfen, riefen sie ihm zu: „Hic Rhodos, Hic salta!“

Das heißt: Hier ist der Ort uns zu zeigen, was du kannst.

In den letzten Tagen kreist dieser Satz in meinem Kopf, aber in einem etwas anderen Zusammenhang.

Freunde und Bekannte erzählen mir mit Stolz über die Erfolge ihrer Söhne und Töchter in Berlin und anderen Orten in der Welt. Es stellt sich heraus, dass sie aus Israel ausgewandert sind (auch wenn diese Auswanderung mit einem dumpfen Versprechen verbunden ist, irgendwann in der Zukunft zurückzukehren.) Die Söhne und Töchter dieser Auswanderer sprechen schon die Sprache ihrer neuen Länder und nach und nach verlieren sie den Kontakt zur hebräischen Sprache.  Weiterlesen

How Modern is Israel?

by Ludwig Watzal

Modern_IsraelZionism is primarily a Christian Protestant enterprise that has little to do with Judaism. This explains why US Christians are the most ardent Zionists and the most powerful supporters of Israel. The largest opposition to Zionism came initially from the rabbinical elite, which viewed it as heretical and an aberration of the Jewish faith. Zionism represents a break with Jewish tradition and historical continuity. Israel has to be seen in terms of European nationalism, colonial expansion, and geopolitical interests rather than as the divine fulfillment of biblical prophecies or even a culmination of Jewish history. The traditional Judaic yearning for „Return“, which is a purely spiritual concept, was turned into a political cause by Christians in order to accelerate the coming of Christ and force the Jews to convert to Christianity. The influence of Christian Zionists plays a very important role up to the present day. These are only some of the most provocative conclusions of Yakov M. Rabkin’s fine analysis of modern day Israel.   Weiterlesen

Yair Lapids destruktive Konspiration für das Schweigen über Israel

von Gideon Levy

Alle Israelis, die das Schweigen über die Besatzung brechen und über andere Verbrechen, tun ihre patriotische, menschliche und moralische Pflicht. Deshalb hat der Vorsitzende der Partei Yesh Atid so große Angst vor ihnen. Die Diskussion über die Besatzung kann nur im Ausland geführt werden. Eine solche Debatte erfordert die Existenz einer freien demokratischen Gesellschaft, deren Bevölkerung weiß, was vor sich geht. Die Debatte kann demnach nicht in Israel geführt werden, so wie eine Diskussion über die Yeziden im Irak oder eine Diskussion über Gay People oder Journalisten in Russland nicht möglic ist. Unter dem israelischen Regime leben zwei Gesellschaften, die nicht in der Lage sind eine Diskussion über die Besatzung zu führen. Es gibt die jüdische Gesellschaft, die in Verleugnung und Repression lebt, die nichts weiß und nichts wissen will; und die palästinensische Gesellschaft, die alles weiß, aber keine Rechte hat.  Weiterlesen

Ein Humanist? Zum Tod von Elli Wiesel

Arn Strohmeyer

Dass der Holocaust eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte war, ist unumstritten. Umstritten ist aber, welche Folgerungen man aus diesem Mega-Mord zieht, der ja nicht nur Juden betraf, sondern auch die Angehörigen anderer Volksgruppen. Der israelische Historiker Shlomo Sand beschreibt, wie er in Israel immer wieder Menschen aus allen Bevölkerungsschichten gefragt habe, wie viele Menschen die Nazis im Holocaust ermordet hätten. Die Antwort hätte immer gleich gelautet: „Sechs Millionen!“ Nur diese Antwort – so Sand – ist falsch. Er wies seine Gesprächspartner darauf hin, dass er nach „Menschen“ gefragt habe und nicht allein nach Juden. Seine Gesprächspartner waren immer sehr erstaunt und ganz selten habe jemand die Antwort gewusst. Unter Berufung auf den Holocaust-Forscher Raul Hilberg gibt Sand die Zahl der ermordeten Juden mit etwa fünf Millionen an. Die Zahl der zivilen Opfer des Zweiten Weltkrieges beträgt aber – so Sand weiter – etwa elf Millionen Menschen. Doch diese Zahl sei völlig aus dem kollektiven Gedächtnis des Westens gelöscht worden. Sand fragt dann, warum diese „Gesamtzahl“ völlig verschwunden sei und nur die „jüdische“ Zahl bewahrt wurde. Er notiert: Im Zuge der Konstruktion der Erinnerung an die Ermordeten ist eben eine „ethnische“ Selektion durchgeführt worden.  Weiterlesen

Und die Welt schweigt …

von B. Michael

Das jüdische Volk ist wieder in großer Gefahr. Nicht das gesamte Volk, nur ein Teil davon. Der im östlichen Mittelmeerraum versammelte. Diesmal haben sich nicht die üblichen Bösewichte erhoben, um uns auszurotten. Diesmal kommen sie aus unserer eigenen Mitte. Denn eigenhändig haben wir die über uns herrschenden Hunnen inthronisiert. Eine wildgewordene, bösartige, erwartungs- und hemmungslose Clique, die ihre Herde mit dem Kopf direkt an die Wand fährt.

Und die Welt schweigt.

An unsere Spitze haben wir einen genusssüchtigen und wortgewaltigen Gefängniswärter gestellt. Einen Mann, den sein Weggefährte und Jugendfreund einen Lügner, Betrüger und Scharlatan genannt hat. Einer, der vor seinem eigenen Schatten Angst hat, aber vor allem vor seinem toten Vater und seiner lebendigen Frau. Und dieser armselige Typ hat uns eine Regierung aus Peitschen und Skorpionen vorgesetzt; die eine Hälfte Peitschen, die andere Skorpione. Mit einem begeisterten Befürworter der ethnischen Säuberung als Verteidigungsminister; mit einer Justizministerin, die das Gesetz als Knüppel zum Begleichen nationalistischer und politischer Rechnungen betrachtet; mit einem fundamentalistischen Erziehungsminister, der uns um ganze 1000 Jahre zurückversetzen möchte, in die guten alten Zeiten des völkermordenden wilden Joshua, des Tempels zur Gottesmästung mit Grillhappen, und der geld- und vergnügungssüchtigen Könige, die überzeugt sind, Gott habe sie zur ewigen Herrschaft gesalbt.  Weiterlesen

Mit eigenen Augen. Israel hat den Palästinensern Land, Freiheit und Würde geraubt

von Ludwig Watzal

Langer_FeliciaDas vorliegende Buch ist erstmals 1974 auf Hebräisch im Eigenverlag erschienen, da kein israelischer Verleger den Mut hatte, es zu publizieren. 1975 erschien es auf Englisch unter dem Titel „With My Own Eyes“ bei Ithaka Press in den USA. Jetzt liegt es auf Deutsch im Cosmics Verlag vor, der von Abraham Melzer gegründet worden ist. Dort erscheint zur Frankfurter Buchmesse auch das neue Buch von Ilan Pappè unter dem Titel „Was ist los in Israel?“

Felicia Langer schreibt über ihre Erfahrungen mit der Militärgerichtsbarkeit in Israel nach der Eroberung Restpalästinas und der Golan-Höhen im Sechs-Tage-Krieg von 1967. Die Verletzung der Menschenrechte der Palästinenser, die Dehumanisierung der Menschen, die Verstöße gegen das Völkerrecht und die Kolonisierung der besetzten palästinensischen Gebiete erfolgten unmittelbar nach Beendigung des von Israel angezettelten Präventivkrieges im Juni 1967.  Weiterlesen

„Seeds of Fascism“ in Israeli Government

by Ludwig Watzal

Former Prime Minister of Israel, Ehud Barak, who quit politics some years ago, criticized the appointment of Avigdor Liberman as Minister of Defense by Prime Minister Benyamin Netanyahu. Tzipi Livni, a former Foreign Minister under Ehud Olmert during the massacre in the Gaza Strip in 2008/09 called this political maneuver a national „crisis of ethics“. During the Gaza massacre, Barak was Israel’s Defense Minister. Both should have held accountable for war crimes because over 1400 people were killed, many of them women and children. The Goldstone Report was crystal clear in holding Israel liable for severe human rights violations and war crimes. Not only Barak diagnosed Israel’s turn towards fascism, but also the deputy chief of staff, Yair Golan, had the same to say in a speech that he delivered on Holocaust Remembrance Day. Defense Minister Moshe Ya’alon defended his General against Netanyahu. This might have been the final straw, which caused his resignation.  Weiterlesen