von Ludwig Watzal
Als ich den Tagungsbericht des Chefredakteurs der Online-Zeitschrift „Der Semit“, Abraham Melzer, über „Das Gerücht über die Juden“ gelesen habe, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Er hat meine schlimmsten Befürchtungen nicht nur bestätigt, sondern weit übertroffen.
Dass das Sahnehäubchen jedoch aus einer riesigen Portion Arroganz, Besserwisserei und Blasiertheit seitens der „ExpertenInnen“ bestehen würde, konnte ich mir bei der versammelten fachlichen Kompetenz einfach nicht vorstellen. Dass dies alles auch noch in seiner Einseitigkeit und Nichtwahrnehmung der Wirklichkeit auf Kosten des deutschen Steuer- und Kirchensteuerzahlers inszeniert worden ist, dürfte kaum noch zu toppen sein..
Wie konnte es passieren, dass Deutschlands wirklicher „Experte“ für Antisemitismus, der Journalist, Börne-Preis-Träger und Islamkritiker, Henryk M. Broder, bei dieser herausragenden Expertentagung nicht zugegen war? Wenigstens er hätte die Ironie von Professor Moshe Zimmermann über die deutschen Philosemiten verstanden, so wie sie von Abraham Melzer berichtet worden ist. Broder hätte wohl seine helle Freude an dieser Ansammlung von Besserwissern über Antisemitismus, Israel und das Judentum gehabt, wären doch damit wieder einmal alle seine Urteile über den traditionellen Antisemitismus und dessen Gegner bestätigt worden. Spezialisten zitieren in ihrer Häme gern Alexander Roda Roda, wie Melzer schreibt: „Aus dem Antisemitismus kann erst etwas Richtiges werden, wenn ihn ein Jude in die Hand nimmt.“


