Das „liberale“ Frankfurt

Frankfurt ist eine liberale Stadt mit einer langen liberalen Tradition. In dem klassizistischen Rundbau der Pauluskirche tagten 1848 bis 1849 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung der deutschen Lande. Die Paulskirche gilt damit neben dem Hambacher Schloss als Symbol der demokratischen Bewegung in Deutschland. Dass Frankfurt schon immer liberal war, liegt nicht zuletzt an seiner jüdischen Bürgschaft, die früher liberal war, heute aber, wie fast in allen jüdischen Gemeinden, in der Mehrheit zionistisch-reaktionär ist und sich entsprechend verhält.

Am 18. März 2017 hat es in Frankfurt eine Demonstration von mehr als zwanzigtausend Kurden gegeben, die Erdogans Politik kritisiert haben. Die Türkei hat diese Kundgebung verurteilt und die deutschen Behörden, die sie genehmigt hatten, als Nachfolger der Nazis beschimpft. Aber die Stadt Frankfurt hat sich zurecht nicht einschüchtern lassen. Zumindest von der Türkei nicht.

Es gibt offensichtlich nur einen Staat, der die Macht hat, in Deutschland Politik zu beeinflussen und Politik zu machen, und das ist der jüdische Staat Israel. Mit Hilfe der jüdischen Gemeinde, die in solchen Fällen ganz und gar nicht liberal ist und mit Hilfe solcher Politiker wie Uwe Becker von der CDU, wird um Israel ein solcher Schutzschild aufgebaut, der jede Kritik an seiner Politik verbietet, obwohl unser Grundgesetz uns Meinungsfreiheit und Redefreiheit garantiert. Wes Geistes Kind dieser CDU-Funktionär Becker ist, zeigt sein Treffen mit der rassistischen israelischen Justizministerin im September 2016. 

Meinungsfreiheit scheint aber in Frankfurt nur für israelfreundliche Tagungen und Kundgebungen wie zum Beispiel „I like Israel“ zu gelten. Wenn es um Kritik an der kolonialistischen und menschenrechtsverletzenden Politik des Besatzerstaates Israel geht, da vergessen viele Vereine, Parteien, Kirchen, Banken und Institutionen ihren Eid auf die geltende Verfassung und verbieten Kongresse israelkritischer Gruppen, indem sie dafür sorgen, dass Mietverträge annulliert und somit Verträge gebrochen werden. Wie es scheint, lassen sich die deutschen Amts- und Funktionsträger von der zionistischen Israellobby wie ein Tanzbär durch die Manege führen.

Und wenn man keinen Grund für einen solchen Vertragsbruch hat, dann ist es schnell die Sicherheit der Veranstaltung, weil ein gewisser Herr Leo Latasch, der auch Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt ist, gedroht hat, mit Mitgliedern der Gemeinde zu kommen und die Konferenz zu sprengen. Und da der Leiter des Ökohauses in Frankfurt Angst vor den zionistischen Schlägertrupps von der Jüdischen Gemeinde hat, sah er sich genötigt, den Mietvertrag zu kündigen, nachdem er gerade eine Woche zuvor in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau gesagt hat: „In einem freien Land darf jeder seine Meinung sagen.“ Er fügte allerdings hinzu, dass er nun besorgt sei um die Sicherheit des Tagungszentrums. Leo Latasch von der Jüdischen Gemeinde meinte dazu: „Es wäre die eleganteste Lösung, wenn die Räume nicht vermietet würden.“ Fügte aber hinzu, dass die Jüdische Gemeinde am 9. Juni vor dem Ökohaus demonstrieren wird.

Ich habe mir erlaubt an Leo Latasch zu schreiben und ihn an die liberale Tradition der Frankfurter Juden zu erinnern und bekam folgende Antwort, die wohl exemplarisch für die Geisteshaltung vieler Jüdischer Gemeinden stehen kann: „Hallo Herr Melzer, am besten, Sie besorgen sich die Adresse der hier erwähnten ca. 500 Palästinenser und übernehmen anstatt der gehassten Israelis/Juden deren Lebensunterhaltskosten, dann hätten Sie doch mal was Erfreuliches vorzuweisen.“ (Gemeint sind die Palästinenser, die aufgrund von BDS-Boykott ihre Arbeit verlieren. Latasch macht sich Sorgen um deren Lebensunterhaltskosten! A.M.)

„Da Sie mir nicht unbekannt sind, werden Sie es sicherlich schaffen, dem Rest der Welt zu vermitteln, das für diese Zustände eigentlich die Juden Verzeihung die Israelis verantwortlich sind, Opfer zu Täter, ein Ihnen doch bekanntes Muster oder? Ich bin mir auch sicher, wenn Sie sich mit der UNRHA in Verbindung setzen würden, werden diese Sie und die Organisation mit offenen Armen empfangen und den BDS in seinen Forderungen mit EU-Geldern selbstverständlich, unterstützen.

Obwohl das Wort „elegant” nicht von mir stammt (auch wenn ich so zitiert werde), bleibe ich dabei, solche Organisationen wie BDS gehört überall der Hahn zugedreht. Ich könnte über Menschen wie Sie kotzen, mit Ihrer verlogenen Moralvorstellung, die das wirkliche Unrecht dieser Welt komplett ignoriert, sich aber im Hass auf Israel auffrisst. Wo sind sie denn bei Menschenrechtsverletzung wie z.B. in China (Organhandel nach Hinrichtungen), wahrscheinlich habe ich aber in meiner Blindheit ihren Aufruf, „kaufts nichts Made in China” übersehen. Prof. Dr. Leo Latasch

P.S. Ich schäme mich auch und zwar für Menschen wie Sie, die als Alibi für die Antisemiten da draußen auch noch herhalten und sich dabei auch noch wohl fühlen.“

Mit „Antisemiten da draußen“ meint Herr Latasch wohl Juden wie Uri Avnery, Gideon Levy, Moshe Zuckermann und viele andere, man kann sagen Millionen anderer, die nicht seiner Meinung sind und die nicht mehr und nicht weniger fordern, als Meinungsfreiheit. Latasch ist aber der Meinung, dass die Täter, wie Broder die Israelis nannte, die Opfer sind und die Opfer, die Palästinenser, die Täter sind. Eine völlig irrsinnige, selbstgerechte und zynische Auffassung.

Auch in Großbritannien treten die zionistischen Krawallbrüder vermehrt auf und versuchen, Veranstaltungen zu stören. So zuletzt geschehen a, 20. März bei der Buchvorstellung von Professor Richard Falk, einem er renommiertesten Völkerrechtler der USA, in London. Ein zionistischer Rowdy, bewaffnet mit den staatlichen Symbolen Israels, versuchte, die Veranstaltung massiv zu stören. „It took Israel-advocate Jonathan Hoffman just sixty minutes of intensive hooliganism to cause him to be ejected from the hall. As Hoffman and his associate were thrown out of the building, the entire room expressed their feelings by shouting “Out, out, out”. Vielleicht sollten sich die deutschen feigen Bürger daran ein Beispiel nehmen.

Nach dieser bestechenden von Latasch kann man auch sagen, dass es die eleganteste Lösung wäre, wenn die Palästinenser ganz auf ihre Heimat verzichten und „freiwillig“ das Land und den Nahen Osten verlassen würden, denn schon Henryk M. Broder hat geklagt, dass sie nach dem Krieg von 1948 und 1967 „nicht weit genug“ vertrieben wurden.

Der unsägliche Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker meint, dass eine „solche“ Veranstaltung in Frankfurt nichts verloren hat. Was für eine Veranstaltung? Ein Kongress an dem Juden aus Israel und aus Berlin als Referenten eingeladen sind. Zum Beispiel Prof. Moshe Zuckermann, der selber in Frankfurt aufgewachsen ist, bevor er nach Israel emigrierte. Solche Juden haben nach Aussage von Becker in Frankfurt nichts verloren. Und warum? Weil er und viele andere Juden die BDS-Kampagne unterstützt.

In Frankfurt hat, wie gesagt, eine Kurdendemonstration stattgefunden, auf der verbotene Symbole der PKK gezeigt wurden. Die BDS-Kampagne ist bis auf Israel nirgends verboten und schon gar nicht in Frankfurt. Erst kürzlich haben die UNO und die EU bestätigt, dass BDS eine legale Bewegung sei, wie seinerzeit die Boykottbewegung gegen Südafrika. Was war in Südafrika anders? Auch dort haben sich schwarze und weiße liberale Bürger vereinigt und die Welt aufgefordert Südafrika zu boykottieren, was schließlich auch zum Erfolg geführt hat.

Anders ist allerdings die Wahrnehmung von solchen Philosemiten wie Uwe Becker, der die BDS-Kampagne mit dem Aufruf der Nazis „Kauft nicht bei Juden“ vergleicht. Gerade von zionistischer Seite hören wir immer wieder, dass Vergleiche mit Naziterror unzulässig sind, aber anscheinend nur dann, wenn sie von Kritiker der israelischen Politik kommen, nicht aber wenn philosemitischen Judenfreunde wie Becker sie benutzen.

In der Presse war die Rede von einer „Anti-Israel-Konferenz“, die auf heftige Kritik des Bürgermeisters und der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt stößt. Der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt und in allen anderen Städte in Deutschland, bis hin zum Zentralrat der Juden in Deutschland, würde es besser zu Gesicht stehen, wenn sie in solchen Fällen schweigen und die Demokratie in Deutschland respektieren würden. Ansonsten kann es eines Tages als Bumerang auf sie zurückkommen.

KoPI, die Organisation, die hinter diesem Kongress steht, ist eine in Deutschland registrierte Dachorganisation von mehr als fünfzig Gruppen und Vereinen, darunter Pax-Christi und die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost. All diese Gruppen und ihre Mitglieder als Antisemiten zu verleumden, ist ein Politikum, welches die deutsche Gesellschaft nicht dulden sollte.

Ein Gedanke zu „Das „liberale“ Frankfurt

  1. Wo waren Uwe Becker und seine schizophrenen Israel-„Versteher“, als es
    nach 1945 bis heute darum ging, die Massenmörder von uns Juden aufzu-
    spüren und ihrer strafrechtlichen Verfolgung zuzuführen? Ihr Schweigen
    bis heute dokumentiert, daß sie diese Nazi-Verbrecher vor jurist. Verfolgung
    kollektiv geschützt haben! Und um von diesem Verbrechen abzulenken,
    schauspielern diese Philozionisten ihre Freundschaft mit dem rassist.
    Apartheid-Regime in Tel Aviv.

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