Das Narrativ zur Geschichte

Wer den Film „Der Gladiator“ gesehen hat, konnte eine schlüssige Charakterisierung des Kaisers Commodus übernehmen, die wahrscheinlich eher nicht zutrifft. Sein Bild ist wahrscheinlich auch summarisch falsch. Der Kaiser war ungewöhnlich kräftig und liebte Gladiatorenspiele. Politisch gesehen hatte der Kaiser stets Probleme mit dem Senat, er stützte sich auf die Prätorianer; Commodus wurde im Film in der Arena getöret, tatsächlich aber in der Gladiatorenschule ermordet; dass er zuvor seinen Vater Marc Aurel ermordet hätte, ist eher reine Phantasie. WIKIPEDIA schreibt über den Kaiser, der 180 „nach“ den Kaiserthron bestiegen hatte:

„ …. Bereits im Jahr 182 kam es zu einem ersten Attentatsversuch, der jedoch fehlschlug, aber die Spannungen zwischen ihm und dem Senat erhöhte. …. Nach einem weiteren Attentat kam es am letzten Tag des Jahres 192 zu einer neuen Verschwörung, in deren Verlauf Commodus erdrosselt wurde. … Der Senat sprach eine damnatio memoriae über Commodus aus, die durch Septimius Severus aufgehoben wurde. Commodus wurde von den meist senatorischen Geschichtsschreibern sehr negativ charakterisiert. Sie schmückten ihre Darstellungen, wie bei Caligula und Nero, mit zahlreichen Skandalgeschichten aus. Eine relativ geringe Anzahl antiker, teils unzuverlässiger Quellen, erschweren eine historische Beurteilung des Commodus…… ………… 192 formierte sich im engsten Umfeld des Kaisers eine Verschwörung. Commodus, der hin und wieder in der Gladiatorenschule wohnte, übernachtete dort in der Nacht des 31. Dezember 192. …. In dieser Nacht wurde er unter Führung des cubicularius Eclectus und unter Beteiligung seiner Konkubine Marcia sowie der Mitwisserschaft des Prätorianerpräfekten Quintus Aemilius Laetus und des Stadtpräfekten Helvius Pertinax im Bad von einem Athleten Narcissus erdrosselt Die Gründe für das Attentat blieben im Dunkeln, Herodian gibt vor allem die Angst der Marcia und des Eclectus an, für Probleme verantwortlich gemacht werden zu können. Die Nähe zur Macht wurde möglicherweise zu gefährlich……“

In der Erinnerung und zum Zweck der Weitergabe an nachkommende Generationen wird im Grunde die gesamte Geschichte versimpelt, moralisiert und erzählbar gemacht. Das ist normal, wird aber dann kritisch, wenn gewisse „Narrative“ für strafbar promulgiert werden. „Verunglimpfung“ ist das Stichwort; aber wollen etwa die deutschen Richter alle verglimpft werden. Die Verglimpfung eines Richters wäre wahrscheinlich Beamtenbeleidigung. Die Analyse des Begriffs gibt viel von dessen Unsinn preis. So wird ein türkischer Makler, der auch im Gemeinderat einer nordbayerischen Stadt sitzt, strafrechtlich verfolgt, weil er aus einer türkischen Zeitung die Karikatur eines israelischen Soldaten mit Spiegelbild verbreitet hat. Das im Spiegel erscheinende Abbild trug SS-Uniform. Die bayerische Justiz meinte, man dürfe die israelische Armee nicht mit der SS oder Wehrmacht vergleichen, das sei Volksverhetzung. Damals hatte die „IDF“ Gaza mit seinen 2 Millionen Einwohnern von der Versorgung weitgehend abgeschnitten und ein türkisches Versorgungsschiff gestürmt. Mit dem Risiko, der Volksverhetzung in der Vorstellung der nordbayerischen Justiz verfolgt zu werden, zitiere ich WIKIPEDIA zum Zwecke der Erinnerung:

Beim Ship-to-Gaza-Zwischenfall am 31. Mai 2010 enterte die israelische Marine in internationalen Gewässern sechs mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladene Schiffe, mit denen verschiedene Gruppen die Gaza-Blockade brechen wollten, die Israel seit 2007 nach der Machtübernahme der Hamas eingerichtet hatte. Bei Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten auf dem Schiff Mavi Marmara wurden neun Aktivisten getötet und sieben israelische Soldaten leicht verletzt.

Aktuell, also 14 Jahre später, kann man aus der türkischen Presse, zum jetzigen Vorgehen der IDF in Gaza erfahren;

Ein türkisches Schiff mit humanitärer Hilfe für die von Israel belagerten Palästinenser im Gazastreifen hat die türkische Ägäisprovinz Izmir verlassen. Medizinische Hilfsgüter und Krankenwagen wurden am späten Donnerstagabend auf den Frachter verladen. Fast 500 Tonnen Hilfsgüter – darunter Medikamente, medizinische Geräte, acht Feldlazarette, 20 Krankenwagen und medizinisches Verbrauchsmaterial – werden über Ägypten in die umkämpfte palästinensische Enklave geschickt. Der seit 16 Jahren von Israel blockierte Gazastreifen steht vor einer totalen Belagerung. Die Situation macht Hilfslieferungen zu einem lebenswichtigen Rettungsanker für die Zivilbevölkerung. 20 Krankenhäuser sind nach israelischen Luftangriffen außer Betrieb. Eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte, die 20 Krankenhäuser in Gaza seien inzwischen komplett außer Betrieb. Bei einem israelischen Angriff auf das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt seien 13 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Die Bombardierung der belagerten Enklave hält an. Seit Beginn des israelischen Angriffs seien rund 32.000 Tonnen Sprengstoff auf den Gazastreifen abgeworfen worden. Der geschätzte vorläufige Schaden im Wohnungs- und Infrastruktursektor belaufe sich auf 4 Milliarden Dollar. Zivilisten im Gazastreifen sind massiven israelischen Bombardements ausgesetzt. Experten und NGOs sehen Fakten auf israelische Kriegsverbrechen.

Das türkische Schiff steuert allerdings einen ägyptischen Hafen an, was aber die Israelis nicht hindern muss, es auf offener See zu kapern. All das darf man nicht mit dem „Holocaust“ gleichsetzen; es ähnelt vielleicht mehr dem „Holodomor“, der die Ukraine niederzwang. Israel will die Bevölkerung Gazas niederzwingen, vielleicht auch die Zivilbevölkerung für das Etablieren der Hamas abstrafen. Man sollte angesichts der Willkür der deutschen Justiz vielleicht ein neues Wort erfinden für den Terror Israels in Gaza. Die Deutschen sprachen 1940 davon, die englischen Städte zu „coventrisieren“. Versuchen wir es mit „gazanieren“? Innerhalb von 6 Wochen haben die Israelis 2% der Bevölkerung von Gaza ausgerottet.

Warum führt Israel einen derart erbarmungslosen Feldzug? Nach Aussagen der israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben Gvir sei das Ziel, die arabische Bevölkerung für eine Auswanderung zu gewinnen, ganz humanitär, natürlich. Man verhandle bereits mit der Republik Kongo um Aufnahme der Palästinenser (vgl. Le Figaro, 4.1.24). Anschließend könne Gaza komplett neu aufgebaut und mit jüdischen Siedlern neu bevölkert werden. Dies wird in der französischen Tribune Juive kommentiert:

Den Gazastreifen von seiner Bevölkerung entleeren?

Itamar Ben Gvir und Betsalel Smotrich. © Blitz 90

Ist es wirklich vernünftig, von ethnischen Säuberungen zu sprechen, wie es Itamar Ben Gvir getan hat, bevor der Krieg vorbei ist und die ganze Welt Mitleid mit dem „armen Palästinenser“ hat, dem unschuldigen Opfer des Krieges?

Gegen Itamar Ben Gvir, den religiös-zionistischen Minister der Netanjahu-Koalition, hagelt es weiterhin Verurteilungen. Frankreich, die Vereinigten Staaten, Großbritannien, die israelische und internationale Linke fallen mit Worten über ihn her, die keineswegs verkürzt sind.

Was hat dieser moralisch verwerfliche Verrückte gesagt? Dass Israel mit befreundeten Ländern zusammenarbeiten sollte, um so viele Palästinenser wie möglich aus Gaza umzusiedeln. „Die Ermutigung zur Auswanderung von Hunderttausenden von Menschen aus Gaza wird es den (israelischen) Einwohnern ermöglichen, in ihre Häuser (am Rande des Gazastreifens) zurückzukehren und in Sicherheit zu leben, während sie unsere Soldaten schützen“, schrieb Itamar Ben Gvir im sozialen Netzwerk X:: „Ein kleines Land wie unseres (Israel) kann es sich nicht leisten, dass es nur vier Minuten von unseren Gemeinden entfernt eine Brutstätte des Hasses und des Terrors gibt (Gaza), wo zwei Millionen Menschen jeden Morgen mit dem Wunsch aufwachen, den Staat Israel zu zerstören.“

Es gibt zwei Arten von Problemen mit dieser Art von Gesprächen: politische und moralische. Politisch, weil der Krieg nicht vorbei ist und auch der militärische Sieg über die Hamas noch nicht vollständig gesichert ist. Die Beschwörung einer so radikalen Nachkriegszeit hat nur die Konsequenz, zu schockieren, ohne eine Lösung voranzubringen. Auf der anderen Seite sollte man sich daran erinnern, dass die militärische Unterstützung der Vereinigten Staaten – die absolut lebenswichtig ist – von Israels Bemühungen abhängt, so viele Menschenleben wie möglich in Gaza zu retten. Israel muss Krieg führen, indem es dem westlichen Mythos opfert, dass der Palästinenser „unschuldig“ an den Verbrechen der Führer ist, die er sich selbst gegeben hat. Unter diesen Bedingungen ist das Gerede über die Evakuierung der arabischen Bevölkerung in Gaza bestenfalls fehlgeleitet. Im schlimmsten Fall völlig kontraproduktiv.

Ben Gvirs Bemerkungen haben auch eine amoralische Bedeutung. Es ist nicht erlaubt, Populationen umzusiedeln, um ihr Territorium an sich zu reißen. Die verschiedenen Genfer Konventionen verbieten formell jede Art von Säuberung, insbesondere wenn es sich um ethnische Säuberungen handelt. Ben Gvir und Smotrich sollten daher nicht laut aussprechen, was die Mehrheit der Israelis im Stillen denkt, nämlich, dass nach dem 7. Oktober ein Zusammenleben zwischen Juden und Arabern nicht mehr möglich ist. Und weil die Juden nicht die Absicht haben, nachzugeben, sie aber davon überzeugt sind, dass ihre Rückkehr in das Land Israel legitim ist, sind es die Araber, die den Preis für ihre Ablehnung der Juden zahlen müssen. Sie werden gehen müssen. Das zu sagen, wenn der Krieg noch nicht vorbei ist und in den westlichen Kanzleien der Wokismus herrscht, erscheint „rassistisch“.

Es war also falsch, dass Ben Gvir den Mund aufmachte, ein politisches und moralisches Unrecht.

Sind ethnische Säuberungen zionistisch?

Die Frage, mit der sich der Staat Israel heute konfrontiert sieht, lautet: Wenn 75 Jahre nach der Gründung des jüdischen Staates die arabische Ablehnung immer noch an Völkermord grenzt, was kann dann die Lösung sein? Ein wenig Geschichte kann helfen, eine Reflexion zu erarbeiten.

Zunächst einmal sollte man sich daran erinnern, dass die Worte von Ben Gvir nicht aus dem politischen Gehirn eines psychisch Kranken stammen. In Wirklichkeit sind sie Teil einer Reflexion, die von Ben-Gurion selbst geleitet wird. In einem Interview mit der Zeitung Haaretz im Jahr 2004 erklärte der Historiker Benny Morris, ein Experte für Israels Unabhängigkeitskrieg, dass Ben-Gurion eine bewusste und systematische Politik der Massenvertreibung der arabischen Bevölkerung verfolgte.

„Ab April 1948 projizierte Ben-Gurion eine Transferbotschaft. Es gibt keine ausdrückliche schriftliche Anordnung, es gibt keine geordnete Gesamtpolitik, aber es herrscht eine Atmosphäre des Transfers. Die Idee des Transfers liegt in der Luft. Alle Führungskräfte verstehen, dass dies die Idee ist. Das Offizierskorps versteht, was von ihm erwartet wird. Unter Ben-Gurion wurde ein Konsens über den Transfer geschaffen.“

„Ben-Gurion war ein Transferist“, fragt der „Haaretz“-Journalist fassungslos.

„Natürlich“, antwortet Benny Morris. Ben-Gurion war ein Transferist. Er verstand, dass es keinen jüdischen Staat geben konnte, in dessen Mitte sich eine große und feindliche arabische Minderheit befindet. Einen solchen Staat gäbe es nicht. Das kann es nicht geben.“

„Ich höre nicht, dass Sie das verurteilen“, mischte sich der „Haaretz“-Journalist ein.

„Ben-Gurion hatte recht“, sagt Benny Morris. „Wenn er nicht getan hätte, was er getan hat, wäre kein Staat entstanden. Das muss klar sein. Es gibt kein Entrinnen. Ohne die Entwurzelung der Palästinenser könnte ein jüdischer Staat nicht existieren.“

„Eine Gesellschaft, die darauf abzielt, dich zu töten, verlangt, dass du sie zerstörst“, sagte Morris. „Wenn man die Wahl hat, zu zerstören oder zerstört zu werden, ist es besser zu zerstören. Es gibt Umstände in der Geschichte, die ethnische Säuberungen rechtfertigen. Ich weiß, dass dieser Begriff im Diskurs des 21. Jahrhunderts völlig negativ ist, aber wenn die Wahl zwischen ethnischer Säuberung und Völkermord – der Vernichtung Ihres Volkes – besteht, entscheide ich mich für ethnische Säuberung.“

„Ein jüdischer Staat hätte nicht geschaffen werden können, ohne 700.000 Palästinenser zu entwurzeln. Deshalb war es notwendig, sie zu entwurzeln. Es gab keine andere Wahl, als diese Bevölkerung zu vertreiben. […] Es galt, das Hinterland zu „säubern“, die Grenzgebiete zu „säubern“ und die Hauptstraßen zu „säubern“. Es war notwendig, die Dörfer zu räumen, aus denen unsere Konvois und Siedlungen beschossen worden waren. […] Ich weiß, dass das Wort „reinigen“ nicht schön klingt, aber das ist das Wort, das sie damals benutzten. Ich habe es aus den Dokumenten von 1948, in die ich mich vertieft habe.“

„Ich habe Mitgefühl mit den Palästinensern“, sagte Morris, „die wirklich eine sehr schwere Tragödie erlitten haben. Ich habe Mitleid mit den Flüchtlingen selbst. Aber obwohl der Wunsch, hier einen jüdischen Staat zu errichten, legitim ist, gab es keine andere Wahl. Es war unmöglich, eine wichtige 5. Kolonne im Lande zu lassen…“

Dieses lange Zitat aus den Worten von Benny Morris vor zwanzig Jahren zeigt, dass der Staat Israel seit fünfundsiebzig Jahren mit der gleichen Frage konfrontiert ist: Wie soll man mit arabischer Ablehnung umgehen? Ben Gvirs Lösung ist die Deportation der sogenannten palästinensischen Bevölkerung.

Andere Lösungen sind zweifellos möglich, wie z.B. den ägyptischen und jordanischen Führern den Arm zu verdrehen, damit sie diese Gebiete zurückerobern und das terroristische Problem angehen, das sie zugelassen haben, um sich auszubreiten.

Es sollte ein Wettbewerb der Ideen begonnen werden, denn die „Zwei-Staaten-Lösung“, die die Vereinigten Staaten durchzusetzen versuchen, ist völlig absurd. Gaza, ein palästinensischer Staat, der von der Hamas regiert wird, lieferte am 7. Oktober den Beweis dafür.

© Yves Mamou

Die Haltung Deutschlands zu dieser Gazanierung ist nicht verständlich. Sind „wir“ mit der Türkei oder mit Israel in der NATO verbündet? Leben bei „uns“ nicht 3 Millionen Türken und gut eine Million Araber und nur 200.000 Juden, von denen vielleicht 90.000 Sympathie für Israel hegen? Selbst erklärte Israel-Sympathisanten wie Michael Wolffsohn sprechen vom Kabinett Netanjahu als von einer „Albtraumkoalition“. Wenn man in der deutschen Regierung bereits darüber nachdenkt, eine AfD zu verbieten, weil sie inzwischen 20% der Wähler hinter sich stehen hat, dann wundert es auch nicht, dass eine solche Regierungsadministration die Gefühle einer Fraktion von Inländern, die 10% der Bevölkerung ausmachen, mit Füßen tritt und juristisch belangen lässt. Karl Lagerfeld hatte es glatt als „Verrat an Israel“ definiert, dass die Bundesregierung 2015 mehr als eine Million Syrer nach Deutschland flüchten ließ.

Was war denn das für ein Spagat des großen Modemachers, einerseits im Sinne der AfD gegen die Araber zu nörgeln und andererseits Israel trotz der damals schon bestehende Blockadepolitik gegen Gaza zuzustimmen. Holodomor und Holocaust sind hui, Gazanierung soll in Ordnung sein? Sehr merkwürdig; was werden die deutschen Amtsrichter als Rechtsprechung entwickeln? Die Jüdische Allgemeine freut sich gerade über die Verurteilung eines Lehrers, der die staatlichen Corona-Maßnahmen mit dem Holocaust verglichen hatte („Impfen macht frei“). Sein Vergleich mit dem Holocaust ist zweifelsfrei eine maßlose Übertreibung; aber die Justiz macht den beliebten Logikfehler, die Übertreibung von A als Verharmlosung von B zu werten. Wer „aus einer Mücke einen Elefanten“ macht, degradiert nicht eo ipso einen Elefanten zur Mücke. Aber, wie schon Ludwig Thoma schrieb, es sind Juristen und damit „auch sonst von mäßigem Verstande“. In Deutschland kämpft man also nicht nur gegen natürliche Dummheit breiter Schichten, sondern gegen gewollte Dümmlichkeit einer Staatsverwaltung. „Rechtsprechung“ hat nichts mit Recht, sondern mit administrativer Konsensfindung zu tun. In Deutschlands sowieso, das für immer weniger Menschen ihr Land ist (vgl. Lea Fleischmann in: Das ist nicht mein Land). Fleischmann verglich das Funktionieren eines KZ mit dem Funktionieren einer Schulverwaltung. Verharmlosung des SS-Wirtschaftsamtes oder des Holocausts? Quatsch. Ganz Deutschland ist eine Mischung von KZ und Kindergarten.

Nach Auffassung Südafrikas begeht Israel Kriegsverbrechen ohne Ende, und das nicht erst seit dem 7.10.2023, sondern offensichtlich schon seit 15 Jahren. Folgt man dem Artikel in der Tribune Juive, erscheint Israel überhaupt eine verbrecherische Institution, jedenfalls nach Meinung zartfühlender „Woke-Men“ zu sein. Guckt man nach Algerien anno 1960, hätte ein französischer Ben Gurion die Algerier legitimerweise auch ausrotten dürfen. Indem Gaza in ein „Freiluftgefängnis“ (Michael Lüders) umgeformt wurde, hat man den Hass auf Israel dort verwurzelt und macht nun die Gazaner dafür verantwortlich. Um Gottes Willen dieses Wort nicht durch eigene Creationen wie „Soft-KZ“ ersetzen! Dann wären die Deutschen zutiefst empört und eilig daran, einen Strafprozess einzuleiten….. Sieht man die kritische Politik Israels im Gesamtzusammenhang, dann war der Husarenstreich der Hamas von 7.10.23 kein Ding „im luftleeren Raum“ gewesen, wie es der Generalsekretär Antonio Guterres ausdrückte. Dank des Vetos der USA entkommt Israel der internationalen Ächtung. Formal mag Israel als nicht vorbestraft und existenzberechtigt gelten, aber sachlich hat es sein Existenzrecht in Frage gestellt. Natürlich bedeutet die Abschaffung Israels nicht gleich „Ausrottung der jüdischen Bevölkerung“; aber eine Ent-Zionistisierung, abgeleitet von Entnazifizierung, wäre durchaus angebracht. Ein Kontrollrat, ein paar Hochkommissare von EU und USA, auch von Indien und China vielleicht, wie man solches in Deutschland 1945 hatte, müsste dafür sorgen, dass der Folgestaat eine geschriebene Verfassung erhält, durch die die Menschenrechte einklagbar für alle gelten. So, wie es jetzt ist, kann man die Definition Israels als jüdische Demokratie und als Apartheitsstaat nicht vom Tisch wischen.

Wenn man die hohen Verluste der Zivilbevölkerung Gazas in den letzten Wochen und in Höhe von mehr als 20.000 Menschen in ein Verhältnis zu den israelischen Verlusten setzt, von denen auch noch 20% durch die Wirkung eigener Waffen zustande kamen, kann man folgern, dass die Gazaner nur mit Infanteriewaffen kämpfen. Sie haben so gut wie keine schweren Waffen. Die Israelis machen sich offenbar nicht die Mühe, den leicht bewaffneten Feind zu stellen, sondern bringen pauschal alles um, was ihre Infrarotsensoren als lebendiges Wesen anzeigen. In dieser pauschalen Blind-Killerei haben sie auch 3 den Arabern entkommene Geiseln abgeknallt, deren Tod die ganze Kampftaktik dieser ängstlichen Soldateska offenbart: die Geiseln kamen auf Aufforderung eines Offiziers aus ihrer Deckung, hatten ihren Oberkörper entblößt, so dass man sicher sein konnte, dass sie keinen Sprengstoff mit Fernzündung am Leib trugen, und schwenkten eine weiße Fahne: man hat sie dennoch abgeknallt. Das erlaubt den Schluss, dass die IDF den generellen Befehl hat „Pardon nicht zu gegeben und Gefangene nicht zu machen“, wie es Kaiser Wilhelm seinen Schutztrüpplern bei der Abfahrt nach China aufgetragen hatte. Das empörte um 1900 bereits die britische Presse. Heute regt es niemanden mehr auf, wenn Israel Kriegsverbrechen zur militärischen Praxis macht. Natürlich darf dank eines US-Veto-Rechts die UNO Israel nicht verurteilen..

Es ist langsam Zeit, dass Deutschland in Hinblick auf seine NATO-Mitgliedschaft die Beziehungen zum zionistischen Israel einfriert, wie es Spanien tat. Bei dieser Gelegenheit sollte man auch die Holocaust-Narrative etwas der Historie anpassen; unter Berufung auf den Holocaust meint man heute in Israel, absolute Narrenfreiheit zu haben in Dingen, wofür man nach dem Krieg nicht wenige Nazis zum Tode verurteilt hat:

Heute heißt es, und teilweise erscheint es so, als hätten die Deutschen den ganzen Krieg von 1939 bis 1945 nur geführt, um die Juden auszurotten. Tatsächlich wollten sie Land im Osten erobern, um die territorialen Voraussetzungen für ein Reich für ein 250 Millionenvolk zu schaffen; das ist eine verbrecherische Idee für sich, hat aber als solche nichts mit „Antisemitismus“ zu tun; die Umsetzung der Idee von der Landgewinnung wurde auch alsbald in Angriff genommen. Die polnische Intelligenz und die Juden Polens wurden ausgerottet, die restliche polnische Bevölkerung dachte man teils zu germanisieren, teils für einfache Dienste verwenden zu können. In der Umsetzung dieser Idee brachten die Deutschen 5 Millionen Polen und 3 Millionen polnische Juden (in den Lagern Maidanek, Sobibor und Belcek) um. „Die Juden“, die auch bei den Polen unbeliebt waren, waren des Wahnsinns leichte Beute, die 5 Millionen „Nationalpolen“ auszufiltern war etwas komplizierter. Es ist aber sicher unangemessen, die nationalpolnischen Opfer zurückzusetzen und die jüdischen Opfer betont zu bedauern. Alle 8 Millionen Ermordeten waren Opfer ein und derselben Volkstumspolitik.

Diese Gesamtbetrachtung der deutschen Polenpolitik ist deswegen von Bedeutung, weil sie Rückschlüsse auf die Ideen von Ben Gvir und Smotrich zu Gaza und deren Umsetzung auf der „Westbank“ erlaubt..

Das ändert nichts daran, dass „die Deutschen“ noch weitere 3 Millionen Juden (also zusammen 6 Millionen) ermordet haben. Aber, diesen Morden liegen unterschiedliche Überlegungen und Pläne zugrunde; für einen Juden spielt es natürlich keine Rolle, ob er als unerwünschte Person in Polen getötet wird oder den Kugeln einer deutschen Polizeieinheit zum Opfer fällt. Er sieht das als einheitliche Judenverfolgung. Aber von der historischen Betrachtung aus ist der Unterschied gewaltig. Für den Deutschen ist die jüdische Betrachtungsweise ein ideelles Geschenk. Heute wollen die Deutschen nicht einmal ihr altes Niederschlesien zurück und würden niemals einen Juden töten, der ihrer Politik im Wege stünde. Aber zur Sicherheit ihrer Truppe ließ die Bundeswehrführung 2009 in Afghanistan zwei festgefahrene Tanklaster bombardieren. Sie tötete wie bei einem verbotenem Napalmangriff auf Zivilisten zahllose Schulkinder, die von den Tanklastern Berzin zapfen. Man befürchtete theoretisch, die Taliban könnten die Tanklaster bergen und diese gegen die Deutschen einsetzen. Die Killermentalität als solcher, die die SS auszeichnete, ist also bei den Deutschen noch virulent: der verantwortliche Oberst Georg Klein wurde sogar zum General befördert (vgl.: Der Spiegel in „Ein deutsches Verbrechen“). Das lässt den Schluss zu, dass die Bundeswehr im Falle eines Krieges durchaus in der Lage wäre, den damaligen Part der Wehrmacht bei der Ausrottung der Juden im rückwärtigen Frontgebiet – natürlich an anderen Ethnien – zu wiederholen. Die Wehrmacht hatte im Feldzug gegen die Sowjetunion durch SS- und Polizeieinsatzgruppen im rückwärtigen Frontgebiet russische Staats- und Parteifunktionäre und vorsichtshalber auch alle Juden massakrieren lassen. Man sagt, diesem „german way of war“ (Jean Lopez in: Barbarossa 1941) seien 600.000 Juden zum Opfer gefallen. In dieser Zeit deportierte man auch die nicht- vertriebenen Juden Deutschlands. Nach Golo Mann sind es 300.000 staatsangehörige Juden gewesen, die man ermordete. So sind wir schon bei 4 Millionen Ermordeten, aber die Morde haben sehr unterschiedliche Motivationen und jeweils andere deutsche Dienststellen, die verantwortlich waren.

Als sich die Kriegslage 1943 militärisch drastisch verschlechterte und als der Kriegswirtschaft Arbeitskräfte abgingen (vgl. Adam Tooze in: Ökonomie der Zerstörung), begannen die Deutschen, in den befreundeten Ländern Arbeitskräfte einzusammeln, wobei der Zugriff auf die jüdische Bevölkerung am einfachsten war: Den befreundeten Regierungen konnte man auftischen, man wolle die Juden umsiedeln. So bekam Deutschland die französischen und die ungarischen Juden zur Umsiedlung, die es aber, soweit sie nicht mehr arbeitsverwendungsfähig erschienen, umgehend vergaste. Zentrum dieser Arbeitskräfteselektion war Auschwitz, wo eine Million deportierter Juden ermordet wurde. So sind wir schon über der 5 Millionen-Grenze bei den Judenmorden, zu denen dann noch die vielen Morde in den Nebenlagern kamen: also 6 Millionen Juden ganz sicher. Nur: den Deutschen passt es, dieses Verbrechen als das einer anachronistischen Rassepolitik von wahnsinnigen Nazis und Antisemiten zuzuordnen. Diese Psychopathie unterstellt man heute der AfD und der antikolonialistischen Linken, die man verbieten will. Tatsächlich stand hinter dieser Ökonomie der Zerstörung die ganze deutsche Wunderwirtschaft, die unter Minister Albert Speer tatsächlich wunderliches geleistet hat

Gleichzeitig klatscht Deutschland der „Neo-Nazi-Politik“ (vgl. Ayelet Shani) im kleinen Maßstab in Palästina Beifall.

Man sollte nicht nur Israel entzionistisieren, sondern auch die Holocaust-Narrative berichtigen und bei dieser Gelegenheit Deutschland auflösen, und es in 8 eigenen Staaten existieren lassen. Gesetze kann das EU-Parlament auch für 7 Staaten mehr als heute machen. Die russische Bedrohung von 1948 ist vorbei, die deutsche Bundeswehr wäre ohnehin nur 2 Tage lang kriegstauglich, und der deutsche Staat ist überschuldet. Weg damit. Kur- und Niedersachsen, Mark Brandenburg, Westfalen, Rheinpfalz und Mainfranken und Schwaben reichen dem europäischen Universum. Das sind erst 7 neue EU-Mitglieder; klar. Ober- und Niederbayern, den traurigen Rest der „letzten Preußen“ (Franz Josef Strauß), kann dann Österreich als zwei neue Bundesländer aufnehmen. Dann wären alle Steirerbuam und Oberländer wieder beisammen und niemand käme auf die verrückte Idee, wieder eine Mutti Ursula (von der Leyen) zur Präsidentin der EU zu rekrutieren. Trotzdem bleibt eines: Das Schicksal Deutschlands und das Israels sind auf fast mystische Weise verknüpft, wie es schon Nahum Goldmann (in: Mein Leben als deutscher Jude) feststellte.

von Lobenstein, Eurich

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