Ein dummer Spinger-Journalist will den Antisemitismus bekämpfen

BILD – eine Zeitung, die antisemitische Journalisten beschäftigt, die auf Philosemitismus tun und Hysterie und Lügen verbreitet. Das war schon vor 50 Jahren so, als die Studenten gegen Axel Springer und sein Hass und Zynismus verbreitenden Zeitungen protestierten und die BILD-Druckerei belagerten, und das ist noch heute so.

An der Spitze des BILD-Konzerns steht ein großer, schlanker Don Quichote der gegen antisemitische Windmühlen kämpft und damit den Antisemitismus in alle Windrichtungen verbreitet. Behilflich ist ihm dabei ein kleiner und runder Sancho Pansa, der immer nur Gift verspritzt und Menschen anderer Meinung platt machen will.

Eigentlich müsste eine solche Zeitung verboten und ein angeblicher Journalist wie Hans-Jörg Vehlewald von der Presse ausgespuckt werden. Sein Beitrag vom 27. März 2018 über das neue Buch von David Ranan ist nicht nur manipulativ, indem er den Inhalt des Buches nicht nur zynisch für eine Hetze gegen Muslime missbraucht, denen er Antisemitismus unterstellt, sondern auch noch grob verfälschend. Das Ergebnis des Buches von Ranan ist nämlich alles andere als „erschreckend“, wie die BILD behauptet. Im Gegenteil: Ranan stellt mit seinen ausführlichen Interviews klar, dass der „muslimische Antisemitismus“ eben nicht Judenhass ist, sondern nichts anderes als einerseits Vorurteile und andererseits Ergebnis des Nahostkonfliktes, des Hasses auf Israel wegen seiner völkerrechtswidrigen und araberfeindlichen Politik, wie sie sich gerade in diesen Tagen am Gazastreifen zeigt, wo israelische Soldaten mit scharfer Munition auf friedfertige Demonstranten schießen und inzwischen 16 von ihnen ermordet haben. Nur die BILD und ihr Schreiberling Hans-Jörg Vehlewald wollen uns glauben machen, dass diese Demonstranten die Existenz des Staates Israel gefährden, wie es Ministerpräsident Netanjahu gegenüber der Presse behauptet hat. 

Aus einem 220-Seiten-Buch, in dem Ranan ausführlich über die aus dem Nahost-Konflikt resultierenden Vorurteile schreibt, pickt dieser BILD-Mitarbeiter, mit Zustimmung seiner Vorgesetzten oder vielleicht sogar auf deren Anweisung hin, mehrere typische antisemitische Vorurteile heraus, wie zum Beispiel, dass nicht nur Aldi, Rossmann und Starbucks, sondern auch McDonald, Coca Cola und der Axel Springer Verlag Juden gehören, dass die Rotschild-Familie Israels Militär unterstützt, und dass das Kapital für den wirtschaftlichen Aufschwung der Chinesen jüdisches Kapital sei. Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man natürlich darüber lachen.

Für diesen Vehlewald von der BILD ist es „erschreckend“, wie Muslime in Deutschland über Juden denken. Dabei bezweifelt David Ranan, dass es unter Muslimen mehr Antisemitismus gibt als unter Nicht-Muslimen. Doch für die BILD kann nicht sein, was nicht sein darf. Die Perfidie dieser Journaille liegt darin, dass sie den sicherlich noch vorhandenen Antisemitismus – ganz und gar gegen die Intention des Buches – genüsslich den Muslimen, den Flüchtlingen in die Schuhe schiebt und darauf zählt, dass ihre Leser es ihr abnehmen. Will BILD Deutschland vom Schock des Rechtsrucks und vom damit einhergehenden Antisemitismus entlasten? Dabei kann man heute in manchen deutschen Zeitungen, gerade auch in denen der Springer-Gruppe, durchaus ähnlich schwachsinnige Behauptungen lesen, wie dass Coca Cola Juden gehöre.

Wenn das für die BILD-Zeitung schon Beweis für Antisemitismus ist, unter Muslimen natürlich, dann stellt sich die Frage, was Antisemitismus eigentlich ist. Ich schrieb lange Zeit, dass Antisemitismus der Hass auf Juden ist, nur weil sie Juden sind. Nicht mehr und nicht weniger. Heute würde ich aber präzisierend sagen, Antisemitismus ist Diskriminierung von Juden, nur weil sie Juden sind. Der Antisemitismus wird erst im Handeln relevant, also in der Diskriminierung, nicht aber im Denken. Nicht zufällig heißt es „Die Gedanken sind frei“. Und solange die Gedanken folgenlos bleiben, tangieren sie mich als Juden überhaupt nicht. Was geht es mich an, wenn muslimische Jugendliche, aber auch Deutsche, Franzosen oder Engländer glauben, dass die Börse, das Weiße Haus und Coca Cola in jüdischem Besitz sind. Viele glauben auch, dass Maria ungeschwängert empfangen oder dass die Mondlandung im Hollywood-Studio stattgefunden habe. Vorurteile sind weit verbreitet und nicht umsonst heißen sie Vor-Urteile. Man sollte allen Menschen die Chance geben, ihre Vorurteile zu korrigieren. Auch Juden haben Vorurteile und Israelis erst recht. Oder ist die Paranoia, dass die Araber alle Juden/Israelis ins Meer werfen wollen, nicht auch ein Irrglaube, ein Vorurteil?

Ranan gelingt es, in seinem Buch plausibel zu machen, dass der Hass der Araber sich auf die israelische Besatzung bezieht und nicht gegen Juden etwa in Brooklyn oder Paris, und dass dieser Hass nicht grundlos ist. Wenn auf Demonstrationen gegen den Krieg in Gaza Araber ein Schild mit der Aufschrift „Kindermörder Israel“ tragen, dann ist das keine Anspielung auf mittelalterliche Ritualmorde, von denen sie mit Sicherheit keine Ahnung haben, sondern ein Protest gegen das, was gestern, heute und morgen in Gaza geschieht. Wenn palästinensische Demonstranten „Jude“ sagen, dann meinen sie in der Regel Israelis. Und zumeist die israelische Politik. Und diese verurteile auch ich und mit mir viele Juden auf der ganzen Welt.

Wir distanzieren uns von solchen Hetzern wie in der BILD-Zeitung, von solchen Streichers, die Hetze verbreiten und selbstgerechten Zynikern, die glauben, uns Juden verteidigen zu müssen, indem sie den Antisemitismus verdammen und dabei nur neue Antisemiten schaffen. Es vergeht in letzter Zeit kein Tag, in dem nicht über Antisemitismus geschrieben wird. Ranan hat vollkommen Recht, wenn er schreibt, dass es eher Antisemitismus-Hysterie ist als wirklicher Antisemitismus. Ich habe es in meinem Buch „Die Antisemitenmacher“ auch behauptet und bin David Ranan dankbar, dass er mich bestätigt. Ja, an Stammtischen wird noch dummes Zeug über Juden und Israel geäußert. Das schadet aber niemandem, wenn Herr Müller und Herr Meyer meinen, dass Coca Cola Juden gehöre und dass Juden die Börse kontrollierten

Es schadet uns Juden aber durchaus, wenn die Presse, unterstützt von jüdischen Funktionären wie Josef Schuster oder Charlotte Knobloch, alle Tage wieder behauptet, dass jede Kritik an der Politik des Staates Israel antisemitisch sei. Zionistische Publizisten schreiben Kommentare voller Häme über „koschere Antisemiten“, und echte Antisemiten fühlen sich damit – wie gesagt – entlastet.

Es schadet uns Juden, wenn eine angesehene und stadtbekannte Jüdin wie Charlotte Knobloch Juden, die eine andere Meinung zum Geschehen in Israel haben,  öffentlich als „berüchtigte Antisemiten“ bezeichnet und sich das auch noch von einem deutschen Gericht als zulässig bestätigen lässt. Sie bekam Beifall von der rechten Seite und von der israelischen Propaganda, wie zum Beispiel der rechtsradikalen israelischen Zeitung „Jerusalem Post“.

Die deutschen Gerichte sind feige und trauen sich nicht, gegen das, was heutzutage in Deutschland „politically correct“ ist, zu urteilen. Und wenn sie es tun, dann werden sie so sehr unter Druck gesetzt, dass sie ihre richtigen Urteile feige wieder kassieren und das Gegenteil behaupten, wie kürzlich in München geschehen.

Eigentlich müsste die BILD wegen Hetze und falscher Behauptung vor Gericht gestellt werden. Aber es lohnt sich nicht. Die BILD wird nicht bei Gericht verurteilt werden, sondern durch ihre Leser, die nicht so dumm sind, wie die Redakteure bei Springer glauben. Umfragen beweisen es. Der Springer-Konzern will aber nichts davon wissen und bezeichnet diejenigen, die irrtümlich davon ausgehen, dass Axel Springer Jude war, als Antisemiten. Vielleicht sollte aber der Konzern nachforschen, durch Umfragen zum Beispiel wie die von David Ranan, wie es zu solchen Vorurteilen bzw. dieser Ignoranz kommt.

 

Ein Gedanke zu „Ein dummer Spinger-Journalist will den Antisemitismus bekämpfen

  1. Antisemitismus und Rassismus sind Geschöpfe europäischen Denkens des 19. Jahrhunderts, einer Zeit, in der eine wachsende Anzahl von Juden mit allen Rechten und Pflichten (einschließlich der an der Waffe) zu Bürgern der Länder werden wollten, in denen sie lebten – bis Zionisten und Antisemiten aus rassischen Gründen trennten, was trotz weiter bestehender religiöser Intoleranz und Feindschaft zwischen allen Glaubensgemeinschaften (Katholiken, Protestanten, Juden) innerhalb der Nationen zusammenwachsen wollte.

    Den „Schwarzen Peter“ des Antisemitismus an Muslime weiterreichen zu wollen ist ebenso obszön wie der Missbrauch des Wortes Antisemitismus durch Zionisten und deren zweifelhafte politische und evangelikale Freunde.

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