Israel im Schulbuch – Nahostkonflikt und sonst nichts?

Am 26. Mai 2016 findet eine mehr als einseitige  Konferenz über „Israel im Schulbuch“ in Braunschweig statt. Aus dem folgenden Programm wird ersichtlich, dass es sich hier um eine Propaganda-Veranstaltung handelt, die das Ziel verfolgt, das israelische Besatzungsregime auch in deutschen Schülbüchern aufzuhübschen.

Israel im Schulbuch – Nahostkonflikt und sonst nichts?

am Donnerstag, den 26. Mai 2016

Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung, Braunschweig

Programm:

10.00 Uhr Begrüßung/Grußworte

Prof. Eckhard Fuchs (Direktor des Georg-Eckert-Instituts) Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (angefragt) Rogel Rachman (Gesandter-Botschaftsrat der Israelischen Botschaft in Deutschland)

10.30 Uhr Impulsreferat: Das Israelbild in deutschen Schulbüchern – Ergebnisse der DeutschIsraelischen Schulbuchkommission

Dr. Dirk Sadowski (Georg-Eckert-Institut, Braunschweig)

11.00 Uhr Kaffeepause

11.15 Uhr Vortrag mit Diskussion: Israel und Deutschland – Eine Wertegemeinschaft

Prof. Dr. Doron Kiesel (Fachhochschule Erfurt)

12.00 Uhr „Das ist ja doch ganz anders als wir vermutet hatten“ – Berichte eines deutschisraelischen Jugendprojekts

Peer-Leader-International

12.30 Uhr Mittagsimbiss

13.45 Uhr Workshop-Phase

 Workshop I: Multiperspektivität und Emotionalität in der Darstellung des Nahostkonflikts – Beispiele aus aktuellen Geschichts-, Geographie- und Sozialkundeschulbüchern

Dr. Dirk Sadowski

Workshop II: Wie geht man mit antisemitischen Einstellungen und Verhaltensmustern in der Schule um?

N.N.

15.30 Uhr Abschlussdiskussion

16.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Ort: Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung, Celler Straße 3, 38114 Braunschweig Anmeldung: VeDaB Veranstaltungsnummer 16.21.78

 Niedersächsisches Kultusministerium

Warum beschäftigt sich die versammelte Kompetenz (!) nicht einmal mit dem latenten und alle gesellschaftliche Bereiche infizierten Rassismus in israelischen Schulbüchern gegenüber den unterdrückten Palästinensern, der von der renommierten israelischen Wissenschaftlerin Nurit Peled-Elhanan in einer exzellenten Studie dargelegt worden ist? Was hat bei einer solchen Veranstaltung ein Gesandter der israelischen Botschaft zu suchen? Fungiert er als Wachhund, dass niemand der Anwesenden kritische Fragen stellt? Warum ist das Niedersächsische Kultusministerium an dieser Farce beteiligt und verplämpert dafür die Gelder des Steuerzahlers?

2 Gedanken zu „Israel im Schulbuch – Nahostkonflikt und sonst nichts?

  1. Hallo Herr Melzer,
    zum Thema „Israel und Deutschland – eine Wertegemeinschaft“ schicke ich Ihnen hier mein Schreiben an Frau Kofler; eine Antwort habe ich nicht bekommen.
    Beste Grüße,
    Dr. Torsten Kemme

    “ An
    Frau Dr. Bärbel Kofler MdB
    -persönlich –
    Wahlkreisbüro
    Kniebos 3
    83278 Traunstein
    10. März 2016

    Sehr geehrte Frau Dr. Kofler,

    zunächst herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Ernennung als Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe. Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben.

    Die Flüchtlingskrise und ihre Folgen ist in diesen Wochen das die Öffentlichkeit bewegende Thema. Kein Wunder, dass der Blick kaum auf andere Problemfelder fällt. Vermutlich werden alle mit dieser Thematik verbundenen Fragen und ungelösten Probleme Ihre ersten Arbeitswochen beherrschen. Deshalb ist es eigentlich fast unfair von mir, Sie mit einem Vorgang zu konfrontieren, der zunächst keine große Bedeutung zu haben scheint. Aber vielleicht kann ich Sie ja vom Gegenteil überzeugen.

    Es gab in der letzten Zeit etliche weitere wichtige Themen, die unsere Aufmerksamkeit verdienten, darunter z.B. das Treffen zwischen Knesset- und Bundestagsabgeordneten und der Empfang der israelischen Justizministerin Aylet Sheked zu einer Deutsch-Israelischen Justizkonferenz im Dezember 2015 durch unseren Bundesjustizminister Maas.

    Hier sagte Maas: „Deutschland und Israel sind auch durch die Herausforde-rungen der Gegenwart miteinander verbunden, und weil wir beide Rechtsstaaten und Demokratien sind, teilen wir die gleichen Werte.“ Ich gebe zu, diese Begrüßung hat mir die Sprache verschlagen, trotz meinen 77 Jahren.

    Dazu können wir uns daran erinnern, dass unser Bundespräsident in seiner Europa-Rede im Februar 2013 unsere europäischen Werte beschwor und mit Frieden und Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit, Menschenrechte und Solidarität unseren europäischen Wertekanon beschrieb. Diese Werte haben in der Meinung vieler deutscher Politiker eine herausra-

    gende Bedeutung für den inneren Zusammenhalt der EU und werden nicht selten mit unserer christlichen Verpflichtung verbunden, Menschen in echter Not bedingungslos zu helfen. Mit Recht, wie ich meine. So weit, so gut, wo ist das Problem?

    Es entsteht dadurch, dass Frau Sheked dagegen eine völlig andere unethische Einstellung hat. Sie ist diejenige, die nach dem GAZA-Massaker im August 2014 einen Aufruf verbreitet hat, in dem es heißt: “Sie alle (die Palästinenser) sind feindselige Kämpfer gegen uns, und sie werden dafür bluten. Dazu zählen nun auch die Mütter der Märtyrer/…/ Sie sollten ihren Söhnen folgen
    – nichts wäre gerechter. Sie müssen verschwinden, und ebenso die Häuser, in denen sie diese Schlangen großziehen.“ Sheked ist das personifizierte System der seit Jahrzehnten von Israel gegenüber den Palästinensern praktizierten Unterdrückung, Entrechtung und Enteignung.

    Und jetzt spricht unser Bundesjustizminister unbekümmert und ohne äußere Not von gemeinsamen Werten! Mir wurde richtig schlecht, als ich das hörte.

    Ich will jetzt nicht auf die zahllosen Verbrechen der israelischen Regierungen der letzten 50 Jahre eingehen, mit denen sie seit eh und je versuchen, die palästinensische Bevölkerung zu verelenden und ihr ihre kulturelle Identität zu nehmen, um sie zu vertreiben. Jeder hat genügend Möglichkeiten, sich darüber ein entsprechendes Wissen anzueignen. Weder gibt es eine echte Demokratie, noch ist Israel ein Rechtsstaat, jedenfalls nicht für Nicht-Juden. Und die Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Aber das Wissen darüber ist fast schon Gemeingut. Ich möchte nur eines sagen, mit unseren Werten hat diese Unterdrückungspolitik Israels überhaupt nichts zu tun.

    Worum es mir geht: Das Auftreten von H. Maas gegenüber der israelischen Justizministerin hat mir nur wieder gezeigt: Das Argumentieren mit Menschenrechten ist beliebig einsetzbar. Wer das praktiziert, d.h. wer das Wort „europäische Grundwerte“ je nach Situation mit Inhalten füllt, mal so, mal so, und wohlmöglich noch jedes Mal mit dem Hinweis auf das in der konkreten Situation notwendige politische Verhalten rechtfertigt, dem spreche ich jede Glaubwürdigkeit ab.

    Sehr geehrte Frau Dr. Kofler, was mich beschäftigt, ist die Frage, wie man als Christ und Humanist mit einem solchen Politiker-Verhalten umgehen soll. Wenn es H. Maas wirklich ernst meint mit dem, was er da sagt, dann müsste man ihm doch zu seinen Worten gegenüber Fr. Sheked einige kritische Fragen stellen oder? Oder sollte man das einfach so unkommentiert stehen lassen?

    Wenn die Medien eine wichtige Funktion haben, dann doch die, solche Situationen aufzudecken, anzusprechen, diskutierbar zu machen. Aber mir ist kein Kommentar begegnet, der dieser Behauptung, Israel und Deutschland hätten denselben Wertekanon, widersprochen hat. Das Thema scheint

    tot geschwiegen zu werden, keiner fasst es an, denn jeder weiß, ein Wort zu viel und der Vorwurf, ein Antisemit zu sein, ist ihm sicher.

    Dass ist der Grund, warum ich Sie anspreche.

    Sie sind als neue Menschenrechtsbeauftragte von Amts wegen geradezu prädestiniert, zu diesem Vorgang in der Öffentlichkeit Stellung zu beziehen, und sei es „nur“ im Rahmen einer Rede von Ihnen. Aber Ihr Wort hat in der Öffentlichkeit Gewicht, und niemand kann Ihnen verbieten, auf solche problematischen Situationen in der Gesellschaft hinzuweisen.

    Wäre der widersprüchliche, um nicht zu sagen heuchlerische, Umgang etlicher Politiker mit dem Thema ‚Menschenrechte‘ nicht wert, diesen Doppelstandard der Bewertung einmal in aller Öffentlichkeit zu kritisieren und wäre es nicht einmal an der Zeit, vor allem darauf hinzuweisen, dass es eine grenzenlose Ignoranz ist, dem Regime Israels die gleichen Werte zu bescheinigen, wie wir sie tagtäglich zu leben versuchen? Freundschaft mit Israel, meinetwegen (vor 1967 war ich selbst ein glühender Bewunderer der Israelis); eine besondere Verantwortung für Israel, okay. Aber die gleichen Werte, wie sie unser Bundespräsident aufgezählt hat, niemals.

    Wenn niemand mehr den Mut hat, diese von vielen Politikern verbreitete Wahrnehmung zurechtzurücken, und zwar aufgrund unleugbarer Fakten, dann sage auch ich: „Dann ist dies nicht mehr mein Land.“

    Ich bleibe zurück in großer Hoffnungslosigkeit und wünsche Ihnen alles Gute. Seien Sie ganz herzlich gegrüßt,
    Ihr Torsten Kemme“

  2. Wenn denn den Palästinensern die gleichen Möglichkeiten eingeräumt werden, könnte man es ernst nehmen. So erkennt ein „Blinder mit dem Krückstock“ die politische Intention der Landesregierung – und sollte ob der manipulatorischen Absicht verstimmt sein.

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