Netanyahu in Deutschland unerwünscht

von Ludwig Watzal

Am Dienstag treffen sich die deutsche Bundesregierung und die Netanyahu-Regierung zu den sechsten so genannten Regierungskonsultationen in Berlin. Kanzlerin Merkel will mit der Regierung eines Besatzer- und Unterdrückerstates „gemeinsam in die Zukunft schauen“. Der verwunderte Zeitgenosse fragt sich besorgt, wie eine solche Zukunft aussehen könnte. Diese gemeinsame Zukunft kann nur im Desaster enden, wenn man sich die Geschichte des zionistischen Besatzungsregimes anschaut. Zu Merkels politischen Standardsprüchen gehört natürlich die „Verantwortung für die Shoah“. Und wie steht es mit dem Vertreibungsverbrechen an den Palästinensern durch den Staat Israel?

Für die Merkel-Regierung scheinen die Missachtung des Völkerrechts – inklusive aller UN-Resolutionen – und die routinemäßigen Menschenrechtsverletzungen unwichtig zu sein. Bricht sie nicht im Augenblick selber deutsches Verfassungsrecht, wie einige Verfassungsrichter meinen, indem sie das Land mit Flüchtlingen aus sicheren Drittstaaten wie der Türkei fluten lässt? Warum sollte sie sich deshalb über „wilde Tiere„, wie Netanyahu die Menschen um Israel herum bezeichnet, echauffieren? Der alltägliche Rassismus in Israel scheint Merkel wenig zu interessieren. Vielleicht könnte sie ja von Israel lernen, indem sie die Flüchtlinge auch als „Eindringlinge“ bezeichnet, wie dies mit den Asylsuchenden aus Afrika in Israel geschieht. 3 360 von ihnen sitzen im Gefängnis von Holot, das Israels Präsident Reuven Rivlin ein „Konzentrationslager“ genannt hat.

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The Many Mideast Solutions

by Thomas L. Friedman

In December at the Brookings Saban Forum on the Middle East, Atlantic magazine reporter Jeff Goldberg asked the right-wing former Israeli Foreign Minister Avigdor Lieberman this provocative question: “Things are shifting radically not only in non-Jewish America but in Jewish America as it concerns Israel and its reputation. My question is: (A) Do you care? (B) What are you going to do about it? And (C) how important is it to you?” “To speak frankly, I don’t care,” Lieberman responded, adding that Israel lived in a dangerous neighborhood. Give Lieberman credit for honesty: I don’t really care what American Jews or non-Jews think about Israel.      Read full Article

Genesis – Truman, American Jews, and the Origins of the Arab/Israeli Conflict

by Jim Miles

genesis_truman_bookEvery once in awhile a history book arrives that is remarkable in its presentation.  Genesis is one of those remarkable works, presenting a narrative that goes well beyond dates, times, decisions, and a predetermined geopolitical reference.   John Judis is able to present the personalities behind the decisions, the variety of factions within the Zionist camp, the variety of factions and interests within the U.S. political scene, and the main themes that drove these individuals towards their respective goals.

Focusing on the Truman era, Judis argues that Truman was not the great Christian Zionist he is often referenced as.  On the contrary, Truman comes across as an indecisive, sometimes uninterested participant who eventually made his decisions based on the apparent influences of Zionism and the Jewish population on the domestic vote.  The political infighting between the State Department, the Pentagon, and the range of Zionist movements is not presented in a blow by blow account, but follows different themes that are interwoven over the full timeline of this history.  Weiterlesen

Israels „Krieg“ gegen BDS wird immer verzweifelter

von Asa Wistanley

Ein faszinierender Artikel eines Jerusalem Post Knesset-Reporters zu Beginn dieses Monats gibt einen Einblick in den mehr und mehr verzweifelten Zustand des israelischen „Krieges“ gegen BDS. Die Boykott- Desinvestitionen- und Sanktionen-Bewegung hat zum Ziel, Israel für seine Verbrechen gegen das palästinensische Volk zur Rechenschaft zu ziehen.

Zunächst ignoriert , später dann verhöhnt, wurde die BDS-Bewegung nun zu einer der primären strategischen Bedrohungen für Israel, weiter, wie üblich, mit der Besatzung zu verfahren. Im Jahre 2005 formell gegründet, hat die Bewegung zum Ziel, Menschen, die ein Gewissen haben, weltweit zu ermutigen, Produkte aus Israel zu boykottieren, Investitionen aus israelischen Unternehmen zurückzuziehen und Druck auf die Regierungen auszuüben, Sanktionen gegen Israel zu verhängen.   Weiterlesen

Israel’s Security Chiefs for a Two-State Solution

by Ludwig Watzal

In a newspaper ad in the New York Times from 4 February 2016, the former top brass of the Israeli security establishment called for a two-state solution in Palestine. The ad was sponsored by the S. Daniel Abraham Center for Middle East Peace, which is a Zionist organization with a strong pro-Israel leaning. The „rogues gallery„, as Richard Falk, the renowned Professor emeritus for International Law from Princeton University, calls them, shows that a large segment of the security establishment has lost confidence in Benyamin Netanyahu.

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Apartheid in Palestine. Hard Laws and Harder Experiences

by Ludwig Watzal

Apartheid_PalestineApartheid in Palestine“ is a valuable guidance in the struggle for justice in Palestine. Ghada Ageel gathered activists, indigenous Palestinians, and scholars, which do not represent the worn-out media views that the public is tired of hearing. The authors believe that peace to the region can only come if justice is done to Palestinians and if their rights, denied for decades by Israel and the international community, are met.

Ghada Ageel is a visiting professor in the Department of Political Science at the University of Alberta, Edmonton, and an active member of the Faculty for Palestine/Alberta, Canada. She has gathered authors, such as Reem Shaik, Ramzy Baroud, Tali Shapiro, Reza Masali, to name a few from the activist side, and scholars such as Keith Hammond, James Cairns, Susan Ferguson, Edward C. Corrigan and others. They present to readers a deep understanding of the Palestinian narrative that centers around the traumatization resulting from the loss of their homeland and the dispossession which came along with that loss. To non-Palestinians, this narrative hasn’t been widely known, especially in the U.S., because it competes with the Israeli Holocaust narrative of eternal victimization.

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Business as usual in Israel

von Tubi Polak

Die automatische Antwort kam wie immer. Wie eine Uhr. Eine typisch pawlowsche Antwort. Die Franzosen schlagen eine internationale Friedenskonferenz vor? Die Saudis bereiteten eine lokale Friedenkonferenz vor? Die Europäer drängen zu einem bilateralen Treffen? Die UNO lädt zu einem multilateralen Treffen? Nein. Nein. Und Nein mit Ausrufezeichen! Nein, im wahrsten Sinne des Wortes. Wieso plötzlich eine Konferenz? Und dann noch eine internationale? Und was wollt ihr mit einer lokalen Konferenz? Versteht ihr überhaupt etwas von Frieden? Und was für eine Lösung habt ihr im Kopf? Und wer seid ihr überhaupt, dass ihr euch einmischt?

Und nein, das sind nicht die dummen Palästinenser, die darauf bestehen, keine Gelegenheit zu verpassen, um eine Gelegenheit zu verpassen. Das sind wir. Das sind wieder wir. Das sind immer wir. Glaubt ihr nicht? Bitte sehr, hier die Worte im Namen derjenigen, die sie ausgesprochen haben:  Weiterlesen

The Settlers – Documentary

by Ludwig Watzal

The Israeli government’s settlement project, which is de facto a land-grabbing colonial enterprise, has to be “sold” more aggressively to a much wider public. Without the financial support and the complicity of the various US administrations, the success wouldn’t have been so resounding. Every critic of Israel’s encroachment on Palestinian land has also to blame the US government. Just recently, Israel announced the building of 150 Jewish-only new settlements in the occupied Palestinian West Bank that led to international condemnation also  by UN Secretary-General Ban Ki-moon.

Shimon Dotan, an Israeli Award-winning filmmaker, screenwriter, and producer, presented his new documentary, „The Settlers“, at Sundance Film Festival 2016. Currently, he teaches political cinema at NYU School of Journalism and at the New School University in New York City.

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Busi auf den Spuren von Ghandi

von Salman Mazalcha

Bevor ich anfange zu übersetzen muss ich erklären wer Busi und wer Ghandi sind. Busi ist Itzchak Herzog, der Vorsitzende dessen, was von der Arbeiterpartei übrig geblieben ist, und Ghandi war der rechtsradikale, reaktionäre Nationalist, der die Partei „Moledet“ (Heimat) gegründet hat, deren Programm darin bestand, den „Transfer“ aller Palästinenser zu propagieren. Ghandi also ein „Rechter“ und „Busi“ ein „Linker“.

Die Antwort auf die Antwort auf die Frage, wer Zionist ist, hat schon vor langer Zeit der General und Politiker Rechawam Zeevi, den man „Ghandi“ nannte, nicht wegen seiner pazifistischen Lehre, gegeben. „Der ganze Zionismus ist Transfer“, schrieb er in der Zeitschrift der Partei „Moledet“, die er gegründet hat. „Wenn der Transfer unmoralisch ist – dann ist der ganze Zionismus unmoralisch.“ Und das alles aus dem einfachen Grund, weil der Zionismus entstand und wuchs, indem er massiv den Weg des Transfers benutzte. „Fast alle unsere Siedlungen entstanden in Orten, wo früher arabische Dörfer oder Städte waren…Kibbuz Merchawia entstand dort, wo früher das Dorf Pula war, so wie Reschafim auf den Ruinen von Aschrafia entstand, und Ruchama anstelle von Gimma, und Megido anstelle von Legin und auch Rechowot anstelle von Charbat Doren, und Beit Shan anstelle von Bisan, und so entstanden alle unsere Siedlungen“ („Nur der Transfer wird Frieden bringen“, Moledet, 44).  Weiterlesen