Merkel „distanziert“ sich nur „indirekt“ von Netanyahu

Der UN-Generalsekretär reist nach Israel, um die Gemüter zu beruhigen und die Wut der Menschen zu beschwichtigen. Das wird ihm genauso wenig gelingen, wie es John Kerry, Angela Merkel oder jedem anderen gelingen wird. Die Menschen in Palästina und besonders die Jugend, ist es leid, immer wieder die gleichen beschwichtigen Phrasen zu hören. Sie wollen Taten sehen, und sie wollen endlich ein besseres, freieres, menschenwürdigeres Leben führen und nicht von der ganzen Welt und besonders von ihren eigenen Politikern vertröstet werden auf ein besseres Leben am St. Nimmerleinstag. Sie glauben nicht mehr, dass dieser Tag je kommen wird und ziehen es vor, in Würde zu sterben, als in israelischer Knechtschaft zu leben.

Israel kann diese Revolte nicht mehr kontrollieren, weil es keine geplante und vorbereitete Revolte ist, sondern eine spontane und über facebook laufender Aufstand ist.  Abbas und seine linientreuen Israel-Versteher sind schon lange nicht mehr Herr des Geschäfts.  Weiterlesen

Inszenierter Jubel zum 50. Jahrestag der deutsch-israelischen Beziehungen

von Ludwig Watzal

Glaubt man der Politiker-Folklore, so grenzen die deutsch-israelischen Beziehungen nach dem Massenmord der Nazis am europäischen Judentum an ein „Wunder“, so umschreibt Bundestagspräsident Norbert Lammert in einer Rede vor der Knesset, dem israelischen Parlament, den aktuellen Stand der bilateralen Beziehungen. In der Tat waren die Beziehungen niemals besser und intensiver als unter der Kanzlerschaft von Angela Merkel.

Sprach Bundeskanzler Helmut Kohl bei seinem ersten Israel-Besuch noch von der „Gnade der späten Geburt“, was zur damaligen Zeit einen Sturm der Entrüstung auslöste, so konnte Kanzlerin Merkel in ihrer Rede vor der Knesset im März 2008 von der „besonderen historischen Verantwortung für die Sicherheit Israels“ sprechen, und diese zu einem Teil der deutschen „Staatsräson“ erklären. Dieses Statement stellt einen politischen „Qantensprung“ in Bezug auf Beziehungen zwischen souveränen Staaten dar, weil es keinem verantwortungsbewussten Politiker in den Sinn kommen würde, einen Staat, der seit seiner Gründung und insbesondere nach 1967 ein anderes Volk einem immer unerträglicheren Besatzungsregime unterwirft und ihm dessen Land raubt, zu einem Bestanteil der eigenen „Staatsräson“ zu machen.

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Hitler und Haman

Darauf haben die Nazis und Neonazis in diesem Land lange gewartet, aber, wie es scheint, nicht umsonst. Nachdem sie vergeblich versucht haben, Hitler reinzuwaschen und zu entlasten, ist ihnen plötzlich wie ein weißer Ritter der rechtsradikale israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu Hilfe gekommen und hat den Israelis, den Juden, den Deutschen und der ganzen Welt erklärt, dass Adolf Hitler die Juden nicht vernichten wollte, er wollte sie nur vertreiben. Die Welt und besonders die Juden haben ihm die ganze Zeit Unrecht getan und zu Unrecht verfolgt bzw. seinen Namen verunglimpft. Dabei war er doch ein lieber Mensch, ein Judenfreund, ein Gutmensch.  Weiterlesen

Der Müllhaufen der Geschichte

„Warum machen erklärte und vereidigte Demokraten die Drecksarbeit für Demokratiefeinde? Reicht es nicht aus, sich vor der Fäkalsprache à la Pirinçci einfach nur zu ekeln? Müssen wir sie auch noch zur Gefahr stilisieren, der wir die unheimliche Macht zuschreiben, wie mit Geisterhand aufrechte und einfach nur besorgte Bürger in rechtsradikale Gewalttäter zu verwandeln?“ Diese erleuchteten Worte kann man zur Zeit auf der „Achse des Guten“ finden, Broders rechtsradikalem Blog, der seit Jahren diese „Fäkalsprache“ pflegt und rechtsradikale Gewalttäter in diesem Land vom Schreibtisch aus schuf. Broder ist ein Muster für einen Schreibtischtäter und dazu ein Meister im Gebrauch diverser Fäkalsprachen. Und darüber hinaus ist er auch jemand, der darauf stolz ist. Einst schrieb er: „Ich bin nicht konservativ, ich bin reaktionär.“  Weiterlesen

Netanyahu entlastet Hitler

von Ludwig Watzal

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu greift nach jedem Strohhalm, um sein unterdrückerisches und rassistisches Besatzungsregime von jedem Makel reinzuwaschen, und die naive deutsche politische und mediale Nomenklatura, insbesondere im Berliner Regierungsviertel, scheinen sich damit zufrieden zu geben. Die Israeltreue Bundeskanzlerin sollte sich bei Netanyahu für diese Steilvorlage bedanken, braucht sie ihn doch jetzt nicht für seine brutale Unterdrückung der Palästinenser zu „kritisieren“ und sich gleichzeitig für die Hitler-Gräueltaten zu entschuldigen.

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Nicht der Mörder, der Ermordete ist Schuld

„Die Idee der Vernichtung der Juden war die Idee des Mufti von Jerusalem und nicht von Hitler“, sagte in seinem Vortrag vor dem Jüdischen Weltkongress Benjamin Netanjahu, Israels reaktionärer Ministerpräsident. „Hitler wollte die Juden nicht vernichten, sondern nur vertreiben“, und dass der Mufti Al Husseini derjenige war, der in Hitlers Kopf die Idee der Vernichtung der Juden eingepflanzt hat.

Es fehlt nicht mehr viel und Netanjahu wird uns erzählen, dass Hitler ein Freund der Juden war, die Nazis alle Zionisten waren und die Moslems den Antisemitismus nach Deutschland brachten. Es erinnert mich an einen deutschen Buchhändler, der 1958, als wir nach Deutschland kamen, meinem Vater gesagt hat, dass er es sehr bedauert, was man mit den Juden angetan hat, „man hätte sie auch nur vertreiben können.“ Da wird Vertreibung plötzlich zu einer humanen Tat und Hitler zum Gutmenschen, der die Juden „nur“ vertreiben wollte.  Weiterlesen

Entschuldigung Adolf!

„Die Idee der Vernichtung der Juden war die Idee des Mufti von Jerusalem und nicht von Hitler“, sagte in seinem Vortrag vor dem Jüdischen Weltkongress Benjamin Netanjahu, Israels reaktionärer Ministerpräsident. „Hitler wollte die Juden nicht vernichten, sondern nur vertreiben“, und dass der Mufti Al Husseini derjenige war, der in Hitlers Kopf die Idee der Vernichtung der Juden eingepflanzt hat.

Es fehlt nicht mehr viel und Netanjahu wird uns erzählen, dass Hitler ein Freund der Juden war, die Nazis alle Zionisten waren und die Moslems den Antisemitismus nach Deutschland brachten. Es erinnert mich an einen deutschen Buchhändler, der 1958, als wir nach Deutschland kamen, meinem Vater gesagt hat, dass er es sehr bedauert, was man mit den Juden getan hat, „man hätte sie auch nur vertreiben können.“ Da wird Vertreibung plötzlich zu einer humanen Tat und Hitler zum Gutmenschen, der die Juden „nur“ vertreiben wollte.  Weiterlesen

Hanswurst ist, wer Israel kritisiert

Die „taz“, die deutsche Obsession und Sex unterm Restauranttisch

Mirna Funk, die beim Fischer Verlag einen Roman über eine ostdeutsche Frau veröffentlicht hat, die im Westen plötzlich entdeckte, dass sie Jüdin ist und eine Vorliebe für beschnittene Schwänze hat, entpuppt sich auch als Zionistin, die komme, was wolle hinter Israel und seiner völkerrechtswidrigen Politik steht. Anlässlich eines Interviews in der taz fragt sie naiv und selbstgerecht: „Warum hat jeder Hanswurst eine Meinung zu Israel?“ Natürlich stört sie nicht, dass jeder eine Meinung zu Israel hat, sondern dass jeder, oder fast jeder, eine kritische Meinung zu Israel hat. Dabei wäre jeder von uns, ganz besonders wenn er Jude ist, froh gewesen, wenn in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts jeder Hanswurst eine kritische Meinung zu Hitler und den Nazis gehabt hätte.  Weiterlesen

Selbst Gandhi würde verstehen, warum Palästinenser zur Gewalt greifen

von Gideon Levy

Das Unrecht kann noch viele Jahre weitergehen. Warum? Weil Israel stärker ist als je zuvor und der Westen es wie einen tollwütigen Hund gewähren lässt.

Durch den Dunst von Selbstgerechtigkeit, Medienpropaganda, Hetze, Ablenkung, Gehirnwäsche und Opferrolle der letzten Tage, dringt die einfache Frage mit voller Kraft wieder nach oben: Wer hat Recht?

Israel hat kein begründetes Argument mehr in seinem Arsenal, das ein anständiger Mensch akzeptieren könnte. Selbst Mahatma Gandhi würde verstehen warum Palästinenser zur Gewalt greifen. Selbst jene, die vor Gewalt zurückschrecken, die sie für unmoralisch und zwecklos halten, werden verstehen müssen, warum sie hin und wieder ausbricht. Die Frage ist doch, warum bricht sie nicht viel öfter aus.

Von der Frage, wer damit begann, bis zur Frage, wer daran schuld ist, wird der Finger zu Recht immer auf Israel zeigen – und nur auf Israel. Nicht dass die Palästinenser ohne Schuld wären, aber Israel trägt die Hauptschuld. Solange Israel sich dieser Schuld nicht entledigt, hat es keine Grundlage irgendetwas von den Palästinensern zu fordern. Alles andere ist verlogene Propaganda.  Weiterlesen