Charlotte Knoblochs Rolle in München und das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes

Verehrte Frau Knobloch,

das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof hat Sie offensichtlich schockiert. Mich nicht. Ich fand es gut, dass es sich für die Meinungsfreiheit ausgesprochen hat und ich habe mich nicht darüber gewundert, dass Sie es „skandalös“ fanden, denn jede Kritik an der Politik des Staates Israel finden sie skandalös, und ein Urteil über Meinungsfreiheit ist für Sie offensichtlich gleichzeitig und Beweis für den Hass auf den Staat Israel. Ein solcher Realitätsverlust ist krankhaft. Da kann man doch an Ihrem Geisteszustand zweifeln. Es wundert mich nicht, wenn nichtjüdische Menschen ihr selbstherrliches Verhalten kritisieren.

Seit Jahren finden Sie kein Wort der Selbstkritik, was längst schon angebracht wäre. Sie und die Führung des Zentralrats sind kopflos und treu ergeben der völkerrechtswidrigen israelischen Politik, unter der Führung des nationalistischen Rassisten Benjamin Netanjahu, und Sie befinden sich in einer Sackgasse, aus der Sie keinen Ausweg finden. Sie schreien fortwährend „Haltet den Dieb!“, dabei sind Sie der Dieb. Sie sehen ihre Umwelt, wenn nicht sogar die ganze Welt, durch eine jüdisch-zionistische Brille und glauben Judenfeindschaft dadurch zu bekämpfen, dass Sie gegen die Verfassung, gegen unser Grundgesetz agitieren. Versuchen Sie es doch mal im Einklang mit Recht auf Meinungsfreiheit, die Sie permanent für sich selbst einfordern. Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit, auch wenn er eine Meinung vertritt, die Ihnen nicht passt. 

Israels rassistische und kolonialistische Politik abzulehnen und zu bekämpfen ist kein Beweis für Antisemitismus und erst recht nicht, wenn es von Israelis und Juden kommt, die Ihrer Meinung nach Israel und sogar das Judentum verraten. Das zeigt mir nur, dass Sie nicht viel vom Judentum wissen oder gar verstehen.

Das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgericht hat Sie enttäuscht. Ihre Reaktion hat mich auch enttäuscht, wenn auch nicht überrascht. Es ist zwar richtig, wenn Sie schreiben, dass man „Judenhass in all seinen Formen“ bekämpfen muss, aber Antizionismus ist kein Judenhass, zumal tausende und abertausende von Juden sich als Antizionisten bekennen. Selbst die BDS-Bewegung ist weder antizionistisch und erst recht nicht antisemitisch.  Diese Bewegung kämpft für die Rechte der enteigneten Palästinenser, was ihr gutes Recht ist. Sie hätten doch auch protestiert, wenn man der zionistischen Bewegung verboten hätte für ihre Ziele zu kämpfen. Die BDS-Bewegung steht keineswegs, wie Sie meinen, „für diesen fundamentalen und aggressiven Israelhass“ und will keineswegs Israel delegitimieren, auch wenn Sie nicht aufhören es zu behaupten. Und die lächerlich-absurde Einstufung durch den Deutschen Bundestag war eher ein schwarzer Tag dieses Parlaments als eine Sternstunde.

Mit solchen Reaktionen fördern Sie den Antisemitismus, statt ihn zu bekämpfen, denn die meisten Bürger verstehen Ihre Kritik als die Kritik aller Juden, wenn nicht gar des Judentums. Es muss aber immer wieder betont werden, dass dem so nicht ist, dass es abertausende und gar Millionen von Juden gibt, die ebenfalls kritisch zur Politik eines Benjamin Netanjahu stehen, der nicht müde wird zu behaupten, dass er im Namen aller Juden spricht. Nein, das tut er nicht.

Für Sie ist aber sogar ein Jude, der mit der Politik Israels nicht einverstanden ist, schon ein „berüchtigter Antisemit“, wie Sie beliebten mich zu nennen. Ich habe gegen Sie geklagt und habe in der ersten Runde gewonnen. In der zweiten Runde haben Sie offensichtlich auf die Richterin so viel Druck ausgeübt, dass sie nicht nur meinen Klagegrund verfälschte, sondern mit fast den gleichen Argumenten ein entgegengesetztes Urteil aussprach. Ich habe nicht versucht Ihnen zu verbieten mich einen „berüchtigten Antisemiten“ zu nennen. Das dürfen Sie von morgens bis Abend täglich sagen. Es ist Ihre private Meinung und ich werde dafür kämpfen, dass Sie ihre Meinung jederzeit sagen dürfen. Anders freilich ist es, wenn Sie mit dieser Meinung Druck ausüben und versuchen meine Meinungsfreiheit zu beschränken, was Sie ja getan haben.

Das beiliegende Urteil zeigt, dass Sie in Zukunft damit nicht durchkommen werden, es sei denn das Bundesverwaltungsgericht würde anders urteilen, was ich nicht glaube.

Frau Knobloch, wollen Sie nicht endlich aufhören und die letzten Jahre, die Ihnen noch verblieben sind, in Ruhe verleben und uns mit Ihren Kommentaren verschonen. Es reicht. Lassen Sie doch endlich auch jüngere an die „Macht“. Die Jüdische Gemeinde in München ist doch nicht ihr Privateigentum. Aber Sie betrachten es als Eigentum, als Sie die Kosten der ersten Runde, die Sie verloren haben, Sie und nicht die Jüdische Gemeinde, vom Konto der Jüdischen Gemeinde beglichen haben. Wenn Sie im Laufe Ihrer viel zu langen Amtszeit solche Transaktionen öfters gemacht haben, dann haben Sie sich ein ansehnliches Vermögen angehäuft, mit dem Sie doch in Ruhe Ihre letzten Jahre und Tage verleben können.

Hören Sie endlich auf uns einzureden, dass „jüdische Menschen sich in der Gesellschaft, in der sie leben, nicht mehr sicher fühlen.“ Ich fühle mich sicher und habe volles Vertrauen in unserem Grundgesetz. Wenn es trotzdem Juden gibt, die sich hier nicht wohl fühlen, dann können sie Deutschland verlassen, was, wie Sie wissen, den Juden im Dritten Reich nicht möglich war. Und selbst das schändliche „Haawara-Abkommen“ zwischen den Nazis und den nationalistischen Zionisten hat vielen von ihnen nicht geholfen, denn die Zionisten halfen nur Juden, die bereit waren nach Palästina auszuwandern.

Ich weiß nicht, ob die Bekämpfung des Antisemitismus „ein gemeinsames Ziel der gesamten Gesellschaft“ ist, aber es ist die Politik der Regierung, der Parteien (bis auf die AfD) und der Gewerkschaften. Ich lebe auch in diesem Land, dass Ihnen offensichtlich fremd geworden ist, und kann nicht feststellen, dass „Hass auf jüdische Menschen und den jüdischen Staat im öffentlichen Raum“ vorhanden ist. Jüdische Menschen sollten, im Gegensatz zu dem was Sie predigen, Vertrauen in ihre Zukunft in diesem Land haben. Falls nicht, dann können und dürfen sie auswandern. Ich aber beobachte genau das Gegenteil, dass nämlich jüdische Menschen aus Israel auswandern und nach Deutschland kommen.

Ihr selbstherrliches Verhalten bei der Verhinderung von Meinungsfreiheit entspricht nicht unserer Verfassung, unserem Grundgesetz. Das ergibt sich eindeutig aus dem Urteil des Verwaltungsgerichts. Sie finden aber kein Wort der Selbstkritik. Sie denken nicht daran das Gericht zu achten. Sie benehmen sich wie Donald Trump, der in einer eigenen umnebelten Welt lebt und Fakten nicht anerkennen will, wenn sie ihm nicht passen. Sie meinen Sie dürfen das als Jüdin.

Nachdem Sie unermüdlich sind mich als Anti-Juden zu qualifizieren und dämonisieren, empfehle ich Ihnen im Februar 2021 die Lebenserinnerungen meines Vaters zu lesen, die unter dem Titel „ICH HABE NEUN LEBEN GELEBT“ erscheinen werden. Sie werden daraus lernen aus welchem jüdischen Milieu ich stamme und welche jüdische Identität ich habe, im Gegensatz zu dem katholischen und vielleicht auch antisemitischen Milieu, in dem Sie aufgewachsen sind. Mir Antisemitismus vorzuwerfen ist zynisch und beschämend. Aber Sie mögen daran glauben, wie Sie vielleicht auch noch an die jungfräuliche Geburt glauben.

Sie dürfen das tun und ich werde dafür kämpfen, dass Sie es dürfen. Ich warte nur darauf, dass Sie sich auch für die Meinungsfreiheit anderer einsetzen. Aber da warte ich wohl vergeblich

Ich lese immer wieder was und wie viel Sie für die Juden in München gemacht und getan haben. Oft wird es von unwissenden Journalisten mit Judentum verwechselt, aber so überheblich werden auch Sie nicht sein, zu glauben, dass Sie dem Judentum gedient haben. Nein, Sie haben Ihrer Klientel gedient und die war nicht in erster Linie jüdisch. Aber auch ich muss zugeben, dass Sie Ihr Leben lang der jüdischen und israelischen Lobby ein „nützlicher Idiot“ waren. Genießen Sie es doch. Sie sind jetzt 88 Jahre alt. Wie lange wollen Sie noch Präsidentin bleiben? Merken Sie nicht, dass Ihre Zeit abgelaufen ist? Oder wollen Sie im Sarg aus Ihrem Office herausgetragen werden? Hören Sie endlich auf den Trump zu spielen. Oder sind Sie noch machtgeiler als er? Sind den 35 Jahre im Amt nicht genug? Darunter auch noch 5 Jahre in Doppelfunktion als Vorsitzende des Zentralrats der Juden.

Hören Sie jetzt auf und genießen Sie Ihre letzten Jahre in Ruhe und Zufriedenheit zum Beispiel in Israel, wo, wie Sie immer wieder sagen, Ihr Herz liegt. Folgen Sie Ihrem Herzen.

2 Gedanken zu „Charlotte Knoblochs Rolle in München und das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes

  1. Die unglückliche alte Dame hat sich eben verrannt, nicht nur aus ideologi(sti)schen Gründen, sondern auch, weil eine geschickte Politik der deutschen Regierungen sie auf die Formel „Israel = Juden“ hinführte. Die Bundesregierung sparte nicht mit finanzieller Unterstützung, um diese Sicht zu fördern; man erinnere sich des Vorsitzenden Nachmann, dessen unglückliche Buchhaltung auch von der B.-Regierung ausgeglichen wurde. Der deutschen B.-Regierung ist eine jüdische Opposition gegenüber dem Zionismus lästiger als ein klassischer Antisemit. Gegen letzteren kann man die Polizei losschicken, gegen erstere gibt es kein Rechtsmittel. Daraus verschleierte sich die Sicht der alten Dame: wenn der Antizionist lästiger ist als ein Antisemit, dann ist ein Antizionist in talmudischer Logik ein „berüchtigter Antisemit“. Antizionist ist zu einer Steigerungsform von Antisemit stilisiert worden.
    Diese politische Kreativität muß in einem späteren Nachruf auch anerkannt und ausgesprochen werden.

  2. Eine weitere Figur,
    die sich für die Interessen der faschistischen Israelischen Regierung mißbrauchen läßt. Ja, es gibt nicht nur einige faschistische Politiker in der israelischen Regierung, sie werben sogar ganz öffentlichkeitswirksam mit diesem „Attribut“
    immer vor anstehenden Parlamentswahlen.
    Auch in Deutschland ist Faschismus noch in Teilen der Politik vertreten,
    und das leider nicht nur in der isolierten Gruppe der AFD, sondern in der ganz
    bodenständigen lokalen Politik.
    Hier zu nennen wäre beispielsweise der über die Stadtgrenzen hinaus für seine faschistische Einstellung bekannte Frankfurter Lokalpolitiker und Bürgermeister Becker.
    So reist er auch gerne hin und wieder mal nach Israel, um sich dort öffentlichkeitswirksam eben mit den dortigen rechten Politikern ablichten zu lassen. Palästinensische Dörfer oder gar den Gazastreifen besuchte er dabei nie. Ebenso wenig die großen palästinensischen Flüchtlingslager im benachbarten Ausland. Das paßt eben nicht in sein rechtes Gedankengut.
    In Frankfurt hingegen gibt er sich alle Mühe, gegen Andersdenkende vorzugehen und zu diffamieren und Meinungsfreiheit zu unterdrücken.

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