Aus aktuellem Anlass veröffentliche ich meine Besprechung des Buches eines pranoiden zionistischen Wirrkopfs vom 7. Mai 2019 nochmal.
Ich habe mich mit Mühe durch das langweilige Buch dieses israelischen Agent Provocateur gequält und wollte es mehrmals in den Papierkorb werfen. Für eine Rezension hätte ein einziges Wort genügt: Paranoia. Ich habe es aber bis zur letzten Seite gelesen, um die Absurdität eines solchen Pamphlets zu verstehen und um darüber zu schreiben und andere zu warnen.
Ich war auch vierzig Jahre Verleger und hätte ein solches Manuskript noch am selben Tag zurückgeschickt oder, falls kein Rückporto dabei wäre, in den Müll geworfen. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite reine Propaganda aus dem berühmt-berüchtigten Ministerium für „Hasbara“ in Jerusalem. Hasbara, erklärte einst ein israelischer Konsul in Miami, bedeutet die Wahrheit sagen. Ein guter Witz, nicht wahr?
Shalicar stammt von einem ehemaligen berüchtigten Mitglied einer türkisch-arabischen-kurdischen Gang aus dem Berliner Wedding, der sich Kämpfe mit der Polizei lieferte bis er aus Angst vor der Polizei oder vor seinen Kumpels im Kietz fliehen musste. Da er Jude war floh er nach Israel wo er in der Armee eine ungewöhnliche Karriere machte und schließlich zum Armeesprecher für deutsche Journalisten wurde, die in Israel akkreditiert waren. Seine Aufgabe war es die zahlreichen und gut dokumentierten Verbrechen des israelischen Staates schön zu reden und publizistisch unter das Volk zu bringen. Er sollte Märchen aus tausendundeiner Nacht erzählen und ihnen die Propaganda eintrichtern, die man für sie vorbereitet hat: Israel ist immer im Recht und die Palästinenser sind alle Terroristen.
„Ich bin zu der Erkenntnis gekommen“, schreibt er, „dass eine sehr einseitige Medienberichterstattung über Israel und den „Nahostkonflikt“ Antisemitismus auf deutschen Straßen fördert.“ Wenn er sonst kaum etwas richtiges in seinem Buch geschrieben hat, so ist dieser Satz absolut richtig, auch wenn Shalicar es nicht so gemeint hat. Auch ich bin der Meinung, dass die einseitige pro Israel Berichterstattung in der deutschen Presse und die Nicht-Berichterstattung über Kriegsverbrechen der israelischen Armee und des täglichen Unrechts und völkerrechtswidrigen Verhaltens Israels gegenüber den Palästinensern, in der Tat Antipathien gegenüber Israel fördert und schließlich auch Antisemitismus. Die Einseitigkeit, über die Shalicar hier so selbstgerecht klagt, ist eine Einseitigkeit zugunsten Israels und nicht der Palästinenser.
Es ist überhaupt lächerlich und seltsam wie er die mächtigen Israelis bedauert und bemitleidet und den schwachen Palästinensern Terrorismus vorwirft und die Absicht Israel zu vernichten und zu delegitimieren. Als ob die Palästinenser dies könnten. Während sie um ihr Leben und Überleben kämpfen, ist die israelische Armee damit beschäftigt noch mehr palästinensisches Land zu rauben und mit Juden zu kolonisieren.
„Wenn Israel nicht stark wäre, dann, wären die arabischen Armeen erfolgreich bis nach Jerusalem und Tel Aviv durchgedrungen. Im besten Fall hätten sie die Frauen am Leben gelassen, um sie zu misshandeln.“ Warum schreibt er nicht „zu vergewaltigen“? Dabei sind israelische Soldaten in arabische Dörfer gedrungen und arabische Frauen vergewaltigt. Ich weiß, dass will man in Israel nicht hören, aber es gibt genügend jüdische Zeitzeugen, die das bestätigen. Erst kürzlich sagte der IDF-Chefrabbi, dass „Soldaten arabische Frauen vergewaltigen können, um die Moral zu erhöhen“
Und natürlich darf nicht fehlen, dass die „Nachbarn einen ins Meer jagen wollen.“ Dieser gemeine, zynische und rassistische Mythos existiert schon seit der Gründung des Staates Israel, seit die Juden tausende und abertausende von Palästinensern ins Meer geworfen haben. Kein einziger Jude ist jemals von Araber ins Meer „gejagt“ worden. Das ist eine der großen zionistischen Lügen, die damit begonnen haben, dass man auf dem ersten Zionistenkongress in Basel 1895 behauptet hat, dass Palästina „ein Land ohne Volk“ sei und geeignet für „ein Volk ohne Land“, womit die Juden gemeint waren.
Es folgt eine Hasstirade gegen die deutsche Presse, wobei er tatsächlich niemanden vergisst. „Bei denen ist eh nichts mehr zu holen und es wäre demokratisch, sie zu verbieten, denn sie sind antidemokratisch.“ Und natürlich antisemitisch, aber das hebt er sich noch auf für später. Er spricht ausschließlich von deutschen Medien, „die vom deutschen Steuerzahler mitfinanziert werden, unter ihnen ARTE, DPA, ARD, ZDF, NDR, WDR, SZ, FR, DW, DER SPIEGEL, DER FREITAG und die TAZ.“ Da bleibt ja kaum noch einer übrig und seit wann wird der SPIEGEL, oder die TAZ, der FREITAG, die SZ, und die FR vom Steuerzahler finanziert? Nun ja, wenn es der Lüge nützt, dann darf man es behaupten.
Aber kommen wir mal zu seinem Hauptanliegen. „Kann und sollte man zwischen Kritik an der Politik Israels und Antisemitismus unterscheiden“, fragt dieser zionistische Propagandist naiv, selbstgerecht und unschuldig. „Unterscheiden zwischen Juden in Israel und Juden anderswo? Zwischen Juden und Zionisten? Geht denn das wirklich? Oder ist das Eine offener Antisemitismus und der Andere verdeckter Antisemitismus?“
Salichar meint, wir sollten aufhören uns etwas vorzumachen. Da muss er noch viel lernen, vor allem folgendes: Nicht jeder Jude ist Zionist und nicht jeder Zionist ist Jude. Nicht jeder Jude ist Israeli und nicht jeder Israeli ist Jude. Die soeben erschienen statistischen Zahlen aus 2019 sagen, dass 26 Prozent, also über ein Viertel der Israelis, keine Juden sind. Das ist mehr als nur eine Minderheit. Nach den erst neulich geänderten Gesetzen hat diese Bevölkerung in Israel, dem Staat der Juden only, nichts zu sagen.
Es gibt hunderttausenden von orthodoxen Juden, die nicht nur keine Zionisten sind, sondern die den Zionismus ablehnen, den Staat Israel als jüdischen Staat nicht anerkennen und, wie die Neturei Karta zum Beispiel, die in Jerusalem leben, sich weigern mit israelischem Geld zu zahlen.
Israel wird von immer mehr Juden abgelehnt wegen seiner gewalttätigen und völkerrechtswidrigen Politik. Und immer mehr Juden schämen sich, wenn in Israel eine Justizministerin Wahlwerbung damit macht, dass sie eine Faschistin ist. Nun war auch Wladimir Jabotinski, der Begründer der rechtsgerichteten Politik eines Begins und eines Netanjahus, ein Faschist und ein Anhänger des italienischen Duces Mussolini und sein Sekretär war Benjamin Netanjahus Vater. Netanjahu hat demnach Faschismus schon zuhause mit der Muttermilch gesogen.
„Journalisten sind ein faules Volk“ behauptet Shalicar. Er beleidigt und verleumdet sie, weil sie ihm seine Propaganda nicht abkaufen und oft anders berichten, als er es ihnen vorschreiben wollte. Er beklagt sich, dass in Israel akkreditierte Journalisten sich mehr auf die liberale und hoch angesehene israelischen Zeitung Haaretz verlassen, als auf seine Hetzparolen. Er beklagt sich, dass Haaretz die einzige Zeitung sei, „die von den meisten Journalisten jeden Morgen mit dem Kaffee eingenommen und ernst genommen wird.“ Er möchte, dass man auch die Jerusalem Post und Israel Hajom berücksichtigt. Was für eine dumme Reaktion. Die Jerusalem Post ist ein offizielles Propagandaorgan der Regierung und Israel Hajom ist ein Werbeblatt, das umsonst verteilt wird und von einem widerlichen zionistischen Milliardär in den USA finanziert wird. Haaretz ist die einzige seriöse und weltweit angesehene Zeitung Israels, auch wenn sie diesem Halbanalphabeten aus Wedding nicht gefällt.
Shalicar will „ein für alle Mal Schluss machen“ mit der Kritik an Israel. Er schlägt vor lieber den syrischen Diktator zu kritisieren, oder den Iran, wenn dort Frauen inhaftiert werden, nur weil sie das Kopftuch abgelegt haben, oder Venezuela „wenn dort auf offener Straße Demonstranten von den Sicherheitsbehörden kaltblütig erschossen werden.“ Wie wäre es, wenn man Israel kritisieren würde, weil es Venezuela Waffen verkauft hat, mit denen man kaltblütig auf Demonstranten schießen kann? Und nicht nur an Venezuela.
„Es stinkt zum Himmel! Genug ist genug.“ Jawohl, Herr Shalicar, genug ist genug. Shalicar schreibt von der bekannten Gürtelattacke eines angeblichen arabischen Mannes, die er „eine widerliche antisemitische Attacke“ nennt. Er schreibt, dass dieser arabische Jugendlicher auf einen jüdischen Mann, der eine Kipa trägt, wie wild einschlägt und „mit dem arabischen Wort für Jude, „Jahud“, beschimpft.“ Shalicar müsste aber wissen, dass die Araber mit „Jahud“ nicht die Juden meinen, sondern die Israelis. Aber warum die Wahrheit sagen, wenn eine Lüge mehr nützt? Und zurück zu dieser „Attacke“. Warum ist denn die Identität des Angreifers nie bekannt geworden? Warum ist dieser ganze Skandal in Vergessenheit geraten und keine Einzelheiten von der Polizei veröffentlicht worden? Da ist es doch verständlich, wenn es inzwischen Gerüchte gibt, dass der Angreifer auch „Jude“ bzw. Israeli war und das ganze eine miese Inszenierung war, um wieder sagen zu können, „Antisemitismus“, und das zu erreichen, was der Zionismus schon immer wusste, dass der Antisemitismus die Juden nach Israel „spült“.
Wenn sich aber am Ende herausstellt, dass der geschlagene Jude gar kein Jude war, sondern ein israelischer Araber, warum sollte sich am Ende nicht auch herausstellen, dass der „schlagende Araber“ kein Araber, sondern ein arabischer Israeli war? Und wer weiß wer in wessen Auftrag das alles inszeniert hat?
Der grundsätzliche Blick von Arye Shalicar auf die Welt ist zynisch, autoritär und reaktionär. Der Vorrang von Gewalt und Herrschaft ist das Kennzeichen seiner israelischen Identität und Erfahrung geworden. Die israelische Realität ist das Produkt und die Widerspiegelung des zionistischen Traums und der kolonialistischen Realität.
Für den Zionismus stellte sich die Frage: Was soll mit diesen Menschen – der indigenen arabischen Bevölkerung – geschehen? Die Antwort war klar: Um einen rein jüdischen Staat zu schaffen, mussten sich die Zionisten von dieser „überschüssigen“ Bevölkerung befreien. Ihre Rechte anzuerkennen und mit ihnen zusammenzuleben haben die Zionisten (von ein paar human gesinnten „Kulturzionisten“ abgesehen) gar nicht in Erwägung gezogen. Um den zionistischen Traum zu erfüllen, eben die Gründung eines eigenen Staates, war man entschlossen, hart gegen die „Eingeborenen“ vorzugehen, was nicht schwer war, denn diese waren schwach, rückständig und arm.
Wie also mit diesen arabischen Menschen umgehen? Sie waren nicht Teil einer Gleichung. Sie waren für die Zionisten eigentlich gar nicht vorhanden, waren ‚unsichtbar‘ und kamen in den Visionen und Plänen der Zionisten gar nicht vor. Die einheimische Bevölkerung musste ausgesondert und ausgeschieden werden.
Das zeigt sich auch im vorliegenden Buch des zionistischen Agitators Shalicar. Die Palästinenser, die Ursache des Konflikts sind, kommen bei ihm gar nicht vor. Es geht ihm nur um sich und seine Juden, die alle Rechte haben, zumal das jetzt auch Staatsräson in Israel und inzwischen auch bei uns in Deutschland ist.
Shalicar argumentiert ähnlich wie die rechtsradikalen in Belgien oder Deutschland, die auf öffentlichen Versammlungen den Koran zeigen und behaupten: „Dies ist eine Lizenz zum Töten.“ Als ob das Alte Testament keine Lizenz zum Töten wäre. Er schreibt, „bestimmte Medien (und meint eigentlich alle) haben mit ihrer einseitigen Berichterstattung und „Israel-Kritik“ Mitschuld am heutigen neuen Antisemitismus in Deutschland. Das hat nichts mehr mit Demokratie und Pressefreiheit zu tun. Das ist Antisemitismus! Angeheizt durch die Medien.“ Und mancher Medienliebling, wie der arabisch-israelische Psychologe Ahmad Mansour meint dazu: „Eine authentische persönliche Stimme! Und ein wichtiges, notwendiges Buch, um den neuen Antisemitismus zu verstehen.“ Ich frage mich was dieser Psychologe dafür bekommen hat. Und das zionistische Propagandablatt die „Jüdische Allgemeine“ schreibt: „Shalicars neues Buch beschreibt dieses Phänomen (Judenhass) kenntnisreich, authentisch und direkt – ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über neuen und alten Antisemitismus.“ Ich meine es ist ein überflüssiger Beitrag.
Oder was sollte man davon halten: Shalicar greift die ARD an, weil man in der Berichterstattung in der Tagesschau von einer „mutmaßlichen“ syrischen Atomfabrik berichtete. Er kritisiert das Wort „mutmaßlich“. Er schreibt: „So kann es in Deutschland Morde, Vergewaltigungen und andere Verbrechen nur geben, wenn der Täter seine Tat bestätigt hat.“ Hier zeigt sich die intellektuelle Schwäche eines Autors, der seine Bildung bei der „moralischsten“ Armee der Welt erworben hat. Natürlich brauchen wir keine Bestätigung von Vergewaltiger und Mörder, dass sie Vergewaltiger und Mörder sind. Ein Urteil eines deutschen Gerichts reicht vollkommen aus. Und er fährt fort sich zu blamieren, „bis zur deutschesten alles Fragen: Hat Hitler den Befehl zur „Endlösung“ gegeben?“ Wollte er noch hinzufügen: Oder hat er nur „mutmaßlich“ den Befehl gegeben? Sechs Millionen Juden sind ermordet worden, wer fragt da noch, ob Hitler den Befehl zur Endlösung gegeben hat, außer vielleicht Arye Sharuz Shalicar und seine jüdische Verlegerin, die offensichtlich glaubt mit einem solchen Buch dem ganzen Judentum oder zumindest Israel einen Dienst erwiesen zu haben.
Shalicar will uns überzeugen, dass die deutschen Journalisten in Israel sich auf falsche Quellen beziehen, weil sie seine Lügen nicht übernehmen. „Wer flüstert ihr in Ohr? Wer übersetzt ihr Material und interpretiert für sie?“ Er schreibt von der 28-jährigen Auslandskorrespondenten des Spiegels, meint aber alle Auslandskorrespondenten. Und es endet mit der lächerlichen Feststellung: „Wie kann man sie (die Korrespondenten) überhaupt ernst nehmen, wenn sie nicht weiß, was die Ränge im Militär sind.“
Na klar, in einem Land wo man seine neue Bekanntschaft nicht fragt wo sie studiert, sondern wo sie gedient hat, sind Militärränge ein Indiz für Bildung, Wissen und Zuverlässigkeit. Wie kann man da Shalicar noch ernst nehmen?
Verzweifelt fragt er: „Kennt der SZ- und Spiegel-Leser ein anderes Israel?
Es ist schon eine ungeheuerliche chuzpeh, wenn ein Sprecher der israelischen Armee, der in Israel lebt und sein Wissen aus dem Internet bezieht, uns, die wir in Deutschland leben, beibringen will was die deutsche Presse berichtet und was nicht. Er behauptet, dass die deutsche Presse kein Interesse hat, das Leid auf israelischer Seite nachzuvollziehen. Vom Leid auf der palästinensischen Seite, wo zehn Mal mehr Opfer zu beklagen sind, kein Wort. Ich lebe aber in diesem Land und sehe täglich, dass über das Leid der Israelis überproportional berichtet wird und vom Leid der Palästinenser kaum ein Wort. Ich kann mich noch erinnern, als die israelische Armee eine tonnenschwere Bombe auf ein Wohngebiet in Gaza abgeworfen hat, die BILD-Zeitung geschrieben hat: WIR WEINEN MIT ISRAEL, nicht mit Gaza. Aber bei Shalicar lügen alle deutschen Journalisten und ganz besonders Peter Scholl-Latour und Jürgen Totenhöfer, die „eventuell unbewusst antisemitische Tendenzen in der Bevölkerung“ bedienen.
Das erinnert mich an die bekannte Werbung: „Alles Müller, oder was?“ Auch Müller-Milch bedient unbewusste Tendenzen in der Bevölkerung.
Shalicar greift die deutschen Medien frontal und unter der Gürtellinie an. Er scheut sich nicht zu behaupten, „dass in Konfliktsituationen die Berichterstattung mancher Presseorgane so dermaßen verquer ist, dass man sich nicht wundern muss, wenn als Folge darauf auf deutschen Straßen Ende 2017 Demonstranten wieder „Juden ins Gas“ gebrüllt haben.“ Damit sagt er deutlich, dass der Antisemitismus durch die Medien angeheizt wurde. Er sagt: „Das hat nichts mehr mit Demokratie und Pressefreiheit zu tun.“ Da hat er Recht. Das hat nur noch mit seiner persönlichen Paranoia oder, falls er doch nicht paranoid ist, mit einer bewussten Meinungsmanipulation und einer gewollten Gehirnwäsche etwas zu tun.
Shalicar kritisiert ein Dutzend Mal das Wortspiel „Israel-Kritik“ und fordert, dass man es aus dem Duden entfernt. Er selbst geniert sich aber nicht von „Judenhass“ zu sprechen. Er fragt ernsthaft: „Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass „Israelkritik“ und „israelkritisch“ zu ganz normalen deutschen Wörtern geworden und im Alltag sehr geläufig sind? Wieso findet man im Duden nicht auch die Wörter „Irankritik“, Libanonkritik“ oder „Palästinakritik“? Eigentlich ist er zu beneiden, wenn er keine anderen Sorgen hat. Als ob das Wort „Israelkritik“ antisemitisch sei und „Kritik an Israel“ nicht und als ob es ihn beruhigen würde, wenn das Wort „Israelkritik“ tatsächlich aus dem Duden verschwinden würde und alle ab sofort sagen würden: „Kritik an Israel“. Worte sind nicht rassistisch, sondern nur diejenigen, die sie so oder anders gebrauchen.
So wie der Zionismus mit einer Lüge begann, dass nämlich Palästina ein Land ohne Volk sei und auf ein Volk ohne Land wartet, und so wie diese Lüge eine Menge anderer Lügen nach sich gezogen hat, so ist das Buch von Shalicar voller Lügen und unwahren Tatsachenbehauptungen. So schreibt er von dem Überfall eines israelischen Sonderkommandos auf das türkische Schiff Mavi Marmara, dass Medikamente und andere zivilen Waren nach Gaza transportieren sollte. Er behauptet, dass sich am Oberdeck der Mavi Marmara eine „bewaffnete und radikale Gruppen“ versammelt hat. So sollten die israelischen Kommandosoldaten von „Dutzenden Männern, bewaffnet mit Eisenstangen, Äxten und Messern, empfangen worden sein“. Das ist eine offensichtliche Lüge, die leicht belegt werden kann. Die israelischen Schergen wurden zwar erwartet, aber nicht „empfangen“. Als sie aber angegriffen wurden, haben sich die Passagiere zurecht gewehrt.
Da hatten wohl die schwer bewaffneten Soldaten Angst vor Zivilisten, die sich mit primitiven Hilfsmitteln verteidigen wollten. Das Recht auf Verteidigung ist aber ein Menschenrecht und selbst der Talmud sagt:“ Wer aufsteht dich zu töten, steht du früher auf und töte ihn.“ Tatsächlich haben aber die Reisenden auf der Mavi Marmara keinen einzigen israelischen Soldaten getötet, umgekehrt haben aber die israelischen Soldaten ein Dutzend Passagiere ermordet.
Shalicar behauptet, dass die Passagiere blind vor Hass waren, „Hass einem einzigen Staat gegenüber, dem einzigen jüdischen Staat auf der Welt.“ Was für ein Unsinn und was für eine lächerliche Behauptung. Palästinenser hassen Israel nicht, weil es ein jüdischer Staat ist, sondern weil es ein rassistischer, kolonialer und Menschen unterdrückender Staat ist. Sie würden Israel hassen auch wenn die Bewohner nicht Juden, sondern Hottentotten wären. Grund für den Hass ist nicht was die Bewohner glauben, sondern was sie den Palästinensern antun. Allein das will er nicht wahrnehmen. Er sieht durch das ganze Buch nur das, was er sehen will und nicht das, was im real existierenden Israel tagtäglich passiert.
Ähnlich ist es auch mit seiner Beurteilung des Lebens von Juden in Deutschland. Er hat keine Ahnung, sieht nur das, was er sehen will und gibt uns Juden in Deutschland Ratschläge, was wir machen sollen. Am besten natürlichen Deutschland verlassen und nach Israel auswandern. Er gibt aber auch den Deutschen gute Ratschläge. Er meint: „Weder Deutsche noch Juden sind heute Täter.“ Dabei schrieb der überzeugte Zionist Henryk M. Broder, dass die Israelis Täter sind und meinte sogar, dass es Spaß macht Täter zu sein.
Besonders perfid und im Grunde sogar antisemitisch ist seine These von den „Alibi-Juden“. Das sind für ihn Juden, die Israels Politik in Deutschland kritisieren und dafür auch noch bezahlt werden. Kritik an Israels Politik ist für ihn per se antisemitisch und wenn Juden diese Kritik äußern, dann sind sie nicht nur Verräter und selbsthassende Juden, sondern auch Alibi-Juden, weil sie angeblich den Deutschen ein Alibi geben für ihren Antisemitismus, der auch dann vorhanden ist, wenn er nicht vorhanden ist. Er beleidigt und verleumdet bekannte jüdische Intellektuelle wie das Ehepaar Reiner und Judith Bernstein, und bezieht sein Wissen aus dem Blog eines bekannten und berüchtigten Antideutschen, der das Ehepaar mit Kübel voll Jauche begossen hat. „Was für eine deutsche Biografie! Und dann heißt er auch noch Bernstein.“ Der Stürmer hätte es nicht besser formuliert. Und es kommt noch besser. Bernstein soll nur tote Juden lieben, weil die toten Juden die guten Juden sind. Das hören wir seit Jahren ununterbrochen von perversen Zionisten wie Henryk Broder, der ungeniert behauptet, dass mit toten Juden die Judenhasser kein Problem haben. Da möchte man kotzen und wundert sich über jüdische Verleger, die einen solchen Brei drucken. Es ist fast unerträglich und passt zu jemanden, der aus der Gosse kommt.
Bernstein ist nicht der einzige Jude, den der Jude Shalicar verleumdet. Er beleidigt auch Evelyn Hecht-Galinski und meint irrtümlich und hämisch, dass sie und auch Reiner Bernstein sich ihres Judentums schämen. Dasselbe wird auch mir oft vorgeworfen, nicht selten von Antideutschen, die vom Judentum nichts wissen und nichts verstehen. Wenn wir uns unseres Judentums schämen und wenn wir Israel hassen würden, dann würden wir uns doch nicht so intensiv mit Judentum und Israel beschäftigen. Wir alle und auch noch Mosche Zimmermann, Mosche Zuckermann und Avi Primor lieben Israel und deshalb kritisieren wir es erbarmungslos, nach der alten jüdischen Lehre: Wer sein Kind liebt, muss es streng züchtigen. Primor und übrigens auch sein Nachfolger Stein, beide ehemaligen israelischen Botschafter in Deutschland, wandelten sich von Paulus zu Saulus, wie inzwischen viele prominente und weniger prominente israelische Politiker bis hin zum ehemaligen Vorsitzenden der israelischen Knesset Avrum Burg, und wurden zu den ärgsten Kritikern der unerträglichen israelischen Politik.
Für Shalacar ist nicht der Mörder, sondern der Ermordete Schuld. So beschuldigt er die weltweit bekannte und anerkannte israelische Organisation „Breaking the Silence“ an dem schuld zu sein, was in Hebron passiert. Er behauptet, dass sie schuld daran ist, dass man überhaupt weiß, was in Hebron geschieht. „Man hört kaum eine arabische Stimme aus Hebron“, schreibt er in seiner naiven Dummheit. Insbesondere linksextreme israelische Organisation „machen es zu dem, wie es in Deutschland wahrgenommen wird.“ Warum sagt er nicht, dass es israelischen Organisationen zu verdanken ist, dass alle Welt weiß welchen Verbrechen gegen die Menschlichkeit Israel in Hebron schuldig wird. Und das ist gut so. Aber nicht gut für den zionistischen Staat, der dadurch an Ansehen verliert.
„Deutschland tut meines Erachtens leider nicht genug, um Solidarität mit den heute lebenden Juden und ihrem Staat zu zeigen.“ Dass also Israels Sicherheit deutsche Staatsräson ist, reicht Herrn Shalicar nicht. „Eine klare solidarische Haltung der deutschen Regierung…würde auch helfen, dem Antisemitismus auf deutschen Straßen den Wind aus den Segeln zu nehmen.“ Ich bin aber der Meinung, dass eine klare solidarische Haltung der deutschen Regierung mit den Palästinensern und ihrem Leid helfen würde, den Antisemitismus zu beseitigen, zumal das, was wir zZt auf deutschen Straßen und vor allem in deutschen Medien erleben, weniger Antisemitismus ist, als Antisemitismushysterie.
Shalicar beendet sein Buch mit einem zweifelhaften Bekenntnis zu Deutschland. Er schreibt, dass er tausenden von Deutschen begegnet ist, „die gut sind“. Bis zu diesem Schluss hätte ich gedacht, dass er in allen Deutschen nur Antisemiten und Israelhasser sieht. Aber er überrascht mit dem Credo: „Deutsche, die mich stolz machen, Deutscher zu sein!“ Deutscher zu sein? Was für ein Deutscher soll denn das sein, der seine Karriere in der israelischen Armee gemacht hat. Darf er überhaupt als stolzer Deutscher in der israelischen Armee dienen? Würde Deutschland einen stolzen Israeli in der Bundeswehr dienen lassen? Würde ein stolzer Israeli überhaupt in der Bundeswehr dienen wollen?
Was für ein Deutscher, der den Frieden auf den Kopf stellt, wenn er schreibt, dass „Frieden nur erreicht werden kann, wenn Israel sicher ist, denn ohne Sicherheit wird es keinen Frieden geben.“
Lieber Herr Shalicar, hier irren Sie sich gründlich. Ohne Frieden gibt es keine Sicherheit. Und ihr Problem ist leider, dass wenn Sie von „Sicherheit“ sprechen, sie nur die Sicherheit für die Israelis in Ihrem wirren Kopf haben. Sicherheit ist aber erst dann sicher, wenn beide Partner etwas davon haben.
Und warum lügen Sie ununterbrochen auf jeder Seite. Wenn ich all Ihre Lügen bloßlegen wollte, dann müsste ich ein genauso dickes Buch schreiben wie Sie. Hier ein Beispiel. Sie schreiben: „Kein anderes Volk bzw. demokratischer Staat wird von einer Boykottbewegung terrorisiert.“ Dazu zähle ich Ihnen auf: Iran, Nord-Korea, Russland, Kuba und all die Staaten, die in letzter Zeit von Trump terrorisiert werden. Diese Staaten werden tatsächlich boykottiert, während Israel nur moralisch am Pranger steht. Aber das reicht offensichtlich schon, um von der Delegitimierung Israels zu jammern. Was ist mit der Delegitimierung Palästinas durch Israel? Dazu haben Sie kein einziges Wort geschrieben.
Sie jammern, dass „kein anderes Volk bzw. Religionsgemeinschaft hat 613 Gebote und Verbote aufgebrummt bekommen.“ Halten Sie sich etwa an diese 613 Gebote und Verbote? Natürlich nicht und genauso wenig halten sich die meisten Juden nicht daran. Diejenigen, die sich daranhalten, würden nie sagen, dass ihnen diese Gebote und Verbote „aufgebrummt“ wurden. Es sind aber auch diejenigen, die den Staat Israel so wie er ist nicht anerkennen. Keiner hat Sie gezwungen plötzlich Juden zu sein. Tatsächlich sind Sie auch nicht Jude geworden, sondern zionistischer Israeli und das ist ganz was anderes.
Sie müssen uns auch nicht immer wieder zeigen wie wenig Sie sich in jüdischer Religion und in jüdischer Geschichte auskennen. Sie behaupten auf Seite 130, dass Israel „die Heimat der Juden seit über 3000 Jahren ist.“ Da sollten Sie genauer und ehrlicher sein. Die Hebräer, so hießen sie damals, herrschten kaum 500 Jahre in Kanaan, so hieß das Land damals. Sie wurden von den Babyloniern vertrieben, später von Griechen und Römer besetzt, so wie Israel heute Palästina besetzt, danach von Byzanz und nachdem Byzanz zusammengebrochen ist von Moslems, Araber, Türken, Mameluken etc. etc. Von den 3000 Jahren, von denen Sie schreiben, haben die Juden, die wenigste Zeit das Land beherrscht und im Land gelebt. Israel ist demnach nicht seit 3000 Jahren Heimat der Juden, sondern war vor 3000 Jahren das Land, das sie nach dem Auszug aus Ägypten erobert haben und ca. 500 Jahre besetzt hielten. 1948 haben sie das Land wiedererobert und schon heute wird in Israel diskutiert, wie lange es so bleiben wird. Und übrigens: Die Juden von heute sind nicht die Hebräer von früher. Lesen Sie das Buch von Shlomo Sand, Die Erfindung des jüdischen Volkes.
Am meisten musste ich lachen, als ich auf Seite 85 las: „Aber, dass Islamisten und Neonazis zueinander gefunden haben, ist schon sehr skurril.“ Noch skurriler ist aber, dass sich Zionisten und Neonazis zueinander gefunden haben. Darüber wollen Sie aber nicht berichten, dass die Vorsitzenden fast aller neo-faschistischen Parteien Europas sich in Israel die Klinke in die Hand geben, dass die AfD in Deutschland fest, stramm und aufrecht hinter Israel steht und dass es in dieser Partei inzwischen auch einen Kreis „Juden in der AfD“ gibt. Das sind, wie Sie richtig schreiben, Neonazis, die gegen alles und jeden sind, nur nicht gegen Israel.
Schlussbemerkung: Schade, dass der Verlag keinen sach- und sprachkundigen Lektor mit der Bearbeitung des holprigen Manuskriptes beauftragt hat. Manche Sprachblüten sind wirklich lustig, wie zB dass die muslimische Welt unter sich verstritten war oder wenn die Sicherheitskräfte eines demokratischen Staates nicht tadellos zuschauen können, oder „Auch ich habe nicht wenig auszusetzen an vielem, was hier passiert.“
Schlimmer aber als das, wie er schreibt, ist das, was er schreibt. So zB: „Zurück in Deutschland stellt sich die Frage, ob ein Polizist bei einem Terrorangriff mehrerer Islamisten, nicht das Recht hat, sie alle zu erschießen.“ Wenn aber für israelische Soldaten Steine werfende Jugendliche schon ein Terrorangriff ist und sie wie im Wilden Westen drauflosschießen und töten, dann sollten wir auf solche Ratschläge verzichten und diesen ehemaligen Gangmitglied ignorieren und in die Wüste zurückschicken. Wir benötigen doch keine Belehrung von einem, der, wie er schreibt, „vor etwa mehr als 20 Jahren waren es meine türkischen und arabischen Kumpels und ich, die im Wedding genauso auf die Polizei gespuckt haben.“ Heute sollten wir auf sein Buch spuken und es entsorgen so gut es geht.
Arye Sharuz Shalicar, Der neu-deutsche Antisemit – Gehören Juden heute zu Deutschland? Eine persönliche Analyse, 2018, Verlag Hentrich&Hentrich, ISBN 978-3-95565-271-5,