Diffamierung Andersdenkender durch die Stadt München

von M.B.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dieter Reiter,

als Student beschäftige ich mich schon länger mit dem rechtsradikalem, politischen Zionismus, sodass mir auch Ihre Anti-BDS-Aktivitäten (Apartheidgegner) aufgefallen sind.

Ich habe mir inzwischen auch das 19-seitige Pamphlet beschafft, mit dem politische Gegner mit der Antisemitismus-Diffamierung und -Beleidigung diskreditiert werden, wie es im Buch “Die Antisemitenmacher” (siehe amazon) beschrieben wird.

Viele jüdische Organisationen unterstützen Boykotte gegen Israels: Rassismus, Folter, militärische Unterdrückung von circa 5 Mio. Nichtjuden, und Apartheid-Politik.

Auch diese jüdischen Organisationen werden wie BDS und Amnesty International gezielt als “Antisemiten” diffamiert, verteufelt und stigmatisiert, weil sie #proHumanRights und #antiApartheid sind. Siehe z.Bsp. www.JVP.org, www.IJAN.org, jStreet, etc. etc. Alle liberalen Juden (die in D sehr selten sind) und nichtzionistischen Juden verurteilen Israel wegen Apartheid und Verletzung internationaler Normen wie die Genfer Konvention oder das Römische Statut. 

Desmond Tutu (Friedensnobelpreisträger!!!) und viele Kirchen unterstützen friedliche Boykotte gegen Israel auch, um Diskriminierung, Rassismus, Apartheid, Folter, etc. zu bekämpfen. Dass Desmond Tutu als BDS-Unterstützer keine Münchner Säle oder Frankfurter oder Berliner Säle und Vortragsräume betreten darf, dürfte international ziemlich lächerlich wirken.

Judith Butler (Jüdin) – eine weltbekannte Diskriminierungs- und Apartheidgegnerin – unterstützt BDS auch und wird von den rechtsradikalen Zionisten ebenfalls diffamiert und verleumdet. Dabei hat diese Frau in FFM sogar einen Preis überreicht erhalten.

Im Grunde läuft die Diffamierung immer gleich ab (siehe Beispiel in Bayreuth hinsichtlich “codepink”  = Friedensgruppen): jede Menge Falschzitate und das Fehlen des “audiatur et altera pars”. Sobald man die Diffamierungen prüft (wie es Bayreuth bei codepink machte), stellen sich die Diffamierungen als haltlos und weitgehend als niederträchtig heraus. Bitte überprüfen Sie die Diffamierungen auf ihren Wahrheitsgehalt !!!

Kairos-Palästina-Kirchen (siehe Beilage) unterstützen wie Amnesty International auch Boykotte gegen Israel auch, um Rassismus, Unterdrückung, Apartheid zu beseitigen, damit Frieden einkehrt. Denn in Israel werden per Gesetz u.a. alle Nichtjuden rechtlich diskriminiert. (3-Klassen-Staat)

Rund 3.000 Organisationen werfen dem politischen, rechtsextremen Zionismus Rassismus vor, wobei die UNO 1975 den pol. Zionismus als “Form des Rassismus” gewertet hat.

Zum Pamphlet:

Es geht dort nur um “Israel” und nicht um “Juden” bzw. “deutsche Juden” oder das “Judentum”. Das Pamphlet übernimmt hier ausschließlich die Arbeit der israelischen Botschaft! 

Irreführende Wortspielereien mit Homonymen: der “jüdische Staat” und “Israel” ist nicht bedeutungsgleich!!! Ein “jüdischer” Staat wäre eine Ethnokratie oder eine Theokratie; eine “jew-only democracy” auch. (Siehe u.a. Shlomo Sand)

Das “jüdische Volk” ist keine Ethnie/Rasse, sondern eine Religionsgemeinschaft/eine Konfession (s. u.a. Anton Pelinka in “Israel”). Pol. Zionismus (Ideologie) postuliert jedoch willkürlich “Juden = Ethnie”, obwohl es eine Religion/Religionsgemeinschaft ist. Nichtzionistische Juden sehen sich weltweit von Netanyahu/Likud nicht vertreten, obwohl dieser rechtsradikale Zionist das Postulat “die Heimat aller Juden ist NUR Israel” laufend wiederholt.

Die rechtsradikalen Zionisten haben mit der antiapartheid-BDS das größte Problem mit deren “Forderung 2”. Sie wissen, BDS hat nur drei Grundforderungen und die Forderung Nr. 2 ist das Riesenproblem für pol. Zionismus, weil dort (eingedeutscht) BDS den Art. 3 Grundgesetz (in Ö: Art. 7 Bundesverfassungsgesetz) verlangt (Gleichberechtigung, Rechtsgleichheit), der in Israel jeden Tag verletzt wird!!

Sobald Sie und die Münchner Stadträte die Parteiprogramme der israelischen Likud bzw. der israelischen Bait Yehudi-Partei (rassistische Siedlerpartei) einsehen, sehen sie den zionistischen Rassimus schwarz auf weiß, der auf weltweiten Widerstand stößt. Diese beiden Parteiprogramme sind hier echte Augenöffner und sind mit der Antiapartheid-Forderung von BDS nicht kompatibel! Und völlig inkompatibel mit der bayrischen (und Tiroler!) Werteordnung.

Hier in Tirol/Bayern ist es völlig undenkbar, wenn es keine Rechtsgleichheit zwischen Christen, Juden, Muslimen, anderen Nichjuden gäbe. In Israel ist das gegenteilig der Fall! – und so gesetzlich normiert! (3-Klassen-Staat) In Bayern ein totales nogo!!  Jews-only Siedlungen, Dörfer, Städte in Bayern/Tirol = völlig undenkbar; Jews-only Jobs, Straßen, .. in Bayern/Tirol völlig undenkbar! Artikel 3 Grundgesetz verhindert dies!

Diese fehlende Rechtsgleichheit zwischen Juden und allen Nichtjuden (Christen, Muslime, ..) will BDS mit ihrer Anti-Apartheid-Forderung Nr. 2 bekämpfen. Das wollen auch viele prominente Juden und jüdische Organisationen und Friedensnobelpreisträger auch. Und dies liegt voll auf der Linie des Art. 3 Grundgesetzes und auf der Linie des Art 7 österr. Bundesverfassungsgesetzes.

Diese Aspekte wollte ich beitragen, um den ziemlich mächtigen/gefürchteten sayanim- bzw. hasbara-Netzwerken Paroli zu bieten. Ich hoffe, das bringt Ihnen und dem Stadtrat etwas.

[Meine pers. Meinung: wenn die israelische Botschaft reklamiert, wäre es beachtenswert. Denn einem falsus-procurator sollte man m.M.n. nicht folgen. Und Lokalverbot für Desmond Tutu in München schaut auch blöd aus.]

Fangen Sie endlich an sich am Grundgesetz zu orientieren. Dort werden Sie alles finden.

BDS ist nicht antisemitisch und will auch nicht Israel delegitimieren, sondern kämpft für Recht und Gerechtigkeit, auch wenn die üblichen Verdächtigten, von Frau Knobloch bis zum israelischen Botschafter anderer Meinung sind.

 

Ein Gedanke zu „Diffamierung Andersdenkender durch die Stadt München

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