Ich habe das Dossier gelesen und muss feststellen, dass sie wieder einmal einseitig interviewt und kritische Stimmen nicht gefragt haben. Seit Monaten tobt in den deutschen Medien -Rundfunk, Fernsehen und Presse – eine unselige und zum Teil niveaulose Debatte über Antisemitismus, Antizionismus und Israels Politik, zu der bald jeder seine Meinung sagen und schreiben darf und zu der sich Teilnehmer melden oder gerufen werden, die leider keine Ahnung haben wovon sie reden und worum es geht.
Ich beschäftige mich mit dem Thema schon fast 50 Jahre und war in letzter Zeit sehr mit meinem Buch „Die Antisemitenmacher“ beschäftigt, sodass mir das o.e. Dossier zunächst entgangen ist. Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden und habe es jetzt endlich gelesen. Ich muss gestehen, dass ich nicht überrascht war, aber trotzdem sehr erschrocken über das Niveau und die Tendenz der drei Seiten. Erst vor kurzem hat die Frankfurter Rundschau auch drei Seiten – allerdings die ersten drei Seiten der Zeitung – zum Thema gebracht und den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, interviewt. Leider schafft es keine bürgerliche Zeitung in Deutschland über das Thema differenziert zu berichten und auch kritische jüdische Stimmen zu Wort kommen zu lassen.
Schon zu Beginn des dreiseitigen Dossiers zeigen die Autoren, dass sie das Thema nicht beherrschen. Wegen des Verbrennens einer selbstgemachten israelischen Flagge am 8.Dezember 2017 als Protest gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen und damit gleichzeitig die Rechte der Palästinenser zu ignorieren und annullieren, fragen die Autoren, ob „die Republik eine neue Judenfeindlichkeit importiert?“ Abgesehen davon, dass das Verbrennen einer Flagge kein Verbrechen ist und in diesem speziellen Fall nichts ist im Verhältnis zu dem, was Israel täglich den Palästinensern antut, stellt sich für mich die Frage, was die Kritik von mittelbar betroffenen palästinensischen Jugendlichen mit „Judenfeindlichkeit“ zu tun hat? Ist denn die Kritik an Israels Politik oder an Trumps Entscheidung per se judenfeindlich? Und wenn ja, wieso?
Und als ob das nicht reicht, fügen die Autoren hinzu, dass „das Verhältnis Deutschlands zum Judentum vom Holocaust geprägt ist“. Deutschland hat aber gar kein Verhältnis zum Judentum, sondern wenn überhaupt, zu Juden. Das Judentum ist die Religion der Juden und zu dieser hat Deutschland kein besonderes Verhältnis und sollte auch keines haben. Deutschland ist eine westliche Demokratie in der, Staat und Kirche getrennt sind und sein sollen.
Eigentlich hätte ich schon hier das Dossier nicht weiterlesen sollen. Ich habe es aber dennoch bis zum bitteren Ende gelesen, so masochistisch bin ich nun mal. Natürlich war ich am Ende enttäuscht und verärgert über die Insensibilität und Verantwortungslosigkeit der Autoren und der Redaktion. Von den Protagonisten habe ich nichts anderes erwartet. Sie haben damit der Bekämpfung von Antisemitismus einen Bärendienst erwiesen.
Sie behaupten, dass manche der befragten jüdischen Personen es leid wären „auf ihre Religion angesprochen zu werden“, obwohl sie immer wieder feststellen, dass es ganz und gar nicht um die Religion geht, sondern fast einzig und allein um Israel. „Ich ficke Israel. Israel soll brennen“, zitieren sie. Es heißt da nicht „Ich ficke die Juden. Die Juden sollen brennen.“
Holger Michel, aktiv in deutsch-jüdischen Dialogprojekten, sagt expressis verbis: „Alles, was sie Juden zuschreiben, ist direkt mit Israel assoziiert.“ Und weiter heißt es: „Bei Geflüchteten beruht Antisemitismus auf großen Unwissen“. Sie stellen gleichzeitig fest, dass es kein Antisemitismus ist, sondern Hass auf Israel. Und in der Tat, ich schreibe es schon seit Jahren, muss man kein Antisemit sein, um Israels Politik zu kritisieren. Haben denn die Palästinenser und andere Araber nicht genügend konkrete Gründe Israel zu hassen? Schießen denn israelische Soldaten mit Mozartkugeln auf sie? Hassen denn die Israelis und leider auch viel zu viele Juden ihrerseits nicht auch die Araber? Hätten die Autoren auch nur die geringste Ahnung von Israel, müssten sie wissen, dass es zur DNA der Israelis gehört, die Goyim (Nichtjuden) zu hassen.
Viele Juden, aber auch Nichtjuden, haben den Eindruck, dass der Antisemitismus von Muslimen ausgeht. Kein Wunder, wenn ihnen das von den israelischen und deutschen Politikern, von ihren eigenen jüdischen Funktionären wie Charlotte Knobloch zum Beispiel, und von der bürgerlichen deutschen Presse massiv suggeriert wird. Ich habe den Eindruck, dass viele Deutsche und darunter viele Meinungsmacher, jetzt die Gelegenheit nutzen wollen, um ihren Antisemitismus den Flüchtlingen und allen Muslims in die Schuhe zu schieben. Und wenn nicht das, dann zumindest um die deutsche Geschichte zu entlasten.
Ich könnte das Dossier fast Satz für Satz auseinandernehmen. Aber ich will Sie schonen und meine Zeit besser nutzen. Ich habe besseres und wichtigeres zu tun. Eines jedoch stört mich bei fast allen interviewten Personen. Bei allen hat man den Eindruck, dass sie ein völlig gestörtes Bild von Deutschland haben. Sie alle verallgemeinern ihre persönlichen Erfahrungen, die ich respektiere und nicht in Frage stellen will. „Man macht Juden…zum Vorwurf“. Wer ist „man“? Und trifft das auf alle Deutsche zu? Ich lebe in diesem Land schon 60 Jahre und ich habe nicht den Eindruck, dass Antisemitismus heute das große Problem ist, dass man so in den Vordergrund stellen muss.
Fast alle Befragte beschweren sich, dass „man alle Juden“ für Israels Regierungspolitik verantwortlich macht. Zwar habe ich in den Kreisen, in denen ich verkehre – und es sind besonders Israel kritische Kreise – noch nie den Eindruck gewonnen, dass man „alle Juden“ verantwortlich macht, aber selbst wenn es so ist, dann sind für mich nicht „die Deutschen“, sondern die israelische Regierung Schuld und der Zentralrat der Juden in Deutschland, der sich nicht deutlich, verständlich und laut von der israelischen Politik distanziert, sondern im Gegenteil, alles tut, um seine Verbindung und Verbundenheit mit Israel zu demonstrieren. Wie oft sagten Knobloch, Gutmann und Schuster, dass sie „ohne Wenn und Aber, hinter Israel stehen“? Und wann hat der Zentralrat je ein israelisches Unrecht, eine Verletzung der Menschenrechte, kritisiert?
Umgekehrt tut Israel alles, um alle Juden auf der ganzen Welt zu vereinnahmen und sich als der Staat aller Juden zu generieren. Nein, mein Staat ist Israel nicht. Nicht mehr. Und wenn man schon von arabischen Antisemiten redet, dann sollte man auch die jüdischen Rassisten nicht unerwähnt lassen, die sich in Sätzen wie diesen ausdrücken: „Wenn ich Gruppen sehe, die…arabisch aussehen, wechsle ich die Straßenseite.“ Ich habe mehr Angst vor solchen jüdischen Funktionären, die das sagen und ihre Gemeinden in Angst und Schrecken versetzen, als vor „unterschwelligen Antisemitismus“, der sich immer wieder als harmlose Vorurteile erweist. Solange der Antisemitismus bzw. der Rassismus nicht vom Staat organisiert wird, bleibt er harmlos und die statistischen Zahlen beweisen es.
Ester Bejarano meint, dass man nach 1945 den Fehler gemacht hat nicht richtig aufzuklären. Ich lebe in Deutschland seit 1958 und habe ganz und gar nicht den Eindruck, dass man über den Holocaust und die Nazizeit schweigt und nicht aufklärt, und schon gar nicht habe ich den Eindruck, dass „der menschenverachtende Geist der Nazis nie verflogen ist“. Ich respektiere und achte Frau Bejarano, aber hier irrt sie sich. Sicherlich sind noch manche Menschen in Deutschland von diesem Geist beseelt, aber bestimmt nicht viele und ich wage zu behaupten, dass selbst die 15 Prozent Deutsche, die bereit waren und wären AfD zu wählen, nicht alle Antisemiten sind und es ist weniger die Anziehungskraft der AfD, als vielmehr der Verfall der andren Parteien, der die AfD im Moment stark macht.
Zu behaupten, dass Deutschland von heute an das „Dritte Reich“ erinnert, ist leichtsinnig, dumm, unverantwortlich und eine Beleidigung aller demokratischen Deutschen.
„Man wehrt die vermeintliche oder historische Schuld ab“, sagt die Sprachsoziologin Ruth Wodak. Wer tut das? Ich erlebe ganz anderes. In den letzten Jahren werden wir von Debatten, Seminaren, Dossiers, Bücher und Filme geradezu erdrückt. Ich habe gar nicht die Zeit alles zu lesen, zu hören und zu sehen und vor allem an allen Seminaren teilzunehmen.
Israel wird gleichgesetzt mit den Juden und die Juden mit Israel. Zionismus wird gleichgesetzt mit Judentum und Judentum mit Israel. Nicht alle Juden sind Israelis und nicht alle Israelis sind Juden. Es herrscht auf diesem Gebiet, und ihr Dossier beweist es sehr anschaulich, eine babylonische Sprachverwirrung, der auch die Autoren zum Opfer gefallen sind. Sie schreiben zwar richtig: „Antisemitismus beginnt da, wo Israel mit dem Judentum gleichgesetzt wird“. Israel kann nicht einmal mit allen Juden gleichgesetzt werden, geschweige denn mit dem Judentum. Dazu sind die hunderttausenden charedischen Juden, die den Staat Israel heftig kritisieren und ablehnen ein Beweis. Und sie, die Autoren, fahren lobenswerterweise fort: „Die Polizeistatistiken zeigen übrigens: Antisemitische Straftaten häufen sich immer dann, wenn der Nahostkonflikt eskaliert“.
Da liegt der Hund begraben. Wann werden es alle kapieren? Leider geht dieser Satz in den vollen drei Seiten unter. Alle wissen, dass es bei der Debatte um Antizionismus oder um Kritik an Israels Politik geht, aber alle reden nur von Antisemitismus. Kritiker der israelischen Politik, wie auch die BDS Kampagne, wollen keineswegs Israel delegitimieren oder gar vernichten, sondern lediglich Israel zwingen Menschenrechte und internationales Völkerrecht zu achten. Schließlich sind Palästinenser auch Menschen und sie haben nicht weniger Rechte, als die Israelis. Darum geht es und das ist es, was Israel mit seiner Politik verhindern will. Das dürfen wir aber nicht zulassen.
Tatsache ist, dass die ganze Debatte über Antisemitismus in Deutschland nichts anderes ist, als die Fortsetzung des Nahost-Konfliktes auf deutschen Boden. Und es ist, wie es ein israelischer Botschafter in den USA einmal ausgedrückt hat, als man ihn fragte was sein größter Erfolg während seiner Amtszeit war: „Mein größter Erfolg war, dass es mir gelungen ist die amerikanische Administration zu überzeugen, dass Antizionismus gleich Antisemitismus ist“.
Es geht weniger um Antisemitismus als um Antizionismus und die entsprechende unsägliche Politik Benjamin Netanjahus.
Die Zeit. Nicht nur die Auoren/innen scheinen mit diesem Thema überfordert, sondern auch die Interviewten scheinen aus der Zeit gefallen zu sein.
Einige wenige Anmerkungen zu ihrer beeindruckenden Erwiderung auf den unerschöpflichen Unsinn der Antisemitenmacher.
Zitat: „Hätten die Autoren auch nur die geringste Ahnung von Israel, müssten sie wissen, dass es zur DNA der Israelis gehört, die Goyim (Nichtjuden) zu hassen.“
Nicht Israelis hassen die Goyim, sondern vermutlich zu viele Juden in Israel und anderswo.
Zitat: „… um die deutsche Geschichte zu entlasten.“
Würde endlich die unsinnige Übernahme des Wieselschen Credos der „Singularität des Holocaust“ international beendet, es gäbe keine Unterstellung, die Geschichte der Deutschen „entlasten“ zu wollen. Die Forderung Wiesels nach Singularität – zu Stein geworden u.a. im Berliner „Stelenfeld“, dass nur für jüdische Opfer hingestellt wurde, aller anderen Opfer oder gar die anderer totalitärer Staaten und Epochen ebenso wenig an gleicher Stelle gedenkt wie im Washingtoner Holocaustmuseum – rechtfertigt die Relativierung aller anderen Großverbrechen in der Geschichte der Menschheit ebenso wie es jenen unsinnigen Verdacht auf „Antisemitismus“ nährt, in dem eine besondere Form kollektiver Paranoia unter zu vielen „Antisemitenmachern“ lebt, politisch ausgebeutet von perfiden Trittbrettfahrern.
Einem wachsenden Teil dieser Intellektuellen scheint der kollektive Wahn der Scholastiker, der selbst in Erasmus und Luther noch Befürworter der unseligen Hexenverfolgung fand, geistig näherzustehen als die Aufklärung im Sinne Kants.
Dass auch das Wort „Aufklärung“ missbraucht werden kann, zeigt u.a. eindrucksvoll Frau Ester Bejarano. Die Holocaust-Überlebende Eva Kor ist einen anderen Weg gegangen. Sie sagte: „Ich bin keine bemitleidenswerte Person, ich bin ein siegreicher Mensch, dem es gelungen ist, den Schmerz hinter mir zu lassen. Ein Opfer hat das Recht frei zu sein – und man kann nicht frei sein von dem, was einem angetan wurde, wenn man diese tägliche Last aus Schmerz und Wut nicht abschüttelt.” (JOCHEN BUCHSTEINER, FAZ, 24.04.2015, Holocaust-Überlebende Eva Kor „Ein Opfer hat das Recht, frei zu sein“). „Sie nannten mich eine Verräterin“ sagte Eva Kor, die mit Ihrer Geste der Versöhnung keine Zustimmung bei anderen Holocaust-Überlebenden fand.
Je mehr Deutsche – nicht nur AfD-ler – sich mit der Politik Israels beschäftigen, sozusagen Seit an Seit mit Israel marschieren, israelische Fähnchen schwenken, desto mehr Gründe werden jene Rassisten finden, kollektiv gegen Araber vorzugehen, ethnische Säuberungen gedanklich vorbereiten, bereit sein, zweierlei Recht anzuwenden.
Der Traum eines jeden Rassisten, findet in der derzeitigen Politik Israels sein Vorbild und seine mögliche moralische Legitimierung, denn Kritik an der Politik Israels wäre doch Antisemitismus – oder? Und ehrenwerte Vorbilder braucht der Mensch.
Folgende Beiträge dürften manche der Einlassungen von Abi Melzer bestätigen:
http://www.migazin.de/2018/02/19/eu-antisemitismus-beauftragte-es-juden/?utm_source=wysija&utm_medium=email&utm_campaign=MiGAZIN+Newsletter
http://www.migazin.de/2018/02/19/hintergrund-definition-was-ist-antisemitismus/?utm_source=wysija&utm_medium=email&utm_campaign=MiGAZIN+Newsletter
Allerdings gilt es pauschalisierende Aussagen wie diese:
„Leider schafft es keine bürgerliche Zeitung in Deutschland über das Thema differenziert zu berichten und auch kritische jüdische Stimmen zu Wort kommen zu lassen“, zu hinterfragen:
http://www.fr.de/kultur/interview-man-liebt-die-juden-solange-sie-weit-weg-sind-a-1444817,0
Auch für die FR gilt zur Zeit das gleiche wie für die meisten anderen Blätter: Es wird über das Thema in keiner Weise differenziert berichtet. Einzig und allein der massive Siedlungsbau wird bisweilen erwähnt. Aber schon, wenn es um die Folgen des Siedlungsbaus für die Bewohner der besetzten Gebiete geht, herrscht das große Schweigen (Geben Sie mal in der Suchfunktion der FR zB „Gaza“ oder „West Bank“ ein ). Was ist an solcher Berichterstattung kritisch?
Meinen Sie, dass mit Hanno Loewy keine kritische Stimme
zu Wort gekommen ist?
Natürlich bin ich mit Ihnen einer Meinung, dass mit Herrn Loewy eine kritische Stimme zu Wort gekommen ist – siehe meinen Kommentar unten (19. Februar, 3:03 Uhr).
Guter Kommentar 🙂
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz gab die Bayrische Staatsregierung ein Bankett in der Residenz. Zum Ehrengast wurde Benjamin Netanjahu ernannt. Er bedankte sich dafür mit den Worten:
„Ein beeindruckender Rahmen für eine beeindruckende Freundschaft.“
Die bayrische Gastgeberin und Vize-Ministerpräsidentin Ilse Aigner garantiert ihm pflichtschuldigst die selbige mit den Worten:
„Die Menschen in Bayern und in Deutschland sind an ihrer Seite, an der Seite Israels.“ Quelle:SZ-19.02.18
Ich frage mich: gibt es ein besseres Beispiel für die ethisch-moralische Verkommenheit deutschen Spitzenpolitiker?
W.Behr
Habe neulich in der Frankfurter Rundschau ein Interview Arno Widmanns mit Hanno Loewy, dem Direktor des jüdischen Museums in Hohenems, gelesen. Erste Frage: „Herr Loewy, in Deutschland ist die Bedrohung durch den Antisemitismus so groß geworden, dass der Bundestag die Einrichtung des Amtes eines Antisemitismus-Beauftragten beschloss. Wie ist die Lage in Österreich?“ Also, so sieht das Herr Widmann, von dem ich bisher annahm, dass er einigermaßen selbständig denken kann: Wenn in Deutschland ein Antsemitismus-Beuaftragter installiert wird, dann kann das nur an der rapide gestiegenen Bedrohung durch den Antisemitismus liegen. Loewy kontert die fast liebedienerischen Fragen des
FR-Journalisten – wie ich finde – souverän. So souverän, dass Widmann am Ende nur noch die ggw. ultimative Antisemitismus-Test-Frage übrigbleibt: „Ist Israel also doch schuld?“ Unbedingt lesenswert!
http://www.fr.de/kultur/interview-man-liebt-die-juden-solange-sie-weit-weg-sind-a-1444817,0#artpager-1444817-3