David Ben-Gurion: Kein Interesse an der Rückkehr des Feindes

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Brief von David Ben-Gurion an Aba Chushi vom 2. Juni 1948.

In der Nähe des Flugplatzes in Haifa gibt es eine Berufsschule, die von der früheren Regierung für Araber gebaut wurde. Die Luftwaffe will diese Schule für ihre Zwecke haben. Stellen Sie bitte fest in welchem Zustand die Schule ist und teilen Sie mir mit, ob es irgendwelche Gründe gegen die Überlassung dieser Schule an die Luftwaffe gibt.

Ich höre, dass Mr. Marius für die Rückkehr der Araber nach Haifa sorgt. Ich weiß nicht wieso das die Sache von Mister Marius ist – aber bis zum Ende des Krieges sind wir nicht daran interessiert, dass der Feind zurückkehrt. Alle Institutionen müssen nach dieser Linie handeln.

Mit freundschaftlichen Gruß

D. Ben-Gurion

Übersetzung aus dem Hebräischen: Abraham Melzer.

Dieses Dokument wurde kürzlich in einem Nachlass gefunden und in London auf einer Auktion versteigert.

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David Ben-Gurion mit dem ehemaligen Bürgermeister von Haifa Aba Chushi.

Saudi-Arabien und Katar – die Paten des Terrors?

von Ludwig Watzal

Während des Freitagsgebets gab es ein Selbstmordattentat in der Ali-Ibn-Abi-Taleb-Moschee in Kudeih in der Region Katif. Der Terror und die totalitäre Ideologie des Salafismus, die von Saudi-Arabien in alle Welt exportiert werden, kehren schließlich zu seinen Wurzeln zurück. Der völkerrechtswidrige Überfall Saudi-Arabiens auf Jemen könnte sich letztendlich als Sargnagel für die saudi-arabische Despotie erweisen. In Saudi-Arabien gibt es fast täglich Anschläge, über die die westliche Öffentlichkeit aber nichts erfährt oder nicht berichtet. Die schiitische Minderheit wird von dem sunnitischen Herrscherhaus der al-Sauds massiv diskriminiert. Angefangen von den Curricula in der ersten Klasse wird den Schiiten eingetrichtert, dass sie keine „wirklichen Muslime“ sind.

Das größte Problem des Westens ist nicht der „Islamische Staat“ oder die „Al-Nusra-Front“, sondern deren Förderer und Unterstützer. US-Vizepräsident Joe Biden antwortete auf eine Frage eines Studenten an der Harvard Universität über die Hintermänner des Terrors in Syrien und Irak: „Unser größtes Problem in der Region sind unsere Alliierten in Syrien.“ Die Türkei, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate „sind entschlossen, Assad zu stürzen, dass sie einen Stellvertreterkrieg zwischen Sunniten und Schiiten anzettelten“. Saudi-Arabien, Katar, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate haben nicht nur Millionen von US-Dollar in den Aufbau der Terror-Infrastruktur investiert, sondern auch deren Kämpfer mit Waffen versorgt. Nachdem Biden nur auf diese Tatsachen hingewiesen hatte, musste er vor diesen Autokraten und Despoten zu Kreuze kriechen und sich für das Aussprechen der politische Wahrheit entschuldigen.  Weiterlesen

Bis auf Weiteres ohne Juden

Die Juden in Frankfurt, aber dies gilt auch für die Juden in ganz Deutschland, sind wohl irgendwann und irgendwo in der Zeit vor der Aufklärung und der Französischen Revolution stehen geblieben. Die Leistung der Aufklärung und  insbesondere der Französischen Revolution bestand darin, dass man auch in Europa anfing, zwischen Staat, also Politik, und Kirche, also Religion, zu unterscheiden.

Darauf basiert auch unser Grundgesetz, das für alle Deutschen gilt, aber offensichtlich für die Juden und deren Zentralrat nicht. Sie, die Juden, können nicht nur nicht „zwischen Politik und Religion nicht trennen“, sie identifizieren sich auch mit dem Staat Israel, der für sie „der jüdische Staat“ ist, und wenn dieser Staat kritisiert wird, was für diese Juden „beschimpft“ heißt, dann „sind auch wir Frankfurter Juden gemeint“.   Weiterlesen

The Hijacking of the BDS Movement by Liberal Zionists?

by Ludwig Watzal

Palestinian civil society thinks that calling for „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) represents a creative breakthrough to shake off the burden of Israel’s occupation regime in historic Palestine. Historically, resistance to Zionist intrusion into Palestine can be traced back to the mid-1920s. So far, however, all strategies have failed both before and after the establishment of the State of Israel.

The British colonial Mandate regime subdued the Arab revolt of 1936-1939 and killed its leader Izz ad-Din al-Qassam. In his memory, the Palestinian resistance movement Hamas established in 1991 the „Al-Qassam Brigades“ tasked to resist further Israeli land theft and the strangulation of Palestinians. The strategy of „armed struggle“ pursued by the Palestine Liberation Organization (PLO), was abandoned after the organization was expelled from Lebanon in 1982 and scattered to the four winds.

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50 Jahre Deutsch-Israelische Beziehungen

Rolf Verleger im Gespräch mit Peter Kapern

„Ein rechtes Kuddelmuddel“ sei es gewesen, als Deutschland und Israel 1965 diplomatische Beziehungen aufgenommen hätten, sagte Rolf Verleger, Ex-Direktoriumsmitglied Zentralrat der Juden, im DLF. Damit hätten die Deutschen begonnen, ihrer Vergangenheit ins Gesicht zu sehen. Heute wünsche er sich, dass man gemeinsam mit der EU Israel viel stärker zur Einhaltung westlicher Werte bringe.

Dirk-Oliver Heckmann: 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen, das ist in diesen Tagen das große Thema in Berlin. Israels Staatspräsident Rivlin hält sich dazu in der deutschen Hauptstadt auf. Als junger Mann hatte er noch heftig gegen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen protestiert. Am Abend fand in der Berliner Philharmonie ein Festakt statt. Bundespräsident Joachim Gauck bezeichnete die Beziehungen zu Israel ein weiteres Mal als Wunder. – Mein Kollege Peter Kapern hat gestern mit Rolf Verleger gesprochen, dem ehemaligen Direktoriumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, und da ging es zunächst um die Frage, was er denn als 13-Jähriger in Jerusalem gemacht hat, als er vor 50 Jahren gegen die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland demonstriert hat.  Weiterlesen

Reuven Rivlin bekämpfe Israels Rassismus!

Vielleicht sollte sich Reuven Rivlin zunächst auf sein eigenes Land konzentrieren und vor der eigenen Tür kehren. Rassismus, den er zu Recht als genauso verbrecherisch bezeichnet wie Antisemitismus, kann er in seinem eigenen Parlament finden, wenn man allein an die neue Justizministerin Schaked denkt, die die Ermordung aller palästinensischen Mütter, in der Knesset gefordert hat.

Rivlin sollte weniger nach Rassismus in Deutschland Ausschau halten, als den Rassismus in der israelischen Gesellschaft kritisieren und besonders den Rassismus im israelischen Parlament und Regierung. Es reicht nicht, immer wieder mit dem Zeigefinger auf andere zu zeigen, um von sich selber abzulenken. Israel wird ja von einem rassistischen Ministerpräsidenten geführt, der seinen Rassismus noch nicht einmal versteckt, sondern offen und stolz vor sich her trägt.

Auch Rivlin selbst wird nicht müde zu behaupten, dass er gegen eine Zwei-Staaten-Lösung ist. Das kann doch nur bedeuten, dass er für einen Apartheid-Staat plädiert. Auch ich bin grundsätzlich gegen eine Zwei-Staaten-Lösung, wenn es eine gerechte und faire „Ein-Staat-Lösung“ gäbe, in dem alle Bürger gleichberechtigt wären. Da davon kaum auszugehen ist und Rivlin nicht der Mann ist, der dafür sorgen würde, finde ich eine Zwei-Staaten-Lösung als die einzige, natürliche und gerechte Lösung des Konflikts. Dafür ist auch Bundeskanzlerin Merkel, die sich aber merk(el)würdigerweise weigert, Palästina als selbstständigen, freien und souveränen Staat anzuerkennen. So wenig ich Israels Politik verstehe, noch weniger verstehe ich Merkels Politik. Sie ist ungerecht, völkerrechtswidrig und gegen die UN-Resolution gerichtet, die zwei Staaten vorgesehen hat und immer noch vorsieht. Wann will Merkel Palästina endlich anerkennen? Wenn es komplett von Israel verschluckt sein wird?

Hier hilft kein Zögern mehr, sondern nur noch den „Gordischen Knoten“ durchzuhauen, wie es einst Alexander der Große getan hat. Es existiert noch eine andere Überlieferungsvariante von Arrian, der sich auf den Alexander begleitenden Aristobulos von Kassandreia beruft, dem zufolge Alexander den Knoten durch Schläue gelöst haben soll. Es heißt, er habe erkannt, dass er nur den Deichselnagel herauszuziehen brauche, damit er das Joch wegziehen könne. Wo bleibt denn die so viel gerühmte „Schläue“ unserer Kanzlerin?

Die moralischste Armee der Welt

von Gideon Levy

Die Uniform ist dieselbe. Es ist die Uniform derer, die im vergangenen Sommer Hunderte von Häusern, Schulen und Krankenhäuser in Gaza in die Luft gesprengt haben. Es ist die Uniform derer, die regelmäßig Steine werfende Teenager, Kinder und friedliche Demonstranten im WJL erschießen. Es ist die Uniform derer, die jede Nacht in Häuser eindringen, die Bewohner brutal aus den Betten ziehen, oft genug nur, um sie grundlos, nur politisch motiviert festzunehmen. Es ist die Uniform derer, die die Bewegungsfreiheit der Bürger in ihrem eigenen Land verhindern. Es ist die Uniform derer, die ein gesamtes Volk seit Jahrzehnten missbrauchen. Die Teufelsarmee in Palästina wurde zu Heilsarmee in Nepal.

Die Israelischen Rettungsteams sind sicher voller guter Absichten. Die Reservisten unter ihnen haben alles stehen und liegen gelassen, um  die Teams zu verstärken. Sie sind gute Menschen, die den Nepalesen und Israelis vor Ort helfen wollen. Es ist schon berührend, zu sehen, wie ein Frühchen von einem IDF Soldaten in Sicherheit gebracht wird.  Weiterlesen

Es lohnt sich, anständig zu sein

Schapira-HafnerSo viel Zynismus, Häme, Selbstgerechtigkeit, Überheblichkeit, Dummheit, Ignoranz, Unwissen, Beleidigungen und Diffamierung, sich über Opfer lustig machen, halbe Wahrheiten und ganze Lügen, Verschweigen von Tatsachen, Verwechselung zwischen Heilung und Heiligung, Verhöhnung von Journalisten und Experten, Bemitleidung Israels als dasjenige Land, das vermeintlich für die deutsche Schuld zahlt und Verhöhnung der Palästinenser, die in der Realität diejenigen sind, die tatsächlich für die deutsche Schuld bis heute noch zahlen, mit dem Verlust ihrer Heimat; „Nibelungentreue“ zu Israel, Anmaßung und Starrsinn, Scheinheiligkeit, leibhaftige böse Aggressivität gegenüber „Israelkritiker“, herumlaufen mit einem Ghetto im Kopf und mit Schaum vor dem Mund, irrational und voller Widersprüche, dämonisch und voller Selbstmitleid, infantile Verfälschung der Geschichte indem man zum Beispiel behauptet, die Israelis hätten „fast flehentlich die Araber (1948) beschworen Haifa nicht zu verlassen und immer wieder zu behaupten: „Israel ist ein Wunder und ein Symbol für Freiheit“. Fragt sich nur für wen? Für die Palästinenser sicherlich nicht.

Schapira fragt ob Jürgen Todenhöfer wegen seiner berechtigten und notwendigen Kritik an Israels Politik „statt nach Doppelherz zu Chrystal Meth gegriffen hat“. Bei Todenhöfer weiß ich es nicht. Schapira und Hafner haben aber offensichtlich mehrere Portionen davon geschluckt oder Haschisch geraucht, bevor sie ein solches Machwerk geschrieben oder sich diktieren ließen.  Weiterlesen

Israel ist an allem Schuld

Schapira-HafnerIch kann mir nicht vorstellen, dass das Buch „Israel ist an allem schuld“ tatsächlich von zwei mitteleuropäischen, deutschen Publizisten geschrieben worden ist. Ich vermute vielmehr es handelt sich um eine ähnliche geheime Operation des israelischen Hasbara-Ministeriums, wie 1969 das Erscheinen des Buches „Die Geschichte des PG 2633930 Kiesinger“ war.  Als Autorin outete sich damals Beate Klarsfeld, die sich einen Namen gemacht hat, als sie den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger im Bundestag geohrfeigt hatte. In Wirklichkeit ist das Buch aber in Ost-Berlin bei der Stasi geschrieben und mit Dokumenten aus dem Stasiarchiv angereichert worden. Selbst ich, als ich 1969 das Buch im Melzer Verlag veröffentlicht habe, konnte nicht wissen, woher das Manuskript stammt, zumal Beate Klarsfeld es mir persönlich übergeben hatte. Ich habe es erst 20 Jahre später, nach der Wende erfahren.

Da ich aufgrund dieser Erfahrung weiß, dass so etwas möglich ist, kann ich mir auch vorstellen, dass das Buch von Esther Schapira und Georg M. Hafner in der deutschen Abteilung des riesigen Propaganda-Ministeriums in Jerusalem geschrieben wurde. Die beiden Autoren, die  schon öfters bewiesen haben, dass sie, wie es Rafael Seligmann kürzlich in der „Jüdischen Allgemeine“ ausgedrückt hat, „ohne Wenn und Aber hinter Israel“ stehen, meinten wohl, sie seien das dem Judenstaat schuldig. Schapira als Halbjüdin, Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter, fühlte sich offensichtlich verpflichtet, päpstlicher zu sein als der Papst, und Hafner, als nichtjüdischer Philosemit, wollte auch zeigen, dass er für jede Schandtat zu haben ist, wenn es darum geht, Israel zu unterstützen.  Weiterlesen