Antisemiten sind mir egal! Antisemit ist, wen manche Juden hassen

Gerüchte sind manchmal hartnäckiger als Tatsachen. So verhält es sich zumindest mit dem Antisemitismus, der zwar nach Meinung von Theodor W. Adorno lediglich ein Gerücht sei, aber eines, das  schon seit hunderten von Jahren existiert. Viele Jahre offen rassistisch, brutal und nicht selten tödlich und oft auch versteckt, im Verborgenen, und dennoch nicht minder gefährlich.

Antisemitismus ist eine der widerlichsten Ideologien, die Menschen je erfunden haben. Diese Behauptung muss heute nicht mehr bewiesen werden. Gleichwohl darf man nicht ignorieren, dass der Antisemitismus als gewöhnlicher Judenhass begonnen hatte und jahrhundertelang keine Ideologie war, sondern religiöser Eifer, Vorurteil und Fremdenhass. Erst im neunzehnten Jahrhundert, mit dem Aufkommen von Nationalismus und Rassismus, verwandelte sich der Judenhass in eine rassistische, völkische Ideologie mit gefährlichen Inhalten. Die Auswirkungen des Antisemitismus sind weltweit bekannt. Nur wenige wissen, dass der Zionismus eine Missgeburt des Antisemitismus ist. Heute dient der Vorwurf des Antisemitismus, die Gegner des Zionismus mundtot zu machen und notwendige Debatten im Keim zu ersticken.  Weiterlesen

IDF – die brutalste und „moralischste“ Armee im Nahen Osten

von Ludwig Watzal

Man muss schon in einer zionistischen Fantasiewelt leben, wenn man die Israelische Verteidigungsarmee (IDF) als die „moralischste Armee der Welt“ bezeichnet, wie dies einst Ehud Barak, ein EX-Verteidigungsminister und EX-Ministerpräsident des Staates Israel getan hat. Dieser Ausspruch gehört ebenso zur zionistischen Mythologie und Propaganda (Hasbara) wie die politische Halluzination vom „Shooting and Crying“.

Die Phrase aus brutaler Gewalt, gepaart mit Mord, wird begleitet von Selbstmitleid und einer Betonung der ewigen Opferrolle, überzogen mit einer rhetorischen Soße von Selbstgerechtigkeit. Ein passenderer Name für IDF wäre wohl „Israeli Terrorist Forces“ (ITF), wenn man sich die beiden Massaker an der Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens und den alltäglichen Besatzungsterror in den von Israel Besetzten Palästinensischen Gebieten vor Augen führt.

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Wem hat GOTT das Land Kanaan versprochen?

An der Spitze der zionistisch-jüdischen Argumente für die Berechtigung des jüdischen Volkes auf Palästina/Israel steht das Argument, dass „Gott“ dieses Land dem jüdischen Volk versprochen habe.

Man muss demnach an „Gott“ glauben, um das zu akzeptieren, und es spielt für die fanatischen Zionisten keine Rolle, dass der Zionismus eigentlich eine säkulare Bewegung war, dass Theodor Herzl, der Begründer der zionistischen Bewegung, von „Gott“ keine Ahnung hatte und von der Bibel und den jüdischen Gesetzen noch weniger. Es spielt auch keine Rolle, dass die meisten Israelis gar nicht religiös und erst Recht nicht orthodox sind, obwohl das Land von einer orthodox-religiösen Mafia regiert wird, die sich bei vielen Angelegenheiten des Alltags und ganz besonders beim Anspruch auf das Land, auf die Bibel und die Halacha beruft, und auf einen Gott, den bis heute noch kein Mensch gesehen hat.  Weiterlesen

Antisemitismus-Kampagne gegen links: ein politischer Rufmord

von Ludwig Watzal

RufmordDie Partei DIE LINKE hat kein Antisemitismus-Problem, was die Denunzianten aus Wissenschaft, Politik und öffentlichen Meinungsmachern auch wissen, die bestimmen, wer „Antisemit“ ist. Um den vermeintlichen Antisemitismus in der Linkspartei geht es den Verleumdern auch gar nicht. Gleichwohl befindet sich die Linkspartei seit diesen grundlosen Behauptungen in der Defensive.

Um es gleich vorweg zu sagen, der „Antisemitismus“-Vorwurf wird von den politischen Gegner allein deshalb gegen die Linkspartei erhoben, um ihre Kritik am Kapitalismus, Faschismus und Neonazismus in Deutschland zu diskreditieren und die Partei auf Nato-Kriegskurs zu bringen, damit sie von ihrer berechtigten Kritik an den Verbrechen des US-Imperiums und Israels ablässt. Dieser Kriegsbazillus hat sich schon tief in die Linkspartei hineingefressen. Bei der augenblicklichen rechtsextremen Politik der Netanyahu-Regierung ist Israelkritik mehr als berechtigt, dass Antizionismus als Antisemitismus diskreditiert wird, zeigt, wie verzweifelt die zionistische Lobby und ihrer deutschen Helfershelfer (Sayanim) sind.

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Israels Kulturministerin Regev völlig von der Rolle

Israels Politiker scheinen keine Angst zu haben sich zu blamieren, und sie benutzen deshalb jede Gelegenheit, sei sie tatsächlich oder sei sie nur in der krankhaften Phantasie solcher Politiker entstanden, um sich lächerlich zu machen und zu zeigen, wie rassistisch, widerlich und letzten Endes dumm, sie sind.

Israels Kulturministerin (!) Miri Regev, die wohl kaum eine Ahnung von Kultur haben dürfte, fordert die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu auf, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, damit Daniel Barenboim mit der Berliner Staatskapelle nicht in Teheran auftritt. Das schade den Bemühungen Israels, das Atomabkommen mit Iran zu verhindern. Eine absurde und vollkommen abwegige Begründung, über die man nicht einmal lachen kann, sondern nur staunen. Man fragt sich, wie tief israelische Politiker sinken wollen und was sie sich von solcher „Chuzpeh“ und „Naivität“ versprechen.  Weiterlesen

Systematische Administrativhaft in Israel

von Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost

Sehr geehrter Herr Hadas-Handelsman,

Der palästinensische Rechtsanwalt Muhammed Allan ist am 16. Juni in den Hungerstreik getreten, um gegen die durch Israel verhängte Administrativhaft zu protestieren.

Er und weitere ca. 400 palästinensische Administrativhäftlinge werden ohne eine Anklage, ohne Verfahren und ohne Urteil aufgrund von „Geheiminformation“ gefangen gehalten. Diese Haft, die für einen Monat oder bis zu sechs Monaten verhängt wird, kann beliebig und uneingeschränkt verlängert werden.

Allan, 31, wurde im November 2014 verhaftet, gefesselt und zu seinem Büro genommen, wo er gezwungen wurde, Akten seiner Mandanten zu zeigen und somit seine Schweigepflicht zu brechen. Von einem Militärrichter wurde dann eine 6-monatige Administrativhaft gegen ihn verhängt. Als diese um weitere 6 Monate verlängert wurde, trat Allan aus Protest gegen die unbegründete Haft in den Hungerstreik.  Weiterlesen

The U.S.-Israel Conflict Is Finally Visible for All to See

by Sheldon Richman

Thanks to the Iran nuclear deal, something remarkable is happening in American politics: the irreconcilable conflict of interest between most Americans on one side and Israel and its American supporters on the other is on full display and impossible to ignore. In the past, the conflict could be papered over with grand empty rhetoric about the two sides being in „lock-step“ and the absence of „daylight“ between them. But no more. The conflict is out in the open where everyone can see it. Iran should be thanked for this valuable service.

War with Iran would be a catastrophe not only for the Iranians, including thousands of Jewish Iranians who openly practice their religion in their ancient community, and other people in the Middle East; it would also be a catastrophe for Americans — hence the conflict of interest between most Americans and the war party. Those, like Tom Cotton, Norman Podhoretz, Bill Kristol, and John Bolton, who think an attack on Iran would be a cakewalk, are either liars or fools. These are the same people, of course, who said the Iraq war would be easy and would usher in a new liberal Middle East. The result has been unspeakable sectarian violence throughout the region, culminating in the Islamic State and a reinvigorated al-Qaeda.  Weiterlesen

Eva Illouz, Israel. Soziologische Essays

von Ludwig Watzal

illouzDie Essay-Sammlung der israelischen Soziologin Eva Illouz gehört zu den interessantesten Veröffentlichungen zur Identität des Staates Israel. Die Autorin ist mit der Politik der rechtsextremen Netanyahu-Regierung absolut nicht einverstanden und spricht sich für ein säkulares, liberales und weltoffenes Israel und gegen die vorherrschende nationalistische und rassistische Engstirnigkeit aus. Dass die zunehmende Fokussierung der israelischen Politik auf Ethnie und Religion den liberalen Charakter des Staates zu unterwandern drohe, fragt sich der Leser, ob dies nicht schon längst geschehen sei, wenn man ohne ideologische Scheuklappen die Entwicklung Israels verfolgt.

Illouz setzt sich für eine Staatsbürgerschaft ein, die nicht ethnisch begründet ist, weil dadurch alle Nicht-Juden zu Bürgern zweiter Klasse degradiert würden. „Ein Rassismus, der aus der Bevölkerung komme, ist etwas anderes als ein Rassismus, der sich in den Gesetzen des Staates niederschlägt.“

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Von wem hat Iran zu lernen?

von Gideon Spiro

Als Linker habe ich eine ehrenvolle Liste von Demonstrationen gegen die Politik der USA, an denen ich teilgenommen habe, so zum Beispiel gegen den Vietnam-Krieg, wo fürchterliche Kriegsverbrechen begangen wurden, so bei der Invasion in den Irak, auch dort wurden Kriegsverbrechen begangen, wie bei dem Militärputsch, der den gewählten Präsidenten Salvador Allende gestürzt hat, ein Putsch, der von den USA geplant und finanziert wurde. Und es gibt sicherlich weitere Ereignisse, die mich auf Demonstrationen gegen den Komplex führten, den die Linke den „amerikanischen Imperialismus“ nannte und zum Teil noch nennt.

Gleichzeitig hatte ich niemals eine anti-amerikanische  Obsession gehabt, ein Phänomen, das viele Linke hatten, die in den USA den Ursprung des Übels in der Welt sahen. Es gibt solche, die nicht geheilt sind und noch heute damit fortfahren. Ich benutze nicht Begriffe, die vom Ayatollah-Regime stammen, „der große Teufel“ und „der kleine Teufel“. Sie sind auch nicht richtig.  Weiterlesen