Busi auf den Spuren von Ghandi

von Salman Mazalcha

Bevor ich anfange zu übersetzen muss ich erklären wer Busi und wer Ghandi sind. Busi ist Itzchak Herzog, der Vorsitzende dessen, was von der Arbeiterpartei übrig geblieben ist, und Ghandi war der rechtsradikale, reaktionäre Nationalist, der die Partei „Moledet“ (Heimat) gegründet hat, deren Programm darin bestand, den „Transfer“ aller Palästinenser zu propagieren. Ghandi also ein „Rechter“ und „Busi“ ein „Linker“.

Die Antwort auf die Antwort auf die Frage, wer Zionist ist, hat schon vor langer Zeit der General und Politiker Rechawam Zeevi, den man „Ghandi“ nannte, nicht wegen seiner pazifistischen Lehre, gegeben. „Der ganze Zionismus ist Transfer“, schrieb er in der Zeitschrift der Partei „Moledet“, die er gegründet hat. „Wenn der Transfer unmoralisch ist – dann ist der ganze Zionismus unmoralisch.“ Und das alles aus dem einfachen Grund, weil der Zionismus entstand und wuchs, indem er massiv den Weg des Transfers benutzte. „Fast alle unsere Siedlungen entstanden in Orten, wo früher arabische Dörfer oder Städte waren…Kibbuz Merchawia entstand dort, wo früher das Dorf Pula war, so wie Reschafim auf den Ruinen von Aschrafia entstand, und Ruchama anstelle von Gimma, und Megido anstelle von Legin und auch Rechowot anstelle von Charbat Doren, und Beit Shan anstelle von Bisan, und so entstanden alle unsere Siedlungen“ („Nur der Transfer wird Frieden bringen“, Moledet, 44).  Weiterlesen

Terror vor Europas Toren. Islamischer Staat, Irak und Amerikas Ohnmacht

von Ludwig Watzal

Buchta_TerrorDie von den USA und ihren westlichen Verbündeten entfachten Kriege bzw. Staatsstreiche im Nahen und Mittleren Osten sowie am Hindukusch haben zu einem Bumerang in Form von Anschlägen in den westlichen Metropolen sowie zu einer Flüchtlingswelle ungekannten Ausmaßes geführt. Der Terror ist nun auch in Europa angekommen, was der Titel auch suggeriert. Mit dem Inhalt des Buches hat er jedoch nur indirekt zu tun.

Wilfried Buchta ist Islamwissenschaftler und der beste Kenner Irans und des Schiismus in Deutschland. Seine Analysen über Iran haben sogar in den USA Aufsehen erregt, wenn auch nur unter Akademikern. Auch die arabische Welt ist ihm bestens vertraut. Von 2005 bis 2011 arbeitete er in Bagdad als politischer Analyst. Das von den USA verursachte Chaos und das Aufkommen des „Islamischen Staates“ hat er hautnah erlebt und sehr kenntnisreich beschrieben. Der entfachte Terror ist quasi der „Kollateralschaden“ des von den USA angerichteten Chaos in Irak und andernorts.

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„Holocaust“ in Köln!

Keiner der ehrenwerten Journalistinnen und Journalisten in Deutschland hat bis heute begriffen, was in der Nacht vom 31.Dezember auf den 1. Januar in Köln passiert ist. Nur der erzkonservative, und nach eigenen Worten reaktionäre Mitarbeiter der Tageszeitung DIE WELT, Henryk M. Broder. Er schreibt: „Man muss nicht Historiker oder Antisemitismus-Experte sein, um Parallelen zu den antijüdischen Pogromen aus der Zeit vor dem Holocaust zu erkennen“. Man muss nur Henryk M. Broder sein, um eine solch absurde und widerliche Phantasie zu verbreiten, in der Gewissheit, dass man Jude ist und deshalb keiner ihn wegen eines solchen Unsinns kritisieren wird. Immerhin hat es die WELT veröffentlicht.

„Der Hass auf Juden und der Hass auf Frauen sind nahe Verwandte“, schreibt Broder. Dass Broder Frauen hasst, hat er schon oft genug bewiesen. Er beruft sich ausgerechnet auf Otto Weiniger, über den schon Adolf Hitler sagte: „Es gab einen anständigen Juden und der brachte sich selbst um“ und den schon der verwirrte jüdische Antizionist Gilad Atzmon als Zeugen bemüht hat. Interessant, dass Broder sich hier ausgerechnet mit seinem Todfeind Atzmon verbrüdert, der immerhin geschrieben hat: „Einige seiner Tiraden gegen Frauen und Juden erwecken das Bild eines ungezogenen Schuljungen.“ Das könnte freilich auch auf Broder zutreffen. Viele seiner Gegner gestehen dem Mann ein brillantes Talent zu.  Weiterlesen

Ein Zionist wird Verfassungsschutzpräsident in Thüringen

Eigentlich sollte man stolz darauf sein, dass im Deutschland des Jahres 2015 ein Jude Verfassungsschutzpräsident werden kann, auch wenn er nur ein konvertierter Jude ist. Aber das Gegenteil ist der Fall, man ist erstaunt und beschämt, dass einer, den die ZEIT „Agent Provokateur“ nennt und der selber noch vor wenigen Jahren diejenigen, die Israels Politik sachlich und kompetent kritisiert haben, als „Judenhasser“ diffamiert hat, plötzlich wie ein Karnickel aus dem Hut hervorgezaubert und zum Verfassungsschutzpräsidenten berufen wird. In seinem eigenen Beitrag in der taz bezichtigte er Teile der „deutschen Öffentlichkeit“, dass sie „von einem dunklen, nicht offen eingestandenen Motiv gelenkt werden: Judenhass.“

Wir leben in einem freien Staat und jeder hat das Recht, dumme und banale Artikel zu schreiben, solange er Zeitungen findet, die sie abdrucken. Vor lauter Stolz und Selbstüberschätzung hat Stephan J. Kramer allerdings nicht gemerkt, welchen Unsinn er geschrieben hat und die Redakteure der taz, für Kramer sowieso „Antisemiten“, die zur „antizionistisch geprägten extremen Linken gehören“, haben ihn mit Genuss in diese Falle tappen lassen.  Weiterlesen

Complicity between PA and Israel’s Occupying Power

by Ludwig Watzal

The Palestinian political class has come to terms with the Israeli occupation. The Oslo Accords turned the Palestinian Authority (PA) into a subcontractor of the occupier, and the top brass feels comfortable with this situation in Palestine. The visualization of the complicity seems obvious.

Right from the start, I opposed the so-called peace process because of the content of the documents Yasser Arafat had to sign. I already wrote in 1994 that the Gaza-Jericho Agreement would mean the beginning of the end of an independent Palestinian state. Palestine would be divided into Bantustans, today I would call them fenced in ghettos, which are guarded by the Israeli occupation regime. If the situation gets out of control, they are also bombarded. My worst „dreams“ have come true. For the Palestinians, the Oslo Accords have become a nightmare.

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Netanyahu-Regierung im Kolonisierungswahn

von Ludwig Watzal

Die rechtsnationalistische Netanyahu-Regierung schert sich nicht die Bohne um die Meinung der Weltöffentlichkeit. Je öfter die internationale Staatengemeinschaft einen „Siedlungsstopp“ fordert, desto schneller treibt die israelische Regierung ihre Eroberung Restpalästinas voran. Erinnert sei an die Demütigungen der US-Regierung, die es gewagt hatte, von Netanyahu einen Stopp der völkerrechtswidrigen Kolonisierung fremden Landes zu fordern. Netanyahu zeigte Obama eine lange Nase und kolonisierte weiter.

Um ihre völkerrechtswidrige Siedlungspolitik voranzutreiben, findet ein kolossaler Raub palästinensischen Landes statt. Die israelische Regierung behandelt das Land der Palästinenser, als gehöre es Niemandem, das heißt, es gehört den Israelis. Ein Mittel, um den Landraub zu verschleiern, ist die Einrichtung von so genannten „geschlossenen militärischen Zonen“. Diese „Sicherheitszonen“ dienen dazu, palästinensisches Land auf kalte Art zu enteignen. In diesen „Sicherheitszonen“ werden nach einiger Zeit Siedlerkolonien errichtet, und alles sieht „legal“ aus. Hinzu kommt, dass dort Häuser zerstört werden, und die Bauern erhalten keinen Zutritt mehr zu ihrem Land. Diese Zonen sind keine Erfindung von Netanyahu, sondern alle israelischen Regierung haben sich dieser Methode des Landraubes bedient.

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Extrem, extremer, am Extremsten

von Uri Avnery

Israel ist bekanntlich ein „Jüdischer und demokratischer Staat.“ Das ist die offizielle Bezeichnung. Nun … 

WAS DAS Jüdische betrifft, so ist es eine neue Art Judentum, eine Art Mutation.

Seit etwa  2000 Jahren sind Juden als weise, schlaue, friedliebende, humane, progressive, liberale, sogar sozialistische Menschen bekannt.

Wer heute diese Attribute sucht, wird sie  nicht im Staat Israel finden. Weit davon entfernt.

Was „demokratisch“ betrifft, so  war es vielleicht richtig, mehr oder weniger,  in der Zeit nach der Gründung des Staates 1948 bis zum Sechs-Tage-Krieg von 1967. Damals hat Israel leider die Westbank, den Gazastreifen, Ost-Jerusalem, die Golanhöhen und natürlich auch die Sinai-Halbinsel erobert, die später an Ägypten zurückgegeben wurde.  Weiterlesen

Freedom for Guy Butavia, Nasser Nawaja und Ezra Nawi

von Ludwig Watzal

Die rechtsnationalistische Netanyahu-Regierung macht nicht nur Jagd auf Palästinenser in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten, sondern neuerdings auch auf unliebsame Israelis, die sich den illegalen Machenschaften des Besatzerstaates entgegenstellen oder sie an die Öffentlichkeit bringen. Dies geht einher mit einem harten Durchgreifen gegen Nichtregierungsorganisationen, insbesondere solchen, die sich teilweise durch Gelder aus dem Ausland finanzieren. Dieser Geldfluss soll durch fragwürdige Gesetze und Auflagen möglichst unterbunden werden.

Am 11. Januar wurde Ezra Nawi verhaftet, als er über den Ben-Gurion-Flughafen ausreisen wollte. Ihm wurde unterstellt, er habe eine Liste von Palästinensern an die Abbas-Behörde weitergeben, auf der die Namen von Palästinensern stünden, die Land an Israelis verkauft hätten. Ein solcher Verkauf gilt in der palästinensischen Gesellschaft als Verrat und wird sehr hart bestraft, in einigen Fällen sogar mit dem Tod.

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Mehr Professionalität, Integrität und Objektivität in der Medienberichterstattung

von Khouloud Daibes

Offener Brief an Journalisten und Pressevertreter in Deutschland.

Verehrte Journalisten, Medienschaffende und Vertreter der Presse in Deutschland

Zunächst möchte ich Ihnen für die im letzten Jahr geleistete Arbeit danken. Mit Ihrer Tätigkeit sensibilisieren Sie die Menschen in Deutschland für Palästina und tragen zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Ihre Wortmeldungen und Beiträge zeigen uns immer wieder die Verbundenheit mit Palästina und dafür danke ich Ihnen sehr. 

Mit Blick auf die jüngsten Berichte und TV-Sendungen möchte ich mit diesen Zeilen einige Themen ansprechen. Das Hervorheben von ein oder zwei Themen soll sicherstellen, dass diese stärker Beachtung finden. Weder soll jemand irregeführt werden noch sich schlecht oder falsch informiert fühlen. Damit kann die Professionalität und Integrität in der deutschen Medienberichterstattung, wie vom Pressekodex vorgesehen, aufrechterhalten werden.  Weiterlesen