Wir müssen endlich aufhören Israel durch eine rosa-rote Brille zu betrachten und in Israel die Verwirklichung eines romantischen Traums zu sehen. Das können wir den christlichen Zionisten überlassen. Vor allem dürfen wir nicht alles, was Israel macht, mit dem Holocaust entschuldigen und auch nicht schweigen, sondern genau das Gegenteil tun: Wegen Auschwitz aufschreien, wenn irgendwo auf der Welt Unrecht geschieht und ganz besonders in Israel bzw. Palästina, weil wir für das, was dort geschieht, die Verantwortung tragen. Deutsche Staatsräson sollte nicht nur Israels Sicherheit garantieren, sondern die Sicherheit der gesamten Region.
Deshalb sind die Proteste deutscher Politiker von Gabriel bis Merkel reine, billige Lippenbekenntnisse, solange sie nicht etwas tun. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Und deshalb sage ich, dass Deutschland und ganz Europa endlich Palästina als gleichberechtigten Staat in der Region anerkennen und akzeptieren müssen.
Nur das kann ein Schritt in Richtung Frieden bedeuten. Was Trump gerade gemacht hat, war Öl ins Feuer zu gießen und zu behaupten, dass er damit das Feuer löschen kann. Dagegen helfen keine Proteste, gegen die Trump ja bekanntlich taub und immun ist. Es helfen nur Taten. Palästina als freien und unabhängigen Staat in die UNO aufnehmen. Heute schon, nicht erst auf Morgen verschieben. Es eilt. Alle wissen es.
Die Geschichte Jerusalems und des Nahostkonflikts ist eine Geschichte von verpassten Gelegenheiten. Es ist endlich an der Zeit das zu ändern.
Palästina muss endlich als unabhängiger Staat in den von den Palästinensern akzeptierten und weltweit anerkannten Grenzen von 1967 anerkannt werden, auch wenn die Israelis es nicht wollen und der Zentralrat der Juden in Deutschland meint, es sei zu früh. In Wirklichkeit ist es inzwischen Jahrzehnte zu spät.
Wir dürfen nicht vergessen, dass in der Region (Palästina/Israel) 12 Millionen Menschen leben, davon nur 6 Millionen Juden. Es ist endlich an der Zeit auch die Rechte der 6 Millionen Palästinenser zu berücksichtigen. Jerusalem kann und muss die Hauptstadt beider Staaten sein, die, vielleicht (so Gott will) eines Tages sich vereinen und einen Staat für all seine Bürger bilden werden. Denken wir endlich das Undenkbare, denn sonst wird es bald in einer großen Katastrophe enden.
Es ist wichtig in diesem Zusammenhang zu erwähnen und zu betonen, dass es keinen Konflikt zwischen Juden und Arabern gibt, sondern nur zwischen Zionisten und der arabischen Welt. Zwischen Juden und Araberm hat es während vieler Jahrhunderte feste, friedliche und freundschaftliche Beziehungen gegeben. Juden lebten in Frieden in der moslemisch-arabischen Welt, in Iran, in Nordafrika, auf dem Balkan, in der Türkei, im Nahen Osten und ganz besonders in Jerusalem. Diese guten und fruchtbaren Beziehungen wurden leider durch das Aufkommen des Zionismus zerstört und beendet. Mit dem Auftreten der Zionisten begann die Katastrophe der Menschen in Palästina.
Kann es wieder repariert werden?
Da möchte ich an die Worte Theodor Herzls erinnern, der gesagt hat: „Wenn ihr wollt, bleibt es kein Traum“. Damit hat er in einem Satz alles vorweggenommen, was nötig ist, um den Konflikt zu beenden. Wenn ihr wollt – man muss es wollen. Alles ist möglich. Man muss es nur wollen. Leider muss ich aber feststellen, dass es in der israelischen Politik niemanden gibt, der es wirklich will. Am allerwenigsten Benjamin Netanjahu.
Solange jeder seine „Lehren“ aus Holocaust, Koran oder Bibel zieht wird sich nichts in der Welt ändern. Der einzig gültige Maßstab menschlichen Handelns ist der „kategorische Imperativ“ – und die Verteidigung des „sapere aude“ der einzige Schutz vor totalitären Ansprüchen.
Mit diesem Kommentar haben Sie grundsätzlich recht, Herr K.!
Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass Menschen, die den kategorischen Imperativ begriffen haben, nun auch den Mut finden, sich einzubringen. Wie im Artikel schon gesagt, hat hier Erich Kästner recht: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Kafkas K. machte auch einfach immer nur weiter, genauso wie Michael Endes Bilderbuch-Schildkröte. ….
Der Artikel selbst spricht mir aus dem Herzen!
Der „rosarote Traum“ hat sich doch längst erledigt. Das Problem ist es, dass selbst unter Abgeordneten des Bundestages die Frustration riesengroß ist, ohne dass die Regierung daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen bereit ist.
Siehe auch:
„Wir sind Weltmeister – auch im Wegschauen“: http://wipokuli.wordpress.com/2014/07/15/wir-sind-weltmeister-im-wegschauen/
Ales Gute für den Jahreswechsel!