Eine Ausstellung wandert durch Deutschland mit mäßigem Erfolg, überschaubarer Resonanz und gespenstischer Wirkung. Alle jüdischen Gemeinden und christlich-jüdischen Organisationen haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen diese Ausstellung verbündet, auch Kirchen, Gewerkschaften und demokratische Parteien, mit Ausnahme vielleicht der Linken, wenn man von deren radikal-zionistischem Ableger BAK-Shalom einmal absieht. Es geht um die Nakba, die Geschichte der Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat. Es gibt diese Ausstellung seit 2008, und sie ist bis jetzt in ca. 65 Städten gewesen, in Kirchen, Schulen, Volkshochschulen, Gewerkschaftshäusern, Bürgerhäusern, auf dem Ökumenischen Kirchentag in München und in diversen Stadthallen. In den ersten Jahren war es ziemlich ruhig um die Ausstellung, bis sie von den jüdischen Gemeinden, den christlich-jüdischen Vereinen und den deutsch-israelischen Gesellschaften entdeckt wurde. Seitdem wird sie von diesen treuen Freunden Israels verfolgt und verteufelt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland duldet diese heuchlerischen Aktionen, und die israelische Botschaft tut so, als ob sie damit nichts zu tun hätte, dabei handeln diese selbsternannten Blockwarte des Zionismus treu nach den Richtlinien der israelischen Propagandapolitik, jede Erinnerung an palästinensisches Leid zu verbieten und zu verfolgen.
Die Juden gedenken jedes Jahr am 9. des Monats Av der Zerstörung des Zweiten Jerusalemer Tempels vor beinahe zweitausend Jahren, und es ist sogar ein religiöser Fastentag daraus geworden. Den Palästinensern wollen sie aber die Erinnerung an ihre Heimat und die Vertreibung, die erst vor sechzig Jahren stattgefunden hat, verbieten, und stellen das in Israel sogar per Gesetz unter drakonische Strafe. Es reicht dem Staat wohl nicht, den Palästinensern die Heimat und das Land gestohlen zu haben, jetzt geht man daran, auch noch ihre Geschichte und die Erinnerung daran zu eliminieren. Weiterlesen