von Andreas Zumach
Erklärung zur Kundgebung gegen die heutige Verleihung des Göttinger Friedenspreises an die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
Linkspolitiker Konrad Kelm, die Göttinger Jusos und der Fachschaftsrat
Sozialwissenschaften der Universität agitieren gemeinsam mit Mordsympathisant Yonatan Shay mit Falschbehauptungen, Verleumdungen und Rufmord gegen den Göttinger Friedenspreis und den Preisträger „Jüdische Stimme für gerechten Frieden“
Tatsachenwidrige Falschbehautptungen,Verleumdungen und Rufmord: mit diesen Mitteln agitieren Konrad Kelm ( Kreistagsabgeordnete der Linken), die Jusos Göttingen, der Fachschaftsrat Sozialwissenschaften an der Universität , die Jüdische Gemeinde sowie weitere Akteure (siehe unten) gegen die heutige Verleihung des Göttinger Friedenspreises an die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“.
Die genannten Akteure sind Mitglieder von Jached bzw. Unterzeichner eines offenen Briefes von Jached und eines Aufrufs zur Kundgebeng gegen die heutige Preisverleihung. Jached bezeichnet sich als „Bündnis“, das vorgibt „gegen Antisemitismus und Antizionismus“ zu sein.
In dem Aufruf zur heutigen Kundgebung werden die Jüdische Stimme ,die Stiftung des
Göttinger Friedenspreises sowie alle TeilnehmerInnen der heutigen Preisverleihung pauschal und ohne irgendwelche Belege als „Feinde Israels“ verleumdet, die angeblich „Haß auf Israel“ propagieren.
Zudem wird in dem Aufruf die tatsachenwidrige Falschbehauptung verbreitet, die „Jüdische Stimme“ sei eine „BDS-Organisation“ .
Der offene Brief der Mitglieder und Unterstützer von Jached enthält weitere tatsachenwidrige Falschbehauptungen und Verleumdungen über die Jüdische Stimme.
Nachweislich falsch sind auch die Behauptungen, ich (Andreas Zumach) hätte gegen eine „Israellobby“ gewettert und in meiner Funktion als Vorsitzender der Jury des Göttinger Friedenspreises erklärt, es habe „in der Jury keine Diskussion über antiisraelische Boykottkampagnen gegeben“. Auf der Basis dieser ihrer nachweislichen
Falschbehauptungen über meine angeblichen Äußerungen schreiben die Autoren des offenen Briefes, diese Äußerungen würden „das Bild einer »jüdischen Verschwörung« evozieren, die in der Lage sei, die Berichterstattung zu lenken.“
Das ist suggestiver Rufmord.
Die Behauptung in dem offenen Brief , die Jury habe „ von vornherein einen antiisraelischen Konsens geteilt“ ist Rufmord. Falsch ist schließlich auch die Behauptung „das Kuratorium“ der Göttinger Friedenspreiseshabe gegen die Preisverleihung an die Jüdische Stimme „interveniert“.
Mit der Kundgebung gegen die heutige Preisverleihung will das Jached-Bündnis laut seinem Aufruf „ein Zeichen gegen die Normalisierung von Antisemitismus setzen“ .Tatsächlich tun die Mitglieder und Unterstützer von Jached genau das Gegenteil. Mit ihrem inflationären Antisemitismus-Vorwurf gegen die Jüdische Stimme und gegen andere Kritiker der völkerrechtswidrigen und menschenrechtsfeindlichen Politik der israelischen Regierung verharmlosen sie die real existierende Judenfeindlichkeit in unserem Land,die sich in jüngster Zeit immer lautstärker und aggressiver äußert, und behindern die wirksame Bekämpfung dieser Judenfeindlichkeit.
Bündnisgenosse von Linkspolitikes Kelm, der Göttinger Jusos, des Fachschaftsrates
Sozialwissenschaftlen und der Jüdischen Gemeinde ist Yonatan Shay, der den offenen Brief als „Gesandter der Jewish Agency“ unterzeichnet hat. Shay ist ein rechtsextremer RadikalNationalist, der die 2000-jährige Besiedlung Samaras und Judäas legitimiert. Shay schreibt für die rechtsextreme israelische Webseite Channel 20/Arutz Essrim, wo er in mehreren Artikeln Tausende in Berlin lebende Israelis als selbsthassende Juden verleumdet, die sogar schlimmer seien als Salafisten und Nazis. Auf Facebook bekundete Shay seine Solidarität mit dem Soldaten Elor Azaria , der im März 2016 in Hebron einen bereits seit elf Minuten schwerverletzt am Boden liegenden Palästinenser mit einem Kopfschuß kaltblütig ermordete.Shay forderte die Freilassung des Mörders.
Ich frage Konrad Kelm, die Jusos Göttingen, die Fachschaft Sozialwissenschaften, die
Jüdische Gemeinde und alle die anderen Mitglieder und Unterstützer von Jachedinsbesondere auch jene mit dem Wort „Shalom“ im Namen: teilen Sie auch die Sympathien Ihres Bündnisgenossen Yonatan Shay für einen feigen, kaltblütigen Mord?
Andreas Zumach, Göttingen 9. März 2019
Liste der Unterzeichner des Offenen Briefes von JachedJüdische Gemeinde Göttingen e.V.
Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.
Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
Wertelinitiative e.V. – jüdisch-deutsche Positionen
Bundesarbeitskreis Shalom der Linksjugend
Landesarbeitskreis Shalom der Linksjugend Niedersachsen
Landesarbeitskreis Sisyphos der Linksjugend Thüringen
f_act – feminist action, Göttingen
Jusos Göttingen
Juso Hochschulgruppe Göttingen
Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Kassel
Bündnis gegen Antisemitismus Kassel
Bündnis gegen Antisemitismus Marburg
Linksjugend Eichsfeld
Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Kassel
Linksjugend Göttingen
Fachgruppe Politikwissenschaft, Uni Göttingen
Jonas Dörge (Kassel)
Pablo Fuest (Parlamentarier Student*innenparlament Uni Vechta)
Yonatan Shay (Gesandter der Jewish Agency für Israel in Deutschland)
Konrad Kelm (Kreistagsabgeordneter der Linken im Landkreis Göttingen)
Diesen Beitrag unbedingt weitersenden an alle UnterzeichnerInnen des Offenen Briefes von JachedJüdische Gemeinde Göttingen.
Wie passt die Agitation mit Yonatan Shay zu den sog. ‚Grundhaltungen‘ der
‚Werteinitiative jüdisch-deutsche Positionen‘: Zitiere:
„Die WerteInitiative ist eine zivilgesellschaftliche jüdische Stimme in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeiten wir überparteilich und setzen uns für die Stärkung der Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aus jüdischen Perspektiven ein. Dies tun wir, indem wir den wertebasierten politischen, gesellschaftlichen und medialen Diskurs, das bürgerschaftlich-jüdische Engagement in Deutschland und das deutsch-israelische Verhältnis fördern. Zur Erreichung unserer Ziele kooperieren wir auch mit anderen politischen oder gesellschaftlichen Akteuren, Institutionen und Organisationen.“
https://werteinitiative.de/startseite/der-verein/grundhaltungen1/
Auf diese Weise könnte Göttingen der Beginn einer Sammlung all Derer sein, die sich nicht mehr gefallen lassen wollen, verleumderisch als „Antisemiten“ bezeichnet zu werden. Wir sollten uns auch der Sprachregelung wiedersetzen, die momentan durch alle Medien geistert und die zuletzt vom Bundespräsidenten übernommen wurde, nämlich den „Antisemitismus in jeglicher Form“ zu bekämpfen. Diese Formulierung ist geeignet, einen erweiterten Begriff des Antisemitismus zu legitimieren, der umstandslos auch Kritik an der Okkupationspolitik der israelischen Regierung und am Konzept eines rein „jüdischen Staates“, sowie Verständnis oder gar Sympathie für BDS-Strategien umfasst.
Opa wäre stolz, Andy. Wenn sich einer vom Mossad verfolgt fühlt, liegt die Diagnose eines Judenknackses nicht fern. (Jede Wette, dass die wackeren Kämkpfer für Meinungsfreiheit diesen Kommentar nicht veröffentlichen werden?)
Die meisten verwendeten Begriffe („selbsthassend“) haben einen konkreten historischen Bezug; in der Gegenwart werden diese Begriffe in einer Weise verwendet, daß man glauben möchte, die Analfabeten des Begriffs gingen über kurz oder lang mit dem Messer auf einander los. In der Knesseth prügelten sich um 1952 einige Abgeordnete, als sich abzeichnete, daß Israel mit der BRD über eine finanzielle Unterstützung zum Zwecke der Eingliederung der entwurzelten Holocaustüberlebenden verhandeln sollte. Bei diesen Leidenschaften kommt man auch niemals zu einer Definition, was ein „gerechter Friede“ beinhalten müßte. Die Friedensschlüsse in Europa hatten auch (gerechte) Straffunktion, nur dachte niemand in Versailles daran, daß irgendwann genug gebüßt sein werde und „gerechte“ Zustände zu schaffen wären. Das bedeutet, Friede verlangt Dynamik, die andernfalls ein neuer Krieg liefert. Facit, „gerechter Frieden“ ist eine Aufgabe von Generationen, die unter der aktuellen intellektuellen Kompetenz der Beteiligten Illusion bleibt. Amen, ich lade also mein Sturmgewehr.