Otzma Yehudit – Jüdische Macht: Wie lange will der Zentralrat der Juden noch schweigen?

Antisemitismus ist heute ein echtes Problem und zugleich ein Schreckgespenst. Es stimmt, was Hajo Meyer gesagt hat, dass früher derjenige als Antisemit galt, der Juden hasste, und heute derjenige Antisemit genannt wird, den die Juden hassen. Der bekannte jüdische Satiriker Roda Roda wird gern von Zionisten wie Broder mit der Bemerkung zitiert: „Aus dem Antisemitismus könnte schon was werden, wenn sich nur die Juden seiner annehmen würden“.

Nun haben sich jüdische Funktionäre und Politiker seiner tatsächlich angenommen und denunzieren jüdische Friedensaktivisten und Gelehrte als Antisemiten, und deutsche Akademiker, Unidirektoren, Oberbürgermeister und Sparkassendirektoren verweigern Juden – von einem jüdischen Funktionär dirigiert –, die Meinungsfreiheit und verwehren ihnen Räume, wie einst die SA. Da wird ihnen gern „jüdischer Selbsthass“ unterstellt. Was mag dieses „rätselhafte Phänomen“, wohl sein? Was ist es, das jüdische Funktionäre wie Schuster und Knobloch, oder jüdische Intellektuelle wie Broder und Wolffsohn dazu verleitet, sich derartig verächtlich gegenüber anderen Juden zu äußern? Menschen, die behaupten, in Israel passiere – abgesehen vom Holocaust –Vergleichbares wie im Dritten Reich sind nach Broders Überzeugung Antisemiten. Dabei schrieb er selbst in der Jüdischen Allgemeinen, dass Israelis – und er meinte Juden – Täter sind. Ja, was gilt denn nun?

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen verabscheut die jüngsten Angriffe auf Juden und jüdische Institutionen, und nimmt sie sehr ernst. Manche jüdische Funktionäre allerdings bauschen sie derart auf, als sei das Dritte Reich kurz vor der Wiederauferstehung und die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ der erste Vorbote der antisemitischen Pogrome. Schuster, Broder und Knobloch, um nur wenige zu nennen, tun so, als ob der Antisemitismus die finale Phase der Endlösung der Judenfrage eingeläutet habe, dass ein zweites Auschwitz vor der Tür stehe. Sie unterstützen damit die amerikanische Anti-Defamation League (ADL), die sich mehr als alle anderen darum bemüht, das Bild eines grassierenden europäischen Antisemitismus zu verbreiten. Wie kommen sie dazu? 

Bürger überall auf der Welt, darunter auch etliche Juden, haben endlich gelernt, die Hemmschwelle zu überwinden und Israels Politik und Kriegsverbrechen so zu kritisieren, wie sie es bei allen anderen Staaten auch tun. Das darf aber nach Meinung mancher Juden nicht sein. Für Juden ist es zwar einerseits schwierig, sich von Israels illegalen Handlungen zu distanzieren, andererseits aber auch leichter als für Nichtjuden, die durch moralische Erpressung durch Zionisten immer in der Defensive sind, vor allem in Ländern wie Deutschland mit ihrer antisemitischen Vergangenheit. Juden werden allerdings auch erpresst, in der Regel von ihren Familienangehörigen. Man nennt sie dann nicht Antisemiten, sondern Nestbeschmutzer, Vaterlandsverräter, auch wenn bzw. obwohl Israel gar nicht ihr Vaterland ist, oder auch „koschere Antisemiten“.

Aber gelegentlich wird unsere Neigung zu empörten Reaktionen mobilisiert, um legitime Kritik an der israelischen Politik und ihren kolonialen Praktiken auszudrücken, mit denen Palästinenser enteignet, entrechtet, eingesperrt, vertrieben und getötet werden. Es ist aber ganz und gar nicht antisemitisch, die Taktiken des Boykotts, des Investitionsentzugs und Sanktionen (BDS) als gewaltfreie politische Maßnahmen gegen eine Kolonialmacht zu verteidigen, die die politischen Rechte einer Minderheit gewaltsam untergräbt. Man muss nicht für die BDS-Kampagne sein, um zu akzeptieren, dass sie eine legitime politische Äußerung darstellt. Diejenigen, die BDS unterstützen möchten, dürfen nicht zensiert oder für ihre Ansichten bestraft werden. In den USA ist bisher jeder Versuch, Gesetze zu erlassen, um die Unterstützung der BDS-Kampagne zu verbieten oder zu kriminalisieren, gescheitert, weil dies verfassungswidrig wäre. Ähnliche Bestimmungen findet man auch in den Dokumenten über die Menschenrechte und auch im Grundgesetz. Leider werden sie aber von vielen Stadtverwaltungen, von Köln bis München und Hamburg bis Frankfurt nicht beachtet.

Worüber sich europäische, israelische und amerikanische Kommentatoren aber einigen können, ist die Diagnose, dass zwischen der Feindschaft gegenüber Juden und der Politik Israels eine Verbindung besteht. Das führt dazu, dass europäische Antisemiten häufig mit Israel sympathisieren: je schlechter sich Israel benimmt, desto höher steigt das Land in ihrer Wertschätzung. Und je mehr Israel in der Schätzung neo-nazistischer Parteien steigt, desto mehr fühlen sich deutsch-jüdische Patrioten diesen Parteien verbunden. Der jüdische Publizist Henryk M. Broder machte im Frühjahr 2019 eine europäische Begegnungstour mit rechten und ultrarechten europäischen Parteien. Er begann mit der AfD und ist inzwischen, wie man hört, auch schon bei der FPÖ gewesen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis er nach Ungarn und Polen reist.

Es ist die Politik der israelischen Regierung, vor allem in den letzten Jahrzehnten, die noch vorhandene antijüdische Gefühle verstärkt und andererseits die Sympathien der rechten Parteien hervorgerufen hat. So hat Israel selbst erheblich zum Wiederaufleben des Antisemitismus beigetragen. Das ist freilich ein Ergebnis, mit dem viele israelische Politiker keineswegs unglücklich sind, zumal es in der zionistischen Ideologie Herzls empfohlen wird.

Geht es den meisten Deutschen, die täglich über Israel und den Antisemitismus schreiben, wirklich um Israel und um die Bekämpfung des Antisemitismus, oder nur um sich selbst? Wenn ich z. B. an den Frankfurter Bürgermeister Uwe Becker denke oder an die Frankfurter „linke“ Aktivistin Jutta Ditfurth, dann habe ich Zweifel. Sie wollen zeigen, wie sehr sie sich von den Verbrechen des Dritten Reiches und ihren familiären Traditionen distanzieren und „Gutmenschen“ geworden sind. Jutta Ditfurth hat zugegeben, dass ihre Familie antisemitisch war. Dass sie dabei die Rechte und Würde anderer Menschen verletzen, Moslems, Christen und Juden, wollen sie nicht sehen. Sie denken, dass ein einseitiges, blindes Verteidigen israelischer Positionen das Gebot der Stunde sei. Dabei sind es ganz und gar keine jüdischen Positionen, die sie verteidigen, denn das Judentum lehnt Rassismus und Menschenverachtung ab. Wollen sie die Ermordung jüdischer Semiten dadurch sühnen, dass sie jetzt moslemische Semiten diskriminieren und vertreiben?

Es vergeht doch seit Jahren kein Tag an dem nicht in irgendeiner Zeitung, im Rundfunk oder im Fernsehen, über Antisemitismus palavert wird. Meistens von vermeintlichen Experten, die wenig Ahnung haben und wie Blinde von der Farbe reden. Der Versuch, die anstößige israelische Politik mit dem Holocaust zu rechtfertigen, widerspricht den moralischen Grundsätzen des Judentums. Es ist offensichtlich, dass wir nicht vor der Gefahr eines zweiten Auschwitz stehen, auch wenn Hetzer wie Josef Schuster vom Zentralrat der Juden, Charlotte Knobloch, Präsidentin der Jüdischen Gemeinde in München oder der Hofjude und -clown Henryk M. Broder immer wieder davor warnen. Sie verunsichern damit vor allem ihre eigene Klientel, die angeblich auf gepackten Koffern sitzt. Noch nie sind Juden sicherer gewesen als heute. In den USA, in Europa und auch in Deutschland leben Juden friedlich und zumeist in Wohlstand.

Schaut man aber nach Israel, dann kann einem übel werden. Seit Benjamin Netanjahu an der Macht ist, rutscht das Land ohne Halt nach rechts und steht inzwischen knapp am Abgrund. Nationalismus und Rassismus bestimmen die Richtlinien der Politik. Statt aber die Schuld bei sich zu suchen, wird immer wieder die Antisemitismus-Keule hervorgeholt und die Völkergemeinschaft, die Europäer und vor allem die Deutschen, werden als Judenhasser diskreditiert und beleidigt. Die Taktik ist klar: man zeigt auf andere, um von seinen eigenen Problemen abzulenken.

Zwar ist Deutschland auch schuld daran, dass es so weit gekommen ist, aber es hilft weder den Juden noch den Israelis und den Palästinensern, wenn man immer nur zurückblickt und sich weigert, nach vorn zu schauen. Es stimmt, ohne den deutschen Nationalismus und Rassismus hätte es in den dreißiger Jahren nicht die massive Einwanderung nach Palästina gegeben und ohne die britische Mandatsmacht, die diese Einwanderung begünstigt hat, hätten wir die Probleme von heute nicht. Aber wir sollten auf die heute anstehenden Probleme schauen und nicht auf die Vergangenheit. Wir sollten vor allem nach Recht und Gerechtigkeit streben und dem Propheten Jeremias nacheifern, der gerufen hat: „Gerechtigkeit, der Gerechtigkeit sollst du nachlaufen.“

Der angebliche neue Antisemitismus ist doch nichts anderes als ein Propagandainstrument bestimmter jüdischer und israelischer Interessen, denen es darum geht, Antizionismus als Antisemitismus zu entlarven. Die Zionisten haben von Anfang an mit den antisemitischen Nazis zusammengearbeitet, und bis zuletzt hat Benjamin Netanjahu den Antisemitismus begrüßt, weil er „Juden nach Israel spült“. Es handelt sich aber in der Regel nicht einmal um Antizionismus, sondern um eine nur allzu berechtigte Kritik an der aggressiven, nationalistischen, ja chauvinistischen Politik Israels, die für viele Juden und Israelis mitnichten antisemitisch bzw. antijüdisch ist. Netanjahu hat sogar versucht, den Mufti von Jerusalem, Hagh al Husseini, für den Holocaust verantwortlich zu machen und behauptet, der Mufti hätte Hitler die Ermordung der Juden ins Ohr geflüstert. Als ob Hitler Ratschläge des Muftis, den er verachtete, nötig hatte.

Aber die Kritik kann noch so sachlich, berechtigt und moderat sein, von zionistischer Seite wird stereotyp der Vorwurf erhoben, dass sie „weit über eine sachlich gerechtfertigte Kritik hinausgehe.“ Man hört immer wieder von solchen zionistischen Kreisen, vom Zentralrat der Juden und anderen jüdischen Hasspredigern, dass man selbstverständlich Israel kritisieren könne und dürfe. Wenn man es aber tut und nicht etwa Israel, sondern seine Politik kritisiert, dann wird man umgehend als Antisemit verleumdet. Diese zionistische Kritik wurde und wird derart übertrieben, dass sie immer weniger Menschen überzeugt und auch immer mehr Juden und Israelis abstößt.

Jetzt ist eine radikal faschistische Partei, eine aus der Asche wieder auferstandene israelische Nazi-Partei, kurz davor, in einer Koalition rechter Parteien in das israelische Parlament einzuziehen, eingefädelt von Benjamin Netanjahu, der so hofft, nach der bevorstehenden Wahl an der Macht zu bleiben. Kein Wunder, wo doch schon sein Vater, der jahrzehntelang Sekretär des rechtsradikalen jüdischen Politikers Ze‘ev Jabotinski war, des Ahnherrns der heutigen rechten Parteien, ein bekennender Faschist und Bewunderer von Mussolini war. Seine paramilitärische Beitar-Jugend brachte sich mit braunen Hemden zur Geltung.

Das Motto der neuen Kach-Partei lautet: Entfernung aller Nichtjuden aus Jerusalem, Aberkennung der israelischen Staatsbürgerschaft für alle nichtjüdischen Israelis und Kontaktverbot zwischen Juden und Arabern. Die Nazis in Deutschland dürften frohlocken und manche Juden auch. Sie sind schon der AfD beigetreten und verteilen fleißig Persilscheine.

Ich habe lange geglaubt, dass es zwecklos und entwürdigend ist, mit solchen jüdischen Chauvinisten zu diskutieren. Das würde ihnen bloß Legitimität verschaffen. „Es gibt jedoch Zeiten, in denen Absurditäten zu politischen Tatsachen werden und nicht mehr ignoriert werden können“, schreibt Omer Bartov. Wir müssen uns wohl oder übel mit diesen Leuten auseinandersetzen, nicht nur, indem wir ihre gewalttätigen, rassistischen Vorstellungen entlarven, sondern indem man ihnen Grenzen setzt, und sei es mittels Boykotts und Delegimitation.

Ich verstehe, dass fanatische Zionisten uns nicht mögen. Wir mögen sie auch nicht. Der Unterschied ist nur, dass wir sie nicht daran hindern, ihre Meinung zu sagen oder Israel-Tage zu veranstalten, während sie alles tun, um unsere Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Es ist ein Skandal, wenn der Zentralrat der Juden und jüdische Funktionäre linken jüdischen Intellektuellen Antisemitismus vorwerfen, weil diese sich für die Rechte der Palästinenser und einen gerechten Frieden in Israel einsetzen. Und es ist ein noch größerer Skandal, dass deutsche Funktionsträger (der Bürgermeister in Göttingen, die dortige Unipräsidentin, der Antisemitismusbeauftragte, etc.…), sich dieser Verleumdungskampagne unterwerfen und sich gegen die Vergabe des Göttinger Friedenspreises an die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ wenden.

Besonders ärgerlich für uns kritische demokratische Juden ist der Mangel an Sensibilität bei Herrn Josef Schuster, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, der sich nicht geniert, den Bundespräsidenten zu kritisieren wegen seines Glückwunschtelegrams zum iranischen Nationalfeiertag. Schuster schreibt: »Beim Glückwunschtelegramm des Bundespräsidenten zum Jahrestag der Revolution im Iran scheint die Routine‐Diplomatie das kritische Denken verdrängt zu haben.“ Dabei scheint es mir, dass bei Schuster das kritische Denken ausgesetzt hat. Es ist eine ausgesprochene Chuzpeh, dass beim Thema Iran im Zentralrat offenbar die nötige Sensibilität gefehlt hat. Weiterhin sagte Schuster laut Bild.de: »Ich erwarte vom Bundespräsidenten, dass er die nächste Gelegenheit ergreift, um gegenüber dem Iran unmissverständlich die kritische Haltung der Deutschen zu verdeutlichen, in deren Namen er spricht.«

Josef Schuster hat da aber nichts zu erwarten und sollte sich für diesen Ton möglichst bald entschuldigen. Wir, als Volk, dürfen aber sehr wohl von unserem Präsidenten erwarten, dass er den Israelis „unmissverständlich die kritische Haltung der Deutschen verdeutlicht, in deren Namen er spricht.“

Das Auswärtige Amt hatte dazu erklärt, solche Telegramme seien zu Nationalfeiertagen eine verbreitete Praxis im diplomatischen Verkehr zwischen Staaten. Darauf hat auch das Bundespräsidialamt hingewiesen. Offenbar hat es Schuster nicht verstanden. Ich habe nirgends gelesen, dass der Zentralrat der Moslems in Deutschland sich beim Bundespräsidenten beschwert hat, weil er 2018 Israel zum 70. Geburtstag gratuliert hat. Da liegt auch der Unterschied zwischen Menschen ohne Erziehung, die davon ausgehen, dass sie alles dürfen, weil sie Juden sind, und kultivierten Menschen, die sensibel genug sind zu wissen, was man nicht tun darf. Einen besseren Beweis, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland nichts anderes ist, als eine Filiale der israelischen Botschaft und ein treuer Vertreter der israelischen Propaganda, konnte uns Schuster nicht erbringen.

Er erweist sich damit als getreuer Anhänger der rechtsextremen israelischen Regierung und liefert den Kritikern dieser Politik noch mehr Munition, diese abzulehnen. Es ist wie ein Teufelskreis, in dem wir alle stecken. Seit dem Jahre 2004 verweisen die israelischen Regierungen zunehmend auf den Holocaust, um ihre Unterdrückung der Palästinenser zu rechtfertigen. Der Zentral der Juden in Deutschland hilft dabei, indem er die Gefahr eines neuen Holocaust heraufbeschwört und sich in außenpolitischen Fragen einmischt, die ihn gar nicht angehen. Es ist nicht die Aufgabe eines Zentralratsvorsitzenden Kommentare zur deutschen Außenpolitik zu geben.

Wenn er aber unbedingt darauf besteht, dann sollte er sich bei der Politik Israels einmischen und die dortigen Menschenrechtsverletzungen anprangern. Leider ist er aber auf diesem Auge blind. Er will nicht wahrhaben, dass -so sehen es inzwischen viele israelische Kommentatoren –  „Israel zunehmend eine Erosion der Demokratie, ein Erstarken des Rassismus, das Aushöhlen des Rechtsstaates und einen immer rücksichtsloseren Einsatz von Gewalt, erlebt. Kritik an Regierungshandeln wird in Israel regelmäßig nicht nur als antizionistisch, sondern als antisemitisch betrachtet.“

5 Gedanken zu „Otzma Yehudit – Jüdische Macht: Wie lange will der Zentralrat der Juden noch schweigen?

  1. Das wird alles genauso sein, ist aber nicht zu ändern. Man muß mit den Zeiten leben und zur Unzeit in Deckung bleiben . Der Deutsche, der 1933 ins Ausland ging, galt als Verräter, Nestbeschmutzer und so fort, und die Länder, die ihn schützten, haben dennoch Hitlerdeutschland hofiert. Sie hatten alle keine Chance. Sie lebten teils sogar in Lagern. Wozu also Sturmlaufen und Pulver verschießen, wenn jetzt die anderen am Drücker sind. Sollen sie doch ohne Maske ihre Ideen austoben. Den Palästinensern geht es seit 70 Jahren schlecht, sie werden es noch weitere Jahre überleben.

  2. @Lobenstein: „Den Palästinensern geht es seit 70 Jahren schlecht, sie werden es noch weitere Jahre überleben.“

    Leider haben viele PalästinenserInnen diese letzten 70 Jahr nicht überlebt und es ist zu befürchten, dass nicht wenige von ihnen auch die weiteren Jahre nicht überleben. 🙁

  3. Vielen Dank, Herr Melzer, für den Artikel und den Mut, Klartext zu reden! Mir ist klar geworden, wie vorsichtig unsere Medien die Auseinandersetzungen zwischen Palästina und Israel behandeln. Ist es Zensur oder Selbstzensur?

  4. „Die amerikanische Partnerorganisation des Board, das American Jewish Committee, schrieb: „Die Ansichten von Otzma Yehudit sind verwerflich. Sie spiegeln nicht die Kern der Werte wider, die das eigentliche Fundament des Staates Israel bilden.
    Aber das Board of Deputies schwieg. Tal Ofer, der stellvertretende Vorsitzende, twitterte am Freitag: “@BoardofDeputies sagte, dass es sich während der Wahlen nicht zu politischen Parteien und Kandidaten äußern will.”
    Wirklich? Es hat nie aufgehört, zu Anfang, Mitte und Ende des Wahlkampfes Corbyn und Labour zu kommentieren und zu verurteilen. Dies ist moralische Feigheit und Heuchelei höchsten Ranges und das Herzstück des Kampfes, der nicht nur die Labour Party, sondern auch die britische jüdische Gemeinschaft zerreißt.
    McCarthy würde in seinem Grab lächeln.“

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=49821#more-49821

  5. Die Antisemitismusdebatte die Jeremy Corbyn angehängt wird, sollte Warnung genug sein für jeden Deutschen in prominenter Stellung. Wo wäre hierzulande der Anwalt, der sich schützend vor einen Promi stellt der es wagt, die Politik jüdischer Eliten, wenn diese denn das nicht existierende Volk der Palästinenser (Golda Meir) gravierend benachteiligt, eine perfide Täter-Opfer-Umkehr betreibend, zu kritisieren?
    Wenn denn der Zentralrat der Juden in Deutschland resp. der Board of Deputies of the British Jews aus politischem Opportunismus heraus keine Unterscheidung zwischen Kritik am Judentum als Religion und einer Kritik am politischen Zionismus vornimmt, ist es ziemlich sinnlos, die radikalen Auswüchse des Zionismus kritisieren zu wollen und darauf zu hoffen, nicht des Antisemitismus bezichtigt zu werden, jenes Antisemitismus, der einmal als Staatsräson Hitlers zu „ethnischen Säuberungen“ und nachfolgenden Massenmorden führte. Den Antisemitismusvorwurf gegenüber Menschen zu benutzen, die sich dem Geiste der Aufklärung, dem „sapere aude“ und dem „kategorischen Imperativ“ in ihrer Kritik verbunden fühlen, ist mehr als eine Frechheit.

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