Satire darf alles!

Das „Haus der Karikaturen“ hat zu einem Karikaturen-Wettbewerb zum Thema Holocaust aufgerufen., wie das „Handelsblatt“ vom 25. Februar meldet. Unter den Berliner Parteien herrscht helle Empörung. Harte Konsequenzen werden gefordert.

Der Israellobbyist und Grünen-Abgeordnete Volker Beck forderte: „Der Wettbewerb des Iranischen Regimes ist ein Aufruf zum Judenhass und zu ihrer Vernichtung. Daher muss er auch als solcher mit aller Konsequenz behandelt werden. Deutsche und Europäische Zeichner, die sich daran beteiligen und den Holocaust leugnen, müssen deshalb auch mit der notwendigen und möglichen Härte der geltenden Strafgesetze verfolgt werden.“

Waren Sie, sehr geehrter Herr Beck, nicht auch unter denjenigen, die noch vor einem Monat laut gerufen haben: SATIRE DARF ALLES!

Offensichtlich doch nicht alles. Juden beleidigen darf Satire nicht. Nur den Islam beleidigen, das darf Satire immer.

Und woher nehmen Sie die absurde Information, dass es sich um „ein(en) Aufruf zum Judenhass und zu ihrer Vernichtung“ handelt?

Waren die Mohamed-Karikaturen vielleicht auch ein Aufruf zum Hass und Vernichtung der Muslime?

Für mich als Juden ist das, was Sie tun purer Antisemitismus. Sie stellen die Juden wieder als etwas Besonderes und damit abseits der Gesellschaft dar. Solche Beschützer wie Sie brauchen wir Juden nicht. Wir können uns schon selbst schützen.

Die Krise des Zionismus und die Ein-Staat-Lösung

von Ludwig Watzal

wild_einstaatDie Geschichte der Lösungsversuche der Palästina-Frage läuft auf die Minimierung der Rechte der Palästinenser hinaus. An der Frage des Rechtes auf Rückkehr und des Rechtes auf Selbstbestimmung wird dies besonders deutlich. Seit den Verträgen von Oslo, die den so genannten Friedensprozess in Gang gesetzt haben, sind auch diese Rechte perdu. Die von der internationalen Staatengemeinschaft favorisierte Zwei-Staaten-Lösung an der Seite Israels ist ein Wunschtraum geblieben. „Alles deutet darauf hin, dass es überhaupt keine Lösung der Palästina-Frage geben wird, solange der Zionismus weiter besteht“, schreibt Petra Wild. In der Tat bildet diese Ideologie das zentrale Hindernis für eine Lösung des Nahostkonflikts zusammen mit der noch bedingungslosen Unterstützung des kolonialen zionistischen Siedlungsprojektes durch die USA und einige Staaten der Europäischen Union. Der Expansionismus bilde einen wesentlichen Teil der „Staatsräson“ des Zionismus.

Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten werden Themen wie der Oslo-Prozess, der zionistische Siedlerkolonialismus, die Risse im zionistischen Konsens infolge der zweiten Intifada, der Libanonkrieg und die Gaza-Massaker, die zum Verlust des Mythos der Unbesiegbarkeit beigetragen haben, die demographische Krise und der Verlust einer israelisch-jüdischen Mehrheit auf dem Gebiet des historischen Palästina sowie die allmähliche Abkehr der US-amerikanischen und der europäischen Judenheit von Israel behandelt.

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Obama spielt mit harten Bandagen gegen Israel

von Marc H. Gaffney

Nach vielen Jahren offizieller Heuchelei erscheint ein US-Präsident und spiet mit Israel. Neulich gab die US-Regierung einen Bericht von 1987 frei, der Israels geheimes Nuklearwaffenprogramm dokumentiert.

Ich bin ein Kritiker  von Präsident Obama, aber man muss ihn bewundern, wie er  den richtigen Zeitpunkt  für die Veröffentlichung wählte. Ich habe den Verdacht, dass das Weiße Haus dahinter steckt. Im nächsten Monat hat der israelische Ministerpräsident geplant, vor dem Kongress zu sprechen, und zwar auf Geheiß des Sprechers Boehmer. Netanjahus  Thema  soll Irans angebliches Atomwaffenprogramm sein. Die Tatsache, dass weder der Sprecher  noch die israelische Regierung  die Rede mit dem Weißen Haus abgesprochen hat, ist zu einer Kontroverse geworden und aus gutem Grund. Mehrere prominente Mitglieder des Kongresses, unter ihnen der Senator Leahy, haben schon darauf aufmerksam gemacht, dass sie die Rede, die ein transparenter Versuch ist, vor der Wahl ….  boykottieren werden.  Weiterlesen

Anti … Was?

von Uri Avnery

Der Antisemitismus eskaliert. In ganz Europa erhebt er seinen hässlichen Kopf. Die Juden befinden sich überall in Gefahr, sie müssen sich beeilen und nach Hause kommen, nach Israel, bevor es zu spät ist. Stimmt es oder nicht? Blödsinn.

Fast alle beängstigenden Ereignisse, die in letzter Zeit in Europa stattgefunden haben – besonders in Paris und Kopenhagen –, und bei denen Juden angegriffen wurden, hatten aber nichts zu tun mit Antisemitismus.

All diese Attentate wurden ausgeführt von jungen Moslems, die meisten arabischer Abstammung. Die Attentate sind Teil des andauernden Krieges zwischen Israelis und Araber, die keine Verbindung mit Antisemitismus haben. Diese Attentate haben nichts dem Pogrom in Kishinev und nichts mit den „Protokollen der Weisen von Zion“ zu tun.  Weiterlesen

Ein antisemitisches Machwerk

Ein Zeichentrickfilm, den die radikalen Siedler auf YouTube und Facebook gestellt haben, erregt die Teilnehmer im Netz. Im Film wird eine Figur gezeigt, die „Herr Stürmer“ heißt, ein Hinweis auf die antisemitische Zeitschrift von Julius Streicher, die im Dritten Reich erschienen ist, die einen Juden mit Hakennase gebraucht, um Lügen gegen die israelische Armee und Israel allgemein zu verbreiten. Für jede einzelne Lüge wird „der Jude“, der die israelische Linke darstellen soll, mit Goldmünzen entlohnt. Schließlich fragt der „Linke“ Herrn „Stürmer“ was er noch bringen soll, und dieser antwortet, jetzt soll er sich um sich selbst kümmern. Der linke Jude hat keine andere Wahl und gehorcht. Er bringt sich um.

Am Ende werden die Symbole der linken Organisationen gezeigt, wie „Frieden jetzt“, „B’Tselem“, „Gush Shalom“, „Machsom Watsch“ und andere. Dazu der Kommentar: Die Europäer scheinen euch heute vielleicht anders, aber ihr scheint für die Europäer immer noch dieselben zu sein.  Weiterlesen

Der Tod der israelischen Linken

von Gideon Levy

Die israelische Linke  – falls es sie je gegeben hat  – ist  tot. Das israelische Friedenslager,  im israelischen  Zusammenhang lieber als die Linke bezeichnet, hat vor 15 Jahren seinen letzten Atemzug getan und ist niemals mehr wieder auferstanden. Zwei Hauptfaktoren führten  zu ihrem Niedergang.

Zunächst war es das Misslingen der- von den US vermittelte –  Camp David-Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern, die damit schlossen, dass „es keinen palästinensischen Partner gäbe“, eine Zeitungsente, die vom israelischen  Ministerpräsident Ehud Barak bekannt gemacht wurde.

Der andere Faktor war der Ausbruch der 2. Intifada mit den Selbstmord-Anschlägen auf Busse auf israelischen Straßen und damit das Einflößen einer neuen unerhörten Furcht. Mit dem ersten Faktor endete alle Hoffnung bei der israelischen Linken, und der zweite Faktor produzierte  Verzweiflung; und diese Mischung ließ weit verbreitete Apathie, Gleichgültigkeit und Ignoranz   entstehen.  Weiterlesen

Die Casino-Republik

von Uri Avnery

Wer herrscht in Israel?

 Natürlich der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Falsch.

Der wirkliche Herrscher Israels ist ein Sheldon Adelson, 81, amerikanischer Jude, König der Casinos, der als einer der zehn reichsten Personen klassifiziert wurde, der 37,2 Milliarden Dollar bei der letzten Zählung wert war. Doch wer zählt?

Außerdem besitzt er außer seinen Spielcasinos in Las Vegas, Pennsylvania, Macao und Singapur die US-Republikanische Partei und seit kurzem auch beide Häuser des US-Kongresses.

Ihm gehört auch Benjamin Netanjahu

 Adelsons Verbindung mit Israel ist persönlich. In eine zufällig getroffene israelische Frau verliebte er sich.

Miriam Farbstein wurde in Haifa geboren, besuchte ein angesehenes Gymnasium, leistete ihren Armeedienst im israelischen Institut, das sich mit bakteriologischer Kriegsführung befasst und ist eine vielseitige Wissenschaftlerin. Nachdem einer ihrer Söhne (aus erster Ehe) an einer Überdosis gestorben war, widmete sie ihr Leben dem Kampf gegen Drogen, besonders gegen Cannabis.  Weiterlesen

Hezbollah: The Global Footprint of Terror or a pretext for war against Iran?

by Ludwig Watzal

In February 2008, a high-ranking Hezbollah leader, Imad Mughniyah, was assassinated in Damascus. Everybody assumed that it was done by the infamous Israeli Mossad. After seven years, it was reported that the CIA did the killing and Mossad delivered only the parameters. This spin doesn’t surprise anyone. Aren’t both organization involved in criminal acts all around the world? The question that immediately arises is; why now?

Israel’s Prime Minister Binyamin Netanyahu is doing everything possible to bring the negotiations between the US and Iran to fail. After his amateurishly threaded speech before the US Congress on March 3, in cooperation with Obama’s intimate enemy John Boehner, the Speaker of the House, Netanyahu thought he scored a coup against President Obama but it turned out to be a flop. It has been the greatest affront to a US President in a series of countless humiliations of US top officials. It shows who really calls the shots on Capitol Hill what US Middle Eastern policy is concerned.

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„Zionistisches“ Urteil in Essen, ein rechtsstaatliches dagegen in Wuppertal

Wenn Palästinenser oder Muslime vor deutschen Gerichten angeklagt werden, hängt das Urteil oft vom Einfluss gewisser Lobbyisten ab. Die Amtsrichterin in Essen hat mit ihrem Urteil gegen Taylan C. zu Beginn des Jahres 2015 mitnichten bewiesen, dass sie Zivilcourage Courage besitzt, sondern lediglich, dass sie von der zionistischen Propaganda solcher Zionisten wie Nathan Gelbart vermutlich beeinflusst wurde und offensichtlich einer massive Gehirnwäsche unterzogen worden ist.

Zu behaupten, dass „Zionist“ nur ein Codewort für „Jude“ sei, wie im Urteil behauptet und wie es auf Wikipedia vorgegeben zu lesen ist, zeigt, wie weit die Unabhängigkeit der Justiz in Deutschland in Sachen von Gräueltaten der israelischen Besatzungsmacht schon erodiert ist, wenn es gegen Muslime geht. Der Anwalt des Beschuldigten sollte schon aufgrund dieser Tatsache Einspruch gegen dieses Urteil einlegen.   Weiterlesen