„Antisemitismus“ und „Antisemiten“ allüberall?

von Ludwig Watzal

Glaubt man den jüdisch-zionistischen Funktionären und ihren philosemitischen willigen Vollstreckern in Politik und Medien, so wimmelt es in zahlreichen EU-Staaten, den USA und Kanada nur so von „Antisemiten“. Die meisten „antisemitischen“ Vorfälle haben mit tatsächlichem Antisemitismus, nämlich eine Art Rassismus gegenüber Juden, nichts zu tun. Es handelt sich überwiegend um Kritik an der rassistischen und brutalen Besatzungspolitik des Staates Israel gegenüber den Palästinensern.

Der Grund, warum die jüdisch-zionistische Lobby mit allen Mitteln gegen Kritiker dieser Besatzungspolitik zu Felde zieht, liegt in der Brutalität des zionistischen Regimes begründet, dessen Apartheid-Politik kaum noch rational zu rechtfertigen ist. Folglich greifen die Israellobbisten zu Diffamierung, Verleumdung, politischem Druck und Rufmord, um jegliche Kritik zum Verstummen zu bringen. Dieser Druck fiel u. a. besonders in München und Frankfurt auf fruchtbaren Boden. Dort haben die jeweiligen Stadtverwaltungen Sonderverordnungen erlassen, die keine öffentlichen Räumlichkeiten an sogenannte Israelkritiker, insbesondere jene, die mit der zivilgesellschaftlichen und gewaltfreien BDS-Bewegung (Boykott, Deinvestition und Sanktionen) sympathisieren, zur Verfügung stellen. Damit wird dem Recht auf freie Meinungsäußerung in diesen beiden Städten die Grundlage entzogen.

Selbst für israelische Wissenschaftler wie Moshe Zuckermann, Ilan Pappé oder deutsche Juden wie den Verleger und Autor Abraham Melzer und Judith Bernstein ist ein Auftreten nicht nur in diesen beiden Städten kaum mehr möglich. Sobald ein Vortrag dieser Persönlichkeiten angekündigt ist, startet die zionistische Lobby eine Kampagne gegen den Veranstalter und verleumdet diese Referenten. Jüngstes Beispiel ist eine Absage der „Stiftung Demokratie Saarland“, die Melzer am 4. Februar zu einem Vortrag eingeladen hatte. Melzer hat kürzlich „Die Antisemiten-Macher“ veröffentlicht, Darin schreibt er u. a. über die Hintergründe der Konstruktion von „Antisemiten“. 

Federführend bei dieser Kampagne im Saarland war ein gewisser Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogen-Gemeinde Saarbrücken. In seinem Schreiben vom 27. Dezember 2018 zieht Bermann alle Register der Verleumdung gegen Melzer. Er sei „ein großer Unterstützer von BDS, ein bekannter Israelhasser“ und wie das Landgericht München der früheren Präsidentin des Zentralrates der Juden gestattet habe zu behaupten, dass er ein „berüchtigter Antisemit“ sei. Zuvor hatte Bermann die Nazi-Parole „Kauft nicht bei Juden“ in Verbindung zur BDS-Bewegung gebracht.

Knobloch hatte Melzer einen „berüchtigten Antisemiten“ genannt, woraufhin Melzer in München vor Gericht zog. In einer Anordnung wurde vorläufig festgestellt, dass Knobloch Melzer so nicht bezeichnen dürfe. In der Hauptverfahren sah diese Richterin es dann anders. Es ist nicht verwunderlich, dass in München solche Urteile gefällt werden, reicht doch der Einfluss Knoblochs fast in jeden Winkel der Landeshauptstadt, somit bestimmt auch in die Justiz. Der Druck auf die Richterin muss vermutlich enorm gewesen sein.

Bermann schreibt weiter, dass nun Melzer in Saarbrücken „seine antizionistischen und antisemitischen Hasstiraden öffentlich kundtun“ könne. Um noch der historischen Tatsachenverdrehung die Krone aufzusetzen, schreibt Bermann weiter: „Damit begibt sich die Stiftung Demokratie Saarland in das Fahrwasser der Nationalsozialisten des Dritten Reiches. Gratulation“, da klopfe das Antisemitenherz im Doppeltakt, wenn nicht nur Israel, sondern die jüdischen Gemeinden hierzulande an „Melzers Phantasie-Pranger“ gestellt werden. Die Stiftung solle den Vortrag absagen und sich nicht in den „Dienst von Antisemiten“ stellen.

Wie nicht anders zu erwarten, kroch die Stiftung zu Kreuze und sagte mit Bedauern den Vortrag ab. Die Stiftung fühle sich dem Thema jedoch weiter verpflichtet, „weil wir die Mechanismen, die in dieser Angelegenheit zutage getreten sind von uns nicht hingenommen werden dürfen“, so der Geschäftsführer Bernd Rauls. Diese Bemerkung zeigt, welche Machenschaft und Kräfte hier am Werke sind, um eine Stiftung in die Knie zu zwingen. Vielleicht benennt sich die Einrichtung in „Stiftung Anti-Demokratie Saarland“ um.

Mit diesen deutschen Zuständen und dem in Deutschland herrschenden Ungeist rechnet der israelische Historiker und Philosoph Moshe Zuckermann in seinem Buch „Der allgegenwärtige Antisemit“ gründlich ab. Einen solchen gäbe es nicht nur gegenüber den Muslimen, sondern auch gegenüber Menschen, die es wagen, den Apartheid-Staat Israel und sein mehr als fünfzigjähriges Besatzungs- und Unterdrückungsregime gegenüber dem palästinensischen Volk zu kritisieren. Der sogenannte neue Antisemitismus ist zum Kampfbegriff der zionistischen Israellobby und ihrer deutschen willigen Helfershelfer geworden. Dieser „neue“ Antisemitismus ist jedoch eine Erfindung der Israellobby.

In der Auseinandersetzung mit dem „Antisemitismus“ werden wahllos Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide verleumdet und verfolgt, Juden von Nicht-Juden und extremistischen Zionisten wie den Knoblochs, Schusters, Broders und Konsorten des Antisemitismus bezichtigt. Zudem leisten sich die Enkel der Mörder einen „Antisemitismus-Beauftragten“. Diesem Beauftragten für Antisemitismus, Felix Klein, hat das Ministerium laut Tagesspiegel elf Mitarbeiterstellen genehmigt. Damit lässt sich bequem ein Inquisitionstribunal einrichten. Es wird nicht lange dauern, bis jedes Bundesland und jede Stadtverwaltung einen Beauftragten für Antisemitismus installiert hat. Auch dem Zentralrat der Juden in Deutschland täte ein Antisemitismus-Beauftragter gut.

„Wenn Antisemitismus die Sonderbehandlung von Juden ist, dann ist Antizionismus die Sonderbehandlung von Israel“, schreibt Henryk M. Broder in der Tageszeitung die Welt. Somit soll der Beauftragte für Antisemitismus eine „Sonderbehandlung“ Israels und dessen verbrecherischer Besatzungspolitik garantieren, indem alle Kritiker als „Antisemiten“ gebrandmarkt werden. Somit könnte diese Neuschöpfung eines Beauftragten für Antisemitismus die Wiederauferstehung des unsäglichen „Judenreferenten“ aus der Nazi-Zeit bedeuten.

Diese installierten Antisemitismus-Beauftragten werden den Antisemitismus in der BRD nicht bekämpfen, sondern weiter fördern. Mit dieser Installierung wird jedenfalls eine Hexenjagd auf alle eröffnet werden, die auch nur ein kritisches Wort über das brutale, rassistische israelische Besatzungs- und Apartheidsregime äußern.

Neben den bezahlten zionistischen Funktionären treiben es die deutschen Philosemiten besonders toll in der Verfolgung von deutschen Juden, die Israel kritisieren. In der Verfolgung Andersdenkender hätte man Uwe Becker, dem CDU-Bürgermeister und Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt, schon lange einen Orden verleihen sollen. Die Frankfurter Stadtverwaltung wendet alle bürokratischen Tricks an, um „unliebsame“ Referenten zu verhindern, insbesondere jüdische. Becker bekam auf dem letzten „I like Israel“-Kongress einen Orden verliehen. Vermutlich für seine Verdienst für das rassistische israelische Besatzungsregime. Dieses Stelldichein versammelt die reaktionärsten zionistischen und philosemitischen Elemente in der BRD.

Moshe Zuckermann schreibt den Zionisten und deutschen Philosemiten, hier tun sich besonders die sogenannten Antideutschen hervor, die man ohne Übertreibung als „Hitler’s Children“ (Jillian Becker) bezeichnen könnte, folgendes ins Stammbuch: „Denn allein schon die Vorstellung, dass Deutsche sich anmaßen, Juden und erst recht jüdische Israelis wegen ihrer Israelkritik des Antisemitismus zu bezichtigen, ist als nichts anderes zu begreifen als ein zur Perversion verkommenes deutsches Befindlichkeitsproblem. Man kommt nicht umhin in diesem Zusammenhang von ‚Hitlers verlängertem Arm‘ zu sprechen (…). Nur Antisemiten können Juden als Antisemiten besudeln, um sich selbst von der erbärmlichen Unwirklichkeit ihres deutschen, allzu deutschen Antideutschseins zu erlösen.“

So schreibt Zuckermann: „So wird Israel von solchen Pseudo-Philosemiten nicht in seiner Wirklichkeit wahrgenommen, sondern vor allem als Projektionsfläche ideologisch verformter deutscher und auch jüdisch-zionistischer Befindlichkeit. Sollte sich etwa die abstrakte Solidarität mit einem völkerrechtlich verkommenen und verbrecherischen Israel als eine psycho-ideologisch motivierte Entlastung der historischen Schuld der Deutschen erweisen?“

Über den deutschen Ungeist der Antideutschen Politsekte und in weiten Teilen der imperialistischen Linken hat Susann Witt-Stahl einen ausgezeichneten Beitrag in diesem Buch veröffentlicht.

Zuckermanns Buch ist mehr als überfällig, weil es die Arroganz der Zionisten in Deutschland und deren Helfershelfern kategorisch zurückweist, israelische oder deutsche Juden als „Antisemiten“ zu denunzieren. Diese zionistischen Funktionäre erfüllen in der deutschen Gesellschaft eine nützliche Funktion, indem sie einen jüdischen Entlastungsantisemitismus erfinden, um die nicht-jüdische deutsche Mehrheitsgesellschaft vom Makel des Antisemitismus zu entlasten. Darüber hinaus dichten sie den Migranten aus der muslimischen Welt einen Antisemitismus an, den sie quasi in ihrer DNA angelegt vorfinden. Diese Argumentation ist purer Rassismus.

Bei aller erzeugten Antisemitismus-Hysterie hat der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor festgestellt, dass nicht der Antisemitismus zunehme, sondern die Sympathie für Israel nehme ab. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet über eine EU-Umfrage, nach der 90 Prozent der Juden in den Ländern der EU eine größere „Feindseligkeit“ wahrnehmen. Dieses subjektive Gefühl mag es geben, die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. In Deutschland haben Juden nichts zu befürchten. Allein in Berlin leben zirka 30.000 Israelis, die dem Apartheid-Staat den Rücken gekehrt haben. Gäbe es diesen „Antisemitismus“ tatsächlich, warum wandern dann so viele Israelis gerade nach Deutschland ein?

Zuckermanns Buch gibt Aufschluss über die Mechanismen eines Antisemitismus, der zunehmend hysterische Züge angenommen hat, um Israel gegen Kritik zu immunisieren. Ein besonders lesenswertes, wertvolles und wichtiges Buch.

Zuckermanns Buch.

6 Gedanken zu „„Antisemitismus“ und „Antisemiten“ allüberall?

  1. Vielleicht darf man die Freunde Israels auf die Bibel, „Buch Samuel“ verweisen: die Juden verlangten einen König, wie ihn die anderen Völker auch hätten. Und Gott beauftragte Samuel, ihnen einen König zu salben. Gott sollte nicht mehr ihr König sein. Diese Geschichte darf man vielleicht parallel zu den Zionisten stellen. Sie wollten einen Staat wie ihn die anderen Nationen auch hätten und haben ihn bekommen: mit Polizei, Finanzämtern, bewaffneter Macht. Damit wurden die „zionistischen“ Juden zu Israelis und genauso schlecht, wie es die anderen Nationen auch sind. Vielleicht nicht ganz so schlecht wie die Deutschen aber schlecht genug, um in der zivilisierten Welt Empörung zu erzeugen. Damit müssen die Staatsfreunde Zions leben können; es kann nicht zulässig sein, die Feinde eines Staates, die jeder Staat hat, gleichzusetzen mit Feinden, die sie mit früheren Mitbürgern hatten. Kurzum: der Palästinenser ist kein Antisemit.
    Beispiel: Ein patriotischer Franzose mag gegen die Deutschen ererbte Vorbehalte haben und wirtschaftspatriotisch einen Renault statt eines VW fahren und nicht in den bayerischen Bergen Ski laufen wollen; das wäre erlaubt. Aber intolerabel wäre es, wenn er seinen aus Deutschland stammenden Nachbarn anfeindet. So ist es als Antisemitismus inakzeptabel, einen jüdischen Mitbürger anzufeinden, aber zulässig, Israel schrecklich zu finden. Eine alte Dame (nicht Frau Haverbeck gemeint) bringt diese Sachverhalte durcheinander. Natürlich wird es auch Leute geben, die Israel genauso ablehnen wie ihre jüdischen Nachbarn. Aber einen multiplen „Hasser“ muß man dann auch als ein Opfer einer multiplen Infektion erkennen, sonst behandelt man ihn falsch. Er belästigt dann seinen friedlichen jüdischen Nachbarn, weil er von Shaba und Shatila gelesen hat. Und genau dieser Vermengung leistet die alte Dame Vorschub, wenn sie einen Israel-Kritiker als Antisemiten bezeichnet.

  2. Die Süddeutsche Zeitung schreibt u.a.:
    „So warnten Forscher der Freien Universität Berlin, dass es im Netz immer häufiger zu judenfeindlichen Äußerungen komme. Nach einer Auswertung etwa einer Viertelmillion User-Kommentare waren die Autoren zu dem Schluss gekommen, dass sich der Anteil der Beiträge mit antisemitischen Stereotypen zwischen 2007 und 2014 verfünffacht hatte. Die Sichtbarkeit der Anfeindungen, so könnte man zusammenfassen, hat in den letzten Jahren zugenommen.“

    Sollte es sich bei den Forschern der Freien Universität Berlin auch um Prof. Dr.
    Schwarz-Friesel handeln? Aufschlussreich der folgende Beitrag:
    “ Wie das politische Weltbild der Antisemitismusforscherin Schwarz-Friesel deren Forschungsergebnisse prägt“ :
    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25143

    Bezüglich der EU-Umfrage wäre es ebenfalls aufschlussreich zu wissen,
    welche Personen genau daran mit gearbeitet haben?

  3. https://www.deutschlandfunk.de/ueberalterung-in-juedischen-gemeinden-volle-friedhoefe.886.de.html?dram:article_id=439192 :

    „………Die über 200.000 jüdischen Russen, Weißrussen, Ukrainer, Balten und ihre Angehörigen, die seit den 90er Jahren nach Deutschland kamen, haben – sofern sie Mitglieder wurden – die jüdischen Gemeinden vor große Integrationsprobleme gestellt. Denn viele Migranten sprachen anfangs kein Deutsch, fanden keine Arbeit und wussten außerdem wenig über die jüdische Religion.“

    Wie passt das alles nur zu dem ‚allgegenwärtigen Antisemitismus‘ ?

  4. Guten Tag,

    vielen Dank für den Beitrag, den ich weitergeleitet hatte, ohne die Sachfehler im folgenden Abschnitt bemerkt zu haben:

    „[…] Knobloch hatte Melzer einen „berüchtigten Antisemiten“ genannt, woraufhin Melzer in München vor Gericht zog. Im ersten Urteil wurde ihr unter Strafandrohung untersagt, diese diffamierende Behauptung zu wiederholen. Knobloch ging in die Berufung. In dieser Verhandlung entschied dieselbe Richterin genau das Gegenteil. Knobloch wurde gestattet, fürderhin Melzer so zu bezeichnen. […]“

    Ein Empfänger, der aufmerksamer als ich gelesen hatte, schrieb mir:

    „Lieber Rolf Eckart,

    nicht um zu beckmessern, sondern um zu vermeiden, dass wir uns statt der wirklichen Probleme mit dem dann davon ablenken wollenden Vorwurf von falschen Behauptungen herumschlagen müssen (Motto: Wenn das nicht stimmt, stimmt das Eigentliche natürlich auch nicht…):

    Zum SEMIT-Bericht zum behaupteten Antisemitismus (5. Abs.): Vom Amtsgericht war zunächst im Zuge einer einstweiligen Anordnung, also nur vorläufig „festgestellt“ worden, dass Knobloch Melzer fälschlich des AS etc. geziehen hatte. Im Hauptsacheverfahren sah diese Richterin das dann leider anders.
    Bei Berufung hätte auch nicht selbe/r Richter/in entschieden, sondern das Landgericht

    Kannst Du das bitte Watzal und SEMIT weiter zurückmelden?

    Günter. Wimmer
    81926 München
    089/420 24 190″

    Mit freundlichen Grüßen
    Rolf Eckart, München

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